Defekt an der MFA? - Lösung gefunden - Erledigt

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  • Ob die Reparatur geholfen hat, vermag ich nicht zu sagen, aber ich habe mir das auch mal angesehen.

    Die drei Pins des MFA Hebels (Pin 23 - 25 im grünen Stecker), gehen zu der (normalerweise eingehausten) Keramik Platine.

    Pin 23 vom Stecker endet auf Pin 2 der Platine, etwas oberhalb der Messspitze. (Die anderen beiden verlaufen analog dazu)

    Von dort aus wird das Signal über einen Kondensator auf Masse gelegt und es geht durch einen aufgedruckten 75 kΩ Widerstand direkt zu Pin 42 des NEC Microcontrollers. Ein Blick ins Datenblatt (NEC UPD784035) verrät, das es sich dabei um den Pin P41 handelt. Einen I/O Pin mit zuschaltbaren internem Pull-Up.

    IMG_4925.JPG

    Der Kondensator dürfte für die Entprellung des Tasters da sein und der 75k Widerstand als Schutz des Microcontrollers - sollte man 12V auf den Pin geben, wird der Microcontroller nur mit 0.16 mA (also 160 µA) belastet.

    Also ein Recht einfacher Aufbau. Was aber bedeutet, das man nicht viele Handlungsmöglichkeiten hat. Pins nachlöten kann helfen, genau wie den aufgedruckten Widerstand mal durchzumessen. Der Microcontroller ist leider per Maske programmiert, man kann ihn also nicht gegen einen neuen ersetzen (da man den Inhalt nicht auslesen kann).

  • Die großen Elkos oder die Tantal-Kondensatoren unterhalb der blauen Platine haben damit nichts zu tun.

    Gerade bei den Elkos ist es dennoch dringed empfehlenswert, diese zu tauschen.

    Ich habe derzeit eins auf dem Schreibtisch, bei dem die beiden 680µF Elkos oben in der Ecke ausgelaufen sind und die Leiterbahnen schon weggeätzt haben.


    ...scheinbar trifft das Problem der auslaufenden Elkos jetzt auch die "neueren" (blauen) KIs und nicht mehr nur die grünen.

  • Ich würd mich da langsam aber sicher mal drübertrauen...

    Meine teure MFA ist inzwischen so gut wie unbrauchbar weil sie (aktuell) dauernd durchblättert.

    Man kann also auch nicht den Momentanverbrauch einstellen und zumindest damit glücklich sein weils selbstständig wegschaltet.

    Reset funktioniert überhaupt nicht und das umschalten Bank 1/2 nur selten.

    Was allerdings wiederum seltener geworden ist, ist die -.-- Anzeige bzw. der eigenständige Reset.

    Hab für solche Arbeiten (Microschalter auf die Waschmaschinen Platinen auflöten...) einen kleinen günstigen 25W Lötkolben ohne Temperaturregelung.

    Würdet ihr damit rangehen oder ist die Gefahr das zu vermurksen damit groß?

    Und - wenn ich das was kaputt mach, kann das Ding dann immer noch aufs Farbdisplay umgebaut werden oder zerstör ich da Dinge die dafür gebraucht werden?

    An Platinen hab ich bisher halt so gut wie nichts herumgelötet.

  • Voll oder Halb-MFA?

    Pins nachlöten würde ich mit einem ungeregelten Lötkolben nicht machen.

    Was man als Workaround aber testen könnte, ist einen 10k Widerstand als Pull-Up zwischen 5V und den MFA Mode Pin zu löten.

    Da dürften sich zwei Pins/Pads finden, wo man auch mit nem einfach Lötkolben nichts kaputt macht ^^

    Pins kann ich gleich nachsehen, habe jeweils ein KI zum testen da.

  • Danke für die Infos, dann wäre der Ausweg notfalls immer noch Farbdisplay, auch wenn der Umbau so viel kostet wie die ganze MFA incl. Displayreparatur.

    Letzteres ist halt ärgerlich, hätts das Farbdisplay früher schon gegeben hätt ich meinen Originaltacho ohne MFA fürs gleiche Geld umrüsten lassen.

    Jetzt hab ich ein quasi wertloses KI mit funktionierendem Display auf das ich noch 2-3 Jahre Garantie hab X/

    Dann würd ich mir ggf. in der Firma jemanden suchen der derartiges Equipment hat und vl. auch weiß was er da tut :S

    Ich hab das große Display

  • seafish hat mir sein KI zukommen lassen, da es ein paar Macken hatte:

    Das KI stand immer auf Speicherbank 2, ein Wechsel auf 1 war nich möglich. Der Lenkstockschalter ist intakt. Blättern geht, Reset nur auf "2".
    Zusätzlich sollte es neue Elkos geben.

    Als ich das KI erhalten hatte, begrüßte es mir leider erstmal so:

    IMG_5038.jpg

    IMG_5042.jpg
    MFA kaum lesbar, auf dem Foto ist es tatsächlich besser lesbar als in "echt". Alles viel zu Hell, fast kein Kontrast.
    Speicherbänke lassen sich tatsächlich nicht durchschalten und zusätzlich konnte ich nicht mal mehr blättern.


    Also das KI geöffnet und die Displayplatine aus ihrem Metallgehäuse befreit.

    Was auffällt: ein oder mehrere der gedruckten Widerstände der Keramikplatine sind schwarz (vermutlich durchgebrannt):

    IMG_5048.JPG
    (oben rechts)

    Gemessen: jepp, kein Durchgang oder Widerstand messbar. Pin am Controller wird auf 5V gezogen, ein Druck am Taster ändert kaum etwas (es fällt auf 4.85V).

    Dünnen Draht an Controller gelötet und direkt auf Masse gezogen: Das KI reagiert :applaus: aber leider nicht so ganz richtig. Egal welchen der beiden Pins ich auf Masse lege, bei beiden wird weiter geblättert und für den Moment des Tastendrucks erscheint Speicherbank "1".
    Gemessen: 100 Ohm zwischen den beiden Pins. Kann so nicht richtig sein.

    Also die beiden Beinchen von der Platine gelöst und "fliegend" verdrahtet. Ergbnis: blättern nicht möglich, aber das KI steht dauerhaft auf "1". Gemessen: Pins liegen, wenn man nichts drückt auf Masse. PullUp vergessen (zuerst dachte ich, es würde ein interner PullUp benutzt, stimmt aber nicht). PullUp auf 5V dazu:
    Alles geht. Man kann blättern und die Speicherbänke wechseln :hurra:

    Fliegende verdrahtung daraufhin etwas dauerhafter gemacht, sodass sie später auch im Metallgehäuse sitzt.

    Zu Problem 2: Display nicht (kaum) lesbar.
    seafish meinte, dass das Display das bei tiefen Temperaturen spinnt, bei wärmeren aber funktioniert. Das hat es bei mir leider nicht. Auch ein erwärmen mit Heißluft ließ das Display tot. Wobei: ab und an wurde es wieder völlig normal. Mal eine Sekunde, mal 10s.

    Also alle Pins des Displays und der Platine gemessen und mit einem intakten KI verglichen.

    Auffällig war, das die Negative Displayspannung beim intakten Display 6 V (also -6V) betrug, beim defekten jedoch 9 V (also -9V).
    Die negative Spannung wird auch auf der Keramikplatine erzeugt, durch einen einfachen Step-Up-Wandler.

    IMG_5050.jpg

    Das Signal sah bei beiden KIs ähnlich aus, nur das das defekte eine Peak-to-Peak Spannung von 16 V und das intakte eine von 11 V hatte. Zusätzlich fiel auf, dass das defekte KI den Wandler mit 10 kHz betrieb, das intakte nur mit 5 kHz.

    Als nächstes habe ich die negative Spannung mal mit 1kOhm auf Masse gelegt und siehe da, das Display wird lesbar. Aber nur kurz, nach einiger Zeit wird es wieder zu hell. Messung ergibt: zieht man die Spannung runter, steigt die Frequenz des Wandlers, um die Spannung wieder einzustellen (in diesem Fall eine zu hohe). Vermutlich stimmt etwas mit dem Feedback zum Controller nicht. Keramikplatinen neigen zu Haarrissen, vielleicht ist das der Grund. Lösen konnte ich das Problem nicht, aber die Symptome bekämpfen:

    Eine Zener Diode zieht die Spannung auf maximal -7.2 V (zwei Z-Dioden, á 3.6V) und der Rest wird an einem 100 Ohm Widerstand verbraten (verbraten werden maximal 0.009 W, also vertretbar).
    Der Controller will da zwar gegen regeln, läuft aber in sein Limit (50 kHz). Ergebnis: Spannung bleibt einigermaßen stabil und das Display ist dauerhaft perfekt ablesbar.

    IMG_5057.JPG

    Alle Modifikationen isoliert und oder verklebt, damit sich nichts losvibrieren kann. Elkos gabs natürlich auch noch neu. Platine wieder eingehaust und KI zusammengesetzt zum finalen Test:
    Jau, geht wieder :kewl: Sowohl das Display, als auch das Blättern, als auch beide Speicherbänke (den Widerstandspfad für den Reset hats nicht erwischt, der funktioniert nach wie vor).

    KI durchläuft jetzt einen Dauertest, obs auch in vier Stunden noch geht.

    IMG_5056.JPG


    Man beachte die "1" :)


    Nachtrag (weil gerade in einem alten Artverwandten Thread gelesen):

    Schuld ist nicht das Display, sondern der Wandler auf der (Keramik-)Displayplatine auf der Rückseite des KI.


    Nachtrag 2:
    Kommt aufbereitet natürlich noch in die Doku

  • Na das klingt ja schonmal mittelgut.

    Schaden ist zwar da, es gibt aber eine Lösung?!

    D.h. du legst den Pfad auf der Platine tot und mit externer Verdrahtung wird nachgebaut was früher einmal da war?

    Warum werden solche Widerstände kaputt?

  • Hier gabs ja zwei Fehler, Schalter und Display.

    Das Schalterproblem habe ich - wie du schon schreibst - quasi nachgebaut. Über den Grund warum der Widerstand abgebrannt ist, kann ich nur spekulieren.

    Es war definitiv schwarz und ließ sich wegkratzen. Hohe Ströme fließen dort aber eigentlich nicht.

    Der Pin wird Schalterseitig auf 12V gezogen und uC seitig auf 5V.

    Diese beiden Spannungen konnte ich wie gesagt auch noch messen, nur beim Druck auf den Taster gingen nur die 12V auf Low.

    Die 5V am uC blieben High.


    Ich mein die Platine ist auch über 20 Jahre alt. Sowas Stempel ich als „Kann nach den Jahren mal vorkommen“ ab.


    Der Displayfehler war unabhängig davon. Für das Problem gibts keine Lösung (Feedback des Wandlers), aber man kann das Symptom (also das nicht lesbare Display) beheben.

  • Hier gabs ja zwei Fehler, Schalter und Display.

    Das Kombi welches is meinen CE soll hat ebenfalls ein schlecht / nicht lesbares Display.

    Könntest du du ebenso Hand anlegen ?

    Viel Farbe verdeckt was sonst nur erschreckt 8)

    Braunen Rost schwarz gemacht - hat schon manchem eine Mark gebracht.

    Ich bin jung - da kann ich schonmal was falsches sagen! Du bist alt - das muss schon passen was du erzählst.

    T4 BJ.96 ACV Multi
    T3 BJ.80 CU Westi Lufti
    T4 BJ.97 ABL Cali Exclusive ->AXG -> soll Syncro
    Touareg 7L BJ.2008 CASA
    T4 BJ.99 AJT Doka -> ACV

  • Mein Tacho im Firmenbus fängt jetzt auch das spinnen an.

    Das sich die Bänke nicht so hin und her schalten lassen, wie es sollte war schon von anfang an aber es ist vertretbar

    Problem ist jetzt das bei steigender Temp das Display ausfällt und wieder startet wie als wenn man die zündung neu einschaltet

    Jedoch der rest vom tacho läuft ganz normal. Immer wenn dann der tank leer wird oder Wischwasser leer kundendienst ...... pipt das teil mich an beim neustart des Displays und das dann einige mal hintereinander.

    Was das hell werden angeht kenne ich das auch aber nur wenn die heizung hinten dran vorbei temperratur bringt.

    Verkaufe für originale ZV bei defekt den Motor zur selbsthilfe oder Auftragsarbeit.

  • Moin!

    TheTransporter die Teile der kleinen und großen MFA sind nicht kompatibel. Also einfach tauschen wird nicht klappen.

    Flo`s T4 klingt nach Problemen auf der Keramikleiterplatte.

    Aber der TCA965 wird sich dazu bestimmt noch melden ;)

    Viele Grüße vom roadrunner (aka riese)

    Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch - Erich Kästner