Bremsentuning die 1001te

Bitte bei Problemen mit dem Forum das Endgerät und Version angeben!
  • Moin,

    mWn. verhält sich das anders.

    ABS misst die Drehzahl jeden Rades, und lässt so lange mehr Bremsdruck zu bis ein Rad plötzlich langsamer wird als alle anderen.

    Dann blockiert es den Druck aus dem HBZ und pumpt gleichzeitig Bremsflüssigkeit aus dem betreffenden Bremszylinder Richtung HBZ ab, bis sich das Rad wieder frei dreht.

    Die freie Drehzahl wird aufgenommen. Dann schaltet es den Druck aus dem HBZ wieder auf den Bremszylinder durch, bis das Rad wieder plötzlich langsamer wird als die freie Drehzahl.

    Geregelt wird also auf den Radschlupf, der proportional zur Bremskraft ist - ein Reifen hat immer Schlupf, also Drehzahlunterschied zur Straße, wenn er Kräfte überträgt.

    Mit festen Verzögerungs-Werten könnte das System überhaupt nicht auf unterschiedliche Reifen und Straßenbeläge (wie Schnee oder Eis) reagieren.

    Grüße

  • Und einen größer werdenden Schlupf erkennt man über eine rapide ansteigende Radverzögerung beim Übergang von der Roll- in die Gleitreibung. Wie man so schön sagt: "Das Rad reißt ab".

  • Deine Argumentation ist quasi, dass bei mehr Verzögerung auch mehr Schlupf entsteht, so dass das ABS denkt das Rad wäre am Übergang zur Gleitreibung, was es aber noch nicht ist.

    So weit ich weiß ist die Grenze zwischen Haft- und Gleitreibung (also der Betrag des Schlupfes bei maximaler Kraft) aber eigentlich vor allem abhängig vom Reifen und der Fahrbahnoberfläche, und relativ fix. Ein breiterer oder besserer Reifen unter mehr Normalkraft überträgt bei einem Schlupf X halt dann schon deutlich mehr Kraft als ein schlechterer oder schmälerer Reifen unter weniger Normalkraft. Von der Bremse hängt das eigentlich nicht ab.

    Die Gewichtsverteilung der Achsen spielt natürlich auch mit rein, wenn die Hinterachse komplett ohne Last schon bei sehr viel weniger Fahrzeug-Verzögerung anfängt zu blockieren als die Vorderachse. Aber nur weil das ABS die Hinterachse regelt, kann die Vorderachse immer noch mehr Druck aufbauen, bis auch an ihr der Schlupf zu groß wird.

    Anders gesagt, ABS-Grenze effektiv rausschieben geht eigentlich nur mit besseren oder breiteren Reifen...oder?

  • Ja, so in etwa.

    Ich versuche es mal zu erklären:

    So wie ich das bis hier verstanden habe, ist nur die vordere Bremse stark vergrößert worden, und die hintere noch original 280er. Damit hat sich die Bremsbalance auch deutlich nach vorne verschoben, da über den größeren Reibradius beim gleichen Druck nun mehr Bremsmoment abgesetzt wird. Davon "weiß" das ABS aber nichts.

    Dadurch könnte ich mir vorstellen, dass beim Antreten (im ersten Moment) die vorderen Räder erheblich stärker verzögert werden als die hinteren, was dann als Blockierneigung vorn erkannt wird.

    Alternativ kann es natürlich auch sein, dass - wie Du schon geschrieben hast - die Vorderachse die Hinterachse "aushebt", weil dort über die größere Bremse in Verbindung mit den größeren Reifen nun erheblich mehr Bremsmoment abgesetzt werden kann, und daher die Hinterachse real zum Blockieren neigt.

    Grundsätzlich kann man die ABS-Regelgrenze natürlich primär mit besseren Reifen nach ober verschieben, sollte aber dabei auch im Hinterkopf behalten, dass die Abstimmung des ABS im T4 mal auf 195/70 R15 oder 205/65 R15-Reifen aus den 90ern erfolgt ist, und darauf auch in etwa das vom Regelsystem erwartete Verhalten der µ-Schlupf-Kurve ausgelegt wurde.

    Nun ist aber im Allgemeinen zu beobachten, dass sich das Verhalten von Reifen, je mehr man sich in Richtung UHP oder sogar Semi-Slick bewegt zwar immer weiter in Richtung eines höheren maximalen Reibwerts bewegt, gleichzeitig aber auch der Übergang zwischen Rollreibung und Gleitreibung immer abrupter erfolgt.

    Dieser abruptere Übergang ist aber auch gleichzeitig innerhalb der Auslegung des ursprünglichen Systems bei geringeren Reibwerten zu beobachten, was dann zumindest beim Antreten dafür sorgen kann, dass vom ABS zunächst ein niedrigerer Reibwert angenommen wird, als tatsächlich vorhanden ist. Im weiteren Bremsverlauf wird das durch die schrittweise Erhöhung des Drucks dann wieder ausgeregelt, aber zu Beginn der Bremsung verliert man zunächst mal etwas.

  • Mal eine Frage zur Funktion des ABS im T4. Werden die Räder oder Achsen einzeln geregelt oder werden sobald an einem Rad ein Stillstand erkannt wird alle 4 Bremsen geöffnet?

    Es gibt 3-Kanal und 4-Kanal ABS.

    Beim 3-Kanal werden die Vorderräder getrennt geregelt und die Hinterachse zusammen. Beim 4-Kanal wird jedes Rad einzeln geregelt. Beim T4 dürften baujahrabhängig beide Systeme zum Einsatz gekommen sein.


    Edit:

    In der Wiki steht, dass es schon immer ein 4-Kanal ABS im T4 gab.

    https://www.t4-wiki.de/wiki/Antiblockiersystem

  • Moin zusammen!

    Kleines Update: Nachdem die 340mm Bremboscheiben nun zum dritten Mal krumm waren, habe ich jetzt zum Ausprobieren mal einen Satz Zimmermänner montiert, zumal Brembo für diese Scheiben momentan gruselige Lieferzeiten und auch Preise hat.

    Ist leider kein richtiges Plug ´n Play, die neuen Scheiben müssen jedes Mal noch bearbeitet werden. Das originale Mittenloch ist zu klein und die Löcher für die Befestigung auf der Nabe müssen gebohrt und gesenkt werden.

    Die Brembos habe ich jedes Mal wenn sie wieder einen Schlag hatten auf der Drehbank plangedreht, dann war erstmal für ca. tausend Kilometer Ruhe. Dann fing das Bremsrubbeln wieder an und wenige 100 Kilometer später hatte ich wieder ein Schlagen in der Lenkung, daß man denkt es fliegt alles auseinander. Der letzte Satz Radlager marke "weißer Karton" war eigentlich sofort wieder im Eimer. Das rechte Lager hat ab dem ersten Tag leicht gesummt, kurz nach den ersten Bremsungen mit krummen Scheiben waren dann auf beiden Seiten bestimmt 2mm Spiel am Rad fühlbar. Und alles nur, weil mein lokaler Autoteilefuzzi keine SKF oder vergleichbares da hatte. Die hätte er extra bestellen müssen. Also was macht man Samstag morgens? Man verbaut die billigen Lager, obwohl man das eigentlich gar nicht will. GROßER FEHLER!!!!

    Jetzt sind SKF drin und das funktioniert.

    Aber wenn man den ganzen Müll zum dritten Mal in Folge zerlegt, geht das rasend schnell. Alle Handgriffe sitzen, man weiß genau welche Einsätze auf der Presse die richtigen sind und keine einzige Schraube ist festgegammelt. Die Radial verschraubten Sättel sind zudem in Rennsportmanier binnen 15 Sekunden demontiert.

    Ich fahre immer nur so schnell wie es geht, nie schneller

  • Wo wir gerade bei Nachbauteilen sind: Was für einen Zahnriemenkit und Wasserpumpe verbaut man am besten? Gibt es was Vernünftiges im Zubehör oder muß man einzelne Teile davon besser bei VW kaufen?

    Ich fahre immer nur so schnell wie es geht, nie schneller

  • Und der Aufwand lohnt sich? WOFÜR? Original mit ATE Scheiben fährt man entspannter,wechselt schneller und steht mit dem ACV ähnlich schnell.

    Hmmm,.....ist das nicht purer Stress?

  • Und der Aufwand lohnt sich? WOFÜR? Original mit ATE Scheiben fährt man entspannter,wechselt schneller und steht mit dem ACV ähnlich schnell.

    Hmmm,.....ist das nicht purer Stress?

    Das halte ich für ein absolutes Gerücht! Sonst hätten der Audi RS4 oder TT/RS bestimmt auch 313mm Scheiben mit Schwimmsätteln.

    Die originale T4-Bremse ist, zumindest im Vergleich zu einigermaßen modernen Autos, eine echte Zumutung.

    Mein Golf IV tdi hat dagegen gebremst wie ein Formel 1 Auto. Der Passat 3BG meiner Frau ebenfalls. Beides Autos aus 2001 oder 2002. Mein Bus ist Bj. 2003.

    Jetzt mit der großen Bremse ist das auf Niveau eines modernen Serienautos gerückt. Eventuell habe ich einfach China Kopien der Bremsscheiben verkauft bekommen. Qualitätsprobleme hatte ich bis Dato mit Brembo noch nie.

    Ich fahre immer nur so schnell wie es geht, nie schneller

  • Kleines Update:

    Die Zimmermann-Scheiben funktionieren absolut einwandfrei. Hoffen wir mal, daß das auch so bleibt

    Seit gestern ist die komplette Bremsanlage und noch einiges mehr auch eingetragen. Ich hatte das so lange rausgezögert, weil ich alles zusammen mit der HU die jetzt fällig war machen wollte.

    Ich fahre immer nur so schnell wie es geht, nie schneller

  • Hallo Jungs,


    um meinen Senf hier auch einmal dazuzugeben.....?


    Da ich auch schon viele viele Jahre mit meinem geliebten T4 unterwegs bin und mitunter genauso meine unterschiedlichen Erfahrungen mit der Bremsanlage gemacht habe, bin ich jetzt zum Schluss gekommen, da muss etwas passieren.

    Ich lass jetzt meine Bremsanlage von einer Spezialfirma auf VA 265mm x 34mm mit 8 Kolben Bremssätteln umbauen.
    An der HA auf 294mm mit den alten Sätteln


    Das alles mit TÜV....!

    Grüße vom Sachse....

  • Moin,

    sehr Interessant, wie ich finde.

    Lass doch später mal ein paar Bilder davon da, und zeige die schönen Teile.

    Wo lässt Du das denn machen und natürlich die Frage, was dieser Spaß kostet?

    Gruß

    der Loui

    - Eine Dose TERPENTOL und der Kolben fühlt sich wohl...
    - Eine Dose LEBERTRAN bringt 180 auf die Bahn...

  • da Lese ich mal mit und bin gespannt !

  • Am 9.April werd ich ihn abholen. Mal sehen, ob ich positiv überrascht bin....!?


    Werde dann Bilder bzw. einen detaillierten Erfahrungsbericht hier einstellen.

    Dann kann jeder von Euch selbst entscheiden ob es Sinn macht diesen Schritt zu gehen.


    Grüße vom Sachse

  • Interessantes Projekt, nur leider deutlich zu teuer für mich.

    Werden da nur die Bremssättel getauscht oder auch Keramikbremsscheiben oder so verbaut? Wird sonst noch etwas geändert wie zum Beispiel der Bremskraftverstärker?

    Doofe Frage, warum vorne nur 265mm, Serie sind doch beim AXG schon 313mm? Passt da sonst der Bremssattel nicht mehr drüber?

    Schon mal viel Spass damit

  • Gut aufgepasst......es sollte 365mm heißen.

    Keramik bekommst Du für diesen Preis noch nicht angeboten. Es sei denn, die Teile sind geklaut. ???.


    Bis auf Stahlflex-Leitungen und Bremsflüssigkeit wird nix verändert.