Balkonkraftwerk auf T4?

Bitte bei Problemen mit dem Forum das Endgerät und Version angeben!
  • Wir haben zum Spaß nur mal drüber nachgedacht, ob man nicht auf unseren T4, der das ganze Jahr auf dem Hinterhof in der Sonne steht (Mietwohnung), ein Balkonkraftwerk draufzubauen. Mit den kWh Preisen von 70c jetzt habe ich das mal aufgezeichnet:

    ?thumbnail=1

    • Es würden 3x Standardmodule draufpassen, also ca. 1,08 kWp (SOLARWATT Panel vision M)
    • Ich müsste im Wechselrichter die Abgabeleistung auf 600 W begrenzen. Zudem müsste ich ca. 40 m Verlängerungskabel zur Außensteckdose vom Parkplatz legen, aber das sollte gehen.
    • WR würde ich dann nicht in den T4 machen, sondern mit DC bis vor die Steckdose führen und dort den WR hin (bessere Kühlung, keine Gefahr von Brand)
    • Die Platten müssten schnell abnehmbar sein, wenn wir Ausflüge machen (oder man lässt sie drauf..)
    • Wir haben Toprail beidseitig (Brandrup), dort lässt sich der Dachträger gut befestigen
    • Die Solarplatten würden den T4 zudem vor Sonne schützen

    Habe ich was vergessen? Seht ihr Probleme? Ich mache wahrscheinlich demnächst eine größere Bestellung für eine 60kWp Anlage bei Solarwatt, eventuell würde ich dann gleich die drei Module mitbestellen.

    Leider bin ich mir beim Wechselrichter noch nicht sicher - schön wäre, etwas tragbares zu haben, was man entweder beim Camping dabei hat um Strom vor Ort zu erzeugen, oder was alternativ den Strom in die Steckdose in der Wohnung speist. Hat jemand dort Erfahrungen? Ich würde wahrscheinlich auch Frank (FWB-Group) fragen, uns das ganze ordentlich einzubauen.. er hat dort auch einiges an Erfahrung. Wir sind nur derzeit noch nicht mal sicher, ob wir es machen, daher alles nur Überlegungen.

  • WR würde ich dann nicht in den T4 machen, sondern mit DC bis vor die Steckdose führen und dort den WR hin (bessere Kühlung, keine Gefahr von Brand)

    Das würde ich nicht tun - du hast mit der geringeren Spannung auf der Leitung entweder zu viele Verluste oder du brauchst ne ganz dicke Leitung (hängt von der DC-Peak-Spannung der drei Module ab, dürfte aber geringer sein als die 230 V des Wechselrichters). Daher würde ich mit dem Wechselrichter möglichst nahe an den T4 und dann mit den 230 V die Strecke überbrücken.

    Insgesamt würde ich zu deiner Idee sagen: bau dir dort wo der T4 steht ein Carport und setz die Module da drauf. Dann steht der T4 auch geschützt und du umgehst alle Probleme die mit den Modulen am T4 einhergehen wenn du mit dem mal fahren möchtest ... . Da kannst du die auch ein bisschen nach Süden aufständern und hast nen besseren Ertrag - und bessere Selbstreinigung durch Regen. (Flach hast du ne extrem hohe Verschmutzung weil das Regenwasser den Dreck nicht wegwischt.)

    Gruß, Jörg

  • Super, danke für Eure Rückmeldung. Carport kommt nicht in Frage, da wir nur zur Miete hier wohnen. Ich war immer der Meinung, DC hätte geringere Leitungsverluste als AC, aber wenn das so ist, dann kommt der WR natürlich direkt in den T4 oder daneben!

    Rechnet Ihr mit Problemen beim TÜV, weil die Module leicht übers Dach seitlich hinausstehen? (aber nicht über die Fahrzeugkante insgesamt)

  • Rechnet Ihr mit Problemen beim TÜV, weil die Module leicht übers Dach seitlich hinausstehen? (aber nicht über die Fahrzeugkante insgesamt)

    Nein. Sollte nur unter 2m Höhe nicht scharfkantig sein ... (es gibt da Mindest-Radien die einzuhalten sind).

    Eher falls es Glas ist das nicht Splittersicher ist ... aber notfalls gilt das als Ladung sofern es einfach vom Dachträger zu entfernen ist.

    (Ohne Gewähr).

    Gruß, Jörg

  • Leitungsverluste hängen nur vom fließenden Strom ab. Und in geringem Maß auch von Induktionsverlusten bei Wechselstrom oder allgemein Änderungen der Stromes.

    Die drei Module arbeiten mit wenig Spannung und entsprechend höherem Strom. Nach dem Wechselrichten ist die Spannung deutlich höher und der Strom kleiner. Und damit auch die Leitungsverluste.

    Bei vielen Modulen in Reihe kehrt sich das um - sobald die Spannung über 230V landet.

    Die Leitungsverluste sind von der Spannung unabhängig (so lange die Isolation ausreicht...) und der Strom geht quadratisch in die Rechnung ein: P = I² x R mit P Leistung, I Strom und R Gesamtwiderstand der Leitung.

    Darum vervielfacht sich der Verlust in deiner Variante: 60V zu 230V wäre der Verlust um den Faktor 529/36 ~16 mal höher.


    Interessante Idee auf jeden Fall.


    Gruß Florian

  • Danke, aber das

    > Nach dem Wechselrichten ist die Spannung deutlich höher und der Strom kleiner. Und damit auch die Leitungsverluste.

    ist ja genau ein Widerspruch zu deinem Vorredner, dann müsste ich ja doch DC (=Gleichspannung) zum Haus führen und dort vor der Tür (bei der Außensteckdose) den Wechselrichter hinstellen. Ich muss mir mal die genauen Verluste ausrechnen, wenn ich dazu komme.. danke für die Formel!

    Ich hatte mir zumindest mal durchgerechnet, wieviel Strom-Einkauf ich im Jahr sparen könnte. Wir verbrauchen derzeit ca. 1300 kWh, davon könnte ich ca. 400 kWh vom Bus decken (ganze Jahr über), damit spare ich ca. 200-300 EUR/Jahr. Etwas mehr würde ich bekommen, wenn ich den nicht verbrauchten Strom ins öffentliche Netz einspeise und EEG einziehe - würde aber einen Zweirichtungszähler bedingen.

    6 Mal editiert, zuletzt von Sieboldianus (7. Dezember 2022 um 11:18)

  • ist ja genau ein Widerspruch zu deinem Vorredner

    Seh ich nicht so, Wechselrichter nahe an die Solarzellen, es sei den du hast DC Systemspannungen von über 230V

  • ist ja genau ein Widerspruch zu deinem Vorredner, dann müsste ich ja doch DC (=Gleichspannung) zum Haus führen und dort vor der Tür (bei der Außensteckdose) den Wechselrichter hinstellen. Ich muss mir mal die genauen Verluste ausrechnen, wenn ich dazu komme.. danke für die Formel!

    Spannung U in Volt und Strom I in Ampere sind zwei Werte, die den Fluss in einem Leiter beschreiben. Du willst eine hohe Spannung und einen kleinen Strom, weil nur der Strom Arbeit am Leiter verrichtet und damit über die Zeit die Verlustleistung resultiert.

    Wasser und Strom verhält sich recht ähnlich:

    Spannung ist vergleichbar mit dem Druck in einer Wasserleitung. Strom ist dann die Menge des Wassers, die fließt.

    Umgangssprachlich sagt man halt Strom, man meint aber immer beides...


    Edit sagt noch: die Verluste durch Induktion bei Wechselstrom sind im Vergleich zu den Leiterverlusten zu vernachlässigen. Darum wird im Netz auch fast nur Wechselspannung verwendet. HGÜ ist eine Rarität z.B. durch Meeresgebiete.

  • Den WR eines Balkonkraftwerkes kannst du übrigens nicht auf dem CP nutzen.

    Der liefert nur Strom, wenn er am Netz hängt.


    Alle sagen, "das ist unmöglich". Einer hatte das nicht gewusst, und es dann gemacht.

  • Das geht schon, wenn er sich für Inselbetrieb einstellen lässt. Da gibt es Abstufungen:

    entweder akzeptiert er einen in Grenzen unsauberen Sinus und braucht dann einen zweiten aktiven Wechselrichter (samt Batterie, aus der sich der Wechselrichter speist)

    oder er kann selbst Schwarzstarten, ggf sogar mit eigener Batterie im Hintergrund, um Spitzenlasten bereitstellen zu können.

    Ohne recherchiert zu haben: sollte es beides geben.


    Gruß Florian

  • Habe die anderen Beiträge nicht gelesen.

    Wird der Bus wirklich wenig bewegt und wenn, dann wirklich die Platten abgenommen?

    Bedenke: der Mehrverbrauch durch montierte Platten ist hoch, bei mir waren es Minimum 1l/100km, eher 2, bei langsamer Fahrt. Da macht man sich schnell die Amortisationsrechnung zu Nichte wenn man 1x im Monat die Oma besucht und die Platten drauf lässt.

  • > Bedenke: der Mehrverbrauch durch montierte Platten ist hoch, bei mir waren es Minimum 1l/100km, eher 2, bei langsamer Fahrt. Da macht man sich schnell die Amortisationsrechnung zu Nichte wenn man 1x im Monat die Oma besucht und die Platten drauf lässt.

    Gutes Argument! Der Bus wird im Sommer schon öfter bewegt, im Winter steht er zudem in der Garage (November-März), das hatte ich noch gar nicht in der Rechnung mit drin.

    Ich vermute, ich werde nicht jedesmal die ganzen Platten abnehmen. Vorteil wäre dann trotzdem noch, beim Campen Strom dabei zu haben.