Von NRW in das Kaukasus-Gebirge - Das Dromedar auf Reisen

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  • Eine kleine tägliche Reisedoku mache ich auf Instagram. Ist ein öffentliches Profil, also für jeden sichtbar -> @the.white.dromedary

    Sehr empfehlenswert, dann bekommt man auch zeithah die neuen Infos zu dem neuen Mitfahrer ;)

    Ich selber habe kein Instagram, aber meine Frau. Nachdem ich sie auf Flous Reise aufmerksam gemacht hatte, ist es jetzt immer das erste was sie anklickt und ist ganz begeistert.

    Danke Flo

  • Eine kleine tägliche Reisedoku mache ich auf Instagram. Ist ein öffentliches Profil, also für jeden sichtbar -> @the.white.dromedary

    Ich selber habe kein Instagram, aber meine Frau. Nachdem ich sie auf Flous Reise aufmerksam gemacht hatte, ist es jetzt immer das erste was sie anklickt [...]

    Danke euch :)

    Hier habe ich das noch nie erwähnt, aber ich fahre nicht immer alles alleine.

    Bis Istanbul war ich in Begleitung von meiner Lebensgefährtin.

    Danach bin ich alleine durch die Türkei gereist. Für Georgien ist ein Freund eingeflogen, der von Armenien aus wieder zurückgeflogen ist.

    Zwischendurch sammel ich auch gerne mal Tramper auf oder treffe auf alte Reisebekanntschaften, mit denen ich dann ein/zwei Tage zusammen reise.

    Aktuell bin ich wieder alleine unterwegs und genieße auch das sehr. Man hat dann absolut gar keine Verpflichtungen, kann jederzeit machen wonach einem ist. Keine Frage, ich liebe es in einer Gemeinschaft, aber richtige Freiheit verspüre ich nur alleine.

    So ich tippe jetzt mal noch ein paar Reiseeindrücke ein.

  • Tag #50

    Der Wetterbericht in Georgien vermochte nichts gutes zu berichten. Für den übernächsten Tag war Schnee angesagt und die darauffolgenden Tage sahen nicht besser aus.

    Ohne Aussicht auf besseres Wetter wollte ich das Schlechtwetter oben in Uschguli über 2.000HM nicht aussitzen.

    Also entweder den selben Weg in Richtung Westen über Mestia zurück nehmen, oder aber den östlich gelegenen "Zagari" Pass nehmen und etwas neues sehen.

    Von Reisenden mit 4x4 Geländewagen wurde mir jedoch gesagt, dass der Pass mit Frontantrieb nicht machbar wäre. Die Passstraße wird zwar derzeit mit Betonplatten ausgelegt, aber das ist derzeit noch nicht fertiggestellt und schon gar nicht auf den letzten Kilometern vor der Passüberquerung.

    Zusammen mit dem 90PS LT50 mit Zwillingsbereifung und Heckantrieb wollte ich die Strecke aber trotzdem wagen. Zusammen sind wir stark :rock:

    Direkt früh morgens sind wir also los, um vor dem angesagten Regen hoffentlich das Schlimmste geschafft zu haben.

    Ich fahre gerne und auch viel "2WD Offroad", verschone dabei weder meine Nerven noch Material. An einem Punkt kurz vor der Passüberquerung war die Strecke diesmal aber eigentlich zu krass für meinen T4. Leider war das schon nach dem "Point of no return", denn ich hatte keine Ahnung mehr ob der Weg zurück überhaupt in umgekehrter Richtung machbar wäre. Also musste ich weiter durchziehen.

    Es war nicht super steil, aber natürlich ging alles nur im ersten Gang.

    Mit dem Regen im Nacken und dem Wissen, dass jedes Anfahren am Berg in einer absoluten Quälerei endete, war eine detaillierte Begehung der einzelnen Streckenabschnitte nicht machbar.

    Geschwindigkeit verlieren und stehen bleiben war hier für mich der worst case, vor allem in Wasser- und Matschlöchern.

    Offensichtlich war aber, dass es an diesem Punkt kurz vor der Passüberquerung keine eindeutige "Fahrspur" gab, da sich verschiedene Furchen kreuzten. Unweigerlich muss man hier eine der tiefen langgezogene Rinnen durchfahren, was mit 68PS Frontantrieb nur mit "Speed" machbar ist.

    Ich habe es geschafft...irgendwie...noch vor dem Regen...aber wirklich auf der absolut allerletzten Rille. Viel Anlauf konnte ich nicht nehmen und wirklich Geschwindigkeit hat die Wanderdüne logischerweise währenddessen auch nicht aufgenommen.

    Die Drehzahl näherte sich also stetig dem Leerlauf und die Sicht nach hinten war durch eine riesige tiefschwarze Wolke verdeckt.

    Das Problem war nicht einmal der Schlupf, Allrad hätte mir hier wohl nicht einmal wirklich geholfen? Es hat in dieser Höhe und Wetterlage einfach die Leistung und das Drehmoment im untersten Drehzahlbereich gefehlt. Gefühlt mit nur 10 PS ackerten sich die Räder durch den losen Untergrund, Gaspedal immer am Bodenblech.

    5cm Höherlegung reichten hier nicht, Standheizung und Mitteltopf hatten ordentlich Feindkontakt abbekommen und die Schrauben der vorderen Stoßdämpfer-Aufnahmen sind gebrochen.

    Odin-Berlin bist du den gefahren?

    Würde mich mal interessieren wie ein anderer 2WD T4 das so empfunden hat, auch wenn das Wetter hier natürlich die alles bestimmende Komponente ist.

    Am Tag darauf war tatsächlich die gesamte Passstraße mit Schnee bedeckt.

  • Die unteren Stoßdämpferschrauben gebrochen? Boah. :iek:

    Durch die Stoßdämpferbelastung oder durch Feindberührung?

    ..

    Wenn ich Fehler sehe und nicht darüber spreche, heißt das, dass ich einverstanden bin – und das bin ich nicht

    Zitat: Witalij Wolodymyrowytsch Klytschko - Bürgermeister von Київ/Kyjiw/Kiew (Ukraine) (* 17.07.1971)

  • Okay, auf die Schnelle etwas falsch erklärt.

    Die vorderen Stoßdämpfer (bei mir die verstärkten Sachs Super Touring) sitzen oben doch in einer Aufnahmeplatte, die am Längsträger verschraubt ist.

    Die Schrauben dieser Aufnahmeplatte sind gebrochen. Scheinbar war da aber schon vorher was faul. Ich hatte unterwegs mal ein starkes Poltern beim harten Einfedern, habe die Ursache aber nicht gefunden und das Geräusch ist auch wieder verschwunden.

    Nach der Passüberquerung gab's wieder ein metallisches Poltern, was stetig schlimmer wurde.

    Zwischen Aufnahme und Träger habe ich dann einen Spalt entdeckt und die Schrauben zunächst nur nachgezogen. Hatten aber wohl schon Risse und sind jetzt gebrochen. Kein Drama, ist ja 0815 Schraube.

    Die Aufnahmeplatte habe ich vor Jahren gesandstrahlt, danach aber mit Brantho grundiert. Könnte mit vorstellen der Lack war zu dick, hat sich zusammengedrückt und die Schrauben haben irgendwann die Vorspannung verloren. Aber das ist echt schon ne lange Zeit her und ich hatte nie ein Problem damit.

    Denke da kam eines zum anderen, vor allem wenn's auf der Piste mal ruppiger wird und ich voll beladen bin.

    Hoffe das ließt sich alles nicht wie ein "Schw***vergleich". Ich weiß was ihr Syncros so alles krasses veranstaltet.

    Die Einheimischen jagen hier mit total abgefahrenen Reifen und 8 Mann im Sprinter über den Pass. Wie?...keine Ahnung. Heckantrieb, Gewicht auf der Achse und ohne Sorge ums Auto.

    Ich versuche so objektiv wie möglich zu berichten, was man mit etwas Mut und Naivität so alles machen kann und will ab und an die Lanze für den ABL brechen 8)

    Morgen muss ich mal die Abgasanlage checken, da scheint die letzten Tage auch was gerissen zu sein :rolleyes:

    Wie jedes Jahr krieche ich auf dem Zahnfleisch nach Hause und lecke dort alle Wunden :saint:

  • Hoffe das ließt sich alles nicht wie ein "Schw***vergleich". Ich weiß was ihr Syncros so alles krasses veranstaltet.

    Bitte nicht falsch verstehen! Das ist keine Kritik, sondern ernsthaftes Nachfragen.
    Die Technik, insbesondere bei den Stoßdämpfern, ist bei 2WD und Syncro identisch; und das man die Hindernisse mit einem 2WD eventuell etwas anders anfährt, ist mir auch klar.

    Es haben also haben die Verschraubungen der oberen Stoßdämpferhalter nachgegeben ... OK

    Der Stoßdämpfer begrenzt ja den Ausfederweg ... und der wird beim "Herumhopsen" schon recht oft maximal erreicht ... aber eigentlich sollten die Dämpfer die Anschlagenergie dämpfen.

    Wie auch immer ... bei solchen Reisen ist mit Schwund zu rechnen.

    Ich hoffe, dass die Gewinde nichts abbekommen haben und noch brauchbar sind.

    Gute Reise weiterhin ... schön, dass Du uns daran teilhaben lässt. :thumbup:

    Nachsatz:
    Bei Gelegenheit, gerne nach der Reise, würde ich mich über eine Zusammenstellung und Erläuterung zur Beschaffung des mobilen Internets freuen, gerne in einem gesonderten Thread.

    ..

    Wenn ich Fehler sehe und nicht darüber spreche, heißt das, dass ich einverstanden bin – und das bin ich nicht

    Zitat: Witalij Wolodymyrowytsch Klytschko - Bürgermeister von Київ/Kyjiw/Kiew (Ukraine) (* 17.07.1971)

    Einmal editiert, zuletzt von axelb (26. September 2023 um 07:21)

  • Stark! :applaus:

    Ich hab bisher immer das Gefühl das dem ABL bei sowas vor allem die Höhe zu schaffen macht, da fehlt ein Steuergerät und LMM. Oberhalb von 2000/2500m fehlt einfach echt viel Leistung.

    VW T4 Transporter 1994

    1,9 TD ABL

    Lang & Hoch - Camper

  • Bei Gelegenheit, gerne nach der Reise, würde ich mich über eine Zusammenstellung und Erläuterung zur Beschaffung des mobilen Internets freuen, gerne in einem gesonderten Thread.

    Bevor ich es vergesse, hier direkt ein paar kurze Infos dazu.

    Türkei:

    Mit Vodafone (sehr) schlechter Empfang. Jetzt mit Turkcell gefühlt definitiv besser, werde ich die Tage weiter beobachten.

    Preis ca. 1€/GB. Also 20€ für 20 GB. Bei Vodafone hatte ich bei einer SIM in den ersten 7 Tagen unlimited Internet für Social Media (WhatsApp, Instagram,...).

    Georgien:

    Ich habe auf Empfehlung "Magti" genommen.

    10€ für unlimited Data

    Fast überall im Land perfekter 5G Empfang, auch in Bergen & Tälern.

    Armenien & Armenien:

    Empfang sehr gut, aber nicht in jeder Ecke des Landes wie in Georgien. Anbieter war mir unbekannt, Preis auch 10€ für unlimited Data.

    In allen anderen Länder hatte ich EU-Roaming oder einfach auf Internet verzichtet. Hat überall gut geklappt, die deutsche Autobahn ist da noch das größte weiße Loch.

    Ich hab bisher immer das Gefühl das dem ABL bei sowas vor allem die Höhe zu schaffen macht, da fehlt ein Steuergerät und LMM.

    Auf jeden Fall.

    Wenn ich morgens nach einer kalten Nacht oben auf einem Berg (>2.000HM) den Motor starte, komme ich selbst auf einer flachen Wiese kaum vom Fleck.

  • Schonmal Danke für diesen Zwischenbericht.
    Ich fände es klasse, wenn Du das nach der Reise in einem gesonderten Thread zusammenfassen tätest.
    EU ist ja nicht so das Problem ... interessant wird erst außerhalb, weil da sonst wieder nicht unerhebliche Roaminggebühren auflaufen.

    Irgendwo hier im Forum haben wir das schon angefangen und eine Ergänzung mit Informationen zu den Nicht-Roaming-Ländern ist ganz sicher hilfreich.
    Bei Bedarf unterstütze ich da gerne ... mich dann bitte ansprechen.

    ..

    Wenn ich Fehler sehe und nicht darüber spreche, heißt das, dass ich einverstanden bin – und das bin ich nicht

    Zitat: Witalij Wolodymyrowytsch Klytschko - Bürgermeister von Київ/Kyjiw/Kiew (Ukraine) (* 17.07.1971)