Welche Unterbodentherapie?

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  • Im Rahmen der Karosseriekernsanierung meines Calis befinde ich mich gerade unter meinem Bus und weiß nicht so recht weiter.
    Der Bus wurde vor zwei Jahren von einem Vollidioten (nein das war nicht ich) mit locker 5mm UBS auf Bitumenbasis eingeschmiert. Er hatte mir damals versichert, den Rost vorher mit der Drahtbürste zu entfernen. Ich war jung und naiv und naja Ihr wisst schon...

    Auf den Fotos seht ihr den derzeitigen Zustand. Viel besser kriege ich den Rost nicht weg (Zopfbürste,Fächerscheibe,Drahtbürste)
    So richtig gefällt es mir aber nicht. Das komplette Bodenblech soll auch nicht raus (wegen den Schienen).

    Wenn man den Bus jetzt trockeneisstrahlen würde, müsste man dann anschließend sandstrahlen, oder? Und dann? Owatrol CIP und Brantho? Dann Seilfett?

  • Wenn man den Bus jetzt trockeneisstrahlen würde, müsste man dann anschließend sandstrahlen, oder?


    Mit Trockeneis reinigst Du quasi "nur" in den Neuzustand, beseitigst aber keinen Rost. Der sollte sandgestrahlt werden, ist aber bei dem Rost in den Überlappungen Träger und Bodenblech auch nicht allein ausreichend. Links im Bild 2 unter dem Träger ist eine Durchrostung?
    Ich würde den Boden mit FF einsprühen und warten, bis das schwarze Zeug weich wird. Hat bei meinem 95er gut funktioniert. Dann entscheiden, ob Oldtimerrestauration mit Lackaufbau oder nur Rost stoppen mit Öl und Fett, dazu gibts x Threads.

  • Trockeneis entfernt Dir allenfalls den alten UBS, was Du ja eigentlich schon gemacht hast.
    Sandstrahlen verringert den Rostgehalt und liefert eine bessere Vorlage zur Schutzbehandlung.

    Ich sag mal so ... da Du die Cali-Ausstattung ja raus hast, wären ein paar Schweißarbeiten recht einfach möglich, beispielsweise da diese Durchrostungen im zweiten Bildchen an der Querversteifung.

    Ich selber würde mich darauf beschränken weitere Verrostungen zu vermeiden und die übliche Rostvorbeugebehalndlung durchführen,
    also Oxyblock oder Owatrol drauf, eine Schutzlackschicht aufbringen, dann abschließend ordentlich Sandern.

    Natürlich kann man versuchen einen klinisch reinen Unterboden zu bekommen; ist sicherlich auch schön dann,
    jedoch hast Du da ja nicht gerade ein werksfrisches Auto und das Blech ist nun mal angerostet.

    Damit kann man m.E. leben und eben einen Fortschritt der Verrostung unterbinden.
    Mein 2000er Kombi und der 97er Dehgler meiner Liebsten sahen glücklicherweise noch etwas besser aus, hatten allerdings auch an einigen Stellen Verrostungen.
    Ich habe es bei beiden Autos so gemacht wie beschrieben und bin mir sicher, dass beide möglich lange halten.

    :my2cent: Axel

    ..

    Wenn ich Fehler sehe und nicht darüber spreche, heißt das, dass ich einverstanden bin – und das bin ich nicht

    Zitat: Witalij Wolodymyrowytsch Klytschko - Bürgermeister von Київ/Kyjiw/Kiew (Ukraine) (* 17.07.1971)

    Einmal editiert, zuletzt von axelb (30. März 2016 um 19:51)

  • Sehe das Ähnlich.
    Gut zu wissen wäre auch willst Du den für immer behalten???

    Ansonsten scheinst du ja schon echt gute Vorarbeit gemacht zu haben.

    Eistrahlen löst den UBS bis aufs blech, also zum Reinigen. Aber das scheinst du ja schon recht gut hinbekommen zu haben.

    Wenn ich so weit wäre wie Du, würde ich jetzt echt Geduld haben und weiter machen, und noch nen bisschen Geld in die Hand nehmen.
    Also wie Axel schon gesagt hat, die Stücke wo noch UBS ist mit Fluid Film oder irgend ein anderes Billiges Fett einschmieren (Aufweichen) und dann weiter Abkratzen lösen.

    Wenn du etwas Geld übrig hast, in deiner Umgebung mit den Fotos rumfahren und fragen wie teuer Sandstrahlen wird.

    Dann wenn wider Zuhause- am selben Tag, oder bei denen vor Abholung auf der Bühne noch mit Nitro Verdünnung super Sauber machen, und dann eine dünne Schicht Owatrol Öl drauf. Dann hast du nach 24 Stunden Aushärtungszeitdeine erste Rostschutzschichtdrauf. Sollte es bei der Wagen Abholung regnen frag die, ob du den dort in der trockenen Halle noch einen Tag stehen lassen kannst.

    Dann Arbeitest du mit Brantho Nitrofest weiter, kannst Du Pinseln oder Rollen das Zeug.

    http://ww.branth-chemie.de/Produkte.htm

    nach jeder Schicht 24 Stunden trocken lassen.

    Wenn du dir so viel Arbeit - Kosten und Mühe gemacht hast - würde ich wenigstens 2 besser noch 3 Schichten nehmen. (( Ist einfacher für dich wenn die nächste Schicht ne andre Farbe hat als die Vorige) einfacher zu sehen.

    Dann wenigstens 1e aber da auch noch besser 2 bis 3 schichten Brantho 3 in 1 drauf. Auch da wider nach jeder Schicht 24 stunden Trocknen lasen.

    Zum Schluss 1 dicke Schicht Mike Sanders sprühen.

    So wäre es Perfekt und macht dir auch kein Betrieb deutlich besser.

    Hört sich nach sehr viel Arbeit an, aber ich finde du bist schon so weit gekommen, und das schwierigste von allen ist halt den UBS ab zu bekommen, da würde ich jetzt weiter versuchen das non Plus Ultra rauszuholen.

    PS. warum den Rost nicht selber mit Drahtbürste oder Schleifgeräte lösen.

    ich persönlich habe das an letztes Jahr unter den vorderen Kotflügeln gemacht, und wenn man den Rost wenigstens zu 95 bis 97 Prozent entfernen will, was sehr wünschenswert ist, ist es schon noch mal eine Schweine Maloche. mit dem Falschen Werkzeug und oder zu hohen Umdrehungszahlen brennst du den Rost nur immer Tiefer hinein. 2 Problem, man trägt als Anfänger/oder mit Schleifern einfach zu viel "Gesundes" Blech ab, das hast du beim Sandstrahlen viel weniger.

    Danach hast du wahrscheinlich 25 Jahre ruhe, außer alle 4 Jahre das MS mal wider aufzufrischen.

  • erstmal vielen Dank für die umfangreichen Antworten.

    Die Durchrostungen (und davon gibt es reichlich) werden geschweißt, auf den Bildern seht ihr das Bodenblech von oben.

    Ich bin immer noch hin und her gerissen. Wenn ich unter dem Bus stehe, kotzt mich diese UBS Schicht maßlos an. Vor allem im vorderen Bereich. Der Aggregateträger, die Standheizung, alles voll. :shake:
    Hinten ging es jetzt ganz gut, weil der Affe das Ersatzrad nicht abgebaut hat (Ja, das war auch voll.)

    Ich komme, wie gesagt, mit meinen Mitteln nicht wirklich weiter. Schleifpapier will ich überm Kopf auch nicht stundenlang in die Hand nehmen.

    Zur Frage, ob ich den Bus behalten will: Ja. Es ist mein erster Bulli und da steckt so viel Schweiß drin, dass ich den garantiert nicht hergebe. Ich peile auf jeden Fall das H-Kennzeichen an. Außerdem hab ich nur knapp über 3000 Euro für den Bus bezahlt und an anderen Stellen kann man ja sehen, wie viele Calis heutzutage wert sind. Finanziell kann ich mich eigentlich nur verschlechtern.

    Hatte heute Kontakt zu einem Strahler (Trockeneis und Sand). Der meinte er nimmt eigentlich 800 für den kompletten Bus, will ihn aber vorher sehen. Naja mal sehen, nächste Woche zeig ich Ihm den Schweizer Käse.

    Müssten für das Sandstrahlen Teile ab? (Gummilager,Standheizung?)

  • Kenn das mit dem Bitumen aus eigener leidiger Erfahrung. Nur war der Krempel bei meinem schon ab Werk drauf.
    Das Zeug ab bekommen dauert selbst mit den passenden "Einlege- sowie Reinigungsmittel" schon einige Minuten länger ...

    die 800Eu kannst auch gleich in ne neue Bodenplatte infestieren.
    Da sind noch einige Stellen mehr (auch unterm Bitumen versteckt) die genüsslich vor sich hin rosten. zB alle Querträger.
    Wenn der Wagen das H-K bekommen soll, radikale Lösung.
    Die Bodenschienen kannst danach wieder neu platzieren und gut.

  • hi , sehe grad das du aus LPZ kommst, wenn du z.b. weißt ob du ms drauf oder drunter haben willst, könnten wir das auch zusammen machen. 4 hände arbeiten denke ich besser. zudem rechnet es sich besser als alleine und meiner brauch das auch:-) meld dich einfach mal wenn de weest :)

  • Dauerklebriges MS muss man am Unterboden auch mögen.


    Ich esse dort selten :D

    Und wenn was nicht mehr klebt, wandert es auch nicht mehr = es bilden sich wieder Risse, die wieder rosten ;)

    Ich bin Der, der auf das H - Kennzeichen wartet :thumbup:
    1985: T2 b - 1988: T3 TD - 1996:T4 ABL Caravelle - 2000: T4 MV1, und Der bleibt auch. :kewl:

    . Meiner <<<<< zum Bus und Anhänger, hier sanft drücken :drive:

  • Vielen Dank nochmal für den Input.
    Durch die vielen Vorschläge und Tipps konnte ich mir nochmal einen genaueren Plan machen.
    Ich hab viel hin und her überlegt. An erster Stelle steht auf jeden Fall der Erhalt des Californias, aber an zweiter Stelle steht auch die Tatsache, dass ich den Bus ursprünglich für Urlaube und Wochenenden gekauft habe - und zwar zur Nutzung und nicht zum Basteln. Ich brauche keine Museumsstück, er soll technisch in Ordnung sein und ich will vor allem keinen Fusch der mir nach einem Jahr wieder auf die Füße fällt. Angesichts der Tatsache, dass der Bus aber in diesem Zustand bereits 25 Jahre überstanden hat, habe ich mit dem folgenden Plan ein gutes Gefühl. Man darf auch nicht vergessen, dass die Karosserie äußerlich auch noch einiges vor sich hat, der Faltenbalg gehört neu, die Gummikeile in der Dachrinne auch, die Innenausstattung soll parallel überarbeitet werden und in meiner Garage schlummert schon viel zu lang eine Klimaanlage und ein Huber Turbosatz. . . . .

    Deshalb hier der Plan:
    Ich investiere noch einen Tag und den Kauf eines Oszillationswerkzeugs in die UBS und Rostentfernung Bodenblech Fahrgastraum. Dann werden nach punktueller Rostbehandlung mit Kovermi + Schweißprimer die Bleche eingeschweißt. Im Anschluss wird dann von Unten mit Owatrol,Ovagrundol,Chassislack und Elaskon UBS Hell (ala Korossionsschutzdepot) gearbeitet. Die Quer und Längsträger bekommen natürlich auch eine Hohlraumbehandlung.

    Danach gehe ich dann an die Karosserie (Radläufe,Schweller, Motorhaube) und den Einbau der Innenausstattung. Da 2 Isofenster Luft gezogen haben, kommen die auch neu.

    Um den restlichen Bitumen UBS im vorderen Fahrzeugbereich und im Bereich der Radhäuser kümmere ich mich dann in der Winterpause.

    Natürlich wird das Ganze dann auch mit Bildern dokumentiert :thumbup:


    (Gegen das gänzlich neue Bodenblech habe ich aus folgendem Grund entschieden: Wenn ich das mache, kann ich mir auch gleich eine eine Leerkarosse kaufen und umbauen. Diese rote Linie will ich aber nicht überschreiten. Außerdem sollen in wenigen Jahren auch Kinder auf der Rückbank sitzen und ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn im Falle des Falls die Sitzbank samt Schienen einen Abgang macht.)

  • Ich habe letztens mal einen Preis für ein komplettes Bodenblech gehört und der war für VW echt billig... Nur mal zur Info.
    Ansonsten :thumbup:

    Im Internet erscheinen zu dem Thema Preise um 250€. Das ist zwar für VW Verhältnisse günstig, aber trotzdem hängt ein Ratenschwanz dran: Durchführungen für Kühlschrank Gas und Abwasser, Standheizung etc. das hört aus meiner Sicht dann kaum noch auf.

  • Ich habe nochmal eine Frage zum Schweißen

    Beim Karosserieschweißen punktet man ja nur. Wie kriegt man die Naht letzten Endes dicht? Setzt man ganz viele Punkte überlappend?

    Klingt vielleicht wie eine dumme Frage, aber ich bin im Schweißen bisher noch nicht besonders erfahren...

  • ist u a eine Möglichkeit
    Allerdings muss man dann auch wegen Hitzeverzug aufpassen.
    Daher wenn schon die Methode, dann mit Ruhe und ordentlich Pausen.

    Kommt aber auch wiederum auf den zu reparierenden Bereich an.
    Nicht an jeder Stelle ist durchgehend gepunktete Naht ratsam.
    In manchen Fällen sogar kontraproduktiv, da das Blech dann nicht mehr "arbeiten" kann. Risse in der Struktur neben den Schweißpunkten kann die Folge sein.