Vergleich von (farbigen) Holzölen

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  • Da ich derzeit bei der Planung des Ausbaus bin und da noch nicht feststeht, wie ich das verwendete Holz schützen will bzw. welche Farbkombinationen ich verwenden will, habe ich ein paar Tests gemacht. Vielleicht kann ich damit dem ein oder anderen helfen.

    Oli-Natura und OSMO bieten die Bestellung von Farbmustern an (habe nichts mit denen zu tun). Ich habe mich dabei ausschließlich auf Holzöle und auf Braun-/Weiß-/Naturtöne beschränkt. Folgende Produkte habe ich getestet:

    1. Oli-Natura HS-Hartwachsöl Walnut
    2. Oli-Natura HS-Hartwachsöl Teak
    3. OSMO TopOil Akazie 3061 (wurde z.B. hier viel verwendet)
    4. OSMO Hartwachsöl Bernstein 3072 (z.B. hier verwendet, oder auch hier)
    5. OSMO Hartwachsöl Honig 3071
    6. OSMO TopOil Natural 3068
    7. OSMO Hartwachsöl Weiß 3040
    8. Oli-Natura HS-Hartwachsöl Polar White
    9. Leinos Hartöl 240 farblos
    10. Owatrol
    11. Meyer Chemie Leinöl Firnis (gemischt mit Terpentinersatz)

    Ich habe die Öle mit dem Finger aufgetragen und das überschüssige Öl nach etwa 30min abgewischt. Zur Verwendung kam Restholz, überwiegend ungeschliffen. Die Aufträge fanden teilweise auch nicht zur gleichen Zeit statt, daher stimmt die Reihenfolge der Öle nicht immer. Teilweise hatte ich nur kleine Reststücke, dort wurde auch auf der Rückseite des Holzes aufgetragen.

    Gesamtüberblick (von oben nach unten: Buche Massivholz keilgezinkt, Birke Multipex, 3-Schichtplatte Fichte, Rahmenholz Fichte (unten links), Pappel-Sperrholz (unten rechts))

    P1320505.JPG

    Gesamtüberblick (Rückseite von Birke Multiplex und Pappel-Sperrholz)

    P1320507.JPG


    Nur 3-Schichtplatte Fichte:

    P1320502.JPG

    Nur Birke Multiplex + Pappel-Sperrholz (+ Rückseite):

    P1320509.JPGP1320508.JPG

    Noch ein paar Anmerkungen:

    Die HS Öle von Oli Natura (Nr. 1, 2 und 8 ) wurden vermutlich nicht richtig angewendet, denn auch nach mehreren Tagen färben sie noch leicht ab, wenn man mit dem Finger drüber fährt. Die korrekte Anwendung wäre, das Öl mit einem Pad einzureiben. Es gibt von denen auch noch ein Projektöl, was wohl dünnflüssiger ist und besser ins Holz einzieht (muss man jedoch 2x anwenden), habe ich jedoch nicht getestet.

    Das Leinöl-Firnis von Meyer ist das günstigste Öl von den getesteten, allerdings gefällt es mir nicht ganz so gut wie das Öl von Leinos, da es minimal gelblicher ist und auch etwas mehr stinkt (sicherlich nicht Schweiß- und Speichelecht). Es ist von allen am besten eingezogen, vermutlich aufgrund der Terpentinersatz-Beimischung.

    Die Öle Nr. 6 & 7 gefallen mir recht gut, da sie das Holz kaum verfärben und nur die Maserung hervorbringen. Nr. 6 gefällt mir dabei noch minimal besser.

    4 Mal editiert, zuletzt von Bademeister (16. Juli 2021 um 13:28)

  • Hi,

    richtige Öle trocken auf Holz nie so aus wie Lacke. Folglich ist es völlig normal, dass man auch Wochen nach dem einölen beim anfassen den geölten Holzes keinen trockenen haptischen Eindruck hat, sondern einen ganz leicht öligen.

    Ggf. kann man das durch Zugabe eines geeigneten Verdünners beim einölen leicht unterdrücken. Wirklich ganz weg geht es mit der Zeit nur bei ganz stark saugenden Hözern. Gerade bei Buche ist dürfte das sehr schwierig werden.

    Ich persönlich bevorzuge in Innenräumen Leinölfirnis, da das gesundheitlich unbedenklich ist. Allerdings "feuert" es das Holz stark an (die Holzstruktur ist viel deutlicher zu sehen) und es unterdrückt die natürliche Verfärbung des Holzes nicht. Aber hey, es ist Holz und das soll man sehen. Zudem riecht es für den einen oder andern unangenehm und intensiv. Das geht aber im Laufe der Zeit weg.

    Mit Osmo habe ich im Außenbereich schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Zwar sauteuer, aber gut.

    Gruß, Uwe

    T4 LR - aus Freude am mitnehmen

    T4 Caravelle AHY + Box LR mit 2 Schiebetüren -> hier die Geschichte meines T4 "Red Beast"

    T4 Caravelle ACV LR mit 2 Schiebetüren -> 2. Bus The Great Blue Greek

    T4 MV 1 AHY _> Schlachtbus

    Meine bisherigen Busse:

    T2 Bj. 72 mit Umbau auf 1,7 Liter Doppelversager mit 68 PS = Saufmobil
    T4 Allstar Bj. 95 mit ABL = Supersparsam
    T4 Topstar TDI ACV Bj. 98 = Superschön
    T4 Caravelle kurz ACV mit 2 Schiebetüren = Extrem Praktisch

    T4 MV II AXG als ex. 2. Bus "Silversurfer"

  • Leinölfirnis ist ja aber auch nicht zur farblichen Oberflächenbehandlung gedacht, sondern dient als Grundierung.

    Habe nochmal recherchiert. Leinöl-Firnis wird bzw. wurde, wie du geschrieben hast, gerne zur Grundierung eingesetzt, da es dünnfllüssig ist und recht tief einzieht. Wenn man nicht den höchsten Anspruch an das Holzöl hat (z.B. Verwendung für Fußböden, Arbeitsplatten etc.), kann man meines Erachtens das Firnis problemlos für die meisten Anwendungsfälle verwenden.

    Durch die Zugabe von Pigmenten (z.B. Kreidezeit) lässt es sich natürlich auch einfärben.

  • https://www.dictum.com/media/pdf/Kata…henfibel_DE.pdf

    Bestes Dokument bzgl. Umfang/Inhalt und der Laden ist in Deutschland glaube ich ungeschlagen (feine Werkzeuge evtl. noch, aber die haben auch ganz ne andre Ausrichtung...) wer was besseres kennt, bitte posten!

    Ich mische mir meine Öle selbst. Wenn es tief eindringen soll mische ich Orangenöl bei. Wenns farblos sein soll Balsamterpentinöl. Ich habe Tungöl am liebsten, das einzige dass mich daran stört, ist dass es nicht im lokalen Anbau produziert werden kann. Leinölfirnis mit Sikkativen wenns schnell gehen soll (z.B. Schuss Danishoil dazu).

    Kamelienöl kommt bei mir übrigens auf alles edles (also Werkzeug, Schneiden, Sägeblätter etc.) was nicht rosten soll.

    Und wer meint das Öle nicht aushärten... dem mag ich einfach nur widersprechen. Abhängig der Sikkativgabe kann es natürlich dauern, aber man erreicht damit auch Oberflächen, welche einen Zauber mit sich bringen den man mit Lack niemals erreichen kann... ist dann halt auch viel Arbeit, viele Schichten händisch aufpolieren...

  • Ich bin ganz bei derWalter:

    》》Und wer meint das Öle nicht aushärten... dem mag ich einfach nur widersprechen. Abhängig der Sikkativgabe kann es natürlich dauern, aber man erreicht damit auch Oberflächen, welche einen Zauber mit sich bringen den man mit Lack niemals erreichen kann... ist dann halt auch viel Arbeit, viele Schichten händisch aufpolieren...<<

    Besonders der letzte Satz.

    Ist halt neben einem guten Produkt eine echte Fleißarbeit, die mit Gedult, Erfahrung und Spucke einzigartige Ergebnisse liefert.

    Nach mehreren Ölgängen kann man zum Schluss noch wachsen und dann bürsten.

    Gruß TP

    Der Deutsche fährt nicht wie andere Menschen, er fährt um Recht zu haben.

    (Kurt Tucholski)

    2 Mal editiert, zuletzt von TwinPeaks (10. Mai 2021 um 17:27)

  • https://www.dictum.com/media/pdf/Kata…henfibel_DE.pdf

    Bestes Dokument bzgl. Umfang/Inhalt und der Laden ist in Deutschland glaube ich ungeschlagen (feine Werkzeuge evtl. noch, aber die haben auch ganz ne andre Ausrichtung...) wer was besseres kennt, bitte posten!

    Ich mische mir meine Öle selbst. Wenn es tief eindringen soll mische ich Orangenöl bei. Wenns farblos sein soll Balsamterpentinöl. Ich habe Tungöl am liebsten, das einzige dass mich daran stört, ist dass es nicht im lokalen Anbau produziert werden kann. Leinölfirnis mit Sikkativen wenns schnell gehen soll (z.B. Schuss Danishoil dazu).

    Kamelienöl kommt bei mir übrigens auf alles edles (also Werkzeug, Schneiden, Sägeblätter etc.) was nicht rosten soll.

    Und wer meint das Öle nicht aushärten... dem mag ich einfach nur widersprechen. Abhängig der Sikkativgabe kann es natürlich dauern, aber man erreicht damit auch Oberflächen, welche einen Zauber mit sich bringen den man mit Lack niemals erreichen kann... ist dann halt auch viel Arbeit, viele Schichten händisch aufpolieren...

    OT: aus Interesse, was ist deiner Einschätzung nach der Unterschied zwischen dictum und feine Werkzeuge?

  • Offtopic Antwort:

    Spoiler anzeigen

    bitte entschuldige meinen rein subjektiven und machistischen Vergleich:

    für mich ist dictum der Holzarbeiter-Rotlichtbezirk und feine Werkzeuge das Edelpuff :P

    Meiner antiquierten Erfahrung nach, ist da eine Klasse dazwischen und der Ansatz für mich

    bei feine Werkzeuge insofern ein anderer als dass ich dort nicht nur Bodenständigkeit wahr zu nehmen glaube,

    sondern zusätzlich auch noch den Anspruch höchster Güte. Nicht dass ich das nicht bei DICTUM

    AUCH sehen würde, aber DICTUM ist für mich ein Handelsunternehmen im oberen Mittelklasse, bis Oberklasse bereich

    und feine Werkzeuge, habe ich eigentlich nur im Oberklassebereich in Erinnerung.

    Aber wie eingangs geschrieben, meine Erfahrungen sind mittlerweile antiquiert, da ich in dem Gewerbe seit ca. 10 Jahren nicht mehr aktiv tätig bin.
    https://www.woodworker.de/forum/threads/…erkzeuge.83513/

  • Nochmal OT: bin garnicht in dem Gewerbe Aktiv, sondern nur Amateur. Ich fand feine Werkzeuge aber immer akktraktiver zum bestellen. Hab mir aber auch eher immer Kleinkram bestellt - bei einem Metall putzhobel oder so hätte ich jetzt wahrscheinlich auch zu dictum Eigenmarke gegriffen und keinen für 400 Tacken bei feine Werkzeuge bestellt...

    Da deckt sich dein Eindruck mit meinem.