Zuheizerprobleme TDI Bj. 98 - es wird immer seltsamer!

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  • So. Der eine zwischenzeitlich bei mir eingetroffene Schlachtbus-Zuheizer vom Pädu tut wieder. Das war 'ne schnelle Reparatur: Der Fehler der angezeigt wurde war "Glühkerze kein Durchgang" oder so ähnlich. Ich hatte schon die Platine aus dem Gehäuse rausgeholt, als mir einfiel die Glühkerze mal mit dem Multimeter zu prüfen. Und tatsächlich waren sowohl die Glühkerze als auch das Flammsieb rum. Das Flammsieb hatte sich an einer Stelle förmlich aufgelöst. Beides getauscht, und einmal den Keller ordentlich verraucht. Nach dem Freibrennen läuft das Ding jetzt wieder ordentlich.

    Eigentlich könnte ich hier Schluß machen - ich habe einen funktionsfähigen im Bus und einen im Keller, so wie ichs haben wollte. Aber wie's halt so ist - irgendwann ist das ein persönliches Ding zwischen mit und dem Gerät.

    Der zweite Schlachtbuszuheizer setzt sich aber der Demontage hartnäckig entgegen. Die Schrauben sind dermaßen festgerostet und von einer Kriechölbehandlung dermaßen unbeeindruckt, daß mir nix anderes übrigblieb als denen die Köpfe abzubohren. Leider waren die SChrauben nicht nur rostig sondern auch noch sauhart (Warum die Helden in Esslingen vor 25 Jahren dermaßen harte Schrauben an einer Stelle verbaut haben wo's nunr wirklich nicht drauf ankommt wird wohl auf ewig ihr Geheimnis bleiben) so daß das Ausbohren Stunden dauerte und absolut nicht vergnügungssteuerpflichtig war. Die zwei Schrauben oben drauf habe ich ab, aber bei den zwei seitlichen habe ich zwar die Köpfe ab, aber die sind tatsächlich mit dem Schaft noch im Alu vom Deckel festgegammelt. Hoffentlich tut da das Kriechöl noch was bewirken. Ansonsten muß ich da morgen mal mit Wärme ran.

  • Am Flammfühler liegt die Spannung während des Glühens bei 1,7V - wenn die Pumpe loslegt fällt die auf 0V. Dann erscheint auch ein Fehler 64. Das passiert aber nicht immer. Heute hat's dreimal hintereinander so geendet. Reproduzierbar ist das allerdings nicht - irgendwie scheint da ein Zufallsgenerator integriert zu sein. Das irritiert mich - 0V Spannungsabfall am Flammfühler würden ja eher auf einen Kurzschluß des Flammfühlers deuten. Da scheint also die Meßspannung wegzugehen, also irgendwas total im Argen zu liegen. Kabelbruch ja eher nicht? Oder schaltet das Zentralgehirn die Meßspannung weg, wenns eine Leitungsunterbrechung zu erkennen meint?

    Am Flammfühler muss dauerhaft eine Spannung messbar sein. Wie du in meinem Schaltplan Ausschnitt sehen kannst, bildet der mit einem anderen Widerstand einen Spannungsteiler, der mit 5V versorgt wird. Hast du bei dem Steuergerät schon mal den Kabelanschluss für die Versorgungsspannung nachgelötet? Diese wird mit der Zeit auch brüchig. Vermutlich bricht daher die Spannung zusammen.

    Flammfühler habe ich mal zerlegt. Das ist nur ein PT1000 in einer Metallhülse. Mache bei Gelegenheit mal ein Bild davon.

  • Aber erst mal habe ich mich heute dem anderen Zuheizer mit den Festgegammelten Schrauben gewidmet. Der muß tatsächlich irgendwann mal permanent mit Salzwasser geduscht worden sein.

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    Den Schrauben hatte ich ja die Köpfe abgebohrt (die Reste liegen noch auf dem Gehäuse), aber das rührte sich alles keinen Millimeter. Da hatte sich oxydiertes Aluminium mit dem Rost der Schrauben förmlich verkeilt. Lose kams dann als ich es mitm Brenner angewärmt und wieder abgeschreckt und dann mit nem Keil unter Spannung gesetzt habe. Aber erst nachdem ich dann mit einem zweiten Keil in dern Spalt reingegangen bin. Leider ist das ganze nicht spurlos am Gehäuse vorbeigegangen.

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    Schön zu sehen, wie sich das Alu mit den Schrauben verbunden hat. Die Stelle badet jetzt auch erst mal wieder in Rostlöser - ich will jetzt nicht auf Krawall das Gehäuse zerstören. Wenns aber nötig sein sollte, dann ists halt nötig!

    Ich werde aber auf alle Fälle bei jedem Gerät alle Schrauben bei der Montage mit einem Klecks Mike Sanders behandeln. Solche Operationen nur um den Zuheizer zerlegen zu können - das geht ja gar nicht!

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    Als ich so weit war, habe ich erst mal den Widerstand des Lüftermotors gemessen - das waren einige Ohm, das schien mir halbwegs plausibel für einen Motor. Das Meßgerät auf Volt umgestellt und mal am Lüfter gedreht, schon bewegte sich die Anzeige - sollte also stimmen. Wenn wie hier im Fehlerspeicher AF31 (Brennluftgebläse Unterbrechung) steht, dürfe das dann wohl an dem Pfostenstecker auf der Platine liegen. Dann muß die Platine raus. Grmpf!

    Also habe ich mal wieder angefangen die Vergußmasse zu entfernen. Mittlerweile habe ich ja Übung darin.

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    Diese Version Vergußmasse war aber doof! Bei der Platine auf dem unteren Bild ging das echt schöner. Die Schrauben sind freigelegt, wenn die entfernt sind kann die Platine raus. Zum Vergleich mal ein Teil, welches die OP schon hinter sich hat:

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    Ganz andere Vergußmasse (Läßt sich viel besser rauspopeln - hat dafür aber den Nachteil daß sie auf jeder Oberfläche eine hauchdünne Haut hinterläßt, die beim Nachlöten wieder viel Freude bereitet), und dort wo bei dem oberen Teil ein Schaltkreis mit Kühlkörper (Glühkerzentreiber?) sitzt (rechts unten) ist bei dem unteren Teil gähnende Leere. Aber beide haben den ovalen Pfostenstecker. Ich habe noch eine Platine liegen, die hat den gekühlten Schaltkreis, aber einen eckigen Pfostenstecker - die habe ich aber nicht fotografiert.

  • Wenn Du ein Schweißgerät (bevorzugt MIG/MAG, WIG geht vielleicht auch) hast könntest Du auf die Schraubenstümpfe eine Mutter aufschweißen. Die Hitze lockert die Schraube und Du hast was zum Rausdrehen. 2Im schlimmsten Fall sprengt es allerdings das Gehäuse....

  • Wenn wie hier im Fehlerspeicher AF31 (Brennluftgebläse Unterbrechung) steht, dürfe das dann wohl an dem Pfostenstecker auf der Platine liegen. Dann muß die Platine raus. Grmpf!

    Davon kannst du zu 99% ausgehen.

    Um die Schrauben der Platine freizulegen habe ich vorsichtig mit einem Bohrer in die Vergussmasse gebohrt, bis ich den Schraubenkopf berührt habe. Da brauch man nicht so viel popeln :)

  • Also mit meiner D4WS bin ich auch auf Kriegsfuß!


    Mal läuft sie, dann mal wieder nicht. Glühkerze, Flammsieb und Steuergerät neu!

    Alles eingebaut und die lief. Zwei Wochen später, es ist Kalt, programmiert und läuft nicht.

    Naja, einkaufen gefahren, während der Fahrt Standheizung zugeschaltet. An der nächsten Ampel die übliche, starke Rauchentwicklung wenn die SH läuft und den Diesel vom abgebrochenen Startvorgang mit verbrennt. Am Ziel angekommen, Motor aus und SH läuft, Restlaufzeit verlängert auf 40 Minuten.


    Komme vom Einkaufen zurück, SH läuft, Bulli schön warm.


    Nach Hause gefahren, Motor aus, SH eingeschaltet und läuft nicht Startversuch zweimal abgebrochen.


    VCDS ran und Diagramm beim Start mitlaufen lassen. Spannung geht auf unter 12,2 Volt runter. OK vermutlich Batterie nicht mehr in Ordnung. Ist ja auch eine normale Blei-Säure Varta, Einbaudatum 27.12.2015 sprich acht Jahre alt.


    Neue 85 ah Batterie unterm Fahrsitz eingebaut, Probefahrt gemacht, SH während der Fahrt eingeschaltet und läuft.


    Zuhause angekommen, Motor aus, SH läuft weiter. Nach geraumer Zeit SH zuhause eingeschaltet, Startversuch abgebrochen! Bisher noch kein VCDS wieder angeschlossen.

    Bin schon mit dem Bulli in den Kindergarten gefahren worden! Das war damals der aktuelle T2.

  • Wegen solchen Berichten habe ich gar nicht erst angefangen, an diesen 21-25 Jährigen Heizgeräten rumzubasteln, sondern habe mir einfach ein Neugerät gegönnt...

    TYTII ; freut mich läuft einer der Zuheizer schon wieder. Einer von den vier, die ich verschickt hatte, stammt aus einem völlig verrosteten Syncro der im Bündnerland gelaufen ist, der wird ordentlich Salz gesehen haben. Wer den nun hat - keine Ahnung.

  • Also mit meiner D4WS bin ich auch auf Kriegsfuß!

    Du bist damit nicht alleine. Die Steuergeräte der Eberspächer Wasserstandheizungen leiden mittlerweile an Alterserscheinungen.

    Du kannst ja mal die Fehler auslesen und dann löschen. Wenn die Heizung später wieder einmal ausfällt, dann Fehlerspeicher auslesen.
    Im Grunde wird es eine kalte Lötstelle im Steuergerät sein oder, was ich auch schon hatte, die Kabel der Temperatursensoren sind durch Kraftstoffdämpfe porös geworden und auseinander gebröselt. Dann gibts Kurzschlüsse.

  • Zitat

    Wegen solchen Berichten habe ich gar nicht erst angefangen, an diesen 21-25 Jährigen Heizgeräten rumzubasteln, sondern habe mir einfach ein Neugerät gegönnt...

    Hm. Naja. Ich schrub hier irgendwo schon daß das Gerät welches gerade im Bus verbaut ist, auch ein Neugerät war - aber am Anfang so überhaupt nicht mitspielen wollte. Und noch mal für ein neues Ding wieder Kohle in die Hand nehmen und das läuft dann wieder nicht - näh! Eher schaff ich mir dann selber das Knowhow drauf und mach's selber - dann weiß ich am Ende wem ich inn Arxxx treten muß...

    Zitat

    Einer von den vier, die ich verschickt hatte, stammt aus einem völlig verrosteten Syncro der im Bündnerland gelaufen ist, der wird ordentlich Salz gesehen haben. Wer den nun hat - keine Ahnung.

    Das wird dann der sein der hier grade meine Werkbank blockiert. Aber kein Problem - im Notfall kann ich ja jetzt aus zweien einen machen.

  • So. Einen Schritt vorwärtz und zwei zurück. Oder so.

    Ich habe heute die Platine gezogen und alle THT-Lötstellen nachgelötet. Jetzt geht der Wirbelwilli - dafür habe ich den nächsten Fehler. Und noch ein Mysterium. Da mir gesagt wurde:

    Zitat

    Zitat von Hakki

    :tschuldigung::nopics:

    Hätte ich ja beinahe (!) alles ISO9001-konform dokumentiert - leider ist mein "Dokumentationseisen" (=Schlaufohn) unterwegs ausgestiegen. Da scheint wohl der Autofokus im Dutt zu sein. Beim EIfohn sieben lohnt sich da aber wohl kein Reparaturversuch, erst recht wenn der Akku auch noch hinieden ist. Muß wohl was neues her. Grmpf!

    IMG_1408.jpg

    Hier das Gehäuse und der ausgedrückte Gummiklumpen. Man sieht: Es handelt sich hier um die Variante mit Kühlkörper.

    IMG_1409.jpg

    Über die Wärmeübertragung an dieser Stelle darf aber ruhig noch mal diskutiert werden.

    IMG_1410.jpg

    Wie man sieht sind die Lötstellen an den Anschlüssen des Pfostensteckers definitiv nachlötpflichtig! Was man leider auch sieht ist, daß ich das eine Loch zum Rausdrücken ein paar Millimeter in die ungünstigste Richtung schlechthin versetzt habe. Blöde! Das war dann auch das letzte Foto für heute.
    Also mußte ich nicht nur alle THT_Lötstellen nachlöten, sondern auch noch einen Draht ziehen um die beschädigte Leiterbahn zu überbrücken. Vorher habe ich noch das ganze Gummigedöns von der Unterseite, und einen Teil von der Oberseite der Platine runtergefummelt. Diese Masse ist zwar recht zäh, löst sich aber sehr gut von Oberflächen.
    Nach dem Löten habe ich einen Probelauf gestartet. Der Lüfter lief jetzt los - das war schon mal recht schön (also hatte ich mit dem Prostenstecker erfolgreich das Problem erschlagen) - das Ding schien auch (laut Stromzange) ordentlich zu glühen, aber als der Lüfter dann nach dem Glühen loslegte bekam ich eine Fehlermeldung "AF47" (=Dosierpumpe Kurzschluß oder Masseschluß). Ich habe die Platine noch mal gezogen, aber keinen Fehler finden können. Da die Dosierpumpe auf meinem Prüfstand verbaut ist und bei anderen Zuheizern ordentlich performt hat, bin ich jetzt zum einen sicher daß es die Pumpe eigentlich nicht sein kann und zum anderen ein kleines bisschen ratlos. Ja, ich habe auch die Kabelanschlüsse für den Steckverbinder T8 auf der Platine nachgelötet, aber ich kann keine Stelle erkennen, wo ich dabei einen Kurzschluß gebaut haben sollte. Grmpf!
    Hier jetzt das Mysterium: Putzich istdaß die Anschlüsse (Pin 3 und 4) für die Dosierpumpe am T8 laut Wiki beide grün sein sollten. Ich habe hier jetzt einen Zuheizer mit zwei grünen Kabeln und zweie mit einem grünen und einem schwarzroten Kabel. Mysteriös.

    Morgen werde ich mich noch mal mit der Uhrmacherlupe noch mal die Lötstellen inspizieren, ob ich Grobmotoriker nicht doch irgendwo Lötzinn hingeschmandet habe wo's nicht hingehört. Oder hat einer noch eine Idee, was da noch einen Kurzschluß am ANschluß für die Dosierpumpe verursachen könnte?

  • Ich habe hier jetzt einen Zuheizer mit zwei grünen Kabeln und zweie mit einem grünen und einem schwarzroten Kabel. Mysteriös.

    JaEin. Das gilt nur für die alten Zuheizer. Die neuen haben schwarz/rot und grün. Die haben nur die Kabelfarbe geändert.

    Die dicke Leitung, die du beschädigt hast, ist die Leitung zur Kraftstoffpumpe. Ich hab dir den Verlaufsplan mal beigefügt.

    Den Treiber für den Glühstift auf der Rückseite schön sauber machen, nachbiegen und mit einem neuen Wärmeleitpad einbauen.

  • Hm. Bei dem dicken Ding messe ich noch Durchgang. Sicherheitshalber werde ich da dann trotzdem noch 'ne Drahtbrücke draufpacken. Aber bei Unterbrechung müßte doch eigentlich eine AF:48 rauspurzeln? Kann es sein, daß ich an der Stelle einen Masseschluß prozudiert habe? Eigentlich nicht, oder? Sieht ja auch der Rückseite nicht so aus wie Masse. Wieviele Lagen hat diese Platine überhaupt? Nur Vorder- und Rückseite, oder ist da noch 'ne Lage dazwischen?

  • Hm. Bei dem dicken Ding messe ich noch Durchgang. Sicherheitshalber werde ich da dann trotzdem noch 'ne Drahtbrücke draufpacken. Aber bei Unterbrechung müßte doch eigentlich eine AF:48 rauspurzeln? Kann es sein, daß ich an der Stelle einen Masseschluß prozudiert habe? Eigentlich nicht, oder? Sieht ja auch der Rückseite nicht so aus wie Masse. Wieviele Lagen hat diese Platine überhaupt?

    Wenn ich das richtig sehe, ist auch die Nachbarleitung in Mitleidenshaft gezogen. Diese kommt vom Glühstift und dieser ist sehr niederohmig gegen Masse.

    Nur Vorder- und Rückseite, oder ist da noch 'ne Lage dazwischen?

    Leider hat diese Platine auch noch Lagen dazwischen. Hoffen wir, dass diese nicht gelitten haben. Meist sind es Lagen mit Masse oder Batteriespannung.

    Kannst ja die Platine mal gegen eine starke Lichtquelle halte, dann kann man die Lagen erahnen.

  • Dann könnte da ja der Masseschluß herkommen? Eventuell hilfts ja wenn ich mal an der beschädigte Stelle die Leiterbahn mitm Skalpell wegoperiere - vielleicht hilft das ja der Sache auf. Gebrückt sind die zwei beschädigten Leiterbahnen ja schon.

    Gestern mußte ich noch mal dem (eigentlich schon fertig reparierten) anderen Zuheizer ins Gewissen reden. Der meinte nämlich plötzlich "Unterbrechung Brennluftgebläse" - da kam mir dann zugute, daß ich da die Leiterplatte schon gelöst hatte und noch nicht neu vergossen. Da waren dann doch am Pfostenstecker die Lötstellen platt. Blöderweise ist das eine der Platinen mit der Scheixxxvergußmasse, welche im Zweifel das nachlöten bis zur Unmöglichkeit erschwert. Ich habe erst mit einer harten Bürste versucht die übriggebliebene hauchdünne Schicht Vergußmasse runterzukriegen, dann mit einer ganz kleinen Drahtbürste, und zum Schluß mit einer Skalpellklinge. Nicht gerade "vergnügungssteuerpflichtig", das ganze! Aber jetzt ist gelötet und das Ding rödelt wieder. Aber es braucht immer mal wieder zwei Anläufe, bis es zündet. Sollte ich da prophylaktisch noch mal Glühkerze und Flammsieb tauschen?