Hallo zusammen,
es wurde ja viel im Forum geschrieben, über das FÜR und Wieder der veschiedensten Fahrwerkskonstellationen für den Syncro.
Doch noch nie habe ich etwas vom Hitzetod eines Stoßdämpfers gehört.
Ich möchte vorwegnehmen, dass mittlerweile Kontakt mit der Fa. Seikel aufgenommen wurde (ist nur 6km entfernt). Überrascht und auch ein wenig ratlos, wird sich der Sache in Kürze angenommen, deswegen möchte hierzu im Moment noch nichts sagen.
Zur Story:
Wir sind gerade aus Marokko zurückgekommen. Dort waren uns nach zwei Wochen Pistenfahren innerhalb eines Tages die beiden hinteren Stoßdämpfer komplett ausgefallen. Ausgefallen heißt, die Dämpfer haben ihr komplettes Öl über den Radialdichtring der Kolbenstange verloren und ihre Funktion vollständig eingestellt. Vom ersten Wahrnehmen des Ölgeruches bis zum Ausfall der Dämpfung vergingen gerade mal vier bis fünf Stunden.
Eine erste Begutachtung auf der Piste hat völlig ölverschmierte Hinterräder und Bremsen zu Tage gebracht. Bei genauer Betrachtung der Dämpfer konnte man sehen, dass die blauen Staubschutzkappen mehr oder weniger geschmolzen waren und ihre ursprüngliche Form verloren hatten. Auch die gelbe Farbe der Dämpferrohre hatte sich in orange verwandelt, was ich aber zuerst auf den Staub der Pisten zurückgeführt hatte.
Die Laufleistung der vier Jahre alten Dämpfer lag gerade mal bei 21000km.
Na gut, was bleibt einem anderes übrig, als nach einer groben Reinigung der Reifen erst mal vorsichtig weiterzufahren. Das Ganze ist im Süden von Marokko, im Qued Draa südlich der Stadt Tata passiert ( für die, die schon mal dort waren ). Von dort sind die nächsten größeren Städte wie Agadir oder Marrakesch nicht gerade um die Ecke.
Wir haben dann erst mal unsere Reise wie gewohnt fortgeführt. Was kaputt ist, kann ja nicht schlimmer werden. Es war halt mehr ein Hüpfen als ein Fahren. In Marrakesch versuchte ich bei einem Teilehändler ein paar einfache Dämpfer zu bekommen, aber der hätte sie in Casablanca bestellen müssen und dann hätte EIN No Name Dämpfer umgerechnet 130 Euro gekostet. Worauf ich mich dann gegen den Nepp entschieden hatte, um so nachhause zu fahren. Erst auf der Rückfahrt nach Deutschland, etwa in Höhe Mulhouse begann das rechte Vorderrad ab 120km/h zu stempeln. Ein Blick an den Dämpfer brachte auch hier nun Ölaustritt zum Vorschein. Die letzten drei Stunden, bis wir zuhause waren, hat dann noch alles gehalten.
Fotos folgen, sobald ich welche machen kann!
Gut, die Dämpfer wurden also aus irgendwelchen Gründen zu heiß. Das Fahrzeug war natürlich mit Dachträger reisefertig beladen, aber das war ja auch bei anderen Touren schon so.
Es ist ja bekannt, dass die Bilstein B6 Dämpfer gelegentlich frühzeitig ausfallen, oder gar die Kolbenstangen brechen, wobei wiederum andere gleiche Fabrikate ewig halten. Aber Thermoprobleme waren mir neu.
Wenn ich richtig informiert bin, dann handelt es sich beim Bilstein B6 um einen Dämper mit Einrohrtechnik, der ja schon ein besseres Temperaturverhalten haben sollte als einer mit Zweirohrtechnik.
Um welchen Dämpfer es sich bei dem Seikelfahrwerk genau handelt konnte ich allerdings noch nicht eindeutig ermitteln.
Meine Frage an die Reise- und Offroadfahrer ist jetzt schlicht: Hat irgendjemand schon mal so etwas beim T4 erlebt?