neue ESDs nach ca. 40.000 durch - oder - "Bosch Qualität im Jahre 2018"

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  • Nach einem gestrigen Abend in der Schrauberbude, dachte ich mir, dass ich Euch den Spaß nicht vorenthalten möchte.

    Unser Dicker hatte Ende 2017/18 Startprobleme und mäßige Leistung. Da der Motor überholt wurde, der FB bei 55 stand, der Turbo neu war, alle Glühkerzen funkelten wie ein Weihnachtsbaum und auch ansonsten alles neu war (Tankgeber, Schläuche, Sensoren, LMM etc.), waren wir schlussendlich überfordert und gaben den Bus zu HarleT4, damit ein Profi der Sache auf den Grund kommt.

    Diagnose: 3 von 5 Düsen sind undicht.

    Unser Bulli bekam somit im Frühjahr 2018 neue Düsen. Da wir damals gerade einen Anflug von "wer billig kauft, der kauft zweimal" hatten und sich im Forum einige negative Berichte über Henzo fanden und diverse Diesel-Techniker auf Ebay auch ihr Fett weg bekamen dachten wir uns: "original Bosch, die müssen was taugen."

    Also vier Düsen bestellt, den Nadelhgubgeber gab es nur noch bei VW. Also auch den neu besorgt. Der Kontostand freute sich weniger.

    HarleT4 hat dann alles getauscht, den Bock noch neu eingestellt und der lief wie ein junges Reh.

    Optimaler Verbrauch, perfekte Leistung, alles tiptop.

    Dann kamen unser Syncro Umbau und eine Reise

    Ende diesen Sommers zog der Bus nicht mehr richtig. Klar, so ein Pumpenriemen kann sich längen und der FB springt somit.

    Also nachgestellt, das brachte kurz Besserung.

    Nun wurde es kälter: Der Bus sprang trotz Vorglühen immer schlechter an, der Förderbeginn war optimal.

    Diverse Horrorszenarien wurde im Kopf durchgespielt: Steuerzeiten verstellt, der neue Motor ist nach ca. 70.000 Fritte,ESP kaputt, usw.

    Nöchste Woche fahren wir nach Andalusien, da kann man so etwas natürlich nicht gebrauchen.

    Den Wagen am Donnerstag in der Halle geparkt und ruhen lassen.

    Dann gestern nach der Schule mal wieder in den Schrauberbunker und alles mögliche besorgt und mitgenommen: Zahnriemensatz, WP, Messuhr, neue Zentralschraube, Diamantscheibe, Schrauben für den Schwingungsdämpfer und einen Sazu überholte ESDs, die noch bei einem Forenmitglied waren.

    Den 111kWler in die Servicestellung gebracht (Was für ein Schwachsinn) und dann direkt doch das Kühlerpaket komplett rausgenommen.

    Erst einmal wollte ich einfach aus Jux die Düsen betrachten, mal sehen, wie die nach 40.000km so aussehen.

    Das Ergebnis seht ihr im Anhang. Zwei Düsen waren komplett nass. Der Nadelhubgeber war auch nass, leider war mein Akku leer und ich konnte kein Bild davon machen. Somit haben die Dinger seit diesem Sommer munter vor sich hin getropft und waren bereits nach ca. 35.000 km durch.

    Ich sage es nochmal: Original Bosch Düsen und ein original Nadelhubgeber von VW.

    Die überholten Düsen sind nun verbaut und der Bus schnurrt. Den Bosch Kram schicke ich demnächst zum Prüfen oder baue mir Weihnachtsschmuck daraus.

    viele Grüße

  • Weil die Hochleistungsdiesel schlechter schmieren und die Indien-Düsen eventuell in den frühen Verschleiß-Tod getrieben haben.

    Außerdem haben sie höhere Oktanwerte als der Diesel, für den unsere alten Motoren konstruiert worden ... das fühlt sich dann nach ein bißchen mehr Leistung an, tut dem Motor aber nicht gut.

  • Weil die Hochleistungsdiesel schlechter schmieren und die Indien-Düsen eventuell in den frühen Verschleiß-Tod getrieben haben.

    Außerdem haben sie höhere Oktanwerte als der Diesel, für den unsere alten Motoren konstruiert worden ... das fühlt sich dann nach ein bißchen mehr Leistung an, tut dem Motor aber nicht gut.

    Also 2 Takt Öl beimengen, richtig?

  • Die Frage darf ich nicht beantworten, sonst ist hier wieder der Teufel los ...

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    ach, egal:

    JA ... und zwar zur Normalplörre, weil ich die Lösemittelwirkung von Ultimate und Co für nicht förderlich halte für meinen betagten Motor.

  • Weil die Hochleistungsdiesel schlechter schmieren und die Indien-Düsen eventuell in den frühen Verschleiß-Tod getrieben haben.

    Außerdem haben sie höhere Oktanwerte als der Diesel, für den unsere alten Motoren konstruiert worden ... das fühlt sich dann nach ein bißchen mehr Leistung an, tut dem Motor aber nicht gut.

    Also 2 Takt Öl beimengen, richtig?

    Ich möchte in diesem Thema keine neue Diskussion starten - belest euch mal in den alten Threads zu dem Thema, bevor ihr das macht. Es gibt kaum ein kontroverseres Thema.

    Allerdings ist Zweitaktöl für was ganz anderes gemacht, und es gibt keinerlei Nachweis oder schlüssige Erklärung dazu, warum es die Schmierfähigkeit von Diesel unter Druck (eben in der Düse) positiv beeinflussen sollte - die Beeinflussung könnte eben auch negativ sein.

    Auch auf den Verbrennungsvetlauf wirkt es sich aus (ob positiv oder negativ kann ich nicht sagen).

    Alles in allem ist das eine Sache, die auf sehr subjektiven Einzelerfahrungen beruht.

    Die Schmierfähigkeit von Treibstoffen ist genormt, theoretisch sollten also bereits genügend (geeignete) Additive drin sein.


    Kurze Korrektur noch: Diesel hat eine Cetantzahl, keine Oktanzahl.

  • Mich würde das Nutzungsverhalten in diesen 40.000km interessieren. Also Kurzstrecke/Langstrecke, Fahrverhalten sprich Gaspedalstellung. Bei Stadt und Land klar, aber Autobahn eher gemütlich oder gerne Attacke. Wie ist das Verhältnis von Stadt/Land/Autobahn?

    Gruß XLspecial

    8o Dasss....äääähhhh....läuft....  8o

    :whistling: Wer einmal mit der Mistgabel Samba tanzt, der schnarcht auch ohne Zähne :whistling:

  • Eins vorneweg: Ich überhole meine Düsen selbst: Prüfe das Spritzbild, stelle den nötigen Druck ein und verbaue den Spass dann mit neuen Kupferringen

    DAS Kriterium für kaputte Düsen ist das Spritzbild - und von dem ist hier ja garnicht die Rede. Mir scheint eher die Düsenstöcke gehören einfach mal kurz aufgeschraubt, Gewinde und Dichtflächen gereinigt und dann wieder zusammengeschraubt - wenn überhaupt. Wenn das so wäre dass der Düsenstock grob undicht ist müssten ja Literweise Sprit am Zylinderkopf austreten. Ich vermute eher dass sich die Verschraubung beim Ausbau gelöst hat. Mit 15er Ring und 15er Gabelschlüssel ist das doch gleich wieder zusammengeschraubt. Düsen Abdrücken ob alles dicht ist und das Spritzbild stimmt und wieder einbauen.

    Wenn man davon spricht dass eine Düse 'tropft' dann betrifft das in der Regel das Spritzbild - also wie das Zerstäuben des Kraftstoffs aussieht: z.B. ein feiner und in alle Richtungen gleichmässiger Sprühnebel oder eben ein schlechtes Zerstäuben bis hin zum 'Tropfen'.

    Eigentlich muss man die Düsenstöcke bei jedem Ausbau sowieso ein bisschen einölen weil man ja verhindern will dass der Dreck der sich zwischen Düsenstöcken und Zylinderkopf angesammelt hat in den Brennraum fällt. Sprich: Meine sind nach jedem Ausbau nass weil das so muss.

    Kaputt ist da meiner Meinung nach nichts - ausser vielleicht 5€ für die Kupferdichtringe die bei jedem Ein-/ Ausbau neu müssen.

    5 Mal editiert, zuletzt von MarkusZ (14. Dezember 2019 um 14:07)

  • gerade eben gemacht: Sitzt der Düsenstock mit seinen Abflachungen fest im Schraubstock kann man die Verschraubung (ca. 5cm unterhalb des 15er Ringschlüssels) auch ordentlich festziehen.

    DSCF6731.JPG

    P.S.: Wie hat denn das Spritzbild nach 40000km ausgesehen ?

    Einmal editiert, zuletzt von MarkusZ (14. Dezember 2019 um 14:42)

  • Mich würde das Nutzungsverhalten in diesen 40.000km interessieren. Also Kurzstrecke/Langstrecke, Fahrverhalten sprich Gaspedalstellung. Bei Stadt und Land klar, aber Autobahn eher gemütlich oder gerne Attacke. Wie ist das Verhältnis von Stadt/Land/Autobahn?

    Zu Beginn 95% Langstrecke, Autobahn zwischen 120-130km/h.

    Die letzten 9000km im Wechsel, mehr Lang- als Kurzstrecke. Das Problem trat nach einer 9000km langen Strecke über 4 Wochen auf, aber erst nachdem es kälter wurde.

    Fahrverhalten: flott unterwegs, kein unnötiges Rasen, Motor wird warmgefahren und kaltgefahren

    gerade eben gemacht: Sitzt der Düsenstock mit seinen Abflachungen fest im Schraubstock kann man die Verschraubung (ca. 5cm unterhalb des 15er Ringschlüssels) auch ordentlich festziehen.

    DSCF6731.JPG

    P.S.: Wie hat denn das Spritzbild nach 40000km ausgesehen ?

    Keine Ahnung, kann ich ja nicht abdrücken die Dinger. Leider.

    Sollte ich einfach mal versuchen die Düsenstöcke wieder fest zu ziehen?

  • Klar - zieh' die fest die Dinger.

    Hast du niemanden der dir die Abdrücken kann ? Dann sähe man gleich dass alles dicht ist. Spätestens bei einem Treffen etc. kannst du das ja mal jemanden machen lassen.

    Ich hab' dazu ein einfaches Düsenprüfgerät aus China für 99€ und ein Sortiment Einstellplättchen von Henzo. Funzt bisher einwandfrei damit - und ich hatte schon richtig üble Düsen aus unseren TDis damit identifiziert.

    Jedenfalls Klasse wenn du überprüfte Düsen eingebaut hast - Kosten und Aufwand stehen ja in keinem Verhältnis zu einem Motorschaden.

    Wenn der Wagen jetzt besser läuft hat sichs ja auch gelohnt.

    Ich wohne übrigens im Raum Ingolstadt / Bayern .

    viel Spass auf eurer Andalusientour

    Markus

  • So,

    kurzes Update.

    Nach der ersten Freude kam heute und gestern die Ernüchterung. Der Bus läuft unrund im Standgas nach Kaltstart. Siehe Video.

    Extremer Ruß unter Volllast.

    Allerdings volle Leistung und der Verbrauch ist besser als vorher.

    Leckölleitungen sind dicht, keine Luftblasen im Dieselsystem. Dieselfilter ist 8000km alt und entwässert worden.

    Werde den Bus wieder eine Nacht stehen lassen und die Düsen erneut ziehen. Schon wieder eine undicht?

    Anbei ein Bild der Leerlaufregelung in kaltem und warmem Zustand.

  • Ende des Liedes.

    Die neuen Bosch Düsen waren komplett verstellt. Öffnungsdrücke komplett verstreut, dazu tropften 2-3 Düsen.

    Wir haben uns eine Vorrichtung gebaut, um auch die zweite Stufe abdrücken zu können. Bei Henzo Bosch Düsensätze bestellt und alles eingestellt, dazu direkt noch ein paar Sätze AFN Düsen und 1Z Düsen eingestellt, die von meinem Volvo 850 (Motorcode Audi AEL) auch noch eingestellt.

    Funktioniert super. Feinste Dieseltechnik. Habe nun noch ein neues Hobby.