AAF Blasen im Leerlauf

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  • Mal ne Frage an die anderen AAF Fahrer hier, wie stark darf der AAF im Leerlauf nach Kaltstart aus dem Endtopf rausblasen ?

    Ich kenne das von älteren Autos mit ähnlich einfachen Einspritzanlagen wie Monopoint, U-Kat etc. so dass die ein paar Sekunden "blasen", weil sie nach dem Start sehr fett laufen und dann sich ein normaler schwacher Abgasstrom einstellt.

    Bei meinem AAF bläst und puffert es wirklich extrem. Nur im Leerlauf.

    Und es wird auch nicht viel besser wenn er warm wird oder man ihm einen warmen Motor simuliert (Motor Temp Geber).

    Laubbläser ist schon fast ein Witz dagegen.

    Allerdings kommt mir das nicht wie ein Aussetzen eines einzelnen Zylinders vor, Kerzen sind auch alle gleich.

    Sondern eher so, als ob er generell VIEL zu fett läuft.

    Würde auch zur recht niedrigen Leistungsentfaltung und dem sehr hohen Verbrauch passen.

    Abgastester hab ich leider keinen.

    Aber sobald man etwas Drehzahl gibt so 1200 rpm dann läuft er ganz normal ohne Blasen/Puffern.

    Zündung hab ich auf 6 vor OT abgeblitzt. Zuendfruehverstellung funktioniert auch.

    Kompressionsprüfung war unauffällig.

    OT KW und NW passen.

    Saugrohrgeber passt auch, Schlauch neu, im Steuergerät auch gereinigt etc

    Benzindruckregler ist neu, Einspritzventile habe ich auch alle im Ultraschall angetaktet und sauber gemacht, ausgeblasen usw.

    Spritzbild OK, sieht wie ne Pyramide aus, bei allen 5 gleich.

    Lambdaregelung mit neuer Lambdasonde entspricht Sollwerten gemäss Reparaturleitfaden und reagiert schnell (wenige Sekunden) auf Störgröße

    CO Poti alle Werte von 0-2000 Ohm ausprobiert, keinerlei Auswirkung auf das Verhalten

    Würde jetzt noch mal Zündstrecke prüfen um sicherzustellen, dass er auch im Leerlauf eine ordentliche Zündleistung hat und einen Druckverlust Test machen.

    Kenne das Verhalten eigentlich eher von einem defekten Auslassventil, aber dann normalerweise auf einem Zylinder und nicht auf allen 5....

    Wer noch Ideen oder Tips hat, gerne her damit.

    Einmal editiert, zuletzt von reimo (4. Mai 2023 um 01:20)

  • Üblich wäre ein fast gleiches Laufverhalten wie im warmen Zustand.

    Minimale einzelne Zünd- bzw Verbrennungsbockler im Rundlaufbild bei Standgas kalt wie warm sind /wären auch normal.

    Zündkerzen sollten nicht gerade geflutet sein und üblich bekannt schön nussige Farbe haben.

    Wenn der Motor mehr Benzin verbraucht, stimmt bekanntlich das Gemischverhältnis nicht.

    el. Zündstrecke (Kabel, Verteiler Spule) dürften nach meinem Wissen und Verständnis weniger Einfluss darauf haben. Zündet das, was vorab zusammen gemixt wurde.

  • yellowone du meinst die Diagnosewerte ?

    Einspritzzeit geht mit Motortemperatur langsam runter, wenn er kalt ist fängt er so bei ca. 3.5 ms an, geht dann wenn er warm wird auf ca. 2.5 ms runter.

    Dazu konnte ich leider keine Sollwerte finden.

    CO Poti hat fast keine Auswirkungen, das ist dem Motor im Prinzip fast egal ob ich den auf den hohen oder niedrigen Anschlag stelle. Minimale Veränderung am Motorlauf vielleicht.

    DK/Leerlaufanschlag passt , geht auf 0% runter, Zündung bzw. Zündzeitpunkt und -vorverstellung entsprechen die Werte auf Blitzpistole und Kerbe dem was in der Diagnose angezeigt wird

    Abgaswerte kann ich leider nicht messen, kein Abgastester vorhanden. Aber es scheint mir schon sehr fett zu sein im Leerlauf, viel Wasser kommt mit. Abgastemperatur im Leerlauf hinten am Endrohr sehr niedrig,

    nach einer scharfen Fahrt kommt es dann auch wärmer (im normalen Bereich).

    Ansonsten hat der Motor nichts auffälliges. Sichtkontrolle NW nicht auffällig (nicht stark eingelaufen/keine Riefen etc.). Ventilbetätigung wirkte normal, keine offensichtlich gebrochenen Teile oder ähnliches.

    Würde ein Video evtl helfen dass man sich das besser vorstellen kann?

  • Mir nicht, ich habe nicht viel Ahnung vom T4-Benziner ... ich versuche aber Auffälligkeiten und Widersprüche zu identifizieren.

    Hier z.B.:

    - "zu fett" ist entweder zu wenig Luft ... wie passt das zusammen mit: "CO Poti hat fast keine Auswirkungen" oder

    - "zu fett" zu viel Sprit ... wie passt das zusammen mit: "Einspritzzeit geht mit Motortemperatur langsam runter, ..."

    Ist es nicht so, dass bei hohem Abgasdruck nich "zu fett" (also in der richtigen Menge, aber falschen Mischung), sondern objektiv VIEL ZU VIEL Sprit eingespritzt wird? ... wie kann das passieren, bei korrekter Einspritzzeit?

  • Richtig, das ist alles etwas widersprüchlich.

    Meine Denke geht in Richtung entweder sehr schwache Zündung nur im Leerlauf (elektrisches Problem?), was dazu führt, dass erst auf Drehzahl sauber durchgezündet wird.

    Daher Zündstreckenprüfung

    Oder: Messwerte die der Computer ausspuckt sind falsch und entsprechen nicht der Realität. Dazu bräuchte ich einen guten Abgastester, hab ich leider nicht

    Oder: Auslassventile schliessen nicht gut und Verbrennung findet im Leerlauf nicht vollständig statt/ wird einfach in den Auspuff geblasen...

    CO Poti sollte normal im Leerlauf eine merkbare Auswirkung haben, bei anderen Autos ähnlicher Struktur Golf 2 , Corrado etc ist es durchaus so, dass die Verstellung vom CO Poti dazu führt dass man im Leerlauf eine deutliche Änderung wahrnimmt.

    Ölverbrauch, Blowby (KGE) oder Wasserverbrauch habe ich alles überhaupt nichts an diesem Motor.

    Auch kein schwarzes oder blaues Rauchen im Leerlauf

    2 Mal editiert, zuletzt von reimo (4. Mai 2023 um 12:06)

  • ... entweder sehr schwache Zündung nur im Leerlauf (elektrisches Problem?), was dazu führt, dass erst auf Drehzahl sauber durchgezündet wird.

    Sowas bewirkt womöglich eine alternde Zündspule.

    Die Dinger gehen nicht immer ganz kaputt, da kann es sein, dass die noch so halblebig funktionieren und derweil der Kat ordentlich zu tun hat, die schlecht verbrannte Luxusbrühe "abzuarbeiten".....

    Irgendwas is' immer!
    Rust never sleeps

  • Oh das habe ich natürlich komplett vergessen zu erwähnen, Zündspule habe ich natürlich zwei drei ausprobiert (als gut bekannt aus anderem Bus einwandfrei laufend).

    Verteilerkappe und Finger hab ich auch neu gemacht und auch zum Test extra noch mal gegen eine andere getauscht, keine Veränderung.

    Und Kat hab ich sowohl den aktuell verbauten der per Endoskop gesichtet ist und einwandfrei aussieht sowie den alten leergeklopften probiert.....

    Ich warte aktuell auf den Druckverlustprüfer.

    Kompressionsprüfung war zwar im Rahmen aber kann ja durchaus sein, dass aufgrund der Vorschäden/Historie ein Auslassventil doch nicht ganz dicht ist.

    Ich berichte weiter und höre gerne zu falls jemand noch Tipps hat

    PS. Ach ja, die Massepunkte und die Kabelöse für Masse von der Zündspule und Steuergerät hab ich auch noch freigeschliffen usw.

    Einmal editiert, zuletzt von reimo (4. Mai 2023 um 17:44)

  • Druckverlusttest war auch unauffällig.

    Alle Zylinder gleich und im grünen Bereich. 0% Einlass oder Auslass, ganz leicht Richtung Kurbelgehäuse, auf allen Zylindern gleich.

    Habe dann bei einem gut laufenden AET verglichen, der hat das im kalten Zustand auch dass es ganz leicht zum Kurbelgehäuse bläst

    :kratz: :kratz: :kratz:

  • Würde ein Video evtl helfen dass man sich das besser vorstellen kann?

    schaden kann es nicht ...


    Zitat

    Man dreht die Kurbelwelle, bis sich ein Zylinder im oberen Totpunkt (OT) des Kompressionstakts befindet und leitet dann über die Zündkerzenbohrung einen definierten Druck in den Brennraum. Das Gerät misst dann zunächst, wie viel Druck verloren geht und zeigt den Wert auf einer farbigen Skala in Prozent an. Zwischen 10 und 25 Prozent gilt das Ergebnis als normal. Geht mehr Luft verloren, sollte sich der Besitzer des Klassikers Gedanken darüber machen, wohin sie verschwindet.

    https://www.oldtimer-markt.de/druckverlust

    Kompressionsdruckwerte neu 9-12Bar

    Verschleißgrenze 7Bar.


    Drosselklappe Ansaugbrücke sauber? Dichtungen Ventilleiste Ansaugbrücke-ZK und Krümmerdichtungen ok?

    Schau auch mal nebenbei nach dem Verbindungsschlauch Kurbelgehäuseentlüftungsventil zu DK-Schlauch. Der kann gerne dicht werden, wenn Ölschlacke durch kommt.

    hier hatte ich mal was zur halb verkeimten DK

    t4syncrodriver
    10. März 2014 um 15:01
  • erstmal ganz lieben dank für die Linksammlung, das hat mir echt noch was gebracht.

    Ich hatte ja vor kurzem erst die Drosselklappe und die Ansaugbrücke runter zum lackieren.

    Da hab ich selbstverständlich alles gereinigt und neue Dichtungen verbaut.

    Das ist alles OK, habe ich auch extra noch mal geprüft ob alles leichtgängig ist etc.

    Der Tipp mit dem zusätzlichen Massepunkt unten am Block war gut den hab ich auch noch mal überarbeitet.

    Die Einheit mit den beiden Drosselklappenpotis habe ich auch ausgebaut und geprüft, habe da ca 850-2700 ohm, jeweils gegenläufig (doppelpoti).

    das passt auch alles zu den messwerten die er in Motor Steuergerät und Getriebe Steuergerät erkennt (er erkennt sauber 0 grad und auch vollanschlag)

    ich habe es dann mit rumspielen in dem grundeinstellungsmodus, dass es deutlich weniger geworden ist. aber so richtig durchgeblickt habe ich da ehrlich gesagt noch nicht.

    Ich denke ich komm um den Abgastester nicht drumherum.

    Bei meiner Drosselklappe gibt es übrigens 2 Einstellmöglichkeiten, also einmal den Anschlag der Klappe selbst, der sollte laut RLF ja auch "0" eingestellt werden und nicht mehr auf 5 wie bei den ganz frühen AAF

    und einmal gibts noch so eine Art, ich nenn es mal Leerlauf Luftdüse

    Und natürlich den CO Poti.

    Also ich schau jetzt mal dass ich irgendwie das Abgas messen kann und dann versuche ich ihn noch mal laut Reparaturleitfaden auf die korrekten Werte einzustellen.

    Zündung mach ich zur Sicherheit auch noch mal neu

    Was mir helfen würde, falls jemand mal den MWB 00 von einem gut laufenden AAF im Leerlauf, warm, einstellen könnte.

    Ich habe zu den einzelnen Feldern leider nur sehr lückenhafte Infos , und ein Vergleich könnte helfen dem Fehler auf die Schliche zu kommen

  • Hast Du das Verhalten mal mit dem eines identischen Busses verglichen? Ich bin mir zwar nicht sicher.....aber ich meine Du jagst Gespenster. Im Leerlauf sind die Druckspitzen, verglichen mit den "Tiefdruckphasen", enorm hoch. Bei erhöhter Drehzahl wird aus den einzelnen Abgasschüben ein dauerhafter Abgasstrom der aber nicht so impulsiv wahrgenommen wird.

  • Bei meiner Drosselklappe gibt es übrigens 2 Einstellmöglichkeiten, also einmal den Anschlag der Klappe selbst, der sollte laut RLF ja auch "0" eingestellt werden und nicht mehr auf 5 wie bei den ganz frühen AAF

    und einmal gibts noch so eine Art, ich nenn es mal Leerlauf Luftdüse

    Es gibt

    Grundeinstellung für den Schließdämpfer RL AAF Heft DigifantEinspritz u Zündanlage 24-61

    Leerlaufdrehzahl Einstellschraube (seitlich oben) RL AAF Heft DigifantEinspritz u Zündanlage 24-30


    Messwertblöcke hab ich leider keine Möglichkeit zum auslesen.

    Suche da aber auch ein geeignetes Handgerät für akzeptablen Preis, welches vor allem vor 96 MSG lesen kann

  • Schliessdämpfer hat meiner nicht (Automatik).

    Ja du hast Recht, laut RLF muss man den Leerlauf nur an der Schraube/Ventil einstellen.

    Jeeper ich glaube ich muss doch das Video noch einstellen.

    War irgendwie blöd hier im Forum einzubinden aber ich finde ne Möglichkeit.

  • War irgendwie blöd hier im Forum einzubinden aber ich finde ne Möglichkeit.

    Hochladen auf YouTube oder eine Videoplattform deiner Wahl und dann hier verlinken.

  • Das heisst der extrem starke Abgasdruck im Leerlauf (siehe der wedelnde Pulliärmel) ist beim AAF normal ?

    Geht wie gesagt mit leichtem Gasgeben ab ca. 1200-1300 komplett weg. Abgase haben viel Kondensat, auch nach einer längeren Fahrt, ganz warmer Motor und Auspuff, also für mich riecht das schon sehr fett alles, wenngleich keine schwarzen Wolken oder ähnliches kommen.

    Alter Endtopf ist noch da, könnte ich probeweise mal aufstecken. (War aber mit dem alten Auspuff genauso vom Geräusch/Verhalten her)

    Verbrauch ist wirklich hoch also 14-16 Liter über mehrere Tankfüllungen manuell ermittelt bei sehr zahmer Fahrweise, Landstrasse und Autobahn 80-120. Keine Stadt, Kurzstrecke oder ähnliches.

    Bin da von meinem letzten ACU Automatik bei gleicher Fahrweise eher um knapp über 10-12 gewohnt.

    Auch Leistung ist nicht so toll da, fühlt sich obenraus schon gut gequält, wenn man wirklich mal versuchsweise die im Schein eingetragene VMax zumindest auf dem Tacho erreichen möchte.

    Ich warte noch auf den Abgastester und berichte dann weiter :)

    4 Mal editiert, zuletzt von reimo (8. Mai 2023 um 14:55)

  • Klinke mich zur Suche mal ein.

    Habe vermutlich genau den selben Fehler, haut im Leerlauf ordentlich Druck durch und läuft wie auf 4 Zylindern.

    Mit ein wenig Gas wird's ruhig. Unter Last merkt man allerdings auch obenrum ein paar Zündaussetzer. (Ist ein Cali)

    Die Leistung ist auch nicht ganz da.

    Abgaswerte sind etwas zu Fett, CO Wert ist zu Hoch. (Gerade so TÜV geschafft)

    Sonst auch bereits gemacht :

    - komplette Zündsystem neu

    - Unterdruck Schläuche neu

    - Steuergerät getauscht

    - Auspuff samt Krümmer neu (ACU Krümmer)

    - Einspritzanlage getauscht, samt neuen Dichtungen

    - Benzindruckregler + Zigarre neu

    - erste 15cm Massekabel zur Karosse neu

    - Drosselklappe auch ziemlich neu

    Klappt deine Temperatur und Tankanzeige einwandfrei? Meine zeigen zuwenig an, obwohl das Tacho in Ordnung sein müsste und bereits nachbearbeitet + gemessen wurde. (Vermutlich ein Masse-Fehler)

  • Das heisst der extrem starke Abgasdruck im Leerlauf (siehe der wedelnde Pulliärmel) ist beim AAF normal ?

    Geht wie gesagt mit leichtem Gasgeben ab ca. 1200-1300 komplett weg.

    Abgasdruck kommt von Verbrennung kommt von Treibstoff ... wenn er bei 1200 U/min auf "normal" zurück schaltet, ist , scheint also ab dort die Regelung korrekt zu funktionieren.

    Welcher Mechanismus könnte denn im Leerlauf zu solchem Verhalten führen? ... vermutlich ist es einn Effekt, der normalerweise die funktionelle Nachteile sehr niedriger Drehzahlen kompensieren soll, hier aber irgendwie ausflippt.