Reisebericht: Die große Tour durch Europa, Kroatien, Albanien, Griechenland und bald nach Spanien/Marokko [#45 Essouira – Ruhe und Aufregung]

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  • Fahren nicht mehr hoch in den Norden. Sind gerade bei Berat fahren dann den Osum Canyon entlang und dann nach Vlore und von da aus runter in den Süden. Der ausgebaute Bunker hört sich echt interessant an, schade das ich schon vorbei bin. hätte mich sehr interessiert. Hast du da noch mehr Bilder von?

  • klaro…hab 100erte Albanien Bilder, aber natürlich fotografisch nicht mit den deinen vergleichbar… ^^

    Die Bunker sind ne coole Foto-Location…will dir aber nicht deinen Thread hier zerschießen…


    lasst euch halt Gjirokaster nicht entgehen, ist zwar leider schon etwas touristisch erschlossen, aber schon sehr sehenswert...

  • Steve_1982:

    Vielen Dank für die Bilder!

    Bericht #16 Entlang des schwarzen Drin und etwas Kletterei am Bovilla Stausee, gibts diesmal nur auf unserem Blog. Aufgrund der anderen Darstellung war es mir zu kompliziert das im Forum einzubinden. :whistling:

    [10.10.2015] Auf geht’s nach Kruja, die Stadt soll einen Besuch wert sein und hat mit ihrem mittelalterlichem Bazar,

    Festung und Museen was zu bieten.


    Wir fahren bei Regen, die immer enger werdenden Straßen der am Hang liegenden Stadt empor und suchen einen Parkplatz.
    Wir finden einen hinter einem Autowaschplatz, der Besitzer dieser kommt vorbei und wir fragen was es kostet. Er verlangt
    200 Lek (~1,30) die wir gerne bereit sind zu bezahlen, wir wollen uns mit dem Bus nicht weiter durch die engen Straßen
    drücken. Ob wir allerdings für eine, nie in Anspruch genommene, Autowäsche oder den Parkplatz bezahlt haben wissen wir
    nicht so ganz. Der Besitzer war irgendwie etwas erstaunt, als wir aussteigen um die Stadt zu besichtigen,ohne vorher das Auto
    zu waschen.


    Besichtigung von Kruja


    Wir schlendern durch den Bazar, hier gibt es auf jeden Fall ein paar tolle, hier in Kruja handgefertigte, Sachen, aber auch jede
    Menge touristischen Schnickschnack. Die Preise für Teppiche/Socken und Taschen finden wir in Ordnung. Kaufen aber nichts,
    immerhin haben wir noch eine lange Reise vor uns und brauchen das Geld für andere Dinge.


    Danach gehen wir rauf auf das Burggelände, es fängt mal wieder an leicht zu regnen. Das Gelände ist schnell abgelaufen und
    wir gehen in eines der Restaurants um dort was zu essen. Wir bestellen uns eine große Pizza (für 2,50!!) und was zu trinken.
    Die Pizza schmeckt ausgezeichnet und braucht sich vor denen aus Italien nicht zu verstecken. Wir sind sowas von überrascht über
    den günstigen Preis und die Qualität des Essens und beschließen solang wir in Albanien sind, öfters mal wo einzukehren.

    Als wir zum Auto zurückkehren treffen Xeni wieder. Xeni hatten wir schon vorher, als wir auf der Piste zum Stausee unterwegs
    waren, getroffen und er war uns sehr sympathisch. Mit 14 Jahren musste er aufgrund der Unruhen nach Italien flüchten,lebte und
    arbeitete dort mehrere Jahre lang. Mittlerweile wohnt er in Kruja innerhalb des Burggeländes, zusammen mit der Frau des ver-
    storbenen Bruders und dessen Kinder in ärmlichen Verhältnissen. Wie sich später herausstellt, bietet er Führungen für die Umgebung
    an und vermittelt gute/günstige Zimmer, leider hab ich nur seine Facebook-Adresse, wer mal in Kruja ist und Hilfe braucht, kann ihn
    dort erreichen. Super Typ.


    Wir kommen mit ihm ins Gespräch, er schlägt uns vor das Auto innerhalb des Burggeländes zu parken, um dort zu übernachten. Wir
    haben uns mehrmals rückversichert, ob man was zahlen müsse und mehrmals wurde es verneint. Nachdem uns bereits ein Stellplatz
    für 10 Euro innerhalb der Burg angeboten wurde, kam uns dieser gratis Stellplatz sehr entgegen.


    Besichtigungstour mit Xeni


    Xeni schlägt vor, uns ein paar Sehenswürdigkeiten im Ort zu zeigen. Da er uns sehr freundlich und aufrichtig erscheint, nehmen wir
    das Angebot an.
    Zunächst fahren wir zu einer Zementbrennerei. Es ist eine sehr alte Brennerei, leider hab ich genauere Infos vergessen und finde nichts
    bei google. Falls wer dazu Informationen hat, her damit!


    Unter einer Überdachung befinden sich zwei Öfen. Vor den Öfen stehen zwei Männer, die abwechselnd Sägespäne zum Anfeuern in den
    Ofen schaufeln. Um Zement herzustellen, werden die die Steine pyramidenförmig gestapelt und konstant (24h lang) stark erhitzt. Das
    bedeutet in Schichtarbeit 12 Stunden täglich schaufeln. Oberhalb der Öfen ist eine Abdeckung, die den Rauch abfängt, unterhalb sieht
    man eine Decke glühender Gesteinsmasse, von einem lodernden Feuer umgeben. Laut Xeni anscheinend im Winter bei den Motorroller-
    fahrern sehr willkommen, um sich bei einem kurzen Zwischenstopp aufzuwärmen. Uns heute auch sehr recht, denn es regnet und ist kalt..:)


    Sichtlich begeistert von der Besichtigung der Zementfabrik, fahren wir den Berg hinauf, um eine Höhle anzuschauen, die einem türkischen
    Derwisch geweiht wurde und der von den Moslems als Heiliger verehrt wird. Oben angekommen ist das Wetter leider allzu scheußlich, unser
    Schirm wird vom Wind mehrmals umgeklappt, es regnet aus allen Richtungen und man keine 50 Meter weit sehen. Von hier hat man eine
    wunderbare Aussicht über Kruja , die Ebene und kann bis zum Meer blicken.

    Anschließend fahren wir zurück ins Burggelände, mit der Frage im Hinterkopf „Wird uns diese Führung jetzt was kosten?“ Man wird sehen…
    Im Burggelände angekommen herrscht erstmals Schweigen, Xeni raucht gemächlich eine Zigarette, David und ich schauen uns fragend an und
    beratschlagen, ob und wie viel wir ihm geben sollten.


    Schließlich verlangt er zu unserer Erleichterung nichts, wir geben ihm trotzdem etwas und laden wir ihn ein, etwas zu Trinken. Wir sitzen zu
    dritt an unserem kleinem Tisch im Bus, Xeni weiht uns in die Domino Tradition ein (sehr beliebtes Gesellschaftsspiel in Albanien, vor allem bei
    älteren Leuten) und wir verbringen einen entspannten Abend.


    Hier aufm Blog

  • mukki Ja das hast du wohl recht. Außerdem schaut ein dreckiger Syncro immer besser aus wie gewaschen ;)

    [11.10.2015] Am nächsten Morgen beschließen wir erst mal einen Campingplatz aufzusuchen. Es ist wieder mal, welche Überraschung,

    schlechtes Wetter. Alles im Bus ist feucht, Kleidung muss gewaschen werden und wir sehnen uns nach einer warmen Dusche.

    Wir finden einen Campingplatz in der Nähe von Tirana (Camping Tirana, besser zu finden bei camping.info) und steuern ihn an. Dort
    angekommen, kommt uns ein Mann entgegen gelaufen, der in gebrochenem Englisch irgendetwas von viel Regen und alles kam runter
    erzählt.

    Wir werden ins Haus gebeten und erhalten erstmals was zu trinken. Schnell ändert sich die bevorzugte Sprache in Italienisch, ich ver-
    stehe mal wieder nix und muss mir alles übersetzen lassen. Es stellte sich heraus, dass aufgrund des Regens der Campingplatz aufgeweicht
    ist. Da die Session auch vorbei ist, haben sie mit Ausbauarbeiten des Platzes begonnen. Uns wurde aber sofort ein guter Platz direkt vor
    dem Haus angeboten, direkt vor dem Bus ein großer Pavillon. Duschen können wir bei Ihnen im Haus, sowie Wäschewaschen und uns auf-
    wärmen. Wir sollen uns wie zuhause fühlen.

    Wir werden zum Mittagessen eingeladen, es gibt sehr leckeres Gemüse aus dem Garten, selbstgemachten Käse von der Oma und etwas
    Salami und Nudeln. Schmeckt wie fast alles in Albanien ausgezeichnet. Marlene unterhält sich mit der Familie Hyka über alles Mögliche.
    Ich kopiere hier einfach mal die Beschreibung von der Camping Seite rein. Warum hier mal wieder alle so gut italienisch können und wie
    es zum Campingplatz kam.

    Camping Tirana wird von der Familie Hyka geführt, die seit fast zehn Jahren im Tourismus tätig ist. Bashkim Hyka hat auch schon zahl-
    reiche Jahre in Italien im Tourismus gearbeitet, bis er 2008 nach Albanien zurückkehrte. In seinem Heimatland begann er Reisen zu or-
    ganisieren. Er spezialisierte sich dabei auf Rundreisen, denn sein Anliegen ist es vor allem, dass die Gäste sein Land kennenlernen. Er
    hat dabei viele Erfahrungen gesammelt, unter anderem auch mit Wohnmobilreisenden. Dabei musste er feststellen, dass es im Umkreis
    von Tirana keine angemessenen Strukturen für Wohnmobile gab. So verlor er nicht viel Zeit und gründete Camping Tirana.


    Den Campingplatz haben sie erst dieses Jahr aufgemacht und es gab gleich einen Ansturm an Leuten, kein Wunder, echte Campingplätze
    sind hier in Albanien noch eher selten. Über den Winter werden sie nun den Platz weiter ausbauen um für nächstes Jahr besser gerüstet
    zu sein. Wir können aber den Campingplatz auf jeden Fall weiter empfehlen. Es gibt zwar in der Gegend nicht viel zu erkunden, aber
    bietet einem eine super Basis um Tirana zu besuchen. Dazu noch die sehr netten Besitzer.

    Wir erledigen noch ein paar Sachen im Bus, spannen unsere Plane vor dem Bus, den es sieht schon wieder nach Regen aus. Bashkim meint
    nur, dass es vielleicht keine so gute Idee ist falls ein Sturm aufkommt. 10 Minuten später ist es so weit, schlagartig fängt es an zu schütten
    und ein starker Wind weht. Ich überlege kurz ob ich die Plane wieder einpacke, was eine komplette Dusche bedeuten würde. Die Plane
    bleibt stehn und wir flüchten uns ins Haus, es regnet so stark das wir durchnässt ankommen, obwohl es nur 10 Meter sind.

    Die Kinder sind total aufgedreht, der Vater mit den Nerven am Ende. Wir erfahren das die ganze Familie kurz vorm durchdrehen ist, weil
    die letzten 3 Tage so schlechtes Wetter war und das allen sehr zusetzt, so eine „lange“ Schlechtwetterperiode ist man hier nicht gewohnt.
    Na denen sollte man auf keinen Fall empfehlen mal nach Deutschland zu ziehen, mehrere Wochen schlechtes Wetter ist für sie wahrscheinlich
    nicht vorzustellen.

    Wir werden zum Abendessen eingeladen, es ist uns schon fast unangenehm, dies alles entgegenzunehmen. Für die Übernachtung sollten wir
    auch nichts bezahlen, aufgrund der Bauarbeiten. Es gibt Bohnensuppe (ausgezeichnet!) mit Brot. Ich habe meinen Teller in kürzester Zeit lee-
    rgemacht, sowie Beshkim, er meinte wir beiden sind der Bohnenexpress und scherzt, dass das für mich nur die Vorspeise ist und ich mir später
    im Bus nochmal was zubereite. Hm, da hat er mich aber gut eingeschätzt! Danach sitzen wir noch eine Zeit lang im Wohnzimmer, basteln Papier-
    flieger für die Kinder und schauen dem Treiben im Haus zu. Mittlerweile ist auch die Oma, Opa, Schwager und Tante anwesend.

    Wir verabschieden uns und ziehen uns in unseren Bus zurück.


    Tirana

    [12.10.2015] Alle Sachen gepackt, heute fahren wir nach Tirana um die Hauptstadt zu besichtigen. Wir fahren noch schnell zum einkaufen, lassen
    unsere Wäsche noch trocknen, damit wir einen Grund haben nochmal beim Camping vorbeizukommen. So ganz ohne ein Geschenk wollen wir diese
    nette Familie nicht verlassen und kaufen eine Flasche Rotwein.

    Wir sitzen schon im Auto, bewundern die tollen Granatäpfel am Nachbarshaus. Als ob er Gedanken lesen kann, kommt uns kurz bevor wir fahren
    der Schwager entgegen und schenkt uns 3 übergroße Granatäpfel.

    Als wir kurz vor Tirana sind kommen wir in einen Stau, es dauert eine Zeit lang bis wir im Zentrum sind. Überall am Straßenrand stehen Menschen
    mit Albanischen Flaggen, es wird laut gehupt, wir wundern uns zuerst was los ist, kommen dann aber zu der Erkenntnis, dass hier gerade die erfolg-
    reiche Qualifikation für die EM gefeiert wird. Man kann sich das so vorstellen, hier geht es ab als ob bei uns zuhause die Nationalmannschaft die WM
    gewonnen hat! Man muss dazusagen, es ist das erste Mal, dass sich Albanien für die EM qualifiziert hat.


    Festung Petrela

    Leider finden wir keinen Parkplatz, die Stadt ist komplett überfüllt. Wir fahren etwas weiter südlich der Hauptstadt und besuchen die Festung Petrela.
    Ganz nett hier oben, es gibt zwei sehr urig eingerichtete Restaurants mit traditionellem Essen, leider liegt das nicht in unserem Budget, aber mit
    8 Euro/Person noch in Ordnung.


    Danach stöbern wir in unseren Reiseführer und entdecken, dass wir am Kap Rodon vorbeigefahren sind. Dieses stand ganz oben auf der Liste der wenigen
    Ziele die wir unbedingt besuchen wollen. Nach kurzem überlegen, hin und her, beschließen wir die 60 km nach Norden wieder hochzufahren. Wir hoffen,
    dass sich dann die Lage hier in Tirana etwas beruhig hat und wir in ein paar Tagen die Stadt gemütlich anschauen können.

    1,5 Stunden später sind wir am Kap an einem Restaurant, essen dort zu Abend und machen uns es danach im Bus gemütlich. Ich schaue mir nochmal den
    Reiseführer an und stelle fest, dass wir am falschen Kap sind. Wir müssen nochmal 30 km in den Norden, aber nicht mehr heute, es ist schon längst dunkel.
    Marlene ist schlecht gelaunt, sie ist seit einem Tag stark erkältet und hat wenig Lust auf diese Strapaze.

    Wie sich aber am nächsten Tag herausstellt, hat es sich gelohnt nochmal in den Norden zu fahren. Wir verbringen den Vormittag noch am falschen Kap,
    bewundern diese tollen Lehmbrocken mit den Rissen drinnen und fahren danach weiter nach Kap Rodon.

  • Ich muss mich dazwischen noch mal für die schönen Berichte und Bilder bedanken. Macht echt Spaß so alle paar Tage was von Euch zu lesen und zu sehen.

    Was mir aufgefallen ist (und das erstaunt mich etwas - enthält aber keine Wertung): man merkt bei Euch beiden am Schreibstil fast gar nicht, wer gerade schreibt. Bei vielen anderen Reiseberichten konnte man an den Formulierungen, Satzbau und Ausdrucksweise oft ganz leicht unterscheiden ob "er" oder "sie" schreibt. Bei Euch beiden fällt es mir nur daran auf, dass der Schreiber ab und zu mal den jeweils anderen namentlich erwähnt. Ihr scheint ziemlich gleich zu denken :) - zumindest zu schreiben.

    Gruß, Jörg

  • Ja camping tirana können wir auch empfehlen... Hat die Frau euch nicht ihr Auto angeboten zum Stadt erkunden?
    Ein Tipp zum Stadt erkunden: zum CityPark fahren,Auto parken (möglichst nah am Eingang, überall security) und dann mit kostenlosen Bus ins Zentrum fahren.

  • Ich muss mich dazwischen noch mal für die schönen Berichte und Bilder bedanken. Macht echt Spaß so alle paar Tage was von Euch zu lesen und zu sehen.

    Was mir aufgefallen ist (und das erstaunt mich etwas - enthält aber keine Wertung): man merkt bei Euch beiden am Schreibstil fast gar nicht, wer gerade schreibt. Bei vielen anderen Reiseberichten konnte man an den Formulierungen, Satzbau und Ausdrucksweise oft ganz leicht unterscheiden ob "er" oder "sie" schreibt. Bei Euch beiden fällt es mir nur daran auf, dass der Schreiber ab und zu mal den jeweils anderen namentlich erwähnt. Ihr scheint ziemlich gleich zu denken :) - zumindest zu schreiben.

    Gruß, Jörg

    Hey Jörg, freut mich das du noch fleißig am lesen bist. Manchmal überkommt mich der Gedanke, ob sich den überhaupt jemand durch die vielen Worte Text schlägt. Wird halt öfters etwas mehr, so viel wie es hier zum erleben gibt und dabei lassen wir sowieso schon die Hälfte aller Sachen weg :)

    Sehr interessant mit dem Schreibstil! Danke für den Hinweis, ist mir noch garnicht aufgefallen. Man muss allerdings dazusagen, das einige Berichte auch gemischt sind. Also ich bei denen von der Marlene noch ein paar Zeilen dazuschreib, falls mir noch was einfällt was zu erwähnen ist.

    Ja camping tirana können wir auch empfehlen... Hat die Frau euch nicht ihr Auto angeboten zum Stadt erkunden?
    Ein Tipp zum Stadt erkunden: zum CityPark fahren,Auto parken (möglichst nah am Eingang, überall security) und dann mit kostenlosen Bus ins Zentrum fahren.

    Nicht direkt, aber sie haben es erwähnt, dass sie ihr Auto gerne verleihen um zum CityPark zu fahren, um dann von dort nach Tirana mit dem Bus zu starten. Wir waren entsetzt, als sie uns erzählten, das sie oft Probleme mit Italienern und Polen haben. Diese haben es oft nicht eingesehen, die lächerlichen 2 Euro für die Benutzung des privat PKW zu bezahlen und wollen auch oft den Preis fürs Camping um die Hälfte drücken. Hallo?! Wenn mir der Preis nicht passt dann, dann bleib ich gefälligst Weg von dem Platz.

  • Bin eigentlich weniger der Typ der andere Urlaubsstorys liest,

    aber von der ersten Seite an, "lese ich euch hinterher" bei eurem traumhaften Trip. Bei speziell den landschaftlichen Bildern bekomme ich Fernweh wie lange nicht mehr.

    herzlichen Dank

    Christoph


  • Exakt. Dito. :)

    Gut, das freut mich natürlich, dann werd ich gleich mal weiter machen ;)


    Teil 1


    [13.10.2015] Endlich sind wir am Kap Rodon angekommen, völlig unerwartet wird uns der Weiterweg durch eine Schranke und
    3 Leute versperrt. Es kostet ab hier 5 Euro wenn wir bis zum Kap vorfahren wollen. Wir können hier machen was wir wollen und
    solange bleiben wie wir Lust haben. Hört sich für den Preis in Ordnung an, wir bezahlen und fahren weiter. Kurze Zeit später be-
    finden wir uns auf einer schönen Wiese, in der Nähe eine alte Kirche und das Meer hört man auch rauschen. Hier schlagen wir unser
    Lager auf und starten eine kleine Erkundung der Gegend.


    Kap Rodon


    Es ist schon etwas spät und wir wandern nicht mehr bis zum Kap vor. Marlene ist auch noch erkältet und wir verschieben die Wander-
    ung auf morgen. Auf dem Weg zurück schauen noch kurz den vielen Fischern am Strand zu, bewundern die tollen Sandsteingebilde an
    der Küste und machen uns danach auf etwas Feuerholz für ein Lagerfeuer zu suchen. Gar nicht so einfach, hier gibt’s kaum Bäume,
    nur sehr viel Gestrüpp. Für ein richtig großes Feuer reicht es am Ende leider nicht. Aber für unsere Kastanien, die wir über die Zeit
    gesammelt haben vollkommend ausreichend. Wir rösten uns drei Portionen, einfach köstlich!


    [14.10.2015] Wir machen uns auf um das Kap zu erwandern. Nach kurzer Zeit erreichen wir eine ganze Reihe von Bunkeranlagen.
    Hier in Albanien findet man die Dinger an jeder Ecke, im ganzen Land sollen angeblich über 200.000 dieser Betonpilze stehen, in allen
    möglichen Größen. Möchte hier aber nun nicht ausschweifen, wen die Bunkergeschichte interessiert, kann am besten mal hier
    nachschauen.

    Bis zu den Ruinen einer Festung von Skanderbeg ist der Weg recht gut zu gehen. Ab hier finden wir nur noch ein paar kleine Pfade die ins
    Gebüsch führen. Wir beschließen unten am Wasser uns bis zum Kap vorzuarbeiten. Der Weg ist alles andere als idyllisch, der Strand ist
    verziert in allen möglichen Farben und Arten von Müll.


    Um ein Haar wäre mir ein sehr übles Missgeschick passiert. Es ist nicht sehr viel Platz am Strand und ich springe von Stein zu Stein um nicht
    ins Wasser oder den Müll zu treten. Ich setze zu einem Sprung auf einen großen Stein an, kurz vorm Absprung bemerke ich, dass irgendwas
    mit dem Stein vor mir nicht stimmt. Ich bin schon im Schwung und lenke meinen Schritt knapp neben das Ding. Jetzt erkenne ich, dass es
    sich um eine tote angespülte verwesende Robbe handelt die schon einige Wochen da liegen muss. Nicht auszudenken was passiert wäre,
    wenn ich da rein gesprungen wäre, den Gestank wird man sicher so schnell nicht mehr los. Marlene hätte mich wohl für die nächsten Wochen
    ausgesetzt und ich hätte mich alleine weiter durch Albanien schlagen müssen.


    Da der Wind von hinten kommt, konnte man das auch nicht riechen. Wir halten die Luft an und hüpfen schnell an dem Kadaver vorbei. Leider
    riecht man den Gestank 50 Meter weiter immer noch. Kurz danach sind wir endlich an der Spitze, zu unserer Enttäuschung gibt es von hier
    keinen Weg auf die Klippe. Wir gehen auf der anderen Seite zurück, finden einen Weg rauf und schlagen uns durch das Gestrüpp.


    Wer auch hierherkommen will, sollte unbedingt eine Machete mitnehmen. Der Pfad ist so dicht zugewachsen, dass man hoffen muss nicht
    hängen zu bleiben. Ich gehe voraus, endlich bin ich draußen, ich drehe mich um und sehe weit und breit nur hohes grünes Gestrüpp. Marlene
    steckt da irgendwo drin. Ich warte.


    Jetzt raschelt es. Die Äste bewegen sich. Etwas kommt schnell auf mich zu. Zu meiner Erleichterung erscheint Marlene vor mir und kein
    fleischfressender Riesenbieber.


    Auf dem Weg zurück haben wir nochmal einen tollen Blick über das Kap und treffen eine kleine Landschildkröte an. Uns fasziniert das kleine
    Tier sehr, wir haben noch nie so eine Schildkröte in freier Wildbahn gesehen. Sie ist von uns leider nicht so sehr angetan wie wir von ihr und
    verzieht sich kurze Zeit später wieder im Unterholz.

    Am Bus angekommen gibt es kurz schlechte Laune, ich will heute noch weiter zu einem 5 km entfernten Strand und fange an zu stänkern,
    Marlene möchte noch eine Nacht hier bleiben. Letztendlich blieben wir noch eine Nacht und fahren dann zurück an den Strand. Das erste
    Mal mit dem Bus im Sand, ich freu mich schon!

  • Campen am Strand


    [15.10.2015] Wir fahren an den Strand, ich schaue mich bevor wir runterfahren kurz um und finde gleich um die Ecke einen
    guten Platz. Der Sand scheint fest zu sein, ich probier’s also einfach mal. Nach 10 Metern bleibt der Bus stecken, ich bleib erst Mal
    stehn um uns nicht noch weiter einzugraben. Erste Maßnahme: Luft ablassen, ich gehe von 3,5 bar runter auf 1,5. Sicher ist sicher.
    Vooorsichtig anfahren, der Bus kommt locker raus, Yhippie, voller Euphorie düse ich ein paar hundert Meter am Strand entlang. Hier
    geht’s ohne Probleme, war am Anfang nur ein matschiges Loch. Umgedreht und den Bus geparkt.

    Wir spannen unsere Plane auf, denn es sieht nach Regen aus. Kurze Zeit später fängt es an. Wir machen es uns vor dem Bus gemütlich,
    schauen den Meer zu und geniesen die Ruhe. Marlene schält einen von diesen Monster Granatäpfeln, danach wir haben fast eine ganze
    Schüssel voll (auf dem Bild schon fast aufgegessen).

    Mehr ist an diesem Tag auch nicht weiter passiert, gegen Abend kommt nochmal kurz die Sonne raus und wir haben einen bomben
    Sonnenuntergang! Mittlerweile ist es Flut und die Wellen kommen bedrohlich nahe an unseren Bus ran. Den Spuren und angeschwemmten
    Sachen zufolge sind wir in der sicheren Zone, solang heute Nacht kein Sturm aufkommt, was bei dem schlechtem Wetter nicht ganz
    auszuschließen ist. Mir lässt das keine Ruhe und ich baue uns ein Der-Bus-steht-gleich-im-Wasser Frühwarnsystem. Sehr ausgeklügelte Sache!

    Mitten beim Abendessen scheppert es draußen laut! Es ist so weit, die Welt geht unter. Ich reiß die Schiebetüre auf, Fehlalarm. Ich habe
    keine Lust mehr wieder alles aufzubauen, wir gehen schlafen und vertrauen auf Gott.

    Wir finden, aufgrund des verregneten Tages heute haben wir uns eine Folge Game of Thrones verdient. Das erste Mal seit unserer Reise, dass
    wir vor der Glotze sitzen (mal abgesehen von den tausenden Stunden die fürs Berichte schreiben und Fotos bearbeiten drauf gehen…)


    Erst mal schaufeln
    [15.10.2015] Guten moooorgen! Wie schön es doch ist direkt am Meer aufzuwachen, noch schöner wäre es bei Sonnenschein, aber das ist
    uns heute nicht vergönnt. Kurzer Check draußen, Bus steht noch im trockenen, aber ich muss mit Erschrecken feststellen, dass sich bei unserer
    Strandauffahrt ein riesiger See gebildet hat. Der Untergrund ist total aufgeweicht, ich hab keine Lust hier mit dem Bus stecken zu bleiben und
    schaufel noch vor dem Frühstück einen Ablauf. Wahnsinn wie lange da das Wasser abläuft. Am Ende ist aus meiner kleinen Ablaufrinne ein Canyon
    geworden der den Strand teilt. Ich hoffe es kommt heute kein Jogger am Abend vorbei…

    Der Untergrund ist immer noch sehr weich, ich Zweifel daran ob wir das schaffen. Marlene stellt sich in den Regen um das ganze Spektakel zu filmen.
    Ich sehe schon wie wir mit dem Bus im Sand versinken und unser Video bei Youtube unter Best Fails 2015 zu finden ist.

    Ich fahre noch ein Stück zurück, fahre die Linie die ich mir davor ausgesucht habe und ….komme ohne Probleme durch… Das Video ist total un-
    spektakulär, alles für die Katz.

    Wir fahren weiter bis nach Tirana um der Stadt heute einen zweiten Besuch abzustatten.


    Wie immer hier alles aufm Blog.

  • Vielen Dank für die vielen Eindrücke in Worten und mit tollen Bildern! Klasse, dass wir an euer großen Tour so nah teilhaben dürfen :thumbup:
    Wünsche euch (und auch uns ;) ) weiterhin eine schöne Reise und viele Erlebnisse.
    Gruß JM

    PS:

    Manchmal überkommt mich der Gedanke, ob sich den überhaupt jemand durch die vielen Worte Text schlägt.

    Heute vor dem Mittag waren es 5070, jetzt 5143. Und das in nicht mal 50 Tagen!

    Ohne Signatur fehlt hier was.

  • Moin ihr Beiden !

    Zitat von »David.k«
    Manchmal überkommt mich der Gedanke, ob sich den überhaupt jemand durch die vielen Worte Text schlägt

    Da mach Dir mal keinen Kopp, dass saugen wir hier laufend rein :D .....obwohl, die Burgen kommen irgendwie zu kurz :whistling:

    Bequemer und günstiger, als jetzt mit Euch, kann man ja nicht verreisen.

    Was das alles für eine ungeheure Arbeit macht weiss ich sehr wohl und eben auch zu schätzen :thumbup:

    Weiterhin gut Fahrt !

    Salve! Don Castillo

    SALVE ! Don Castillo