Hallo liebes Forum und vorneweg vielen Dank für diese großartige Plattform - habe hier schon viel gelesen und bin immer wieder erstaunt was man hier so alles an Information findet!
Nun ist es an der Zeit mal selbst einen Thread zu erstellen um ein paar Fragen zu stellen, weil ich mit dem was die Suchfunktion ausspuckt zwar immer Einzel-Informationen bekomme, aber ich nochmal gerne eure "Gesamtmeinung" lesen würde! Sorry gleich vorneweg für die lange Beschreibung, aber ich denke je mehr Informationen zu Beginn, desto weniger Hin-und-Her ist bei den Antworten notwendig...
Unser Campingverhalten
Grundsätzlich lässt sich unser Campingverhalten in zwei "Modi" unterscheiden:
- Modus A "langes Wochenende": Hier sind wir meistens 2-4 Nächte unterwegs und haben keinen Landstrom, fahren aber jeden Tag an die 50-100 Kilometer. Hier verwenden wir besonders in der kühleren Jahreshälfte die Standheizung (jede Nacht, fast die ganze Nacht durchgehend), eventuell Kühlschrank (meist tagsüber, und in der Nacht ausgeschaltet), und klassisches Handy/Tablet-Aufladen. (Geschätzter Tagesverbrauch: Daumen mal Pi 0,2kWh)
- Modus B "Ferienhaus am Strand": Hier sind wir mehrere Wochen am Stück an einem Ort und fahren nur wenig (alle paar Tage zum Supermarkt und retour), legen aber dafür jeden Tag das Solarpanel auf. Meistens haben wir den Kühlschrank durchgehend laufen, und ca. 8 Stunden am Tag soll auch noch der Laptop angesteckt werden für die Arbeit. Standheizung wird da nicht benötigt da Sommer und warme Temperaturen. (Geschätzter Tagesverbrauch: Daumen mal Pi 0,5kWh)
In beiden Modi kochen wir ausschließlich mit Gas, das fällt also schon mal weg.
Die Idee
Da ja zurzeit nicht nur das Thema Camping aktuell ist, sondern auch das Thema "Blackout" in aller Munde zu sein scheint, war meine Idee bei einer Zweitbatterie-Aufrüstung gleich ein modulares System zu konzipieren, welches man im Auto für's Campen verwendet, aber auch (relativ) einfach aus dem Auto herausnehmen kann um damit in der Wohnung eine Solar-Powerstation für den absoluten Notfall längerfristig betreiben zu können (Radio, Licht, evtl. 12V-Kühlschrank, Handy aufladen - wiederum Kochen extra mit Gas).
Das Fahrzeug
Wie in meiner Profilinfo beschrieben haben wir einen schönen 1996er-T4 mit Zweitbatterie, welche die Standheizung, die Innenbeleuchtung und (über 12V-Stecker) den Kühlschrank betreibt, als auch den Recaro-Fahrersitz.
Das vorhandenes Equipment
- Auto mit Zweitbatterie (72Ah Blei-Säure, etwa ein Jahr alt also noch recht gut in Schuss) und Trennrelais
- Kompressor-Kühlschrank CoolFreeze CDF-25 (12V, zieht so je nach Außen- und Innentemperatur evtl. so 0,5AH-2AH pro Stunde denke ich)
- Laptop-Charger (12V, zieht denke ich so 2AH-4AH pro Stunde, je nach Laptopnutzung)
- Faltbares Solarpanel (120Wp)
- Charge Controller, war beim Panel dabei, 20A Controller der bisher das Solarpanel als Input hatte, an die Zweitbatterie mit Krokodilklemmen gegangen ist, und auch die Möglichkeit hätte die 12V-Verbraucher anzuhängen (Verbraucher waren bisher direkt an der Zweitbatterie angehängt)
- Schaltnetzteil 230V -> 13.8V/7A, mit Ein-Aus-Schalter, um Landstrom auf 12V zu konvertieren
- Spannungswandler 12V -> 230V liegt auch noch irgendwo rum im Keller
- Diverse 12V Stecker/Kabel etc.
Bisherige Überlegungen und konkrete Fragen
- Ziel: Umbau zu "modularem System" mit möglichst geringem finanziellem Aufwand, da ja schon einiges an Equipment da ist und auch Wille/Interesse zum selbst Hand anlegen
- Input sollte können: 230V aus Steckdose, 12V während der Fahrt laden, und über Solarpanel; Output sollte können: 12V (230V Output ist denke ich gar nicht notwendig; USB-Stecker wären noch optional, geht aber auch leicht über 12V)
- Ich würde gerne die (theoretischen) 120Wp/0,5kWh pro Tag Solarenergie von mehreren Tagen speichern können, das würde mal für einen größeren Akku sprechen; unser Stromverbrauch kann durchaus mal mehr als 0,5kWh pro Tag betragen, und wenn auch die Sonne dann nicht so gut scheint, wäre es gut ein wenig Puffer zu haben - Frage: hat jemand ein ähnliches Setup und kann sagen, wieviel Solarpanel + Batteriekapazität erfahrungsgemäß ausreichen für längeres autarkes Stehen?
- Habe die Überlegung, einen größeren LiFePo4-Akku (z.B. 100Ah) inklusive BMS zu kaufen (da überzeugt mich Gewicht/Volumen versus Kapazität/Ladezyklen/Nutzbare %), allerdings fürchte ich würde ich da nicht um einen mit integrierter Heizung herumkommen, da das Auto schon mal in Gegenden mit bis zu -10°C stehen kann - Frage: soll man LiFePo4-Akkus ohne Heizung überhaupt in Betracht ziehen? Und sollen die Akkus unter 0°C nur nicht laden, oder sollen die da überhaupt nicht im Auto stehen/lagern?
- Habe auch gelesen, dass größere LiFePo4-Akkus als Zweitbatterien einen Ladebooster statt eines Trennrelais benötigen würden, das heißt entweder kleineren Akku (bis zu 80Ah?) oder auch Ladebooster statt Trennrelais (zusätzliche Kosten, mehr Platzverbrauch) - Frage: ab welcher LiFePo4-Größe wäre es sinnvoll, einen Ladebooster stat des Trennrelais zu verwenden? Gibt es Empfehlungen für Ladebooster?
- Habe überlegt, den LiFePo4-Akku plus Charge-Controller und Schaltnetzteil in eine größere Werkzeugbox einzubauen, quasi als "DIY-Powerstation" mit USB/12V-Output, die man noch zusätzlich an die Zweitbatterie anhängt und in kalten Nächten mit ins Haus nimmt, also Setup "Starterbatterie-Zweitbatterie-Powerstation"; das würde auf jeden Fall dem "modularen" Charakter am nächsten kommen, braucht aber extra Platz im Auto - Frage: hat jemand eine Powerstation (egal ob DIY oder gekauft) und nutzt sie als "modulare Zweit- oder Drittbatterie" im Auto?
- Ein Modul unter dem Fahrersitz unterbringen, welches man auch einfach herausnehmen kann, ist vermutlich nicht so leicht machbar aus Platzgründen, und man müsste ja dann jedes mal die Verkabelung der Zweitbatterie abtrennen wenn man mal ohne Zweitbatterie fahren möchte; allerdings würde das eh nicht häufig vorkommen, sondern nur in Notfällen wenn mal Stromausfall ist. Dafür könnte eigentlich auch die vorhandene Blei-Säure-Batterie verwendet werden - Frage: Hat jemand ein Setup unter dem Fahrersitz, welches sich leicht herausnehmen lassen kann, und was passiert in diesem Fall mit den Anschlüssen? Gibt es eventuell ein System das man schnell an- und abschließen kann?
Puh, das war jetzt einiges an Text Hoffe, dieses Thema ist nicht nur für mich interessant, sondern hilft auch anderen bei ähnlichen Entscheidungen.
Freue mich sehr über die Beantwortung einer oder mehrerer Fragen bzw. sonstigen Ideen und Anregungen!