Moin,
ich habe inzwischen unzählig Geld und Mühe in die Erneuerung meiner hinteren Bremsen (2E2 Scheibenbremsen) gesteckt … bis auf den Punkt, wirklich fabrikneue Bremssättel einzubauen. Bevor ich das nun mache, möchte ich wissen, weshalb genau das die einzige Option ist. Da ich schrittweise so viel Eigenleistung investiert habe, will ich wenigstens wissen, weshalb genau die vergeblich war:-/
Historie:
1. Felge hinten links warm/heiß. Bremsbeläge komplett abgeschliffen, Sattel fest.
2. Werkstatt Scheiben und Beläge tauschen lassen, Sattel wieder gangbar. Auch innere Bremsschläuche getauscht.
3. Schleift noch immer und Felge wird warm.
4. Werkstatt bockig … könnte halt für Bremssatteltausch (alleine die Arbeit) 270 € bezahlen.
5. Vermute festen Bolzen → Reparatursatz besorgt und diesen und die Dichtungen getauscht.
6. Schleift noch immer und Felge wird warm.
7. Gebrauchten Sattel in gutem Zustand besorgt (deutlich weniger vermodert, sehr sauber im wichtigen Bereich), auch neuen Bolzen und Dichtungen rein.
8. Diesen Sattel und neue Führungsbolzen eingesetzt. Gesehen, dass links der Sitz der Führung recht locker.
9. Schleift noch immer und Felge wird warm.
10. Gesehen, dass Beläge schräg angeschliffen sind: Sattel sitzt schief?!
11. Neuen Bremsträger von TRW eingebaut.
12. Gedacht, dass alles OK. 400 km Fahrt: Gut.
13. Nochmal 900 km fahrt (nun über 400000 km;-): Wieder Felge warm!
13. Äußere Bremsschläuche (waren die originalen von 1998) gewechselt, dazu auch Bremsleitungen, da selbige schwächer sind als die Schraubverbindung.
14. Schrauben an Führungsbolzen waren eher locker … festgezogen mit neuem Sicherungslack.
15. Rad ist aber doch noch immer schwergängiger und die Felge wurde wieder auf der Fahrt von der Selbsthilfe warm.
Nun sagen erfahrene Leute, dass die Handbremsmechanik der hinteren Bremssättel für schleichenden Schaden verantwortlich sei. In welcher Form äußert sich das und was wäre die Ursache?
Nach meiner Beobachtung funktioniert die Handbremsmechanik an meinem alten Bremssattel (habe ich auf dem Tisch) und dem neuen gebrauchten wunderbar. Aber ist es vielleicht eine winzige Subtilität in der Rückstellung, die dann die Beläge leicht schleifen lässt? Kann man das am ausgebauten Sattel erkennen? Bisher hatte ich beim alten nur den Eindruck, dass der neue Kolben sich irgendwie schwerer eindrehen lässt, das könnte sich mit Schmierzustand legen. Auch wenn ich mit dem frischeren Sattel dasselbe Problem habe, wird es der Unterschied nicht sein.
Mir ist klar, dass ich inzwischen auch einfach 130 € für neue Bremssättel hätte ausgeben können, nachdem ich so oft Stunden in der Werkstatt verbracht habe und x-Mal die Bremsen entlüftet (kostet Miete für das Gerät, jedes mal …). Ich will aber wissen, schon, nachdem ich schön die Bremssättel mit neuen Dichtungen ausgestattet habe, weshalb das noch immer haken kann.
Es ist ein sehr leichtes Schleifen. Das Rad macht, mit Hand angedreht, so 2 bis 2,5 Umdrehungen. Das rechte macht gerne 5 oder 6. Die Scheibe glüht beim Fahren nicht aus, möchte ichmeinen, und man spürt das nicht. Nur eben, dass die Felge doch warm wird. Nach der ersten Reparatur (Punkt 3) war nach 50 km Autobahn die Felge heiß. Danach war ich langsam (80-90 km/h) ca. 150 km gefahren, hatte auch mal die Handbremse im Fahren angezogen/gelöst … auf dem nächsten Parkplatz schien es OK. Wieder normal den Rest der Strecke gefahren: wieder spürbar wärmer auf der linken Seite.
Es scheint also eine gewisse Variabilität in der Geschichte zu stecken. Wenn mir nun jemand erklärt, dass es die Handbremsmechanik sein muss, bin ich dankbar, wenn ich das Prinzip dahinter verstehen kann. Und vielleicht ist das ja doch reparabel, wenn man den Sattel ganz zerlegt? Es geht mir halt ums Prinzip und den Lerneffekt. Ich bin mental darauf vorbereitet, halt neue Sättel kaufen zu müssen.