ACV: Fehlende Leistung ab 3000rpm - Spritzbeginnregelung

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  • Hallo,

    ich hatte bereits Anfang des Jahres einen Beitrag zu der Thematik gepostet:

    ACV lahm & Ruß

    Durch Beruf & Familie hatte ich leider wenig Zeit um mich dem Problem zu widmen. Mittlerweile habe ich den Einspritzzeitpunkt dynamisch eingestellt - liegt jetzt im Bereich von 55 - 60. Dadurch hat sich der Ruß stark minimiert und auch das Leistungsdefizit hat sich gebessert. Auf der BAB läuft der Bus jetzt ca. 120-130. In Österreich reicht das auch, trotzdem möchte ich den Fehler auf die Schliche kommen.

    Anhaltspunkte:

    Im Fehlerspeicher findet sich ein Fehler: 17656 Spritzbeginnregelung (Regeldifferenz - Sporadisch). Ich kann den Fehler löschen, aber er kommt wieder. Meine Vermutung war damals, dass durch den falsch eingestellen Einspritzzeitpunkt manchmal das Toleranzfeld verlassen wird. Ich habe den Fehler nicht ursächlich mit meinem Problem in Verbindung gesehen. Bis ich auf folgenden Beitrag gestoßen bin:

    Fehlermeldung Spritzbeginn

    Bei mir ist das Fehlerbild ähnlich. Sobald man auf der BAB bei ca. 120 aufs Gas latscht, stoppt er irgendwann abrupt das Hochdrehen (fühlt sich an wie ein Zündaussetzer) und dann muss man ein wenig vom Gas zurücknehmen um die Maximalgeschwindigkeit zu erreichen. Leider ist in dem Nachbar-Forums Thread keine Lösung beschrieben. Hat hier jemand Hinweise?

    Ansonsten bin ich wieder mit VCDS ein Log auf der BAB gefahren. Die ersten Einträge sind Landstraße bis zur BAB. Ich kann nichts auffälliges erkennen. Ladedruck usw scheint zu passen.

    Danke für eure Hilfe!

  • syncromaniac 4. November 2020 um 21:59

    Hat den Titel des Themas von „ACV: Fehlende Leistung am 3000rpm - Spritzbeginnregelung“ zu „ACV: Fehlende Leistung ab 3000rpm - Spritzbeginnregelung“ geändert.
  • Hallo,

    ich denke ich kann jetzt den Fehler eingrenzen. Bin heute nochmal Logs auf der BAB gefahren und habe mir den Block 5? "Einspritzbeginnregelung" angesehen. Leider habe ich vergessen zu speichern, deswegen versuche ich das Ergebnis zu beschreiben:

    bis 2500 U/min:

    Einspritz Soll: 1,5 v.OT

    Einspritz Ist: 1,5 v. OT

    Tastverhältnis: 30-70%

    ab 3000 U/min:

    Einspritz Soll: 7,3 v.Ot

    Einspritz ist: -0,7 OT

    Tastverhältnis: 96,4%

    Bis 3000 U/min folgt der Ist-Wert recht unauffällig dem Soll-Wert und auch das Tastverhältnis ändert sich ständig.

    Sobald man in höhere Drehzahlbereich kommt, steigt das Tastverhältnis und friert dann bei 96,4% ein. Danach liegt Einspritz ist meist um 0,5 vT während Soll oft sogar zweistellig ist. Sobald dann der Einspritz -Ist wert ins negative dreht, wird der Bus eingebremst (wie Zündaussetzer).

    Der Fehler scheint also recht eindeutig zu sein. Aber was ist die URSACHE?

    Wenn meine Beschreibung zu wenig aussagekräftig ist, kann kann ich die Tage nochmal Logs auf der BAB fahren. Danke für eure Hilfe.

    LG

  • Was gibt dann der Wert des Einspritzbeginns aus? Der ist in den Grundeinstellungen ok? und geregelt auch? Und wandert mit höherer Drehzahl auch ungleichmässig nach früher bzw. hoppelt?

    Hauptsache die Kiste fährt.

  • Was gibt dann der Wert des Einspritzbeginns aus? Der ist in den Grundeinstellungen ok? und geregelt auch? Und wandert mit höherer Drehzahl auch ungleichmässig nach früher bzw. hoppelt?

    In der Grundeinstellung etwas zu früh.

    Soll Zb 0,5

    Ist zB 2,0

    ob ungleichmäßig oder nicht kann ich schwer sagen. Wenn ich stark beschleunige dann steigt das SOLL sehr stark. Im Schubbetrieb mit hoher Drehzahl dagegen weniger.

  • Ähm bitte native Werte . wackelt so um 50-60 hat genau 52 ... steht leider bei 25 oder 120...

    Die OT Werte sind bereits interpretiert. 2,0 zu 0,5 ist viel zu weit weg -> MSG kann nicht mehr regeln und geht in den Notlauf.

    Grundsätzlich: vor dem OT muss eingespritzt werden, damit die Entflammung und Ausdehnung genug Zeit hat. Je höher die Drehzahl desto früher, weil immer weniger Zeit bleibt.

    Tja ganz früh kann auch nicht eingespritzt werden, sonst geht es rückwärts.

    Wenn im Leerlauf so deutlich zu früh, dann kommt die Regelung aus dem Tritt.

    1. test geht im Leerlauf. Der Wert muss sich gleichmäßig mit der Drehzahl auf früher regeln.
    Bis zur Abregelgrenze .... (danach ist der Kempel mal wieder freigeblasen - Tuch unter den Ausguck am Endtopf legen :devil:)

    Hauptsache die Kiste fährt.

    Einmal editiert, zuletzt von PeMu (5. November 2020 um 12:21)

  • Ich tippe auf verschlissene Einspritzpumpe

    Ich hatte auch gedacht, dass eventuell der Innendruck der ESP (regelt den Spritzversteller) zu gering ist. Deswegen habe ich eine elektrische Vorförderpumpe der Marke FACET vor die Esp montiert.

    Hat leider gar nichts gebracht, egal ob die Pumpe aktiv oder abgeschaltet ist - am Motorverhalten ändert sich nichts...

  • Mach doch erst einmal ein paar Grundübungen

    1. Stecker vom LMM abziehen und ohne fahren

    2. mit Diode fahren

    3. zusätzlich Schlauch von der Turbodose abziehen.

    Beobachten und beschreiben.

    Weiß nicht was das bringen soll.

    1+2) Logwerte von LMM sind normal

    3) Ladedruckwerte auch unauffällig.

    Der Fehler liegt eindeutig bei der Spritzbeginnregelung!! Ab 3000U/min wird viel zu spät eingespritzt und das MSG geht kurzzeitig in den Notlauf.

    Fehlerspeicher: Spritzbeginnregelung sporadisch

    Unklar ist nur die Ursache!

  • Deswegen habe ich eine elektrische Vorförderpumpe der Marke FACET vor die Esp montiert.

    Hat leider gar nichts gebracht, egal ob die Pumpe aktiv oder abgeschaltet ist - am Motorverhalten ändert sich nichts...

    Und was sollte dann die Aktion ?

    Weil der Spritzbeginn über den Innendruck der Esp geregelt wird. Wenn zuwenig Innendruck aufgebaut wird, dann funktioniert auch die Spritzbeginnregelung nicht mehr.

    Bei den alten Dieseln kann sowas zb ein verstopfer DiFi verursachen.

  • Und nutzt dafür eine Flügelzellenpumpe. Ich denke da wird deine vorgelagerte elektrische Pumpe keinen Einfluss auf den Pumpeninnendruck haben.

    Suche mal nach „Aufbau Bosch VP37“ da findest du technische Infos zu der Einspritzpumpe.

    1991 T4 Dehler Profi GL mit 2,5l AXL Syncro

  • Und nutzt dafür eine Flügelzellenpumpe. Ich denke da wird deine vorgelagerte elektrische Pumpe keinen Einfluss auf den Pumpeninnendruck haben.

    Suche mal nach „Aufbau Bosch VP37“ da findest du technische Infos zu der Einspritzpumpe.

    Danke für den Hinweis, ich hab schon bei anderen Motoren solche VP37 zerlegt und die beweglichen Plättchen der Flügelzellenpumpen gereinigt und wieder zusammengesetzt. Die verharzen nämlich gerne wenn man die ESP trocken lagert, und dann saugt die Pumpe nicht mehr selbst an.

    Die Pumpe hat näturlich ein Ventil dass ab einem bestimmten Druck öffnet. So wird der Innendruck geregelt. Wenn der Difi aber verstopft ist, oder die Pumpe verschlissen, dann wird der Mindestdruck nicht erreicht. Dafür war die Facet gedacht. Liegt aber nicht daran.

    Die Bosch Hefte hab ich alle.