Was sagt eigentlich die VW Bedienungsanleitung zum Einlegen der Diff.-Sperre?

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  • bin schon einige strecken gefahren die ich ohne sperre nicht geschafft hätte. (habs teileweise sogar ausprobiert), also erst ohne sperre nicht weiterkommen, dann sperre rein, und weiter gehts.

    hatte auch schon den fall das ein einziges rad hinten den ganzen Bus schon mal aus einem besch... loch rausgeschoben hat. denn zwei räder waren so gut wie in der Luft, und der vorderreifen war im schlamm. da hat man richtig gemerkt wie ein hinterrad anschiebt. ohne sperre hätte ich bergehilfe gebraucht

    beste grüße aus der Holledau Michel

    Münchener Bulli Stammtisch

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  • Zitat

    Bringts die Sperre denn beim T4 sodass man wirklich sagen könnte, es wären Strecken befahrbar, die ohne nicht befahrbar wären?

    Ja auf jeden....

    Gesendet von meinem GT-S7710 mit Tapatalk 4

  • Zitat Bringts die Sperre denn beim T4 sodass man wirklich sagen könnte, es wären Strecken befahrbar, die ohne nicht befahrbar wären?

    Ja auf jeden....

    *bestätig*
    Nicht oft, aber die gibts. Z.B. bei starker Verschränkung mit diagonaler Entlastung, oder eine nasse/schlammige Wiese, oder ne kleine Grabenquerung. EDS an der VA hilft da auch nicht immer.
    Vorausgesetzt die Visco/Haldex funktioniert, aber das ist eine andere Geschichte.

    Gruß,
    RalphCC

  • Hi, ich nehme dieses Thema nochmal auf. Habe mich letzte Woche im Graben festgefahren und musste mit nem Trecker rausgezogen werden, da ich schon sehr tief eingegraben war. Kann man die Sperre auch einlegen, wenn's quasi schon zu spät ist? Die wird dann nicht einrasten, oder?

  • PetersenFinn versuche mal das Konzept der Differentialsperre zu verinnerlichen, dann wirst Du schnell feststellen wie das geht.

    Selbstverständlich rastet die Verzahnung ein.

    Jedoch nicht dann, wenn das durchdrehende Antriebsrad gerade "wild" dreht.

    In dem Fall zerstört man sich eher die Komponenten.

    Alle Räder zum Stillstand abbremsen ... Sperre einlegen ... vorsichtig langsam vorwärts UND rückwärts drehen lassen ... erst richtig belasten, wenn die Sperre richtig (in beide Richtungen) eingerastet ist.


    Zu Bedenken ist aber, dass nach zu spätem Einlegen der Sperre wiederum nur ein einziges Rad für Traktion sorgt und sich dieses dann oftmals ebenfalls schnell mal eingräbt.

    Das Fahrzeug muß aus einem statischen Zustand heraus bewegt werden, was die Geschichte problematischer macht.

    Aus dem Grund ist es angeraten die Sperre bereits vor dem Durchfahren des Hindernisses einzulegen um die Fahrzeugmasse in Bewegung zu halten und nicht plötzlich still zu stehen.

    Auch versucht man nicht erst ohne Sperre ob es nicht doch irgendwie weiter geht, weil man sich dann auch noch der restlichen Traktion der beiden durchdrehenden Räder beraubt und diese für den weiteren Vortrieb letztlich gar nicht mehr beitragen.

    Dann hilft auch das eine zusätzliche gesperrte Rad nichts mehr.

    Bedenke: Ohne Sperre: 2 Räder schaffen Vortrieb ... mit Sperre: 3 Räder schaffen Vortrieb ... Sperre zu spät eingelegt: nur noch ein Vortriebsrad soll die Situation retten.

    Zudem werden die Bauteile im letztgenannten Fall massiv belastet (das gesamte Drehmoment wirkt auf eine Antriebswelle), was bei manchen Konstruktionen durchaus zum Versagen führen kann und diese komplett zerstört wird.

    ..

    Wenn ich Fehler sehe und nicht darüber spreche, heißt das, dass ich einverstanden bin – und das bin ich nicht

    Zitat: Witalij Wolodymyrowytsch Klytschko - Bürgermeister von Київ/Kyjiw/Kiew (Ukraine) (* 17.07.1971)

  • axelb danke für die ausführliche Antwort! Das hilft mir sehr. Leider konnte ich die Sperre gar nicht erst einlegen, da ich nicht auf das Abrutschen vorbereitet war. War lediglich ein Feldweg, bei dem ich plötzlich zu weit nem tiefen Schlagloch ausgewichen bin. Der Randstreifen war leider kein Rasen, sondern nur Matsch...naja, der italienische Trecker hat mich dann rausgezogen...

  • Warum kann ich Axels Posting nicht liken?

    Generell, wenn alle Räder sich drehen, besteht kein Grund die Diff-Sperre nicht einzulegen. Obgleich man sich schon eingebuddelt hat oder nicht. Wichtigste Regel beim Diff des T4 ist, nicht bei Fahrt einlegen. Zweite Regel, Sperre nur bis max. 40km/h einlegen und nur im Stand. Dritte Regel, keine Kurven fahren auf Asphalt mit eingelegter Diff-Sperre.

    Dies ist mein Bus.
    Es gibt viele wie diesen, aber dieser ist meiner! :drive:

  • Danke für das Lob, jedoch möchte ich noch was dazu schreiben ...

    Die Geschwindigkeit ist eigentlich egal ... das geht auch problemlos über 40km/h.

    Allerdings mag VW das nicht dem Benutzer überlassen und es soll wohl ein Warnsignal ertönen.

    Wobei es bei höheren Geschwindigkeiten auch einigermaßen sinnfrei ist die Sperre aktiviert zu haben.

    Da überragt die sich fortbewegende Masse des Autos und die Sperre ist eher nachrangig.

    Natürlich kann man die Differentialsperre während der Fahrt einlegen ... genau genommen auch bei beliebiger Geschwindigkeit, solange sich die beiden zu sperrenden Räder gleich schnell drehen.

    Was auf jeden Fall vermieden werden sollte, ist das Einlegen der Sperre bei unterschiedlichen Raddrehzahlen,

    also beispielsweise wenn man schon im Dreck steht und ein Rad durchdreht.

    Erst alle Räder zum Stillstand bringen, dann Einlegen, dann vorsichtig drehen lassen, am Besten auch nochmal in die andere Richtung (z.B. Rückwärts), damit die Verzahnung so tief wie möglich ineinander greift und sich nicht nur die Spitzen berühren..

    Die Sperre ist eine Verzahnung zwischen dem einen und dem anderen Rad.

    Wenn jetzt die Zähne der einen Seite in die unterschiedlich drehende Verzahnung der anderen Seite eingreifen sollen, dann kann wird das (je nach Drehzahlunterschied) zu Zahnausfall führen.

    Das kann man sich gut vorstellen, wenn man mal beide Hände mit ausgestreckten Fingern aufeinander zu bewegt.

    Ohne Handkontakt lassen sich beide Hände (in den Handgelenken) beliebig und unabhängig drehen.

    Liegen die Finger übereinander, sind die nur noch gemeinsam und dann in die gleiche Drehrichtung bewegbar.

    Ich habe hier mal ein Bildchen aus der T4-Wiki angehängt, auf dem man die sich verzahnenden Bauteile der beiden Räderseiten erkennen kann.

    Vielleicht wird dadurch ja deutlich, weshalb die Geschwindigkeit unerheblich, aber der Geschwindigkeitsunterschied zwischen links und rechts relevant ist.

    Antrieb_Syncro_Differentialsperre_Schaltgabel.jpg

    Hat man sich erst mal festgefahren, ist das Einlegen der Sperre recht unkomfortabel und aus o.g. Gründen auch risikobehaftet.

    Aus dem Grund legt man die möglicherweise erforderliche Sperre auch immer vor Befahren des jeweiligen Geländeabschnitts ein und fährt ein bis 2x eine leichte Links- und Rechtskurve.

    Für die Auswahl des richtigen Getriebeganges gilt übrigens das gleiche ... Das Gelände wird in dem Gang begonnen, den man die gesamte Strecke verwenden will.

    Schalten ist immer ein Vabanquespiel ... lieber den Gang eingelegt behalten und das Auto notfalls abwürgen, falls die Kraft nicht ausreicht.

    Kupplungs- oder Getriebeschäden irgendwo im Busch sind das schlimmste was einem OffRoader passieren kann.

    ..

    Wenn ich Fehler sehe und nicht darüber spreche, heißt das, dass ich einverstanden bin – und das bin ich nicht

    Zitat: Witalij Wolodymyrowytsch Klytschko - Bürgermeister von Київ/Kyjiw/Kiew (Ukraine) (* 17.07.1971)

    Einmal editiert, zuletzt von axelb (10. Oktober 2020 um 22:57)