Reparaturbleche im Radhaus Hinten überlappend oder Stoß schweissen?

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  • Hallo,

    ich habe beide hinteren Radkästen partiell mit selbst gedengelten Reparaturblechen vor ca. 6 Monaten auf Stoss geschweisst.

    Der Bus steht seit dem noch immer unbewegt an der selben Stelle.

    Zu dem Zeitpunkt waren solche Arbeiten Neuland für mich.

    Leider bin ich mir nun nicht mehr sicher, ob die Bleche abgesetzt und überlappend eingesetzt an diesen Stellen doch die bessere Lösung gewesen wäre? Gerade auch im Hinblick auf evtl. zukünftigen Verzug/Verwindung an der Stelle.

    Daher würde ich mich sehr über eine Entscheidungshilfe freuen und es evtl. nochmal neu einschweißen.

    So lassen oder nochmal anfangen?

    Vielen Dank für eure Meinungen.:)

    LG

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    2 Mal editiert, zuletzt von Klaus2511 (27. Januar 2022 um 05:56)

  • Guten Morgen,

    wenn du nach der Vorschrift zum Schweißen an tragenden Teilen fragst - da ist auf Stoß nicht zulässig. Auch ich habe das anfangs aus Unwissen gemacht ( keine vorprogrammierten Rostnester), mache es aber inzwischen regelkonforme. Wenn du das aber schon gemacht hast, würde ich das ganz sicher dennoch nicht nochmal machen und hoffen dass das bei der HU nicht stört. Vorher gut „verarzten“

    Kann halt, wenn man das an kritischen Stellen macht ( Bereich Radaufhängung z B ) , so auch nicht ganz ungefährlich sein, da Schwächung im Bereich der Nahtstelle...

    Viel Erfolg!

  • Das ist ganz einfach. Wo original eine Überlappung ist, gehört auch wieder eine Überlappung hin, mit Punktschweißung. Dann kann die Karosserie sich ungefähr genauso wieder verwinden wie vorher.

    Die restlichen Stellen kann man auf Stoß schweißen. Abgesetzt und Punktgeschweißt wird hauptsächlich nur, weil man dann weniger Wärmeverzug hat. Vom Korrosionsschutz ist das aber die anfälligere Variante.

    Träger darf man offiziell garnicht schweißen. Die muss man eigentlich in gänze ausbohren/ausschneiden und dann komplett neu einschweißen. Mechanisch richtig wäre da aber auch eine Schweißnaht auf Stoß, wenn man diese zusätzlich mit einem Lochblech absteift.

    Kleinere Stellen oder nicht so belastete Stellen würde ich aber auch da einfach auf Stoß schweißen mit entsprechender Schweißnahtvorbereitung und ordentlich Strom.

    Zusätzlich gibt es für bestimmte Arbeiten auch noch Herstellervorgaben, wo bestimmte Teile der Karosserie rauszutrennen sind und wie die wieder zu verbinden sind.

    Beim T4 sag ich mir immer, lieber ein nicht ganz regelkonform eingeschweißtes Blech, als ein Rostloch. Bis ein T4 auseinander fällt, brauch es schon sehr sehr viel.

    ___________________________________________
    Mein AAB Turbo

    Einmal editiert, zuletzt von maciek (27. Januar 2022 um 10:24)

  • Vielen Dank für eure Antworten. Bin aber immer noch in einem Dilemma.

    Blöderweise habe ich damals auch die nicht ganz winzigen Reparaturbleche mit Schmackes Stoß an Stoß gezwungen.

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    Passte ja auch ganz gut (dachte ich mir), ohne dabei zu bedenken, dass die Naht letztlich viel starrer als das umgebene Blech ist und auf den Rahmen bei der Fahrt wiederum andere Kräfte wirken als im Stand.

    Ich hatte auch schon überlegt die horizontale Naht wieder zu entfernen, die Lücke abzusetzen und mit einen "füllenden" Blechstreifen überlappend anzupunkten, um so Torsionspannung zu verringern und ein eventuell daraus resultierenden Blechriss zu vermeiden.

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    Heißt aber wiederum erneuter Hitzeeintrag, erhöhte Korrosionsgefahr und hässliche Pfuschoptik an der Stelle.

    Mal abgesehen davon, dass es bei der HU auffallen könnte, wäre die Fahrerseite durch den Campingausbau erheblich aufwändiger wieder instand zu setzen, falls es zum Riss an der Stelle kommen sollte (was es dann auch noch rechtzeitig zu bemerken gilt mit Schrank darüber und Radhausschale).

    Viel viel Konjunktiv... ;)

    Vielleicht mach ich mir auch zu sehr ne Platte :kratz:

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus2511 (27. Januar 2022 um 15:31)

  • Vielleicht mach ich mir auch zu sehr ne Platte :kratz:

    War meine erste Vermutung :D Nun frage ich mich, ob ich mir da allgemein zu wenig Sorgen mache. Fachmann bin ich halt auch nicht :/ So hab ich es damals gemacht: RE: Reparatur-Thread: Rost an 2001er Caravelle Syncro noch konnte ich aber nicht fahren, leider. Da habe ich zwar überlappend geschweißt, aber von außen ne durchgehende Naht drüber damit mir da kein Wasser rein kommt. Deutlich gespannter bin ich da aber auf den Test, ob die neuen Wagenheberaufnahmen halten, was ich mir verspreche 8o

  • Vielleicht mach ich mir auch zu sehr ne Platte :kratz:

    Ähh - ja

    Da gibt es genug Werkstätten, die das nicht so stabil schweißen wie Du. Schaut sauber aus und hält garantiert länger als der rest vom Bus. Es ist ja auch keine Rahmen-Stelle. Also alles gut.

    Die Schweißnähte könnten lediglich mit einem kleinen ticken mehr Strom geschweißt werden, so dass es etwas mehr läuft und weniger "Hubbel" bildet.

    Wenn es richtig schlecht wäre, dann würdest Du das beim putzen der Schweißnaht mit der Flex oder Powerfeile schon sehen. Sieht bei Dir aber alles sehr gut aus.

    Ich schweiße übrigens wo es geht auf Stoß. Damit habe ich die besten Langzeiterfahrungen gemacht.

    LG, Uwe

    T4 LR - aus Freude am mitnehmen

    T4 Caravelle AHY + Box LR mit 2 Schiebetüren -> hier die Geschichte meines T4 "Red Beast"

    T4 Caravelle ACV LR mit 2 Schiebetüren -> 2. Bus The Great Blue Greek

    T4 MV 1 AHY _> Schlachtbus

    Meine bisherigen Busse:

    T2 Bj. 72 mit Umbau auf 1,7 Liter Doppelversager mit 68 PS = Saufmobil
    T4 Allstar Bj. 95 mit ABL = Supersparsam
    T4 Topstar TDI ACV Bj. 98 = Superschön
    T4 Caravelle kurz ACV mit 2 Schiebetüren = Extrem Praktisch

    T4 MV II AXG als ex. 2. Bus "Silversurfer"

  • [...]ob ich mir da allgemein zu wenig Sorgen mache. Fachmann bin ich halt auch nicht :/ [...] habe ich zwar überlappend geschweißt, aber von außen ne durchgehende Naht drüber damit mir da kein Wasser rein kommt.

    Diesen Faden auf Motor-Talk zum Thema fand ich ganz interessant. Ob das aber alles so zutrifft, weiß ich leider auch nicht genau. :weissnix:

    Sieht bei Dir aber alles sehr gut aus.

    Vielen Dank Uwe :)

  • Diesen Faden auf Motor-Talk zum Thema fand ich ganz interessant. Ob das aber alles so zutrifft, weiß ich leider auch nicht genau. :weissnix:

    In der Tat sehr interessante Lektüre, vielen Dank für den Link! Da bin ich dann nun doch ganz froh, dass ich mich zumidnest an den meisten Stellen an's Lochpunktschweißen gehalten habe. Bin mal gespannt, ob ich da an den Radhäusern im Laufe der Jahre Risse entdecke wegen der "Dichtnähte" (die natürlich auch nicht durchgezogen sonderen Punkt für Punkt mit Kühlung entstanden ist).

  • Die richtigen Karosserieprofis schweißen fast alles auf Stoß, was vorher ein einteiliges Blech war.

    Die beste Variante in Bezug auf Originalität und Stabilität soll Autogenschweißen sein. Da gibt es extra kleine Brenner für solche Arbeiten. Eine verschliffene Autogennaht soll sich dann wohl bei Verformen so verhalten, als wäre es schon immer ein Blech gewesen.

  • Die richtigen Karosserieprofis schweißen fast alles auf Stoß, was vorher ein einteiliges Blech war.

    Weißt du warum? Einige der Vorteile (keine Überlappung, glatt verschleifbar ohne Spachtel o.ä.) liegen ja auf der Hand und sehen kann es hinterher ja eh kein Prüfer mehr. Und werden vielleicht die "metallurgischen Nachteile" wie Gefügeänderungen und was nicht alles dem einfach untergeordnet nach dem Motto "Theoretisch kann das Probleme machen, praktisch habe ich in 30 Jahren niemals eines gesehen"? Es scheint ja dennoch, entgegen der Praxis eines "richtigen Profis", meist eben ausdrücklich eine Lochpunktschweißung gefordert werden.

  • "Theoretisch kann das Probleme machen, praktisch habe ich in 30 Jahren niemals eines gesehen"

    Wenn Du ein 20 Jahre altes Auto schweißen musst spielt es in 99,99% der Fälle absolut sowas von überhaupt gar keine Rolle was 30 Jahre später ist :weissnix: :weissnix: :weissnix:

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  • ...viele pragmatische Sichtweisen - ja, beim auf Stoß schweißen z. B. am Schweller wird kein Auto in der Stabilität nachhaltig leiden, aber ich wiederhole mich - wenn ein Prüfer das bei der HU sieht kann und darf er das bemängeln. Da aber i.d R. nicht sichtbar, durch Verschleifen, Farbe etc. wird das kein Problem werden. Es soll aber Prüfer geben, die die Schweißnaht sehen wollen...auch wenn ich es selbst noch nicht erlebt habe.

  • Die Radhäuser sind tragende Teile?

    Der Bus hat ja keinen Hauptrahmen, sondern eine selbsttragende Karosserie mit Aussteifungen.

    In wie weit da dann einzelne Bereiche zur Stabilität beitragen oder nicht, das lässt sich schwerlich abschätzen.

    Und in wie weit das dann - bei Schweißarbeiten daran - bemängelt wird und an welchen Stellen - dazu kann ich nichts sagen.

    Aber ich würde mal einschätzen, dass dünne, flache, unstrukturierte Blechflächen nahezu nichts zur Stabilität beitragen, aber jedes strukturierte in Form gepresste mit Sicken und Aussteifungen und stabilisierenden Quersicken versehene Bauteil irgend eine stabilisierende Funktion hat. Dazu könnten die Radhäuser durchaus gehören zumal sie ja in einem statisch relevanten Bereich direkt über der Achsaufnahme liegen wo große Kräfte auf die gesamte Karosserie verteilt werden müssen.

    Aber vielleicht weiß da jemand etwas genaueres oder hat belastbarere Kenntnisse - im Gegensatz zu meinen Annahmen.

    Gruß, Jörg

  • Ich habe im vorderen Radhaus den Innenkotflügel auf Stoß geschweisst.

    Der Prüfer hats gesehen und für gut empfunden....

    Drück mich sanft und schau Post 246 an

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