Schweissresistenter Bus

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  • Hi,

    Wir haben unseren ersten VW Bus gekauft. Es ist ein T4 BJ 1994. Leider hat der Bus diverse Röstlöcher. Ich war der Meinung ich könnte diese mit einem Schutzgasschweissgerät und einem 0.8mm dicken nicht verzinktem Blech ausbessern. Allerdings hat sich herausgestellt, dass der Bus gegen schweissen resistent ist :) Vielleicht kann mir jemand von Euch sagen, was ich falsch mache.

    Schutzgas 82% Argon, 18% C02, Schweissdraht 0.6mm SG2, Blech ist ein Stahlblech 0.8mm
    Schweissgerät GYS Smartmig 162

    Bevor ich das Schweissen am Bus versuchte, übte ich an vielen Übungsblechen, die Schweisspunkte wurden ganz gut. D.h. das untere Bleche wurde gut aufgeschmolzen und die Punkte hielten auch. Am Bus sieht es aber ganz anders aus. Die Schmelze verbindet sich überhaupt nicht mit dem Blech vom Bus, wie auf den Fotos gut erkennbar ist. Selbst wenn eine Verbindung entsteht, ist diese nur oberflächlich. Die Masse habe ich an verschiedenen Stellen angeklemmt, weil ich mir dachte, es liegt vielleicht daran. Hat aber leider nicht geholfen. Hat von Euch jemand eine Idee woran das liegen könnte?

  • Du benutzt am Bus ein Verlängerungskabel/Kabeltrommel und bei den Übungsblechen nicht... :whistling:

  • Hi Bensmann,

    Gute Idee, aber leider ist es das nicht. Das Schweissgerät ist ganz gleich angeschlossen wie bei den Übungsblechen. Die Bleche habe ich 1m vor dem Bus geschweisst. Dann die Masse am Bus angeklemmt (versuchsweise an verschiedenen Stellen) und die Punkte geschweisst.

    Was kann die Ursache sein, dass das untere Blech überhaupt nicht aufgeschmolzen wird?

    LG,
    Andreas

  • zu wenig Strom (deshalb die Vermutung mit dem Widerstand der Kabeltrommel/Verlängerungskabel!), dass schweißt nicht durch und "Klebt" nur auf dem unteren (Bus)Blech. Bei mir war es auch ein Krampf bis alles passte... :pinch:

  • Blech ist ein Stahlblech 0.8mm

    Zu dünnes Ersatzblech.
    Ersatz muss immer die gleiche Stärke haben. An der Stelle mindestens 1,5mm

    Da zu dünnes Blech gewählt wurde ist zwangsläufig auch zu wenig am Schweißgerät eingestellt worden.
    Höherer Strom würde aber auch durchbrennen des Ersatzstücks bedeuten.

    Neues dickeres Blech , absetzen und neu versuchen

  • Hi,

    Ja, dass es sich um zuwenig Strom handeln könnte vermute ich auch, allerdings kann ich mir zwei Dinge nicht erklären:

    Das Smartmig 162 hat vier Einstellungen für die Spannung, Amin, Amax, Bmin, Bmax.

    Laut Tabelle sollte für 0.8mm Blech mit 0.6mm Draht die Eintellung Amin passen. Allerdings, wenn ich Amin einstelle, schweisst das Gerät gar nicht richtig. Die Punkte werden zu hoch, verlaufen gar nicht, auch an dem Übungsblech. Deshalb stelle ich schon AMax oder BMin ein. Demnach habe ich schon mehr eingestellt als überhaupt vorgesehen, wofür ich keine Erklärung habe, warum das notwendig ist.

    Wenn dies nun für den Bus immer noch zuwenig wäre - woran könnte das liegen? Man würde doch meinen, dass so dünne Bleche problemlos geschweisst werden können.

    Wenn wirklich die Stromstärke die Ursache wäre, warum benötige ich dann für Schweissarbeiten am Bus mehr Leistung als bei den Übungsblechen?

    Hat irgendjemand von Euch schonmal so ein Ergebnis wie auf den Fotos gesehen?

    Andreas

  • t4syncrodriver,

    Ich hätte noch ein Blech mit 1mm. Ich habe das Originalblech mit der Schiebelehre gemessen, es dürfte wohl ca 1.0mm stark sein. Würdest Du trotzdem 1.5mm oder ist 1.0mm ausreichend.

    Andreas

  • -also ich kann auch dünnes Blech gut an dicke Bleche schweißen/punkten, habe auch ein GYS Smartmig 162.

    Du hast doch sicher Löcher in die Bleche gebohrt die Du verschweißen willst, oder? Der Massepunkt ist ausreichend und blank?

    Vor dem schweißen sollte man das Minus-Kabel der Batterie abnehmen hat zwar jetzt nicht mit der Problematik zu tun aber nur mal so als Info.

    Habe auch zuerst mit 0,6er Draht versucht wo ich schweißen gelernt habe, habe dann auf 0,8mm gewechselt und hatte viel bessere Ergebnisse, -probier es doch auch mal mit 0,8er Draht.

    Edit: zudem sieht es mir ganz danach aus das zuwenig Vorschub eingestellt ist, -die Bohrungen/Stanzungen sind ja zumeist gar nicht mit Material aufgefüllt. Da sollte eigentlich alles schön voll und verlaufen sein, also keine Lochkanten mehr zu sehen sein. Wenn Du beim Smartmig den Vorschub einstellst erhöhst Du gleichzeitig auch die Stromstärke (das geht nicht nur ausschließlich über die beiden Schalter) so meine Erfahrung.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bulli for Fun (26. Juni 2015 um 16:05)

  • wenn 1mm dann reicht gehen 1mm auch.
    auf die schnelle zur Stromstärke, schau auch mal die PDF Seite 21

    Auch dünnere Bleche kann man mit Übung an dickeres Blech anschweißen.
    Hier gehts aber auch um die Karosseriesubstanz.

    Es wurde aus dem ursprünglich gesamten Stück etwas entfernt.
    1te Schwächung an der Struktur.
    Danach wurde (wird) ein dünneres Erssatzstück aufgesetzt und nur noch gepunktet, nicht mal komplette Nähte gezogen.
    Dünneres Blech 2te Schwächung, gepunktet 3te Schwächung.

    Wenns richtig gewissenhaft gemacht werden möchte Ersatz gleich oder etwas stärker wählen.

    VW schreibt in der RL an einigen Bereichen nicht nur Punktnaht sondern Steppnaht vor.
    An Trägerbereichen muss sogar Vollnaht vollzogen werden.

  • -also ich kann auch dünnes Blech gut an dicke Bleche schweißen/punkten, habe auch ein GYS Smartmig 162.

    Du hast doch sicher Löcher in die Bleche gebohrt die Du verschweißen willst, oder? Der Massepunkt ist ausreichend und blank?

    Vor dem schweißen sollte man das Minus-Kabel der Batterie abnehmen hat zwar jetzt nicht mit der Problematik zu tun aber nur mal so als Info.

    Habe auch zuerst mit 0,6er Draht versucht wo ich schweißen gelernt habe, habe dann auf 0,8mm gewechselt und hatte viel bessere Ergebnisse, -probier es doch auch mal mit 0,8er Draht.

    Ich habe eine Kombi Absetz und Lochzange, mit der ich das Blech gelocht habe. Die Löcher waren schön. Das Blech am Bus war blank. Muss ich beim Massepunkt noch auf was achten, ausser dass er in der Nähe der zu verschweissenden Stelle und blank sein soll?

    Batterie ist sowieso ganz abgeklemmt, vielen Dank für den Hinweis.

    Wenn Du die Einstellung laut Tabelle am Gerät wählst, passt die Einstellung dann bei Dir?

  • Also mit dem 0,6er Draht weiß ich die Einstellung nicht mehr wirklich, aber das was da angegeben ist dient nur als Richtwert. Du mußt ein wenig probieren wenn ich das smartmig wirklich nur nach der Tabelle einstelle sind die Ergebnisse nicht wirklich gut. Probier zum Schweißen am besten erstmal 2 gleich dicke Bleche an einander zu bekommen, so dass Du eine Grundeinstellung hast die funktioniert. danach probierst Du diese am Auto. Sieht aber wirklich so aus als ob da mehr Strom drauf müßte.

    -habe das noch mal angefügt hatte ich oben noch dazu editiert, nicht das es verloren geht.

    Edit: zudem sieht es mir ganz danach aus das zuwenig Vorschub eingestellt ist, -die Bohrungen/Stanzungen sind ja zumeist gar nicht mit Material aufgefüllt. Da sollte eigentlich alles schön voll und verlaufen sein, also keine Lochkanten mehr zu sehen sein. Wenn Du beim Smartmig den Vorschub einstellst erhöhst Du gleichzeitig auch die Stromstärke (das geht nicht nur ausschließlich über die beiden Schalter) so meine Erfahrung. Aber 0,8 Draht geht bei mir definitiv besser......

  • VW schreibt in der RL an einigen Bereichen nicht nur Punktnaht sondern Steppnaht vor.
    An Trägerbereichen muss sogar Vollnaht vollzogen werden.

    Das ist interessant, denn ich habe in einem Buch gelesen, dass an Trägern ausschliesslich Punktverbindungen TÜV gerecht sind, da Vollnähte eine größere Schwächung als Punkte darstellen, da die Hitzeentwicklung einer Vollnaht das Material mehr schwächt als die Vollnaht Stabilität bringt.

  • Also mit dem 0,6er Draht weiß ich die Einstellung nicht mehr wirklich, aber das was da angegeben ist dient nur als Richtwert. Du mußt ein wenig probieren wenn ich das smartmig wirklich nur nach der Tabelle einstelle sind die Ergebnisse nicht wirklich gut. Probier zum Schweißen am besten erstmal 2 gleich dicke Bleche an einander zu bekommen, so dass Du eine Grundeinstellung hast die funktioniert. danach probierst Du diese am Auto. Sieht aber wirklich so aus als ob da mehr Strom drauf müßte.

    -habe das noch mal angefügt hatte ich oben noch dazu editiert, nicht das es verloren geht.

    Edit: zudem sieht es mir ganz danach aus das zuwenig Vorschub eingestellt ist, -die Bohrungen/Stanzungen sind ja zumeist gar nicht mit Material aufgefüllt. Da sollte eigentlich alles schön voll und verlaufen sein, also keine Lochkanten mehr zu sehen sein. Wenn Du beim Smartmig den Vorschub einstellst erhöhst Du gleichzeitig auch die Stromstärke (das geht nicht nur ausschließlich über die beiden Schalter) so meine Erfahrung. Aber 0,8 Draht geht bei mir definitiv besser......

    Ich habe auch eine 0.8mm Drahtrolle, die kann ich probieren. Ich hatte ja die Einstellungen an den Übungsblechen probiert und die Punkte wurden (mit den deutliche erhöhten Werten gegenüber der Tabelle) gut. Nur am Fahrzeug hat es dann auf unerklärbare Weise nicht funktioniert.

    Kannst Du Dich erinnern ob Du jemals mit Amin ein brauchbares Ergebnis bekommen hast? Wenn ich Amin einstelle und den 0.6mm Draht verwende, was eigentlich passen sollte und den Vorschub erhöhe, dann kann man gar nicht schweissen. Der Draht stosst an dem Blech an, brennt dann irgendwo ab, d.h. es werden 2cm lange Drahtstück auf das Werkstück geschleudert. Wenn mit dem Vorschub die Stromstärke erhöht wird, dann sollte das doch nicht passieren oder?

  • war mal Thema
    Bei einer Nutzfahrzeuge-VW-Werkstatt wird beispielsweise bei einer gecrashte Säule (B- oder C-Säule) das Ersatzstück komplett neu rein geschweißt.
    Punkten selbst mit doppeltem Blech (zB Video Oldtimer-TV) mindert die Stabilität.

    Allerdings muss man bei der Art von Vollnaht etwas anders vorgehen um genau solche thermischen Probleme zu vermeiden.


    Kommt auch immer öfter auf, ob nach dem Schweißvorgang ein nochmaliges erwärmen und sanftem Abkühlen lassen nicht besser für das Materialgefüge ist.
    Ist aber auch immer ein Punkt ob sich das in der Praxis umsetzen lässt.

  • Das busblech führt Wärme viel besser ab als deine übungsbleche. Setze den schweißdrauht mittig vom lovh auf dem busblech an und lass das schweißbad von dort verlaufen. Musst halt mehr nacharbeiten. Alternativ mit heißluftfön oder lötlampe vorwärmen.

  • Kannst Du Dich erinnern ob Du jemals mit Amin ein brauchbares Ergebnis bekommen hast?

    ich glaube ja, das Schweißgerät steht bei mir in der Werkstatt die 25km weg von hier ist sonst könnte mal mal eben schnell gucken.

    Der untere von beiden Schaltern ist bei mir fast immer auf max Stellung. Der Vorschub steht so ungefähr auf 10Uhr (bei 0,8er Draht) das weiß ich, und ich glaube der Schalter oben steht auf min. Werde mal gucken ob ich Bilder finde won man das sehen kann.


    Wenn mit dem Vorschub die Stromstärke erhöht wird, dann sollte das doch nicht passieren oder?

    -da gebe ich Dir Recht, habe aber trotzdem den Eindruck das wenn ich den Vorschub hoch drehe auch mehr Einbrand ist. Das funktioniert natürlich nur in Maßen (vielleicht beim Drehpoti + - 1cm), wenn man den Vorschub voll hochdreht ist klar das der Draht zu schnell kommt. Das Geräusch beim Schweißen sollte gleichmäßig sein, der Draht sollte nicht "stockern" und auch nicht vorzeitig abbrennen.

    Ich denke gerade vielleicht solltest Du einfach mal länger draufhalten, oder ist dann sofort ein Loch eingebrannt?

    Einmal editiert, zuletzt von Bulli for Fun (26. Juni 2015 um 18:32)

  • Hi

    Mikart schreibt was ich bei den Bildern dachte .
    Ich bin beim Schutzgasschweißen auch nur Autodidakt . ( In der Lehre und bei der Arbeit ist eher das Autogenschweißen vorn und heute sehr selten.)

    Das Loch des Ersatzbleches füllt sich zu schnell , der Funke erreicht das Blech des Fahrzeuges nicht .

    Meiner Ansicht nach an Möglichkeiten: größeres Loch , weniger Draht , mehr Strom .

    Mein altes Einhell (230V allerdings auch eine recht lange Zuleitung (2,5 qmm) ist schnell auf der höchsten Stufe wenn das Blech etwas kerniger ist .

    Von deinen Probestücken weiß du sicherlich wie sich ein guter Schweißpunkt anhört , ähnlich sollte es auch am Bus klingen .

    Und ein Loch vom Schweißen ist zwar nicht schön (bekommt man aber wieder zu) ,und zeigt doch die Grenzen die man überschritten hat ;)
    Dann einen Hauch zurück um beide Metalle gut durchzuschweißen.

    Gruß
    Urs

  • Das blech auf dem du schweissen möchtest, sollte rost,farb und zinkfrei sein.
    Teste mal ein wenig mehr strom.
    Wenn du es aufsetzt, solltest du es absetzen und lochen. Und zwar so , das du auf dss neue blanke blech schweisst und den bus lochen.
    Aus korrosionstechnischen gründen würde ich es dicht schweissen.
    Kleiner spalt und der andere hält mit einem z.b. Kupferhammer dagegen.
    Alu geht auch. Aber keinen stahlhammer
    Gleiche blechstärke hilft ungemein als anfänger.
    Bei ungleich eher den brenner gegen das dicke richten
    Lg mark

    Mit dem Tackerdingens gesendet

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen" (Walter Röhrl)

    Genieße jeden Tag mit Deinen Liebsten, es könnte Dein letzter sein!

    http://www.T4-custom.com
    Megaspace wurde von der T4Custom Runde ausgeschlossen!

    Einmal editiert, zuletzt von metallkunst (26. Juni 2015 um 18:40)

  • in der aktuellen oldtimer - praxis für eur 2,30 sind tipps zum schweißen und auch viele fehler gut geschildert.
    zumindest für mich als laien.

    Viele Grüße

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    Wenn mir einer Steine in den Weg legt ..........
    pflastere ich mir einen schönen Weg damit.