Riefen in der Zylinderlaufbahn

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  • Guten Abend zusammen,
    da dies mein 1. Thread in diesem Forum ist, möchte ich zuerst einmal etwas über unseren kürzlich erworbenen T4 erzählen.
    T4 Transporter Langversion BJ96 102PS TDI mit ACV Motor und ca 370tkm gelaufen. Zustand ist eine glatte 6, Rost und Löcher an jeder Stelle und wirklich komplett verlebt. Das Beste am Wagen ist eigentlich noch der Unterboden, samt Achsen und Fahrwerk, die haben kaum Rost und sind solide. Grund unseres Kaufs war die Kombination aus Langversion, Preis und der grünen Umweltplakette dank Partikelfilter. Gebraucht wird der Bus von uns als Zugfahrzeug für Motorsportveranstaltungen, sowie für Campingurlaube.

    Der Bus wird quasi komplett neu aufgebaut. Etliche Bleche zum Teil original VW, zum Teil aus dem Zubehör liegen bereits zuhause.
    Der Motor ist bereits ausgebaut und der Block hängt separat an einem Motorhalter. Grund des eigentlichen ausbaus: Neue Zahnriemen und neues Ausrücklager(undicht). Naja, als er dann draußen war, dachten wir, wir erneuern sämtliche Dichtungen und reinigen alles, da er ziemlich verölt war und Ansaugbrücke und Zylinderkopf voller Ölkohle waren.
    Eigentliches Problem, worum es hier geht:
    Im Anhang ist ein Foto einer Zylinderlauffläche. Leider hat die Zylinderlauffläche an einem Zylinder Riefen, welche teilweise mit dem Fingernagel spürbar sind. Wozu ratet ihr mir? Kann man so noch fahren? Wie lange geht das noch gut? Optionen gibt es etliche... Evtl. Flex-Honen, um die Riefe etwas zu entgraten und neue Kolbenringe drauf und gut? Die letzte Option wäre zu Honen + Übermaßkolben. Dann besorge ich mir lieber einen anderen gebrauchten Block.
    Ich bin auf eure Reaktion gespannt und in Zukunft werde ich hier etwas öfter Unterwegs sein.
    Vielen Dank und einen schönen Abend.
    Gruß Euse

  • ich geh mal davon aus du bist ihn vor dem Kauf probe gefahren.

    Wenn er da gut durchgezogen hat wird er das auch nach dem Zusammenbauen wieder tun.

    Ich hab mich dazu entschieden meinen Block komplett aufs 1. Übermaß aufbohren zu lassen, neu Honen, 5 neue Kolben (weil einer gerissen war), 5 neue Pleuel (vom Audi), Kolbenringe neu, Kopf neu, Kurbelwelle auflasern und einpassen und Kurbellager neu und wieder zusammenbauen. Komplett ca 3000€, dafür aber MEIN Motor in perfektem Zustand.
    Bei jedem Austauschmotor schwingt doch mit wie gut er wohl ist, selbst überholten ist nicht immer zu trauen...

    Fahren kannst du so noch, es kann aber wie so oft bei jedem mal überfahren das letzte mal sein.

    Ich würde sagen füll mal dein Profil aus (dann weiß man zumindest in welcher Ecke man dir jemandem empfehlen kann) und schau dir die anderen Antworten an. Du wirst hier alle Meinungen von "weg mit dem Bus" bis "Der läuft noch 800.000" hören :D

    t6016.gif Nein, ich bin nicht die Signatur, ich putz hier nur.

    Es ist verboten die Putzfrau durch klicken bei ihrer Arbeit zu stören!

  • Kompression gemessen?
    Druckverlusttest gemacht?

    Wenn nicht würde ich alle zylinder auf die gleiche höhe drehen und mit diesel füllen um zu sehen wie schnell er in den einzelnen zylindern verloren geht/durchläuft. Dann weitersehen.

    :drive: Egal wie gut du Bus fährst, Züge fahren Güter. :aetsch:

    die gewonnene Erfahrung steigt direkt proportional mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes

  • Täuscht das auf dem Bild, oder ist der Kolben genau links an der Riefenstelle durch Fremdkörper oder so beschädigt ;(
    Dann sollte man auf Übermaß gehen ... mit neuen Kolben....

    2 Mal editiert, zuletzt von -Ralf (12. November 2018 um 06:29)

  • Erstmal danke für die Antworten. Kompression habe ich nicht gemessen und ob er volle Leistung hatte kann ich auch leider nicht sagen, da nur kurz auf einem Hof probefefahren.

    Die Zylinder mit Diesel auffüllen und gucken ob alle gleich ablaufen ist keine schlechte Idee.

    Nein der Kolben ist nicht beschädigt, an der Riefe wird die Kappilarwirking etwas Öl angesammelt haben.

  • Kolben könnte nach dem Bild nen treffer weg haben, brauchst du dann neu-
    Die Zylinderlaufbahn kriegst du bei dem Riefen, schätze mal mind. 0,5 mm nur mit Übermaß hin-
    hier hast du sicher Ölverbrauch u. wenig Kompression.
    ich würd mir da nen gebrauchten Block mit Kurbelwelle u. Kolben holen- gibts wirklich genügend am Markt.
    Das wäre für mich die günstigste Lösung.

    ich will jeremy clarkson wiederhaben.. :protest:

  • Warum der Motor auseinander genommen wurde, habe ich oben bereits geschrieben. Haben einen alten Bus gekauft, den wir neu Aufbauen. Wollten eigentlich nur Zahnriemen, Wapu, Keilriemen, Ölpumpendichting, Ölwannendichting, Kopfdichtung, Ventildeckeldichtung, Ausrücklager, etc. neu machen. Alles was so im kleinen Rahmen ist. Aber als der Kopf runter war sahen wir dann das.

    Evtl. wirklich einfach nen neuen Rumpfmotor oder etwas Flex Honen und neue Kolbenringe rein und fertig.

  • Um die Ansaugkanäle zu reinigen, saßen ziemlich zu dank des AGR. Außerdem wollte ich mir die Kopfdichtug anschauen und ersetzen. Wollte alles wieder neu eingedichtet und gereinigt zusammensetzen. Es gab keinen anderen Grund. Motor lief vorher, ob er aber volle Leistung hatte kann ich nicht sagen. Danke euch.

  • Aber unter 2000 Euro geht es wenn es halbwegs richtig gemacht wird nicht ab, nur honen und neue Ringe bringt nix, dann lieber so lassen und zusammen bauen, dann hat man nur doe 70 bis 100 Euro für das Dichtungsmaterial in den Sand gesetzt, da der vorher aber auch lief, warum soll der es mit neuer ZKD nicht tun

  • Solche Riefen habe ich schon oft gesehen, und die Motore liefen trotzdem

    Frage ist warum der Kopf abgebaut wurde, ohne Not doch sicher nicht


    Klar läuft der, Frage ist halt wie- Ölverbrauch,Kompression?????

    ich will jeremy clarkson wiederhaben.. :protest:

  • Das sind eben Dinge welche man vor dem Abbau des Zylinderkopf klärt

    Der TE hat jetzt die Möglichkeit maximal 100 Euro in den Sand zu setzen oder 2000 Euro + xxx zusätzlich zu den geplanten Arbeiten zu investieren

  • Einmal Übermaßkolben und honen kostet doch nicht die Welt.
    Würde da 1000€ einplanen, dann sind die wichtigsten Dinge wieder neu.
    Kolben und Ringe sind bei der Laufleistung auch schon ausgelutscht, egal wie sie aussehen (funktioniert weiterhin, aber der Ölverbrauch gehg langsam hoch)
    Wie weit man dann weitergeht mit neuen Lagern usw. muss man selber entscheiden. Ich würd ihn an dem Punkt auch komplett aufarbeiten.

    Alternativ nur die Minimalvariante.
    Schau einmal ob die Riefen nicht einfach nur Aluschmierspuren sind.
    Der T4 hat einen Stahlblock, der hält einiges aus.
    Bei den 2-Takt Motorrädern sind die Zylinder nach einem Klemmer oft noch gut obwohl sie schrecklich aussehen. Dann ätzt man das Alu mit Natronlauge weg und die Stahllaufbuchse drunter ist unbeschädigt.
    http://oldtimer.rd350lc.de/kolbenfresser.php

    Ggf. bekommst du die Laufbahn so sauber.
    Ich würd dann den Kolben begutachten, ggf. durch einen neuen ersetzen und alle Kolbenringe neu geben.
    Ist zwar eine Murkslösung, aber besser als einfach weiterfahren und mit minimalen Kosten verbunden.

    Wenns wirklich Riefen sind und du willst ihn nicht überholen... Zieh die Kolben und wenn kein grober Schaden sichtbar ist bau alles mit neuen Dichtungen zusammen und fahr.
    Wird sicher etwas Öl schlucken, aber erträglich. Wenn der Motor bei einer halben Million km dann ausgenudelt ist bau einen Tauschmotor ein den du ggf. parallel herrichtest.

    Einmal editiert, zuletzt von Speed Freak (13. November 2018 um 06:01)

  • Moin,
    kann das nicht einfach der Kreuzschliff sein? Wenn vorher nie etwas auffälliges am Motor gewesen ist würde ich ihn einfach mit neuen Dichtungen zusammenbauen und mir das Geld für die Motorblockinstandsetzung sparen - kann man ja, wenn er dann nicht läuft und Öl frisst immer noch machen, außerdem weiß man dann, wo das Öl hingeht. Und wenn kein Öl verbraucht wird freut man sich.
    Gruß,
    pengbanane