Zylinderkopf-Vernichtungs (ehem. Wechsel)-Blog

Tach zusammen,

nachdem sich die Ursache für den unrunden Motorlauf meines VR6 geklärt hatte (2 Auslass-Ventile gerissen) bin ich nun mit der Reparatur angefangen. Bilder gibt es natürlich auch, allerdings komme ich heute nicht mehr dazu, diese hochzuladen. Das passiert dann im Laufe der Tage.

Tag 1:
Wagen erstmal auf die Bühne gefahren.
1. Schritt: Katalysator und Hosenrohr entfernen Der Katalysator könnte eigentlich am Fahrzeug verbleiben, allerdings hat sich in der Hülle ein erster Riss gezeigt, bei dieser Gelegenheit wird der Kat also ordentlich wieder zugebrutzelt.
2. Schritt: Flüssigkeiten ablassen (Kühlwasser und Motoröl) Da das Kühlwasser noch sehr gut aussieht , habe ich es in einem sauberen Eimer "aufgefangen" und werde es weiter verwenden.
3. Schritt: Den Weg ebenen zum Lösen der 6 unteren Schrauben der Ansaugbrücke. Hierzu muss die Lichtmaschine und die Sekundärluftpumpe gelöst werden. Die ersten 4 Schrauben sind schon entfernt, bei der 5. hatte ich keine Lust mehr, der Kopf wird schon leicht rund und ich befürchte, dass ich die Schraube so einfach nicht mehr rausbekommen werden. Evtl. habe ich ein wenig mehr Platz, wenn erstmal der Kühler rausgenommen wurde.
4. Schritt: Auto runter lassen, erstmal von oben weiter arbeiten. Was so an Wasser- und Unterdruckschläuchen am Motor angeschlossen ist wird entfernt. Genauiso die Injektoren der Gasanlage, die Zündkabel etc. Das meiste der Leitungen kann elegant in den Batterie-Kasten geschwungen werden. Um etwas mehr "Luft" zu haben, ist der Ausgleichsbehälter auch gleich rausgeflogen. Er macht jetzt Schwimmübungen im Eimer mit der Kühlflüssigkeit. Die beiden Schrauben zu dem Halter, der die Ansaugbrücke mit dem Motorblock verbindet sind bereits entfernt, morgen mal schauen was sonst noch so fehlt. Ich gehe jedoch davon aus, dass es nicht mehr alzu viel ist. Zur Sicherheit hole ich mir noch meinen Reparatur-Leitfaden dazu.

Gesamter Zeitaufwand bisher: 4 Stunden. Das Zusammenschrauben dürfte deutlich schneller gehen, die fest sitzenden Schrauben müssen beim Lösen mit viel Sorgfalt behandelt werden, damit nichts reißt.
Geplante nächste Schritte: Neuen Kopf reinigen, Ansaugbrücke entfernen, Ventildeckel entfernen, Kettenräder der Nockenwelle abschrauben...

Ich werde weiter berichten.

Gruß
Michael

Soooo,

heute ging es noch ein wenig weiter. Bilder gibbet gleich, werden schon auf den Rechner übertragen. War heute bis kurz vor 8 außer Haus und die Bühne war belegt, also durfte ich heute draußen weiter schrauben - bis es dann dunkel wurde.

Ed: ja, der Sven ist schon ein sehr vielseitiger Kollege - habe aber gestern ganz alleine geschraubt. Heute hat er bei einer Schraube kurz Hand angelegt, ansonsten war er mit der Bremsanlage von dem Audi seiner Freundin beschäftigt.
KUGLER: Klar kriegst du die Ventile zu sehen. Werde alles schön im Bild festhalten. Du bist nicht der einzige der gespannt ist, mein Chef freut sich auch auf einen "Gas-Kopf" mit 400tkm Laufleistung
@B.Rude: Warum die Ventile gerissen sind ist eine gute Frage. Auf jeden Fall werde ich mir die Geschichte mit Fachkundigem Publikum genau anschauen und dabei auch das Augenmerk auf Ventilsitze richten. Normaler Gas-Verschleiß kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dann müssten die anderen 4 Zylinder auch in einem kritischen Zustand sein. Der morgige Tag wird mehr zeigen.
Tommynator: Nunja, durchaus. Aber für einen defekten Motor bekommt man nicht mehr wirklcih viel Geld, für einen sauber laufenden schon eher. Material beläuft sich insgesamt auf knapp 300 Euro, das ist dann schon ok.
@Nuggugemada: Jau, wird nur der Kopf gemacht. Kettentrieb macht keine Geräusche, warum also wechseln. Die Kettenräder werden einfach auf die Nockenwellen des neuen Kopfes geschraubt und fertig. Motorblock und Nebenaggregate bleiben unberührt, kommt man ja auch so immer mal ganz gut dran - also auch hier warten bis was ganz kaput ist.
@bifuel: Gerissen ist bislang noch keine Schraube, aber einige Imbusschrauben haben ihre Lebensfähigkeit vollständig eingebüßt.

Also, Tagesziele heute:
- erstmal Kühler rausgenommen, um besser arbeiten zu können.
- Benzinleitungen von der Einspirtzleiste/Benzindruckregler entfernt, ebenso restlichen Wasserschläuche, Zündtrafo, Hallgeber etc.
- Letzten Schrauben der Ansaugbrücke gelöste (siehe Spezial-Feinmechaniker-Werkzeug - Kategorie Ed :D), und Ansaugbrücke runter genommen.
- Schutzblech von Abgaskrümmern abgenommen
- Ventildeckel abgeschraubt
- Schrauben des oberen Kettendeckels bis auf eine entfernt - das ist eine absolute Scheißarbeit, weil man an die letzte Schraube nur drankommt, wenn das Kühlmittelregelgehäuse weg ist. Das bekommt man aber im Dunkeln so ohne weiteres nicht runter, weil man überhaupt nichts sieht bei der leitzten Schraube. Also habe ich hier abgebrochen, ich denke morgen in der Mittagspause kommt der alte Kopf runter. Wahrschienlich wird der Wagen dann erstmal so stehen bleiben, weil wir ab morgen Abend alle Artikel der Firma ins neue WaWi-Programm einpflegen müssen. Dieses Arbeit muss spätestens bis Montag zur Inventur abgeschlossen sein, wird also kaum noch Zeit für den Bus bleiben.
- Wenn Zeit ist, kommt als nächsten der "neue" Kopf dran und wird schön gereinigt. Bei VW muss ich dann wohl noch diverse Schrauben bestellen, 1-2 Dichtungen nachbestellen, dann sollten wenigstens die Teile komplett sein

Nu stelle ich mal Bilder ein.

Und noch ein paar Bilder, das vierte ist das Feinmeachinker-Werkzeug.

So, gerstern bin ich zum ersten Mal seit ein paar Tagen wieder zum Arbeiten am Bus gekommen.

Der Deckel vom oberen Kettentrieb ist runter, der Kopf ebenfalls. Ich führe die Aktion nicht weiter aus, da ihr ja gesehen habt, wie sich der Titel verändert hat.

Zur Situation: Nachdem ich die Kettenräder abgeschraubt und die obere Steuerkette zur Seite gelegt hatte, war der Blick frei auf oberen Kettenspanner und Gleitschiene. Die Gleitschiene war nur minimal "angegriffen", beim Spanner sah es ganz anders aus. Diese besteht aus 2 Teilen, einem Kunststoff und einem Metall-Teil. Beide sind an den Enden vernietet. An dem einen Ende war der Kunststoff völlig runtergescheuert, der Rest einer Niete muss sich schon im Kettentrieb irgendwo dematrialisiert haben. Es ist auf jeden Fall absolut sinnlos, den Motor wieder zusammen zu bauen, ohne wenigstens den oberen Kettenspanner zu wechseln. Leider muss hierfür das Getriebe raus, sprich ich hätte den Motor genausogut am Anfang komplett rausnehmen können.

Nach gut 150tkm seit dem Wechsel der Steuerketten habe ich mit diesem Zustand des Spanners wahrlich nicht gerechnet. Der Zeitaufwand und die zusätzlichen Kosten für den Spannerwechsel stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen, vor allem, da ich noch einen Plan B in der Hinterhand habe, den ich zum August hin ausführen werde.

Somit bin ich zu dem Entschluss gekommen, die restlichen Teile des Motors noch zu veräußern, und den Rest auf den Schrott zu geben (gibt da momentan richtig Kohle für :D).

Unser Techniker hat noch einen Blick auf die Zylinderwände geworfen und sein vernichtendes Urteil: Die Hohnspuren sind nichtmal mehr zu erkennen, ich würde den Block wegwerfen.

Nunja, ich werde jetzt mal einen Verkaufs-Thread eröffnen und schauen, mit was ich anderen VR6lern noch eine Freude machen kann. Bilder reiche ich nach, habe ich momentan keinen Antrieb zu. Vom weiteren Ausbau werde ich natürlich berichten.

Es bleibt nur zu sagen: Ade du schöner VR6, hast mir treue Dienste geleistet, jetzt ist es Zeit für die endgültige Trennung.

Gruß
Michael

Jau, mir bleibt nichts anderes übrig.

So ganz sicher bin ich mir noch nicht, was alles auf mich zukommen wird. Aber das wird schon klappen.

Falls wer ein paar Teile benötigt, wird jetzt einiges rund um den VR6 angeboten. Link hier: VR6-Teile; Zündspule, Zündkabel, Zylinderkopf ...

So könnte der Plan aussehen.

Auf jeden Fall nützt es nichts, die Teile zu horten. Besser werden die nicht durch Lagerung, und noch einmal reaktivieren werde ich den Motor nicht. Dann kommt eher ein kompletter neuer Motor her (so ganz komplett). Vorausgesetzt der Reichtum ereilt mich irgendwann dann doch mal.

@ Frank: Die Materialbeschaffung hat letztes Jahr schon stattgefunden.