Probleme nach Austausch Gaszug (AAB, BJ 1993) ERLEDIGT !

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  • Moin in die Runde,

    letzte Woche hatten wir unseren Bus (AAB, 78 PS, BJ 1993) in den Service gegeben. Eigentlich sollte nur ein turnusmäßiger Ölwechsel erfolgen.
    Leider traten auch noch ein paar andere Dinge zu Tage, wie das eben so ist....


    Hier gehts jetzt um den Gaszug, der ausgetauscht wurde, weil der alte (in der Tat) recht schwergängig war.

    Nachdem wir den Bus wieder hatten, konnte von Start/Laufkultur keine Rede mehr sein.

    Deshalb die Hauptfrage: Wird beim Gaszugwechsel überhaupt groß an der ESP rumgefummelt, so dass diese sich derart verstellt und zu folgenden Symptomen führt:

    Kaltstart mieserabel. Trotz zweimal vorglühen benötige zwei bis drei Versuche mit sekundenlanger Orgelei, bis der Bus anspringt.
    Warmstart im Übrigen dasselbe Bild.
    Vorher stieg ich ein, drehte den Schlüssel und in max. 1 Sekunde lief das Ding; kalt teilweise sogar ohne groß Vorglühen und selbstverständlich ohne Orgelei.

    Drehzahl schwankt im Leerlauf (Zeiger des DZM) bewegt sich unregelmäßig wohl um 50-100 rpm
    Vorher gabs das nicht.

    Beim Rollenlassen ohne Gang (z.b. auf eine rote Ampel zu) fällt die Drehzahl soweit ab, dass die Drehzahl an der 500 rpm-Marke kratzt, der Bus sich schüttelt und die Ladekontrollampe schon anfängt zu glimmen.
    Vorher -ihr ahnt es- pendelte sich die Drehzahl ohne Mäzchen auf gesundem Niveau ein.

    Leistung vermindert. Für seine 78 PS ging Bulli immer gefühlt sehr gut. Insbesondere im 3. Gang ab 1.750 rpm war ordentlich Schub da.
    ...jedenfalls deutlich mehr als jetzt. Irgendwie fehlen 5-10 PS.


    Ich habe schon gelesen, dass es zwei Gaszüge gab/gibt. Einen "alten" bis BJ 1995 mit Federelement. Und einen danach.
    Leider weiß ich nicht, welcher vorher verbaut war.
    Anschlussfrage: : Würde obigen Symptome auftreten, wenn der Bulli jetzt einen "alten" und damit seinem Baujahr entsprechenden erhalten hat, vorher allerdings schonmal jemand einen Neuen, und damit ohne Federelement, verbaut hatte und er damit prima lief ?

    P.S. Betätigung des KSB hatte übrigens weder vor noch nach der Reparatur eine Auswirkung auf den Motorlauf. Was auch nicht störte. Der Bulli lief bestens bei erstaunlich geringem Dieseldurst zw. 7-8l/100 km

    Bin heute abend nochmal bei dem Schrauber (seine telefonische Vorabvermutung: ESP zieht am Verstellhebel Luft). Abschlussfrage: Wieso zieht eine ESP plöztlich Luft, wenn nur der Gaszug ausgewechselt wird ?

    ich zweifle nicht, dass der Schrauber das wieder hinbekommt, aber vllt. kann ich noch ein paar Tipps von euch mitnehmen. Ich lerne ja auch gerne dazu.

    Grüße + Dank vorab.
    Alex

    Einmal editiert, zuletzt von OHDA (11. November 2015 um 19:13)

  • moin !

    Also das hört sich aber übel an.
    Den Gaszug tauscht man wenn man will ohne die ESP auch nur berühren zu müssen

    Gruss
    Schmiddi

  • hi
    der bowdenzugwechsel sollte natürlich gar nix verändern :!:

    hypothese 1 : falls der schrauber allerdings ( ohne notwendigkeit ) den verstellhebel abgeschraubt hat , hat er dann ein problem eingebaut
    die folgen kennst du jetzt
    hypothese 2 : es gibt tatsächlich verstellhebelwellen , die plötzlich nach dem gaszugwechsel undicht sind
    dann kommt aber eher diesel raus , startprobleme möglich , muß nicht

    das solltest du im gespräch mit deinem schrauber ( wie stark vertraust du ihm ? ) klären

    ralf

    fuhrpark :+++VW T4 - 1,9 TD ABL/EVY +++VW LT 35 - 2,8TDI AUH+++Volvo V70 2,5TDI AEL+++John Deere X300R

  • hypothese 2 : es gibt tatsächlich verstellhebelwellen , die plötzlich nach dem gaszugwechsel undicht sind
    dann kommt aber eher diesel raus , startprobleme möglich , muß nicht


    Diese Hypothese würde ich auch vertreten.
    Kann wirklich vorkommen, Selbst schon erlebt.

    Gruß aus Hamburg

  • Hi,

    stell mal ein, was alles gemacht wurde.
    Das hört sich nach gefummel am Förderbeginn oder der Hebelmechanik an.
    Für den Wechsel des Gaszugs muß man nix an der ESP machen - der Zug wird ausgeclipst und aus dem Gummihalter gezogen - am Gaspedal ausgehängt und der Neue wieder eingehängt.
    Die Ummantelung des Gaszugs in das Gummilager gesteckt und der Zug selber wieder eingeclipst. Nun wird die Haltefeder der Ummantelung des Zuges so gesetzt, das bei vollem durchtreten des Gaspedals die Volllaststellung an der ESP erreicht wird - fertig.
    Wenn der jetzt selbst warm nur noch schlecht anspringt - Nochmal: na dann stell mal lieber die Liste der durchgeführten Arbeiten ein.
    Ich kenn den AAB eher als anfällig für Leerlauf zu hoch. Wenn das Zurückdrehen der Schraube nicht hilft, ist das so. Wer dann die ESP öffnet und da was "frickeln" will - selber Schuld.
    Sollte bei dir letztendlich nur der Anschlag verstellt worden sein - Glück gehabt.
    Den KSB merkst eigentlich nie - nur das Nageln wenn kalt geht deutlich zurück - sonst nix.

    Schraubi :drive:


    Jetzt auch mit AAB California.
    Der Trend geht echt zum Zweitbus.... :applaus:
    Oder zum Drittbus - naja - ACV Pritsche :hurra:

  • Nabend zusammen,

    Danke schonmal für die ersten Hinweise.

    Bus vorhin wieder abgegeben und auf die Schnelle die Sicherungsklammer am Gegenlager versetzt, weil erkennbar war, dass Vollgas am Pedal nicht Vollgas an der ESP bewirkte.

    War allerdings sehr dunkel und fummelig, weil eng. Startverhalten blieb allerdings schlecht. In Ruhe weiter gehts dort erst morgen.
    Der Schrauber macht schon Jahre am T4 und ist da sehr firm, denke ich. Es wurde bei der Raparatur tatsächlich auch nur der Gaszug getauscht, weiter nichts.
    Undichtigkeiten, soweit von oben zu erkennen, gab es keine an der ESP. Stellplatz blieb übers Wochenende auch trocken...

    Werde berichten, wie`s weiter geht.

    Alex

    P.S. Der ausgebaute Gaszug war übrigens einer OHNE Dämpferelement.
    Ich hatte dann den Vorschlag gemacht, den alten erst nochmal wieder einzubauen und zu sehen, ob Besserung eintritt....

    Einmal editiert, zuletzt von OHDA (9. November 2015 um 21:31)

  • Den Gaszug tauscht man wenn man will ohne die ESP auch nur berühren zu müssen

    Das möchte ich sehen!

    Der Hebel mit dem auf die Achse des Verstellhebels beim Gaszug einklinken gewirkt wird, beträgt etliche cm.
    Da rafft es den Dichtring (O-Ring) auf der Verstellwelle der Einspritzpumpe sehr oft hin.
    Oft reicht schon das einfache direkte Gasgeben am Hebel der Einspritzpumpe von Hand.

    Viel Erfolg

    Duedi

    Geht nich gibs nich :kratz:

    Einmal editiert, zuletzt von Duedi (11. November 2015 um 00:02)

  • .....wir lagen alle falsch ... ZUM GLÜCK !! :D

    Verstellbereich des Hebels war in der Tat nicht so optimal, aber nicht Grund des Übels. Es wurde behoben. Bulli fühlt sic an wie früher !

    Der Ursprung des lumpigen Motorlaufs und der Startunwilligkeit war aber eine Undichtigkeit der Leitungen des Dieselfilters.
    Hier ist beim Service wohl neben Sichtkontrolle auch Rüttelkontrolle erfolgt und in der wahrscheinlich 23-jährigen Ehe zwischen Leitungen und Filter gab es einen Knacks.
    Nun ist das neu und alle 78 Pferde sind wieder da.

    Danke nochmal allen fürs Beraten !

    Alex

  • Zum Thema Verstellhebelwelle:

    https://www.youtube.com/watch?v=FCrfhOJpkmw

    Hab damals auch nur an meinem Gaszug rumgefummelt, mit der Folge, dass der Bus nach 2km nach Dieseltanker roch und tropfte.
    Ich war etwas verwirrt was da plötzlich los war, ich hab ja nur am Gaszug rumgemurkst :wacko:
    Weitere Folge davon war, dass der Bus nicht mehr sauber anspringen wollte.

    Dennoch bin ich am nächsten Tag die 2km wieder zurückgefahren zu meiner Schrauberhöhle.
    Interessanterweise sprang er an dem Tag wieder sauber an und dort angekommen weder Dieselgeruch noch Dieselverlust.

    Die Erklärung gibt das Video.
    Solange man die Welle nicht angreift ist sie dicht, erst wenn man sie nach oben drückt wird sie undicht.

    Was ist passiert?
    Die Welle hat die (Messing)Lagerhülse oval ausgeschliffen, dadurch hat die Welle extrem viel Spiel im Lager.
    O-Ringe sind sehr tolerant gegenüber solchen Problemen, aber in hochgedrückter Position wurde er dann doch undicht.
    Ist ein bekanntes Problem am AAB, weshalb es für die Messing Lagerhülse auch Ersatz aus Stahl gibt.

    Ich betone es immer wieder, schuld ist weder der O-Ring (den man trotzdem mitwechseln sollte) noch die teure Verstellwelle.
    Es reicht vollkommen, wenn man die Hülse auspresst und durch die neue um 10€ ersetzt, alles andere ist Geldverschwendung.
    Der Verschleiß war an meiner Verstellwelle nicht messbar, in der wesentlich weicheren Messinghülse dagegen mit freiem Auge sichtbar ;)
    Sollte die Welle trotzdem sicht und messbaren Verschleiß haben, DANN muss sie ausgetauscht werden.

  • Der Filter ist auch neu ? Oder geht der nochmal 23 Jahre ... :nixpeil:


    Ja, Filter ist jetzt auch neu.
    Keine Ahnung, wie lange der alte verbaut war.
    Nach dem Motto "Never touch a running system" hatte ich nur letztes Jahr irgendwann mal geprüft, ob Wasser drin war. War nicht.

    Grüße