Lehren, die ihr aus euren (Camper-)Umbauten gezogen habt.

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  • Moin,

    mich würde mal interessieren was so die Dinge sind, die ihr bei euren Umbauten erst im Betrieb gemerkt oder realisiert habt und die ihr dann entweder korrigiert habt oder beim nächsten Mal anders machen würdet?

    Bei mir sinds folgende zwei:
    - Holzschutz mit Leinölfirnis ist schön, relativ umweltfreundlich, aber leider Anschmutzempfindlich. Muss alles nochmal anschleifen und gucken was darüberkann.
    - LED-Deckenstrahler, die für 9V gedacht sind, 12V abkönnen, werden an den bis zu 14,5V von der Zweitbatterie ne Weile sehr hell und funzeln dann nur noch leicht...

  • - Befestigungen der Möbel (am Fahrzeug aber auch in sich, sprich Stabilität) --> nichts nervigeres als endloses Knarzen. Hier sollte auf die Materialpaarung oder Unterlagen geachtet werden - Holz auf Blech reibt, und das hört man bei der kleinsten Bewegung.

    - alles was verstaut wird, sollte auch gesichert sein; lose Teller/Tassen etc klappern ständig.

    - Stauraum, Stauraum, Stauraum - man hat nie genug Fächer. Gefühlt kommt nach jedem Ausflug noch wo ein Fach, Gepäcknetz, Ablage dazu. ^^

    sg

    Markus

  • Wenn du was verschrauben willst, wo du später nur schlecht rankommst, dann gebe dir Mühe bei der Isolierung, entdröhnen, Leitung verlegen, Wassersystem!

    Und mache Fotos von den einzelnen Stellen damit du später noch weißt wie du was wo gemacht hast!

    (Hat uns sehr geholfen bei unserem Magirus Deutz)

  • Heckschublade unterm Multivan Heckboard. Tolles Teil, sieht gut aus, zum Einkaufen und für Kurztrips praktisch, aber:

    Leider verbraucht die zu viel wertvollen Stauraum, in der Breite und der Höhe, unter dem eh schon niedrigen Board. Es passt nicht mal mehr ne Kiste Bier unter die Ablage. Würde heute wieder den Weg gehen, mehrere Kunststoffkisten zu nehmen und in guter alter TETRIS Manier nach Wichtigkeit einsortieren. 2 flache für den Raum unter der Schlafbank, und 3-4 hohe für den Bereich unter dem Board.

  • :)

    Bisher alles richtig gemacht.

    Eine Schlafbank statt der Sitzbank im MV

    wäre schon toll, aber die "Richtige " !

    Ist nur leider sehr teuer.

    Meine Auflage zum Ausgleich der Unebenheit nimmt zuviel Platz weg.

  • Einer fällt mir grad noch ein:
    Plant nicht mit rausnehmbaren Ausbauten.
    Ihr werdet sie außer wenns wirklich drückt eh nicht rausschrauben, wenn man dafür länger als 5min braucht.
    Theoretisch könnte man bei uns noch hintere Sitze wieder einbauen, praktisch...

  • Bei mir gibt es den fertigen Ausbau nicht ... (das ist meine Feststellung).

    Der Bus wird nahezu nach jeder Reise etwas angepasst. Das liegt nicht daran, dass er vorher nicht vollständig und problemlos zu nutzen wäre, sondern daran dass sich dauernd die Anforderungen und Umstände ändern unter denen er genutzt wird ...

    Der Bus ist ja auch mein Alltagsfahrzeug. Das bleibt er auch - ebenso will ich damit jederzeit viele Menschen mitnehmen - daher sind alle Erweiterungen der Prämisse unterworfen, dass die originalen zur Zeit acht Sitzplätze weiterhin genutzt werden können.

    Anfangs war er ausgebaut um zu Zweit drin zu schlafen und zu leben.

    Inzwischen habe ich ergänzt (und das immer Stück für Stück - es war also jede Erweiterung eine Erkenntnis aus einer oder mehrerer vorheriger Reisen):

    • Heckzelt
    • Heckdusche
    • Hängemattenhalter rechts und links außen
    • Hängemattenhalter innen
    • Küchenblock mit Kühlschrank und Spüle / Kochfeld hinter der Schiebetür beifahrerseitig
    • seitlichen schmalen Schrank auf ganzer Länge Fahrerseitig um Stauraum zu schaffen
    • sechs Schlafplätze im Inneren für die Kinder und ihre jeweiligen Partner
    • Wassertank in der Seitenwand
    • Abwassertank unter dem Boden
    • Anhängerkupplung
    • für möglichst viele Gegenstände feste Staumöglichkeiten
      • Klettersachen
      • Klapptisch und Klappbänke
      • Feuerschale und VW-Bus-Schwenker
      • Auffahrkeile
      • Bettbezüge und Matratzen
    • Gasanlage nachgerüstet und selbstgebauten Gasflaschentresor an der Heckklappe rechts
    • Luftstandheizung
    • Warmwasserversorgung mit Gas-Durchlauferhitzer
    • Dusche mit Warmwasser im Innenraum die auch genutzt werden kann wenn jemand schläft oder kocht
    • Partybeleuchtung innen
    • Ambiente-Licht außen rechts und links mittels LED-Streifen
    • Dachfenster mit Ausstiegsmöglichkeit nach oben
    • Dachfenster zur besseren Aussicht im stehen zur Schiebetür hin
    • Fest installierten Dachträger um das Kanu zu transportieren
    • Solaranlage und Zweitbatterie inkl. Landstrom.

    Solche einzeln nachträglich gebauten Elemente reifen bei mir immer längere Zeit. Dann baue ich meistens erst ein Provisorium das ich dann mal nutze und dabei meistens noch die eine oder andere Änderung oder Umplanung vornehme. Dann wird es erst realisiert. Die Anforderung ist es immer, dass dabei die schon vorhandenen Möglichkeiten nicht eingeschränkt werden und es keinen oder nahezu keinen zusätzlichen Platz verbraucht.

    Wirklich Aufgrund gewonnener Erkenntnisse nach einer Fahrt umgebaut habe ich nur anfangs mal den kompletten Grundriss. Der erste Grundriss im langen Radstand war mit seitlicher, selbstgebauter Längs-Sitzbank die zum Bett umgeklappt werden konnte. Dieser Grundriss hat mir wirklich gut gefallen, er hat aber die Anforderung, möglichst viele eingetragene Sitzplätze einfach nutzen zu können, nicht erfüllt. Daher wurde der dann noch mal zugunsten der originalen Quer-Sitzbänke umgeworfen. Beide Varianten sind in meiner Umbaubeschreibung gezeigt und beschrieben (siehe den Link in meiner Signatur, oder auf meiner Profil-Seite oder hier: https://www.t4forum.de/board23-t4foru…-0/#post3358643 )

    Gruß, Jörg

  • Einer fällt mir grad noch ein:
    Plant nicht mit rausnehmbaren Ausbauten.
    Ihr werdet sie außer wenns wirklich drückt eh nicht rausschrauben, wenn man dafür länger als 5min braucht.
    Theoretisch könnte man bei uns noch hintere Sitze wieder einbauen, praktisch...

    Das sehe ich tatsächlich nicht so. Bett, Schublade hinten und die Sitzbank/Schubladen-Kombi ist in 30 Minuten ausbaubar und ich kann insgesamt noch 4 Einzelsitze einbauen. Mache ich, wenn ich mit ein paar Kumpels zum Radeln gehe. Lohnt sich also.

    Die oben angegebenen Teile habe ich alle aus vorhandenem Material, also Holz und Spanplatte, gebaut. Dementsprechend schwer sind die Teile. Nur mal zum probieren, damit ich das später aus leichtem Material "richtig" bauen kann. Da aber alles so funktioniert wie es soll, ist es so geblieben. Nichts hält länger als das Provisorium. Wer also Gewicht sparen will, sollte etwas länger planen.

    Grüße

    Peter

    SHOWMETHEWAYTOTHENEXTWHISKEYBAR

    Its always the sun.....

  • Bisher habe ich auch noch keine gravierenden Fehler in meinem Ausbau gefunden. Aber natürlich ist das "work in progress", also bei jeder Nutzung fällt was auf was man noch besser machen kann.

    Einige Scharniere habe ich getauscht, eine Klappe nachträglich geteilt.

    Aktuell überlege ich jedoch ob ich eine weitere Klappe für meinen "Hängeschrank" Einbau um von Hinten ranzukommen.

    Nicht optimal ist meine Polsterung (Matratze) daher nutze ich zusätzlich einen Topper, aber das konnte man wirklich vorher nicht wissen, ich glaube da sind auch die Ansprüche sehr individuell.

    Meine Einbauten sind Modular ausgeführt, kann sie also recht einfach innerhalb von 30 Minuten ausbauen. Für mich sinnvoll wenn man am Bus arbeiten möchte, so komme ich an alles ran, wenn ich muss.

  • Das mit dem modularen hab ich so auch ausgeführt. So konnte ich auch bei einem Wasserleck den Waschschrank hinten z.B. noch einmal mit 4 Schrauben entfernen und dann schauen woran es lag.
    Aber bis ich was größeres draußen hab dauert es länger. Hab allerdings z.B. nur zwei Leitungen (Batterie und ZV) die von vorne in den Stromverteilerkasten kommen die ich trennen müsste um sogar den auszubauen - aber n paar andere, die z.B. an die Decke gehen, müsste ich abschrauben.
    Realistischer wäre da schon die Kühlbox auszubauen und auf der Seite nen Einzelsitz reinzupacken.

    Im Endeffekt war aber der Mangel an Platz (KR ohne Hubdach) bei den Anforderungen (Bett für zwei, Klo, 60L Kühlbox, viel Stauraum) nicht mit noch zusätzlichen Sitzen kompatibel ^^

  • Frisch- und Brauchwasserkanister waren bei meinem initialen Küchenblock sehr schön platzsparend integriert aber leider nicht wirklich gut zugänglich. Und das hat wirklich genervt, einen fast vollen Brauchwasserkanister raus zu bugsieren und dabei vielleicht auch noch Wasser im Innenbereich zu verschütten.

    Ich habe dann den Küchenblock auf Schwerlastauszügen montiert, was die Sache schon sehr erleichtert hat und eigentlich so auch gut funktioniert.

    Ich werde aber wohl für den nächsten Urlaub die elektrische Tauchpumpe und Frischwasserkanister durch so eine mobile Dusche mit Handpumpe ersetzen. Das Teil hat sich bewährt und ist sehr flexibel. Zusätzlich fliegt das viel zu kleine fest integrierte Waschbecken raus und wird durch eine Faltschüssel ersetzt.

    Denn mein Fazit abspülen im T4 an einem viel zu kleinen Waschbecken, das macht keinen Spaß. Und wenn man entsprechendes Spülmittel genutzt, kann dass Wasser auch in der Natur verschwinden und man spart sich das lästige Reinigen des Brauchwasserbehälters bzw. dieser fliegt ebenfalls raus.

  • Dran denken, dass man aber selbst die Bio-Waschmittel mindestens 70m entfernt von anderen Gewässern frühestens ausbringen darf.
    Denn die Stoffe ansich kommen vielleicht in der Natur vor, aber nie in der Kombination und Konzentration.
    Ich persönlich hab den Eindruck dass Camper, die "alles unten raus laufen lassen" leider meist zur Kategorie der Umweltsäue gehören und dem Ruf der Campervans eher schaden :(
    Wir kommen mit einem Brauchwasserkanister von 10L in etwa 3 Tage lang aus, und dann suchen wir uns eben ne geeignete Entsorgungsmöglichkeit. Auf schonende Mittel achten wir trotzdem.

    Bezüglich Pumpe haben wir nach viel Hirnschmalz eine mit integriertem Rücklaufventil geholt. Dazu einen Wasserhahn, den man einfach per Hebel absperren bzw. den Durchfluss reduzieren kann.
    Die Pumpe wird mit einem Fußschalter bedient, damit sich der Wasserverbrauch in Grenzen hält.
    Zum Fußschalter: Kauft nicht die billigen Dinger aus dem Campingzubehör.
    Die sind *piep* und reagieren kaum, nur wenn man sie an der richtigen Stelle tritt. Keine Mikroschalter, sondern ein einfacher Metallzungenkontakt, gedrückt durch einen Plastikdorn.
    Das ist Mist.

  • Dran denken, dass man aber selbst die Bio-Waschmittel mindestens 70m entfernt von anderen Gewässern frühestens ausbringen darf.
    Denn die Stoffe ansich kommen vielleicht in der Natur vor, aber nie in der Kombination und Konzentration.
    Ich persönlich hab den Eindruck dass Camper, die "alles unten raus laufen lassen" leider meist zur Kategorie der Umweltsäue gehören und dem Ruf der Campervans eher schaden :(

    Einmal editiert, zuletzt von TimTom4 (22. September 2020 um 08:13)

  • Der Denkfehler fiel dann am ersten Regentag auf...

    Ich vermute du hast Flügeltüren ... ;)

    Die meisten Heckschubladennutzer haben wohl Heckklappen ... :idiot: ... bei den Flütü versperrt die Heckschublade ja auch den leichten Zugang durch diese Türen.

    Gruß, Jörg

  • Was ich im letzten Ausbau hatte, für unpraktisch befunden habe und ändern werde: ich hatte super schöne, große Schubladen unter dem Bett. Für Klamotten. Zum Herausziehen nach Außen. Der Denkfehler fiel dann am ersten Regentag auf...

    Kenne ich, das ist ärgerlich.

    Uns ist es wichtig, dass man an alle Dinge auch von Innen dran kommen kann. Klar ist das nicht ganz einfach, aber irgendwie geht es immer. Das hat uns an Regentagen, auf Fähren oder in engen Parkplätzen schon manchen Ärger erspart. Blöd wenn man die Klappe nicht mehr aufmachen kann.

    Außerdem war es uns (als wir noch zu zweit waren) wichtig, dass man sich jederzeit ohne große Umbau-/Umräumarbeiten hinlegen und auch wieder schnell losfahren kann.

    Wir hatten auf einer unserer ersten Reisen nachts unangenehmen Besuch und ich konnte nicht losfahren, weil die Stühle im Fahrerfußraum Zwischengelagert waren. Das passiert uns seit dem nicht mehr. ^^

  • Eine weitere Lehre hat sich aus dem ersten Kurztrip ergeben und zwar beim Multivan vor Abreise folgende Teile zu entfernen und zu Hause einzulagern: Kopfstützen hinten, halben Teppich im Fahrgastraum, große Verkleidung vorne unter der Schlafsitzbank und Verkleidungsdeckel von den Sitzkonsolen.

    Hat den Vorteil das man viel besser an die Fächer kommt, mehr Stauraum hat und Abends nicht überlegen muss, wohin mit den Kopfstützen, dem Teppich und dem ganzen Plastikgeraffel.

    Weniger kann manchmal mehr sein ;)

  • Spätestens wenn der Regen waagerecht kommt und es 8 Grad hat verflucht man die Schublade.
    Darum hat mein Bus einen freien Mittelgang bzw. Durchreiche und die Dinge sind in dichten Boxen mit Deckel verstaut. Damit ist man sehr flexibel, zumal die Kisten 1:1 im Keller lagern bei Nichtgebrauch. Da gibt es eine Fischerkiste, eine Kletterkiste, eine Geschirrkiste, eine Badekiste, eine Skikiste usw. Die Kisten lassen sich wunderbar kombinieren und in ein paar Minuten laden. Sie lassen sich im Campingbetrieb nach vorne unter das Bett stellen.

    Feste Schubladen und Stauräume braucht es eigentlich nur für mitführungspflichtige Dinge (Warndreieck, Warnwesten, Ersatzbeleuchtung, Verbandskasten) und Werkzeug. Letzteres habe ich aber auch in einer Kiste und im Nahbereich bleibt es zu Hause.

    Wenn man natürlich alles immer im Auto hat weil man immer die gleichen Anforderungen hat und das Auto im Alltag nicht nutzen muss/möchte, kann eine "alles ist immer an einem festen Platz"-Lösung auch funktionieren.

    Ein freier Platz zum Umziehen ist für mich unabdingbar.

    Gruß

    Florian

  • ich hab für mich beschlossen, keinen kompletten Ausbau mehr zu machen. Kostet zuviel Zeit, zu viele Nerven, keinen Cent billiger (zumal die meisten wahrscheinlich mehrmals aus- und umbauen) und ist am Ende auch zu viel gefrickel...an einem fertig ausgebauten kann man immer noch genug personalisieren. Und schlecht finde ich die fertigen nicht.

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.
    Henry Ford