Ablösung Ladegerät A10 im California

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  • Hallo liebes Forum,

    das Bordspannungs-Studium schreitet voran und ich bräuchte mal Impulse.

    Zunächst habe ich gedacht, in meinem Cali müssen die abgerockten Versorgerbatterien, die kaum ihre Spannung halten (2 x 80 Ah/ Westfalia) ersetzt werden. Schnell ist man gedanklich bei einem Solarpanel und bei der Einspeisung. Da kommt dann ja ein Laderegler ins Spiel und im Zusammenhang mit einer AGM Batterie könnte es sein, dass die verbaute Ladeeinheit in Verbindung mit den geplanten Umbauten gar nicht mehr so geeignet ist.

    Viala machte mich in einem anderen Thread auf einen 4in1-Inverter aufmerksam, der sich von seinen Features total klasse liest (https://www.autobatterienbilliger.de/ECTIVE-SSI-10-…-Sinus-Inverter).

    Ich suche jetzt in erster Linie Leute, die Erfahrungen damit haben, die Spannungsversorgung des California zu pimpen, also Leute die auch schon mal vor dem problem standen. Ich vermute, dass es das beste ist, das verbaute Ladegerät A10 (https://www.t4-wiki.de/wiki/Ladeger%C3%A4t_A10) von VW raus zu schmeißen und eine neue Struktur zu schaffen. D.h. den Landstrom in den Inverter zu führen und die abgegebene Spannung an die ehemaligen Ausgänge des A10 zu koppeln.

    Auf die Ladung der AGM per Lima aus der Trennrelais-Leitung müsste man dann vermutlich verzichten.

    Hat da mal jemand etwas geschaffen bzw. umgebaut? Die meisten Dinge, die man liest behandeln einen Bus-Umbau bzw. WoMo-Neuausbau, so dass es kein bestehendes Setting gibt.

    Danke Euch und gute Fahrt

    Holger

  • Hallo Holger,

    Oder du tauscht das Ladegerät A10 direkt gegen ein doppelt so starkes und moderneres fraron A20.

    Haben viele hier schon gemacht .. das unterstützt sogar das Anzeigesymbol im Display.

    California: Ladegerät Ersatz für A10 -> Fraron

    https://t4-wiki.de/wiki/Ladeger%C3%A4t_A10

    Kondensatoren der California-Ladegeräte geben gehäuft ihren Geist auf

    Gruß, Jörg

  • Ich sehe eigentlich kein größeres Problem darin, beim Ersatz der Batterien durch AGM und einem passenden Ladegerät wie dem von Fraron, selbst bei Einsatz eines Solarpanels das Trennrelais drin zu lassen.


    Das laden per Trennrelais wird deine AGM Batterie zwar nie komplett füllen, aber immerhin bei einer leeren Batterie schonmal einen halbwegs ordentlichen Ladezustand erreichen. Für den Rest hättest du dann Solar oder 230V.


    Eine Überlastung der Starterbatterie durch Solar und 230V ist m. M. n. nicht zu befürchten. Wenn der Motor läuft während 230V angeschlossen sind, sind diese nicht mehr lange angeschlossen. Sonst ist das Trennrelais ja offen. Daher keine Überladung von 230V-Seite zu erwarten.


    Und ein Solarpanel ist so schwach, dass ich nicht glaube, dass der Energieverbrauch beim fahren nicht die volle Leistung des Solarpanels schluckt. Daher wird die Spannung nicht über die von der Lima geregelte Spannung steigen sobald der Motor läuft. Selbst wenn die Solaranlage mit 300W oder mehr den Energieverbrauch des Bordnetzes komplett übernehmen sollte, muss der Strom erstmal über die Leitungen vom Trennrelais nach vorne, der entstehende Spannungsabfall entschärft das Ganze dann auch nochmal.

  • Ich wurde mal auf eine Situation aufmerksam gemacht:

    Motor läuft, also Starter und Zweitbatterie verbunden.

    Wird die AGM-Zweitbatterie per Solar und MPPT-Laderegler auf 14,8V gezogen und kocht so die Starterbatterie?

    theoretisch ja. Praktisch sieht es so aus: Lima regelt auf 14,4V, Solar auf 14,8V.

    Sobald die Spannung über 14,4V steigen sollte, liefert der Lima-Regler keinen Strom mehr. In dem Moment laufen alle Verbraucher über die Solaranlage. Also sämtliche Steuergeräte und Aktuatoren, Radio, Licht, usw. Der Solarregler wird es dann in die Strom-/Leistungsbegrenzung gehen und die Spannung solange fallen, bis die Lichtmaschine wieder unterstützt (14,4V). So lange der Strom über die Leitung nach vorne fließt, wird außerdem ein Spannungsabfall entstehen, und nicht mehr die voller Solarreglerspannung vorne ankommen.


    Der worst case wäre somit laufender Motor mit minimalen Verbrauchern in der prallen Sonne. Da müsste man sonst im Zweifelsfall mal einen Test machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Solarpanel den kompletten Energieverbrauch des laufenden Busses deckt. Kommt aber sicher auch drauf an, welcher Motor drin ist, evtl. könnte es bei den Saugdieseln ohne Steuergeräte ein Problem werden. Benziner sind aufgrund der Zündanlage weniger problematisch.

  • Bei den gerne und oft genommenen Ladereglern von Victron Energy kann man die Spannungen für die einzelnen Ladephasen über die App frei einstellen, wenn man das denn möchte, dann könntest du vermeiden, dass die Starterbatterie zu hohe Spannung abbekommt. Evtl kann der Ective das auch.

    Evtl wäre auch eine Kombi aus Ective 3in1 + Victron MPPT Regler eine gute Wahl.

    Eine AGM dürfte dann zwar nicht voll werden, das könntest du bei längerer Standzeit dann umschalten.

  • der sich von seinen Features total klasse liest (https://www.autobatterienbilliger.de/ECTIVE-SSI-10-…-Sinus-Inverter).

    Diese all-in-one-Geräte haben mit Sicherheit ihre Daseinsberechtigung und auch bestimmt ihre Vorteile. Hängt wohl auch etwas vom persönlichen Geschmack ab, ob man das nun mag, oder nicht. Ich persönlich mag sie nicht so sehr, mir ist das ein zu großer SPOF ("Single Point Of Failure"). Zu deutsch: Ist das Ding im Sack, sind gleich 4 Funktionen im Sack. Find ich persönlich blöd.

    Daher steh ich eher auf Einzelkomponenten. Fraron-Ladegerät, wie schon von Holger in #2 gesagt, Victron Laderegler mit Bluetooth (passt bestimmt auch noch ganz gut hinten ins Batteriefach des Cali) und - um die Sache mit der kochenden Starterbatterie noch aufzugreifen - vielleicht zusätzlich das alte Trennrelais noch mit einem B2B-Lader von Votronic (so einen hier) ersetzen. Zum einen ist das sicher nicht schlecht, wenn Du wirklich auf AGM als Akku setzt (dann wird er während der Fahrt auch mal voll geladen), zum Anderen ist der "Rückweg" zur Startbatterie bei laufender LiMa gesperrt.
    Kleiner Bonus: Wenn Du länger stehst und eine Ladequelle läuft (also Landstrom und/oder Solar), und Deine Bord-AGM voll ist, lässt der Ladebooster bis zu 1A Strom zur Startbatterie durch, als Stützladung. Aber eben auch nur dann.

    Find ich n ziemlich gutes Konzept!

    Passt dieses all-in-one-Gerät denn von den Maßen her an den originalen Platz des alten A10?

    Grüße,

    Nöls

  • Der verlinkte 4in1-Inverter soll sehr laut sein (der Lüfter) ...

    Zitat von aus den Bewertungen im verlinkten Protal


    Hätte ich die Kommentare hier gelesen und mir wäre jener Beitrag mit der Lautstärke aufgefallen - ich hätte wohl die Finder weggelassen. Denn der Kasten bläst wirklich abartig laut, das man sich nicht wirklich mehr verstehen kann und das ohne Pause! Für mich ein Wichtiger Aspekt, der aber auch von niemand in den Videos erwähnt wird... Deswegen bekommt die so schöne Lösung hier Abzug!

    ... wenn man nicht basteln will vielleicht ein kritischer Punkt ...

    Gruß, Jörg

  • Da mir in einem anderen Beitrag geraten wurde in einen B2B Regler zu verbauen, und ich daher nach diesen ominösen 3in1 / 4in1 Systemen geschaut habe, bin ich auf diesen Post gestossen.
    Mir ist aufgefallen, dass die California-Netzteile von Philips auf Ebay Kleinanzeigen und co. zu Mondpreisen angeboten werden (über 100€ für gebrauchte - alte Ladegeräte) ... Ich werde das originale Ladegerät jetzt einmal für unangemessen viel Geld feil-bieten, und wenns einer kauft, eine der mittlerweile zahlreichen Ersatzlösungen verbauen. Wenn's keiner kauft, bleibt das alte so lange drin bis es abraucht.

    Vielleicht versuchst auch Du das original Netzteil zu Gold zu machen - gibt dann Kleingeld für die neue Lösung...

    Die frühe Katze fängt den Vogel! :mampf:

    Einmal editiert, zuletzt von Ypluess (3. Juni 2020 um 13:06)

  • So - ich habe hier erst einmal den Fraron eingebaut - das läuft sehr gut.
    Was mich da ein wenig gestört hat: Die Jungs haben extra 4 Distanzfüße beigelegt, damit die Kiste unterbelüftet ist. Aber der Boden ist an der Stelle, an der sich das alte Netzteil befand alles andere als eben.

    Ich habe das Netzteil dann mit seinen Distanzfüßen auf ein Stück Holz geschraubt, dieses in den "Stollen" geschoben und mit zwei Winkeln an der Erhebung fixiert, an der das alte Netzteil angeschraubt war.

    Wenn es irgendwann einmal Solar gibt, werde ich das wahrscheinlich mit einem Relais lösen, so dass die Solareinspeisung automatisch von der Versorgerbatterie abgekoppelt wird, wenn der Landstrom kommt. Das Trennrelais zur LiMa fliegt dann raus. Landstrom oder Solar sollten reichen.

    Danke für alle Eure Hinweise :)

  • Was mich da ein wenig gestört hat: Die Jungs haben extra 4 Distanzfüße beigelegt, damit die Kiste unterbelüftet ist. Aber der Boden ist an der Stelle, an der sich das alte Netzteil befand alles andere als eben.

    Ja, da muss man etwas basteln. Ich denke du hast eine ähnliche Lösung gefunden wie ich.

    HIER hatte ich das mal bebildert dokumentiert:

    Man nehme eine passendes Holzbrett, passe die Kontur an den Einbauraum an und bohre Löcher für eine verbesserte Durchlüftung hinein. Im zweiten Schritt fixiere man das Ladegerät mittels vier Schrauben und Abstandshaltern auf dem Brett.

    Im Anschluss lässt sich das Brett samt Ladegerät unter der Kühlbox in den Einbauraum einsetzen. Die angeschraubte Metallschiene am hinteren Ende des Brettes passt exakt in die vorhandene Nut im California. Schlussendlich wird das Brett am anderen Ende, welches zur Verkleidung gezeigt, mittels zwei Schrauben mit dem Schrankboden verschraubt. Im Schrankboden sind dafür bereits ab Werk zwei Muttern eingelassen.

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