Rußen und fehlender Druck ACV Baujahr 1998

Hallo Fangemeinde,

bin schon seit einiger Zeit etwas geknickt hinsichtlich der Freude meines T4 und bräuchte eure Hilfe.

Es handelt sich um einen ACV Baujahr ´98, die 102 PS-Maschine aka 2,5-Liter-TDI.

Folgende Problematik ergibt sich: Rußt stark (Hintermann dreht die Lüftung zu) bis sehr stark (Hintermann verschwindet fast komplett). Der Ruß ist eindeutig tiefschwarz, es bleibt also die Frage nach zu viel Diesel oder zu wenig Luft. Da ich kurz vor dem Problem einen Zahnriemenwechsel habe machen lassen gehe ich davon aus, dass der Förderbeginn eingestellt wurde. Außer einem Fehler "Saugrohrdruck sporadisch" war mir kein Fehler hinterlegt worden - und das ist schon ewig her, im momentanen (Problem-)Zustand werden keine weiteren Fehler im Speicher abgelegt. Der Ruß sammelt sich gefühlt an und kann kurzfristig "freigeblasen" werden (2. Gang Vollgas bis nix mehr kommt).

Da ich leider nicht auf VCDS o. ä. zugreifen kann wird via CarPort geloggt - hier zeigt die Auswertung schon im Standgas zu wenig Ladedruck. Bei der Beschleunigung (wahlweise 2ter oder 3ter Gang Vollgas von 2.000 auf >3.000 Touren) zeigt sich, dass der Istwert des Ladedrucks zwar zunimmt, aber immer unter dem Sollwert liegt - bis zum Höchstdruck, hier stimmen wohl die Werte überein. (Standgas Ladedruck: SOLL 1060mbar, IST 969-979mbar).

In anfänglicher Unwissenheit hatte ich mich erstmal auf die Unterdruckschläuche gestürzt und diese ausgetauscht. Es folgte ein neuer LMM sowie ein neues N75. Luftfiler ist erneuert, der Klassiker "Turboschelle" ist auch nachgerüstet.

Ich hätte noch die Druckdose vom Turbolader im Visier, die könnte man mal neu justieren und damit sicherstellen, dass das Wastegate auch wirklich schließt - im Moment traue ich mich da aber noch nicht hin (weil noch nie gemacht). Auf der anderen Seite könnte auch der Saugrohrdrucksensor evtl. durch sein?? Oder ist das dann eine andere Symptomatik?

Wäre euch mega dankbar für Tipps, so ganz ohne Erfolge geht die Lust am Schrauben dann irgendwann doch verloren und Werkstätten schieben nur die Kohle ein...

VG

Andy

Log_01_2021-04-08_22.pdf

Log_01_2021-04-08_2.pdf

Zitat von yellowone

Wenn das Rußen erst nach dem Zahnriemenwechsel angefangen hat, soll sich die Werkstatt um die Fehlersuche kümmern.

Aber bei 380Tkm sind die Düsen nicht mehr jugendlich ... in Zusammenarbeit mit einer verschlissenen ESP rußt es dann auch.

Danke für die Infos, dann Fang ich Mal bei der Ladeluftstrecke an... yellowone: Ob das Rußen davor schon bestanden hatte weiß ich garnicht, es ist auch etwas temperaturabhängig gewesen (war Winter), deshalb hab ich es erst Wochen später bemerkt

Danke für eure Hilfe, werde berichten wie weit ich gekommen bin.

Grüße

Andy

Hallo Fangemeinde,

sorry für die lange Wartezeit bis zur Rückmeldung, war einiges los...

In der Zwischenzeit hab ich mir eure Tipps zu Herzen genommen (wie oben eingehend geschildert) und die Strecke zwischen Turbolader, LLK und AGR-Ventil angeschaut. Die Schläuche sind zwar alt, aber dicht. Hab die Strecke in zusammengesetztem Zustand (als Komplettstrecke ausgebaut) mal abedrückt mit +/-1 Bar für etwa ne Minute und da ist kein Druckverlust messbar gewesen.

Boogieman Danke für deinen Tipp - ich hab mal den Messwertblock 000 mitgeloggt - von dem im T4Wiki genannten Sollwerten von 58 zu 140 (Einspritzbeginn bei Kraftstofftemperatur) bin ich weit weg. Hier wirft die Diagnosesoftware (Carport, Basisversion) Werte von +/-80 zu 144 aus. Scheint also, als liegst du hier ganz richtig und der Förderbeginn ist nicht richtig eingestellt... Das wäre zumindest eine plausible Erklärung für das Rußen, das werde ich wohl demnächst einstellen lassen.

Die Werte vom LMM scheinen ebenfalls im Sollwertbereich zu liegen.

PeMu: Der Log im Anhang diesmal mit Umgebungsdruck - fällt dir bei den Werten was Unplausibles auf? Die gelbfarbige Spalten behandeln das Thema Förderbeginn, die orangefarbenen sollen m. W. die Werte für den Ladedruck sein

Herzlichen Dank euch für die Unterstützung und Grüße

Andy

yellowone Danke für den Hinweis - eben gemacht: Der FB liegt auch bei den Grundeinstellungen bei +/-80 bei einer Kraftstofftemperatur von 143, das wäre nicht ganz im Rahmen und könnte auch das Rußverhalten erklären, oder?

PeMu Das weiß ich leider auch nicht... die Diagnosesoftware wirft den Wert so aus, ich kenn mich leider nicht aus... Die Logfahrt hole ich bei nächster Gelegenheit nach.

Danke für eure Hilfe und viele Grüße

Andy

yellowone Danke für Deine schnelle Rückmeldung - dann lass ich das mal korrigieren und berichte wieder

Hallo nochmal,

kleines Update: bin immernoch auf der Suche nach dem oder den Fehler(n)... Die Ladeluftstrecke hab ich teilweise mit selbstverschweißendem Klebeband abgedichtet wo sinnvoll, aber Nada. Der Druck kommt ja auch an, aber zu wenig bzw verspätet. Eine Leckage könnte ich leider nicht feststellen....

Verständnisfrage: Was passiert denn, wenn die (Unterdruck-)Schläuche von N75 und N18 nicht mehr die richtige Länge haben? Könnte sein, dass ich das Mal bissle verkackt hab. Längerer Schlauch hieße dann, dass die Druckänderung verspätet einsetzt, weshalb es zur Verzögerung kommt (bspw. zwischen Gasgeben und Turboansteuerung) und dieser Unterschied zu einem unstimmigen Luft-/Kraftstoffvehältnis führt, weshalb aufgrund suboptimalem Verhältnis vom Kraftstoff und Luft keine saubere Verbrennung entsteht, sprich ungewöhnlich stark rußt. Kann das sein? Hatte jemand schonmal das Problem?

Vorab Danke für Eure Hilfe und viele Grüße Andy