Camper Elektrik erden?!

Solange du bei wirklich nur 12 Volt bleibst musst du dir über Erdung erstmal keine Gedanken machen. Das ist mehr bei externer 230 Volt Einspeisung relevant wo man dann fi und Sicherungen mit Trennung mit L1 und N braucht. Da bin ich vermutlich schon wieder weit über das Ziel hinausgeschossen.

Solltest du weitere Fragen zum Thema Verteilung etc haben dann gerne her damit. Ich habe als gelernter kfzler so einige umbauten bei mir im Bus und anderen Autos durchgeführt.

Das wichtigste was du beachten solltest ist zu dicke Kabel gibt es nicht nur zu dünne dimensioniert und minderwertige Verteilung

Lieber Gruß Stefan

Moin Lisa, ich bin gelernter Elektroinstallateur. Wie Sven schon schrieb, bei 12 V musst Du Dir keine Sorgen machen. Wenn Du mit 12 V nicht auskommst, kannst Du Deine 12 V mittels Spannungswandler auch wieder auf 230 V bringen, da gibt's dann 'ne Steckdose am Wandler. Beste Grüße, Jörg

Zitat von L i s a

Ich dachte ich leite einfach alle Minuskabel zur Verteilerdose oder Batterie zurück und dann fertig. Ich habe auch gelesen, dass man einfach den Massepunkt (das ist doch im Prinzip die Minusleitung oder??) an die Karosserie anschließen kann und dann ist die Leitung geerdet.

Die Karosserie dient bei KFZ's als "Leitung" zum Minuspol der Batterie und deshalb kannst Du alle Minus-Anschlüsse Deiner Verbraucher auf Masse legen wie Du richtigerweise vermutet hast. Aber das ist KEINE Erdung - da haben die Kollegen vorher schon kommentiert, muss ich nix mehr zu sagen.

abgesehen davon, dass es im Kfz keine bessere Minusleitung als die Karosserie gibt, man deshalb alle Minus- bzw. Masseleitungen auf dem kürzesten Weg zur Karosse führt,
ist es überhaupt nicht notwendig, bei 12V Installationen überhaupt an "Erdung" zu denken.

Das könnte man allenfalls bei Systemen machen, die Fremdstrom, beispielsweise auf Campingplätzen oder mittels Stromerzeuger, zuführen, also 230V Leitungen,
aber auch da genügt üblicherweise der Einbau eines Fehlerstrom-Schutzschalters unmittelbar hinter der Einführung ins Fahrzeug.

Ich halte den gedanklichen Ansatz ein Fahrzeug erden zu wollen für abwegig.

und nochmal zu den Minuskabeln ...
... jedes Kabel wird einen höheren Widerstand aufweisen als die Fahrzeugkarosserie,
weshalb man Minuskabel auch immer möglichst kurz halten und mit der Karosse verbinden sollte.

Das reduziert auch Potentialdifferenzen an den Verbrauchern mit größtmöglichem Erfolg.

Zitat von axelb

Ich halte den gedanklichen Ansatz ein Fahrzeug erden zu wollen für abwegig.

Wie meinst du das?

Sobald ich ein 230V Netz im Fahrzeug einbaue, muss die Fahrzeugkarosserie eine Verbindung zum PE der

speisenden Stromquelle/UV/Steckdose besitzen, damit die Schutzeinrichtungen ordnungsgemäß greifen können.

Man befindet sich bildlich gesehen im inneren eines Schutzklasse 1 - Gerätes. (Geräte mit Metallgehäuse - typisch Waschmaschine,Herd, Toaster etc...

Dass der RCD unabhängig vom Schutzleiter "rechtzeitig" bzgl. Zeit und Höhe des Ableitstroms auslöst, ist nur ein Glied in der Kette der

Schutzmaßnahmen und kein Freifahrtschein für ein "Ach, RCD reicht doch." !

Und eben das hat hier doch keiner vor.
Oder willst du aus deinem Fahrzeug ein PELV machen?

Zitat von axelb

und nochmal zu den Minuskabeln ...
... jedes Kabel wird einen höheren Widerstand aufweisen als die Fahrzeugkarosserie,
weshalb man Minuskabel auch immer möglichst kurz halten und mit der Karosse verbinden sollte.

Das kann ich so nicht unterschreiben. Bei älteren Autos mag das noch so sein aber mittlerweile wird das blech ja immer dünner und die karosserie auch mehr verklebt anstelle geschweißt. Bei z.b. größeren hifi ausbeuten lege ich immer zusätzlich Masse vom generator zur Batterie und von der Batterie in den Kofferraum zum selber eingeschweißten Massepunkt Wovon dann gleich je nach verbauten Material direkt verteilt wird oder ein ordentlicher Verteiler nochmal mit angeschlossen wird

Ist aber hier für das bisschen Elektronik nicht wirklich relevant ausser Lisa will eine 2kw Anlage und 2 kühlboxen betreiben

empire bei den "modernen" Stromerzeugern, die aktuell beispielsweise bei den Rettungsdiensten benutzt werden, ist eine Erdung (beispielsweise mittels Erdspieß) nicht mehr erforderlich.

Auch die DIN verzichtet auf eine zusätzliche Erdung, beispielsweise bei Wohnwagen oder Wohnmobilen.

Aus dem Grund halte ich den Gedanken daran für abwegig.

dann meinst du aber den zusätlichen Potentialausgleich über einen Erdspieß und nicht, dass die Karo mit auf PE liegt.

Vielleicht habe ich auch falsch zitiert:

Zitat von axelb

Das könnte man allenfalls bei Systemen machen, die Fremdstrom, beispielsweise auf Campingplätzen oder mittels Stromerzeuger, zuführen, also 230V Leitungen,
aber auch da genügt üblicherweise der Einbau eines Fehlerstrom-Schutzschalters unmittelbar hinter der Einführung ins Fahrzeug.

denn das suggeriert dem Laien, dass der bei Einbau eines RCDs auf den Anschluss der Karo an den

PE Leiter verzichten könnte.

Ist hier in dem Thread auch alles kein Thema, hier geht es ja nur um 12V Kleinspannungsgedöns.

Es geht mir nur um das Vermeiden von Fehlinterpretation durch Laien oder schlimmer Halbwissende, die dann zu

gefährlichem Gebastel führen.

Bei der TE scheitert es ja schon beim Begriffsunterschied zwischen "Erde" und "Masse".

Moin Lisa, lass dich nicht entmutigen oder "ins Bockshorn jagen".
Alles im Niedervoltbereich am KFZ geht mit Plus und Minus. Auch gilt: Plus an Minus, das knallt Klasse, also keine Kurzschlüsse ohne Sicherungen provozieren. Ein Multimessgerät in der Werkzeukiste ist bei alten Autos obligatorisch.
Hilfe bekommst Du hier ausreichend von den Busbekloppten, sofern Du freundlich fragst.

Unsere Spezies hier laufen gerade zur Hochform bezüglich Elektrik und Elektronik auf. Beachte die Unterschiede!
Wenn Dein Profil mit Wohnort/Gegend ausgefüllt wäre, könnte möglicherweise schnellerer Hilfe von Forianern erfolgen. . .

Gruß Uwe

Zitat von empire

... auf den Anschluss der Karo an den PE Leiter verzichten könnte.

Nein, natürlich ist das nicht gemeint ...

aber Du hast sicher recht ... wenn Laien zu basteln anfangen, dann darf man nichts voraussetzen.

Dementsprechend: Danke für Deine hartnäckigen Erklärungen