Moin!
Es ist Zeit mehr ans Forum zurück zu geben und den Anfang möchte ich hiermit machen:
Trennwand entfernen für Anfänger
Meine Trennwand (denke so wie die allermeisten) war mit mehreren Schweißpunkten und einzelnen Schweißnähten mit der Karosserie verbunden. Da ich bei meinem T4 Projekt als mein erstes Auto und bis auf einige Werkeleien überhaupt erstes großes handwerkliches Projekt alles von null lerne und viele Werkzeuge und Arbeitsschritte zum ersten Mal höre, möchte ich diese Anleitung schreiben. Zusammengesucht habe ich mir das Wissen aus dem Internet und maßgeblich dem großartigen T4-Forum. Ich dachte ich trage einfach meine Recherche und meine Erfahrungen zusammen, mit dem Ziel, dass Menschen wie ich nach dem Lesen dieser Anleitung sofort loslegen können.
Was sind genau diese Schweißpunkte? Wie ist die Wand genau befestigt?
Im Prinzip ist die Trennwand einfach ein großes geformtes Blech, das sozusagen auf den Außenrahmen des Fahrzeugs (B-Säule, etc) geschweißt ist. Die Schweißungen sind einzelne Punkte im Abstand von ca. 15cm und teilweise auch richtige Schweißnähte. Hier sieht man es auf den Bildern:
trennwand komplett.jpgtrennwand komplett1.jpg
Was muss man beachten, was beeinflusst die Werkzeugauswahl?
In meiner Recherche bin ich eigentlich auf zwei Hauptpunkte gestoßen:
- Man will nichts sägen/flexen, da sich sonst Metallspäne im Bus verteilen und überall disseminiert rosten. Da kommt man wohl mit nem Staubsauger kaum hinterher.
- Bei zu viel roher Gewalt droht ein Ausriss der Schweißpunkte aus der B-Säule oder man beschädigt andere tragende Teile, die lieber ganz bleiben sollten.
Was für Werkzeug habe ich genutzt und wie funktioniert das genau?
Schweißpunktfräser-Set 22 €
Schlitzmeißel, Kostenpunkt: 7,5€
Fräser/Bohrer: Amazon link
Meißel: Amazonlink
Für die Schweißpunkte habe ich einen Schweißpunktfräser genutzt. Für Schweißpunkte gibt es generell Schweißpunktbohrer, die das Material komplett durch bohren entfernen und es gibt Schweißpunktfräser, die im Endeffekt wie eine Lochsäge ein Loch in das obere Blech (in unserem Fall die Trennwand) „sägen“ und am ende bleibt dann nur ein kleiner Punkt des Blechs inklusive Schweißpunkt am unteren Blech (also dem Fahrzeug, bspw. B-Säule) stehen.
Ich habe mich für den Fräser entschieden, weil es für mich einfacher zu nutzen war und mir sicherer vorkam, wirklich nur das obere Blech anzufräsen und nicht aus Versehen in das Fahrzeug zu Bohren. An den ersten Schweißpunkten tastet man sich bezüglich der Tiefe der Fräsung ran. Wenn man dann durch die Trennwand durch ist, kann man sie mit etwas Kraft nach vorne biegen und sieht so, dass man tief genug war.
Wichtig ist, dass man mehrere Fräsköpfe im Set hat, weil die gelegentlich mal nen Zahn verlieren und dann klappt es nicht mehr. Ich denke ich habe ca. 4 Stück gebraucht.
Wie genau macht man das? Ankörnern, dass sich die Spitze zentriet und dann einfach möglichst gerade draufhalten, damit sich nichts verkanntet. Habe kein Bohröl oder sonst irgendwas genutzt – ging so!
So sieht das Ganze aus:
Wenn die Punkte ausgefräst sind, sieht es so aus:
Als zweites Werkzeug diente der Schlitzmeißel. Das Blech der Trennwand ging damit durch wie Butter. Mit beherzten Hammerschlägen verformte sich so nicht die umliegende Karosserie oder rissen gar Schweißpunkte aus. Man konnte damit einfach nur wunderbar das Blech durchtrennen an den Stellen, wo kontinuierliche Schweißnähte waren oder man mit dem Bohrer nicht an die Schweißpunkte kam.
Wichtigstes Kriterium ist hierbei, dass man einen Meißel nimmt, der über die gesamte Länge sehr schmal bleibt. So kann man dann in die engeren Spalte rein.
Das Produkt schaut so aus:
Hier sieht man dann schon, wie es langsam wird:
Und dann?
Dann kann man die Trennwand im Ganzen rausnehmen. Kanten entgraten und dann mit bspw. Brantho 3-in-1 in Wagenfarbe bepinseln und fertig ist das Ding.
Tja, dann wurd es vor allem erstmal lauter im Bus, dafür aber um Welten geräumiger. Hat sich sowas von gelohnt! Die Trennwand haben wir in toto reseziert, wie wir Mediziner sagen. Konnte ich noch auf Kleinanzeigen verscherbeln.
Ich freue mich über Meinungen und Ergänzungen!
Gruß,
Fabian