Mich deucht, es ist wieder mal an der Zeit! Wir sind denn nochmal weg!

Moin!

Für die Nacht braucht es mal wieder einen adäquaten Übernachtungsplatz.

Unsere Reise führt uns nach CHINCHILLA de MONTE-ARAGÓN etwas südöstlich von ALBACETE.

Weithin aus der Ebene zu sehen ist das gleichnamige Castillo und somit gut geeignet für die Nacht:

Es gibt auch einen offiziellen Wohnmobilstellplatz der sogar schön angelegt ist, man muss nicht zwangsweise Wand an Wand stehen.

Außerdem verfügt er über eine kostenlose Ver- und Entsorgung. Ich schlafe aber neben einem Castillo am besten.

Und diese drei Türmchen haben mein Interesse erregt:

Die Burg sieht erstmal gar nicht so spektakulär aus , wenn man aber näher ran kommt wird das Verteidigungskonzept klar:

Ein sehr tiefer Graben, komplett aus dem Fels gehauen, umgibt die ganze Burg:

Die drei Kegel entpuppen sich als Schornsteine in einer Höhlenwohnung dessen Bewohner offenbar seit Jahrzehnten verreist sind:

Da keine Klingel dran ist gehe ich so mal rein. Der Erbauer hat dem Deckgebirge wohl nicht so recht getraut, jedennfalls hat er diese Säule mitten im Raum stehen gelassen.

Diesem Morgen frühstücken wir nicht alleine, ich habe mindesten 10 Gemsen gezählt:

Ein Spaziergang durch den Ort ist nicht so prickelnd weil sich durch alle Gassen die Autos quetschen und ordentlich sauber gemacht haben die auch nicht:

Was man aber auf keinen Fall auslassen sollte ist der ausgeschilderte Rundweg entlang der Stadtmauer. Diese stammt zu großen Teilen noch aus der muslimischen Zeit.

Sobald man in der Stadt ist sieht man von den Mauern gar nicht so viel, man geht ja innen, dafür erfreut die Wohnbebauung den Betrachter um so mehr:

Da auch der Burgberg von CHINCHILLA de MONTE-ARAGÓN aus leicht zu bearbeitendem Material zu sein scheint, haben sich hier die Höhlenmenschen mal so richtig ausgelebt. Sicher wäre es hochinteressant einige diese Behausungen von Innen zu sehen, aber leider ist das alles in privater Hand.

Also erfreuen wir uns an der äußeren Fassade:

Man muss dazu sagen, dass die Kommune mit erheblichem Aufwand die Wege und Mauern picobello in Stand gesetzt hat:

Etliche dieser Höhlen kann man auch als Ferienwohnung mieten was sicher eine witzige Angelegenheit ist.

Wobei nach meinen Erfahrungen eine geringe Körpergröße von Vorteil ist

Rund um den Burgberg befindet sich ein Steinzeitheim neben dem Anderen:

Nun treffen wir auch unsere Frühstücksgäste wieder, offenbar läss man es sacken:

Was nun auch nicht mehr zu übersehen ist: Der Frühling hält Einzug:

Tatsache ist, dass hier vor den Muselmanen schon die Iberer, Römer und andere Volksgruppen die Aussicht auf die Ebene genossen haben.

Einzelne Baurelikte tauchen dann immer mal wieder auf:

Was nach meiner Meinung nicht unbedingt auftauchen sollte, sind diese illegalen Abfalldeponien. Es gehört aber leider zur Realität mit dazu:

Moin!

Danke für den Hinweis!

Ich wollte die noch fragen, aber stören mochte ich auch nicht

Moin!

Da wir hier oben auf dem Burgberg so einen schönen Platz haben entschließen wir uns mal etwas kürzer zu treten und noch eine Nacht dran zu hängen.

Zumal hier wird auch richtig was geboten.

Am Nachmittag kamen vier PKW vorgefahren und parkten direkt an einer niedrigen Mauer.

Dann holten alle Holzkästen aus ihren Kofferräumen und stellten die auf der Mauer ab.

Also fliegende, gebratene Tauben hat ja Jeder schon mal gesehen und bunte Hunde kennt man ja auch...

... aber fliegende bunte Tauben das war mal was ganz Neues für mich.

Die Kästen wurden geöffnet und schätzungsweise an die 50 Tauben, alle komplett leuchtend bunt bemalt, sowohl auf der Unter- als auch Oberseite der Flügel, und am Körper starteten Richtung Ort.

Dort zogen sie immer wieder Kreise was sich leider auf die Entfernung nur schlecht fotografieren ließ:

So nach und nach verschwanden sie dann irgendwohin und mit ihnen auch die Besitzer.

Mit verschwinden sind wir dann auch schon beim nächsten Thema, die Sonne kann das auch:

Unsere Bummelei hat natürlich einen Grund.

Mit Engelszungen musste ich Gertje das Zugeständnis abringen noch am diesjährigen Trommelfestival in TOBARRA vor Ort auszuharren.

Als hilfreich erwies sich dabei die Unterstützung aus der Tierwelt:

Was hier noch friedlich daherkommt wird sich in den nächsten Tagen in einen Hexenkessel verwandeln:

Hier sind ganze Straßenzüge gesperrt und es wird massiv aufgerüstet:

Kleinlaster schaffen hier Palettenweise Erfrischungsgetränke ran. Um das örtliche Klärwerk mache ich mir ernsthaft Sorgen.

Nach offiziellen Zahlen hat TOBARRA knapp 8.000 Einwohner. Gerechnet wird mit 25.000 Gästen.

Es wurde ein Camping- und Wohnmobilstellplatz mit über 80 Plätzen eingerichtet und ein Zeltdorf aufgestellt.

Wir haben uns erstmal in eine Seitenstrasse verkrochen weil es auf dem Gelände keinen Schatten, dafür aber viel Staub gibt.

Heute ist das Trommeln noch verboten, aber wer sich schon mal in Stimmung bringen möchte dem sei dieses Youtube Video empfohlen.

Ich rate zur Verwendung eines leistungfähigen Soundsystems. Trotzdem wird es nur ansatzweise den Geräuschpegel abbilden

Moin!
Dieser Einwegwahn treibt seltsame Blüten.

An der proppevollen Freiluftbar beim Konzert bestellt mein Nachbar einen Saft.

Erst der Plastikbecher mit Eis.

Dann holt die Servicekraft ein 0,2L Tetrapack mit so einem Trinkhalm an der Seite hervor und sticht damit das Loch an.

Dann quetscht sie eine Zeit lang den Saft durch die kleine Öffnung in den Becher.

Irgendwann wurde dem Kunden das zuviel und er machte das selber.

Ging aber auch nicht schneller.

Sowas muss man gesehen haben um das zu glauben.

Moin!

Bildung hin, Bildung her, der Countdown läuft unerbittlich:

Exaltación 2023 | Asociación Amigos del Tambor

TOBARRA 2023 XXXVI Jornadas de Exaltación del Tambor y el Bombo Empieza en Días Horas Minutos Segundos Facebook-f Instagram 22 Pueblos unidos por una tradición…

amigosdeltambor.org

Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen und für die kommenden Nächte wurde die Flakscheinwerferbatterie "VARTA VOLKSSTURM" schon in Stellung gebracht:

Auch die Arbeiten für die nächtliche Regeneration sind fast abgeschlossen:

Wobei man mit den Begrifflichkeiten vorsichtig sein sollte:

GLAMPING bedeutet hier nicht, laut Lageplan, die Unterbringung in luxurösen Mobilheimen sondern die Einweisung in eines der Wigwams.

Wie auch immer, die Veranstaltung ist nicht mehr aufzuhalten:

Und schon kommt wieder mein Bildungsmanko zum Tragen:

Nach meiner Kenntnis bedeutet "REINKARNATION" ja dass man nochmal antreten muss.

Folglich müsste "ENCARNACION" ja das Gegenteil sein.

Ich habe da mal einen von verkostet, leider wurde das Werbeversprechen nicht eingehalten Er schmeckte aber gut!

Für den Fall, dass ich doch zu später Stunde meinem Bildungsauftrag nicht mehr gerecht werden kann, schon mal vorab ein Stimmungsbild:

Nur so als Hinweis: Die abgebildeten Trommler sind alle aus diesem Ort!

Insgesamt werden fanatische Trommelschläger aus zweiundzwanzig Städten erwartet.

Claro, ich habe die OHROPAX mit Sekundenkleber in die Gehörgänge geklebt

Obwohl, so schlimm kann es nicht werden; ich habe schon Tinitus!

Moin!

Ich habe mich geirrt, es ist schlimm! Ohne Ohrstöpsel grenzt das für einen Durchnittseuropäer an Körperverletzung!

Punkt 16:00 Uhr hat hier das von der Unesco als immaterielles Kulturerbe anerkannte Spektakel begonnen:

Damit das auch der Nachwelt erhalten bleibt ist ein Kamerateam angerückt:

Gefühlt 50% der Teilnehmer/innen muss wohl Montag wieder zur Schule:

Es fällt schwer hier den Durchblick zu behalten:

Die Vermummten sind auch wieder mit von der Partie. Die machen auch den größten Krach:

Alles was eine Trommel halten kann ist dabei, vom Kleinkind bis zu Minusvalidos:

So richtig entfaltet sich die Geräuschkuliise aber erst in einer Bar. Verbale Bestellungen sind nicht mehr möglich!! Man kann nur noch auf die Getränke zeigen:

Das tut der allgemeinen Stimmung aber keinen Abbruch:

So langsam füllt sich die Straßen. Spontane Standortwechsel kann man nun vergessen:

Und morgen kommen noch mehr:

Mag die Nacht beginnen

Moin!

Trommel ist hier nicht gleich Trommel. Vor den Helden aus MULA sei ausdrücklich gewarnt!

In deren Hauptquartier mussten vorher T-Träger und Stützen eingezogen werden damit die Druckwellen keinen Schaden anrichten:

Für Leute die zu Herzrytmusstörungen neigen ist das Ganze eh nichts.

Auch im Zelt muss das Zwerchfell kämpfen:

Die Nacht haben wir leidlich überstanden. Die friedliche Ecke unseres Stellplatzes wurde nächtens dafür genutzt zweimal eine Pizza zu legen.

Wir haben deshalb einen belebteren Platz aufgesucht.

In Anbetracht der konsumierten Getränke halte ich das aber noch für einen guten Wert.

Das ficht hier aber Niemanden an, der harte Kern hat die ganze Nacht durchgetrommelt:

Außerdem ist das Putzkommando schon voll im Einsatz:

Keine zwei Stunden später sieht es schon wieder so aus:

Und zwar in alle Himmelsrichtungen:

So gegen Mittag hat sich dann doch noch eine Parade zusammengefunden. Die Kleinsten vorneweg ziehen alle beteiligten Städte durch die Stadt:

Das ist übrigens keine Bankenwerbung!

Der Rest ist Videomateriel, so ohne Ton ist das nix.

Eigentlich ist in Spanien um diese Zeit ja Fiesta, das fällt heute aber aus wegen is nicht!

Es trommelt an allen Ecken und Enden.

Moin!

Für die Entstehung dieser Veranstaltung habe ich drei unbestätigte Theorien:

» Die Leute hier sind direkte Nachkommen der Eintrommler für den Sklavenantrieb auf den Galeeren und haben das noch im Erbgut.

» Im Fernsehen wurde vor Längerem mal die "Blechtrommel" von Günther Grass gesendet.

» Die haben, wie in anderen Ländern ja auch, Spaß am Musizieren. Wir nannten sie früher "Trommler & Pfeifer" und die marschierten in den Schulumzügen vor den Sommerferien mit. Da alle Musik haben wollten wurden noch Spielmannzüge aus den Nachbargemeinden angefordert.

Nun kann man "dem Spanier" nicht mit Querflöten und Triangel kommen. Der hat es gern laut, sehr laut!

Wenn gestern im Epizentrum der akustischen Selbstkasteiung, bei den el Tamborileros aus Mortalla, über dem Ort eine DC 10 gestartet wäre, so hätte man gedacht, McDonell Douglas ist es gelungen ein lautloses Triebwerk zu entwickeln

Und Durchhaltevermögen haben die ja auch.

Wo in jeder bayrischen Blaskapelle dem Tubaspieler nach zwei Stunden die Puste weg bleibt, laufen sie hier erst warm.

Während ich diese Zeilen schreibe malträtieren sie noch immer ihre Instrumente. Seit nunmehr 41 Stunden wird ununterbrochen getrommelt.

Da wir im Zulauf zu einigen Parkplätzen nächtigten, schreckten wir immer mal hoch wenn wieder ein musizierender Nachtschwärmer am Auto vorbei kam.

Wahrscheinlich wusste nur noch die Trommel wo er seinen Wagen geparkt hatte

So richtig losgelassen werden sie Ostern. Die Plakate mit 104 Stunden Trommeleinsatz lassen Schlimmes befürchten:

Damit der Nachwuchs nicht ausgeht wird man schon im zarten Säuglingsalter mit den Auswüchsen der Akustik konfrontiert.

Dafür habe ich nur eine Erklärung. Den Kleinen wächst schon früh eine Hornhaut auf dem Trommelfell.

Der Veranstalter hat an Nichts gespart. Eine Bühne mit Lichtequipment und allem drum und dran wartet auf die Show:

Sogar in Gebärdensprache werden die Sprachbeiträge übersetzt:

Und dann haben die Besten der teilnehmenden Orte ihr Können unter Beweis gestellt:

2 1/2 Stunden lang wurde das begeisterte Publikum verwöhnt:

Und es kam wie immer, irgendwann sprechen mich Leute auf meinen Hut an und das große Kopfbedeckungstauschen geht los:

Sofort startet eine Konkurrenzveranstaltung bei der das Gefühl entsteht, wir kennen uns schon ewig.

Noch ein Blick in die heiligen Hallen der Trommelhistorie. Das Trommelmuseum in einer alten Kirche:

Und zum Schluss noch eine weitere "Spanische Treppe":

Für die Sicherheit der Gäste waren Einheiten der GUARDIA CIVIL, der POLÍCA LOCAL, der CIVIL PROTECTION, des CRUZ ROJA , der BOMBEROS und SECURITY vor Ort. Allerdings haben wir nicht eine einzige Sirenenfahrt gehört, alles läuft hier vorbildlich ab. Selbst um Mitternacht sind noch Familien mit Kleinkindern mitten im Getümmel unterwegs.

So, die ersten Busse fahren schon ab, wir drehen noch eine letzte Runde und dann geht es wieder weiter.

Und wer sich das für`s nächste Jahr merken möchte. Die Gemeinde ANDORRA (TERUEL) ist Ausrichter des nächsten XXXVII TAMBORADA NACIONAL !!

Moin!

Unser Wasser geht mal wieder auf den Rest und ich muss für Nachschub sorgen.

In der Nähe von ALMANSA kenne ich eine gute Quelle.

Diese Zapfstelle ist leider nicht angeschlossen:

Etwa 5 Km südlich von dort befindet sich an der RM-426 Richtung YECLA links eine Parkbucht.

Daneben geht es hinab zu einem kleinen Bachlauf. Dort ist eine gefasste Quelle an der zügig Wasser gefasst werden kann:

Von dort beginnt auch ein schöner Wanderweg enlang des Bachs zu aufgelassenen Wassermühlen. Schön gemacht mit Infotafeln und bei Hitze eine Wohltat.

Nun ist es aber auch mal wieder Zeit sich ein Castillo anzusehen. Die Burg von ALMANSA ist gerade mit neuen Ausgrabungen und Renovierungen fertig geworden und wieder geöffnet:

Die Lage auf einem 90 Grad aufgefaltetem Doppelfelsen ist so ziemlich einmalig:

Vom Bergfried genießt man diesen schönen Blick über die Stadt:

Der wiederum weis mit einer ebenfalls sehr seltenen Schnecken - Wendeltreppe zu überraschen.

Die hatte für Waffenträger den Vorteil mehr Platz zur Seite zu bieten:

Aufgrund des sehr begrenzten Bauplatzes fällt die Anlage sehr filigran aus:

Nicht nur die Burg, auch die Kirche und weitere Gebäude haben die Steinmetze auf Trab gehalten:

Nach dem Barbesuch stellt sich dann auch langsam der Hunger ein und da zufällig Sonntag ist, machen wir uns auf die Suche nach einem Hühnchengrill.

Hier sollte man der CALLE FERRERO an der Markthalle seine Aufmerksamkeit zuwenden.

Dort befindet sich der Grill POLLOS JOAQUIN vor dem schon etliche hungrige Kunden warten.

Einmal drin fällt die Wahl schwer zwischen all den warmen Gerichten. So sind allein drei verschieden Paellas im Sortiment.

Wie von den ortsansässigen Gourmets das Etablissement geschätzt wird, lässt sich schon an den fünf Mitarbeitenden festmachen, die in dem kleinen Laden alle Hände voll zu tun hatten.

Wir mussten uns leider auf eine kleine Auswahl beschränken, unsere Kühlmöglichkeiten sind ja begrenzt.

Das sieht nicht nur gut aus, es schmeckt auch so