Brennräume voll, nicht gezündet = Motor fest, wie "Wasserschlag" (5-Zyl.-Benziner ACU)

Guten Tag und schon mal schöne Weihnachten.

Die Ampel wird grün, ich fahre los . . . der Motor stirbt ab und ich kann gerade noch über die Kreuzung rollen. Würde wohl jeder erstmal probieren: Startversuch, nix! beim 2. oder 3. Versuch plötzlich Stille, beim Drehen des Schlüssels gehen alle Lichter aus. Erstmal in die Garage geschleppt. Der Motor läßt sich mit welchem Werkzeug auch immer nicht drehen! Wo soll man anfangen? Zündkerzen raus, Kerzenbild anschauen oder sonstwas. Beim Rausdrehen der Kerzen spritzt uns Benzin aus den Brennräumen entgegen!!! Alle Kerzen raus ==>> der Motor läßt sich wieder drehen! Ich hatte mal vom "Wasserschlag" gehört, wenn der Motor Wasser ansaugt, das nicht mehr komprimieren kann und dadurch feststeht, aber das Phänomen mit Benzin??? Das ist mir neu! Da sich erstmal nix mit Zündung und so tut, ist Fehler-auslesen auch nicht drin.

Natürlich muss geprüft werden ob durch das Festgehen mechanische Schäden z.B. im Pleuel-/Zylinder-/Kolbenbereich usw entstanden sind.

Aber was ist das eigentliche Problem? Wurde bei den Startversuchen weiter Benzin eingespritzt ohne zu zünden? Wurde unkontrolliert die falsche Menge Benzin eingespritzt? Wir haben einen äußerlich beschädigten Klopfsensor gefunden, kann der dem Steuergerät solch extrem falsche Daten senden daß es so reagiert? Warum starb der Motor überhaupt so unvermittelt ab?

Oder ist es einfach nur ein bei dem Auto immer wieder auftretender Fehler, den nur ich noch nicht kenne?

Bevor ich mich dusslig suche, hat vielleicht die Gemeinde den entscheidenden Tip?

Schon mal Danke, und wie gesagt Schöne Weihnachten.

Lothar aus Osnabrück

Okay, danke, ich dachte es reicht wenn`s im Betreff steht: 93er 5-Zylinder-Benziner ACU .

Ja, alle Zylinder waren voll. So voll wie es der jeweilige Kolben-Stand zuließ.

Lothar

Wenn ich`s richtig sehe, ist das Kabel zur Einspritz-"Leiste" (nenn ich mal so) nur zwei-adrig, Defektmöglichkeit nicht sooooo abwegig???

So, Weihnachtsbraten verputzt, vielen Dank für alle Beiträge, vorm Verwandtschafts-Hopping mal der neueste Stand:

1. Wir, das sind der schrauberversierte Freund Thomas und ich.

2. Das Auto ist noch ganz gut in Schuß, hat relativ wenige Kilometer, wir beschlossen den Fehler zu suchen und das Auto zu reparieren.

3. Beschlossen, ja, die geschilderte Havarie ist schon eine Weile her.

Zunächst galt es festzustellen ob es mechanische Schäden gegeben hatte. Ganz schön viel auseinandergebaut. Der örtliche Motoreninstandsetzer hat die Laufbahnen in meiner Garage gehont, die Pleuel in seiner Werkstatt geprüft (alle tiptop) und wir haben das dann mit neuen Lagerschalen und neuen Kolbenringen wieder zusammengebaut. Den Zylinderkopf überholt (Ventile neu einschleifen, Schaftdichtungen usw) und am Ende alles natürlich mit neuem Zahnriemen/neuer WaPu/neuen Dichtringen usw zusammengebaut (das mit der 20- statt 18-zahnigen WaPu und entsprechend geändertem Nockenwellenrad ist ein anderes, hier sicher bekanntes, Thema). Öldruck aufbauen, erste Versuche mit Startpilot, usw usw, am Ende Spritleitung anschließen . . . er läuft!!!!!!!!!!!!!!! Und er läuft gut, die Motorüberholung hat ihm hörbar gut getan.

Aber: dem eigentlichen Schaden sind wir noch nicht auf die Spur gekommen. Es bleibt das ungute Gefühl daß es jederzeit wieder passieren kann.

JETZT konnten wir auch mal den Tester anschließen: siehe da, er meldet einen defekten Klopfsensor (siehe erste Schilderungen), den Fehler muß er schon vor der Havarie gehabt haben, denn während der ganzen Bastelzeit war er stromlos und lief nicht. Und jetzt kann man den Fehler löschen und er kommt nicht wieder. Der Klopfsensor sorgt u. a. auch für eine Zündverstellung. Kann durch die Meldungen des Sensors die Zündung so extrem verstellt worden sein daß ein Gemisch im Brennraum garnicht mehr zündete?

Andere Fehler werden nicht angezeigt.

Tja, liebe Gemeinde, das ist jetzt wirklich der neueste Stand vom 23.12.! Als nächstes wollen wir tatsächlich mal die Funktion der Einspritzleiste prüfen (wie von OCTOBUS beschrieben) bzw das nur zweiadrige Kabel zur Einspritzleiste.

Wenn irgendjemand den entscheidenden Tip hat, bitte bitte raus damit.

Nochmal vielen Dank für die bisherigen und schon mal vielen Dank für kommende Ratschläge!

Lothar