Hinteres radseitiges Antriebswellengelenk Syncro TDI Alternative

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  • Bei meinem Bus ist das rechte, hintere, radseitige Antriebswellengelenk kaputtgegangen.

    Schaden.jpg

    Als ich im ETKA nach dem Ersatzteil geschaut habe, musste ich feststellen, dass es das Gelenk nur mit der gesamten Antriebswelle gibt, für stolze 455€.
    Hier im Forum habe ich auch nur rausgefunden, dass bei den älteren Syncros die vorderen Gelenke auch hinten passen, bei den TDI’s jedoch die komplette Welle getauscht werden muss.
    Da ich kaum glaube konnte, dass VW für die paar Syncros eigene Gelenke fertigen lässt habe ich die Verzahnungen gemessen und gezählt um mich damit auf die Suche zu machen. Verzahnung wellenseitig 25 Zähne und radseitig 38 Zähne.
    Mit passender Verzahnung habe ich nur ein einziges Gelenk mit den folgenden VAG Nummern gefunden, welches in Audi 80 und Audi 100 verbaut wurde.

    443498099B, 443498099BX, 443498099C, 443498099CX, 4A0407305E

    Habe mir zum Testen also mal ein Billigteil für 20€ bestellt und es passt sowohl in die Nabe, als auch auf die Welle. Den ABS-Ring brauche ich nicht, daher weiß ich nicht inwiefern dieses Gelenk bei Fahrzeugen mit ABS funktionieren würden.

    Allerdings ist der größte Unterschied, dass das Audi-Gelenk im Gegensatz zum T4 Gelenk ein Festgelenkt ist, also nur Winkel ausgleichen kann und keine Axialverschiebung.

    Fest_Verschiebe.jpg

    Anscheinend werden an der Vorderachse getriebeseitig normalerweise Verschiebegelenke verwendet und radseitig Festgelenke, da sie größere Winkel ausgleichen könne. An der Hinterachse ist es gängig, dass sowohl differentialseitig, als auch radseitig Verschiebegelenke verwendet werden. Den Grund kenne ich nicht.
    Bei den Syncros, bei denen sich die vorderen und hinteren Gelenke tauschen lassen, ist das radseitige Gelenk hinten jedoch auch ein Festgelenk. Daher bin ich davon ausgegangen, dass der Verschiebeweg des Inneren Gelenks ausreichen könnte.

    Noch ein Unterschied ist, dass bei dem Audi-Gelenk die radseitige Verzahnung 1mm länger ist und der Freistich fehlt. Also habe ich die Verzahnung um 1mm gekürzt und der Freistich gedreht.
    Freistich_alt.jpgFreistich.jpgalt-neu.jpg

    Zudem ist das VW Gelenk mit einem normalen Seeger ring gesichert und nicht mit einem Federring. Das heißt, um das Gelenk zu demontieren muss es vorher zerlegt werden. Das Audi-Gelenk kann aber nicht zerlegt werden, solange die Welle montiert ist.
    Das Audi-Gelenk hat innen einen Einstich, sodass ein Sicherungsring montiert werden kann ohne das Gelenk zu zerlegen.
    Sicherungsring_neu.jpg
    Deshalb muss auch noch ein passender Einstich in die Welle, um den mitgelieferten Sicherungsring verwenden zu können. Der Einstich müsste eigentlich nur 2mm breit sein, jedoch hatte ich kein passender Hartmetall Einstichmeißel. Wichtig ist nur der Abstand in der Zeichnung.
    Einstich welle.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von lukasmueller (27. September 2017 um 17:40)

  • Danach habe ich zunächst ohne Manschetten die Freigängigkeit überprüft.
    Ausgefedert.jpgAusgefedert_Diff.jpgausgefedert-rads.jpg
    Waagrecht.jpgWaagrecht_Diff.jpg
    Eingefedert.jpgEingedert_Diff.jpgEingefedert_Rad.jpg

    Wenn die Welle waagrecht ist, kann man die Welle noch ca. 10mm in Richtung Differential schieben, wenn die Schraube im Radlager gelöst ist.
    Im ganz eingefederten und ganz ausgefederten Zustand ist die Freigängigkeit auch gegeben.
    Also alles wieder zerlegt, Gelenke mit Fett gefüllt und Manschetten montiert. Bei der Probefahrt konnte ich auch keine Probleme Feststellen.
    Alles in allem habe ich für die Bearbeitung keine halbe Stunde gebraucht. Allerdings empfehle ich für die Bearbeitung Hartmetall Werkzeug, da sowohl das Gelenk als auch die Welle gehärtet sind.
    Vielleicht hat ja jemand dasselbe Problem und keine Lust Unsummen beim Freundlichen liegen zu lassen.


    Oder kennt jemand einen Alternative bei der man nichts bearbeiten muss? Ich habe leider nichts passendes gefunden.

    Gruß Lukas

    Einmal editiert, zuletzt von lukasmueller (27. September 2017 um 22:11)

  • Dass Lukas das ganze vor 3 Jahren eingestelt hat habt ihr gesehen?

    ich habs bisher auch nicht gesehen und bedanke mich für die Infos, früher oder später werd ich mich damit auch auseinander setzen müssen...

    t6016.gif Nein, ich bin nicht die Signatur, ich putz hier nur.

    Es ist verboten die Putzfrau durch klicken bei ihrer Arbeit zu stören!

  • Dass Lukas das ganze vor 3 Jahren eingestelt hat habt ihr gesehen?

    ich habs bisher auch nicht gesehen und bedanke mich für die Infos, früher oder später werd ich mich damit auch auseinander setzen müssen...

    Haben wir ?

    Die Frage ist nur ob er das vor oder nach seiner Pamirtur gemacht hat ?

    Gruß Wolfram :weg: :brav1: ?( :drive: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten :evil:

  • Die hintere Antriebswelle kostet auch keine 500 , ich hab vom freundlichem einen guten Preis bekommen .Die Frage ist nur ob alle Händler so entgegenkommend sind . Einen schönen dritten Advent ,Jürgen

    Fahrzeuge mit 4X4 :
    Vw T4 Doka syncro 2,5 TDI : Steigfähigkeit 60% / 30,96 Grad
    Unimog 421 : Steigfähigkeit 100% / 45 Grad
    Mercedes Sprinter Iglhaut : Theoretische Steigfähigkeit 150 % /56,31 Grad

    Vw T5 4Motion

    Opel Mokka 4x4

  • Habe das Gelenk direkt nach der Tour durch Zentralasien getauscht. Habe leider nicht bemerkt, dass sich die Manschette verabschiedet hat. Durch den vielen Staub ging das Gelenk dann ziemlich schnell kaputt.

    Ich habe später noch rausgefunden, dass die Bearbeitung vom Gelenk nicht zwangsläufig notwendig ist. Für den ersten Versuch habe ich das günstigste Gelenk genommen, das ich finden konnte. Ein GKN-Gelenk für ca. 40€ passt ohne Änderungen. Ist jetzt seit ca. 30 000 km verbaut inklusive leichtem Offroad-Einsatz auf der LGKS und in den Pyrenäen. Kann das ganze bei Gelegenheit gern nochmal auseinander nehmen und auf Verschleiß überprüfen.

    Gruß Lukas

    Einmal editiert, zuletzt von lukasmueller (14. Dezember 2020 um 00:28)