Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und hoffe, dass mir bei meinem Problem geholfen werden kann.
Infos zu meinem T4:
EZ 11/95, 210tkm, Benziner, 2,5l ACU-Motor, 81kw/110Ps, Syncro, langer Radstand, MSG: Digifant 1.72
Das Problem: Anlasser dreht, Motor springt aber nicht an. Er „orgelt“ also nur.
Zur Vorgeschichte:
Ich habe mir im Juni 2015 einen T4 zugelegt. Nach kleineren Reparaturarbeiten und dem Innenausbau (Bettkonstruktion & Küchenzeile) konnte ich einen 2 wöchigen Trip durch Süd-Osteuropa ohne weitere Probleme genießen. Danach habe ich den Bus Anfang September an einen Kumpel geliehen, der damit nach Sardinien gefahren ist. Auf Sardinien ging der Bus plötzlich während der Fahrt aus & sprang daraufhin nur kurz und letztendlich gar nicht mehr an. Dank ADAC wurde der T4 in eine VW-Werkstatt geschleppt, die daraufhin den Zündverteiler als Verursacher nannten. Der Verteiler wurde erneuert und neue Zündkerzen wurden eingebaut. Dann startete der Motor wieder, ging allerdings nach 10km wieder während der Fahrt aus. Die VW-Werkstatt auf Sardinien zeigte sich ratlos und der ADAC sah als letzten Ausweg nur noch einen Rücktransport nach Deutschland.
Nach ca. 3 Wochen konnte ich den Bus dann bei einem nahe gelegenen Autohändler abholen. Ich drehe den Schlüssel rum und – wie durch ein Wunder – der Motor springt ganz normal an und läuft rund. Habe den Bus dann zu mir nach Hause gefahren. Zuhause angekommen machte ich nochmal eine kleine Testfahrt. Dabei verschluckte sich der Motor öfters, er lief unrund und ging mit „sich ungesund anhörenden Geräuschen“ aus. Dies trat vor allem im Leerlauf, im unteren Drehzahlenbereich und bei abruptem Gas geben auf. Nach dem Absterben des Motors brauchte ich dann mehrere Startversuche, um den Motor wieder zum Laufen zu bringen. Letztendlich ging der Motor gar nicht mehr an und ich musste den Bus ein paar Hundert Meter nach Hause schleppen.
Der Bus steht nun seit 2 Monaten bei mir zu Hause und lässt sich gar nicht mehr starten. (Auch nicht für ein paar Sekunden; er springt gar nicht erst an).
Seither gehe ich stur die „Bardis-Liste“ durch und lese mich durch das T4-Wiki und durch Foren, wie dieses hier, um zur Lösung meines Problems zu kommen.
Im Folgenden sind die Dinge aufgezählt, die ich nach Bardis-Liste bereits geprüft habe:
1. Die WFS: Nach auslesen des Fehlerspeichers stand lediglich 1 Fehlercode darin, nämlich „17978 – Engine Start Blocked by Immobilizer“.
Löschen des Fehlercodes brachte keine Änderung – nach jedem Startversuch wurde der Fehler neu hineingeschrieben.
Daraufhin die Lesespule gewechselt und ein Oszilloskop an die Kommunikationsleitung zwischen MSG und WFS-Steuergerät gehängt.
Dabei war deutlich zu sehen, dass beide Steuergeräte miteinander kommunizieren. Letztendlich hab ich bei VW den Schlüssel (besitze leider nur einen) neu anlernen lassen.
Seither ist der Fehlercode weg und wird auch nicht mehr in den Speicher geschrieben. Trotzdem orgelt der Bus beim Anlassen nur.
2. Zündfunken sind da und meiner Meinung nach kräftig genug, damit ist für mich der komplette Zündweg i.O. allerdings kann ich nicht sagen, ob die Zündzeitpunkte stimmen
3. Benzinpumpe: Nach Einschalten der Zündung deutlich zu hören und nach Abziehen der schwarzen Benzinleitung am Druckregler ist klar: Es kommt auch Sprit am Motor an.
Damit sind für mich Benzinpumpe und Filter i.O. Auch das SV-Relais arbeitet
4. Im Tank herrscht kein Unterdruck
5. Die Sicherung 15 ist intakt
6. Das Leerlaufstabilisierungsventil vibriert nach eingeschalteter Zündung und auch der Innenwiderstand von 4Ohm liegt im Sollwertbereich.
7. Die Temperatur des Kühlmittelgebers konnte ich mit VCDS auslesen und scheint mir richtig zu sein.
8. Das Drosselklappenpoti funktioniert – Die Prüfung wurde nach Artikel im T4 Wiki durchgeführt und alle ausgelesenen Winkelwerte befanden sich im Sollwertebereich.
9. Der Luftfilter ist zwar nicht neu, aber sah verhältnismäßig gut aus und auch ohne Filter sprang der Motor nicht an.
Im Moment sind für mich folgende Dinge noch offen:
- Hallgeber
- Zündzeitpunkt falsch
- Rücklaufleitung zum Tank verstopft
- Rückschlagventil der Kraftstoffpumpe
- Kraftstoffdruckregler
- Saugrohrdrucksensor
- Evtl. Katalysator
Zur Info: Den ZAS und den Anlasser habe ich im Sommer neu eingebaut. Außerdem hab ich diesen Sommer den Zahnriemen, Keilriemen und die Wasserpumpe neu machen lassen.
Für mich ist im Moment ein Defekt des Hallgebers oder des Krafstoffdruckreglers am wahrscheinlichsten. Ich habe versucht, die Symptome und meine bisherigen Arbeitsschritte so detailliert wie möglich zu beschreiben. Vielleicht kann mir jemand auf der Grundlage dessen, ein paar Lösungsvorschläge nennen oder ein paar Tipps für das weitere Vorgehen geben.
Ich bin im Moment um ehrlich zu sein etwas ratlos und mein nächster Schritt wäre, meinen Bus in eine freie Werkstatt zu geben.
Falls sich jemand aus dem Raum Ulm unter euch befindet, kann man sich gerne bei mir melden und den Bus live unter die Lupe nehmen
Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!
Liebe Grüße & all Zeit gute Fahrt!
Adrian