ACV Automatik Bj. 1998 - Kommunikation Motor Getriebe gestört [gelöst]

Kabelbruch, Stecker am Getriebe, flexible Leiterplatte im Getriebe, ...

Es klingt unplausibel, aber bei mir stört die laufende D4WS die Kommunikation mit den Steuergeräten. (Aber mit allen) und auch nicht immer.

Aber sehr häufig.

Wenn die Wasserstandheizung nicht läuft. Funktionieren alle Steuergeräte.

Ich hatte das vor vielen Jahren auch schon einmal und als Ursache starke elektromagnetische Strahlung in Verdacht, da wir in der Nähe einen sehr starken Mittelwellensender hatten. Das Problem trat - wenn ich es richtig in Erinnerung habe - nur ein- oder zweimal auf. Dabei hat das Motor- oder Getriebesteuergerät sogar einmal auf Notlauf geschaltet. Nach einem Neustart war aber alles wieder in Ordnung. Inzwischen gibt es den Sender nicht mehr und das Problem trat auch nicht mehr auf.

So - von Jörg zu Jörg - eine Frage.

Zitat von Jörg 57

da wir in der Nähe einen sehr starken Mittelwellensender hatten.

Nur aus Neugierde (da ich mich für Funktechnik und deren Seiteneffekte sehr interessiere).

Wie weit war denn "in der Nähe"? (Hier reicht ne grobe Meter-Zahl - also ob es 30 Meter, 300 Meter oder 3 km waren)

Und um welchen Sender hat es sich denn gehandelt (dann kann ich mir die Sendeleistung raussuchen)?

Das wäre - je nach Umständen - zwar denkbar, aber eigentlich sehr unwahrscheinlich.

Gruß, Jörg

Zitat von TYTII

Ich vermute mal, daß da irgendwo ein Kontaktproblem herrscht. Aber wo?

Da gibt es leider recht viele Möglichkeiten.

Zitat von hemisoft

So - von Jörg zu Jörg - eine Frage.

Zitat von Jörg 57

da wir in der Nähe einen sehr starken Mittelwellensender hatten.

Nur aus Neugierde (da ich mich für Funktechnik und deren Seiteneffekte sehr interessiere).

Wie weit war denn "in der Nähe"? (Hier reicht ne grobe Meter-Zahl - also ob es 30 Meter, 300 Meter oder 3 km waren)

Und um welchen Sender hat es sich denn gehandelt (dann kann ich mir die Sendeleistung raussuchen)?

Das wäre - je nach Umständen - zwar denkbar, aber eigentlich sehr unwahrscheinlich.

Gruß, Jörg

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Es handelte sich um den Mittelwellensender in Mainhausen (Kreis Offenbach), von dem zuletzt der Evangeliumsrundfunk (ERF) und früher der Deutschlandfunk ausgestrahlt wurde. Inzwischen ist er abgeschaltet. Die Sendeleistung betrug bis zu 700 kW. Ich konnte ihn, wenn auch verrauscht, in den Abendstunden (tagsüber ist die Reichweite geringer) sogar im Norden von Dänemark im Urlaub in einer Entfernung von ca. 1000 km empfangen.

In Mainhausen waren zahlreiche technische Anlagen und auch Autos, besonders Mercedes, gestört. Damals hat Mercedes sogar Fahrzeuge in Mainhausen auf elektromagnetische Verträglichkeit getestet. Ich habe in Mainhausen gearbeitet und war deshalb im Umkreis von 3 - 5 km öfter unterwegs. Ich habe auch selbst mitbekommen, wie sich bei einem Mercedes Vito in einer Entfernung zwischen 500 und 1000 m die Zentralverriegelung selbst schloss. Leider steckte der Schlüssel im Fahrzeug und der Zweitschlüssel war in München, so dass die gerufene Mercedes-Werkstatt nur noch die Scheibe einschlagen konnte.

Gruß Jörg

Danke.

Hier in der Nähe gab es mal den stärksten Mittelwellensender in Deutschland - Sender Heusweiler (inzwischen sind allerdings sogar die Sendemasten Geschichte).

Das war ein Mittelwellensender mit (tagsüber) 1200 kw - Nachts wurde auf 600 kw gedrosselt um Überreichweiten zu vermeiden.

Da wurde in den 1970er Jahren sogar über eine in der Nähe befindliche Autobahn ein Stück Abschirmnetz gespannt - weil man befürchtete, dass bei damals "modernen" Fahrzeugen die "Fahrzeugelektronik" gestört werden könnte. Das hat sich aber nicht bestätigt. Das Abschirmnetz wurde aber dennoch bis nach Ende des Sendebetriebs stehen gelassen, da es auch Bestandteil des Erdnetzes des Senders war und als Abstrahl-Gegenpol gedient hat.

Nach damals intensiven Test - auch von Mercedes - konnten keine Auswirkungen auf die Fahrzeugelektrik bestätigt werden. Auch nicht bei moderneren Fahrzeugen. Die anfangs vermeintlich beobachteten Einflüsse wurden durch vereinzelte andere Ursachen erklärt (es gab wohl Anfangs ein paar beobachtete Zündungsaussetzer in der Nähe des Senders).

Das kann man auch hier nachlesen (da gibts auch ein Bild des Abschirmnetzes über der Autobahn): https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_He…#Besonderheiten

Die Entfernung des Abschirmnetzes zum 1200 kW - Sendemast betrug ca. 100 Meter. Die Beton-Pfosten, an welchen die Abschirmung aufgehängt war, stehen noch heute und sind auch hier gut zu sehen: https://goo.gl/maps/kcz7Mv8jGpCWqZ119

Eine Auswirkung auf das Bordnetz im T4 würde ich aber - auch in deinem Fall - fast sicher ausschließen. Die T4 - Karosserie ist ein guter faradayscher Käfig und wenn man mal versucht einen Mittelwellensender ohne externe Radio-Autoantenne im Inneren des Autos mit dem Radio zu empfangen, dann stellt man fest, dass das kaum möglich ist (bei UKW hingegen klappt das bei nahen Sendern ganz gut).

Die Spannungen im Bordnetz sind auch so groß und robust, dass sie sich da eigentlich nicht so einfach stören lassen. Das setzt allerdings gute und funktionsfähige Steckverbindungen voraus. Bei verschlissenen oder korrodierten Steckverbindern - vor allem im Bereich der Sensoren - sieht das dann schon wieder etwas anders aus und es ist dann denkbar dass externe Störstrahlung vereinzelt ggf ein Signal verfälschen kann.

Hier ist auf dem Video der Sprengung (Schneidladungen) der Sendemasten sind die Pfosten mit der Abschirmung auch gut im Vordergrund zu sehen:
(Die hellen Pfosten im Bild)

Noch zwei Anekdoten von dem Sender:

• Mit der Abwärme des Senders wurde das Schwimmbad der Gemeinde geheizt.
• In den 80er Jahren (vor der inflationären Entwicklung und Nutzung von Solarstrom) gab es in der Nähe des Senders kleine Schreber-Garten-Häuschen die zwar keinen Stromanschluss hatten, aber dennoch elektrisches Licht. Da hatten Gartenbesitzer festgestellt, dass sie mit einem isolierten Draht längs über den Gartenzaun ein so hohe Spannung "aus der Luft" abgreifen können, dass es damit möglich ist eine Gasentladungslampe (Leuchtstoffröhre) zum glühen zu bringen. Als das dann dem Senderbetreiber bekannt wurde, wurde diese Art der Nutzung von Sendeenergie untersagt und sogar unter Strafe gestellt. Dazu brauchte man aber eine mindestens 8 - 10 Meter lange, nicht abgeschirmte Drahtantenne und die Leuchtstoffröhren wurden auch nicht richtig hell - sondern haben nur mit fast halber Helligkeit geleuchtet. (Was natürlich schon zeigt was hohe Sendeleistungen in nicht abgeschirmten Stromleitern "anrichten können").

Aber ich schweife ab - sorry.

Gruß, Jörg

In Mainhausen gab es auch sehr kuriose Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem Mittelwellensender. In einem Haus kam die Musik des Senders z.B. aus dem Heizkörper (unglücklicherweise im Schlafzimmer), in einem anderen Haus aus der Kochplatte des Herdes in der Küche. An Störungen von Telefonanlagen und Stereoanlagen hatte man sich schon gewöhnt und die Telekom baute dann entsprechende Filter vor das Telefon.

Aber auch Autos waren gestört. Eine Familie hat mir glaubhaft versichert, dass ihr Mercedes im Ort von sich aus manchmal Gas gegeben hat, was schon gefährlich ist. Auch wurde mir erzählt, dass viele Sprinter Störungen der Bordelektronik hatten und sich eine große Mercedes-Vertretung in Aschaffenburg darüber schon nicht mehr wundern würde.

Grüße Jörg

Zitat von TYTII

Mittelwellensender gibts hier in EF schon mal keine.

EF = Erfurt?

Zitat von TYTII

Sehr schön. Wenn Ihr mir jetzt noch erklärt, was das alles mit meinem Getreibe zu tun hat...

Mittelwellensender gibts hier in EF schon mal keine.

sorry, das war tatsächlich OT. Bzw meine Einschätzung zur Idee von Jörg 57 ...

Bin jetzt still.

Zitat von TYTII

Sehr schön. Wenn Ihr mir jetzt noch erklärt, was das alles mit meinem Getreibe zu tun hat...

Das hat damit das zu tun:
Niemand kann dir sagen wo's hakt.

Da schweift man schon mal ab...