ABL-Supergau - Schraubenmutter in Motorblock versenkt

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  • Hallo liebe Busfans!

    Ich habe derzeit ein riesiges Problem.
    Ich hatte geringfügigen Ölverlust bei der Verbindung von Motorblock/Zylinderkopf zum Saugstutzen (das Teil das oben draufsitzt und dann mit der AGR verbunden ist). Ich schraubte also den Saugstutzen ab und musste feststellen, dass dort keinerlei Dichtung sitzt. Auf Nachfrage bei VW hieß es, dass zwischen diesen Teilen keine Dichtung vorgesehen ist. Um also den Ölverlust trotzdem so gering wie möglich zu halten, zog ich die beiden Schraubenmuttern des Saugstutzen kräftig an und schwupps, war die eine Stiftschraube auch schon abgedreht. :( Beim Versuch mit zwei Kontermuttern die Stiftschraube aus dem Motorblock zu entfernen/ersetzen, vergaß ich die Öffnung des Eingangs Saugstutzen-Motorblock/Zylinderkopf abzukleben. Fazit: eine der Kontermuttern landete im Motorblock! Eine Magnetsuche brachte keine Ergebnisse, demzufolge liegt die Mutter wohl bereits irgendwo auf/in den Zylindern. In einem Moment geistiger Umnachtung habe ich dann auch noch kurz den Motor angelassen (ja, ich weiß, ich würde mich dafür gerne selbst ohrfeigen).
    Nun ist der Bus quasi stillgelegt und ich überlege, welche weiteren Schritte ich einleiten soll.

    Option 1: Das Ganze in die Werkstatt geben.
    Positiv: Ich habe keinen Ärger.
    Negativ: Das Ganze wird so teuer, dass ich es mir eigentlich nicht leisten kann.

    Option 2: Ich zerlege den Motor selbst, hole die Schraubenmutter heraus und baue ihn wieder zusammen.
    Positiv: Kostet nur Zeit (die hab ich, bin Student und habe Semesterferien)
    Negativ: Kostet sicher jede Menge Nerven. Ich bin Schrauber-Anfänger und weiß nicht genau was auf mich zukommt - könnte also auch in einem Fiasko enden. Zudem weiß ich nicht, ob durch das Anlassen nicht vielleicht doch die Zylinder beschädigt wurden und das ganze Aufschrauben somit sinnlos wäre?!

    Option 3: Ich starte einfach den Motor richtig und fahre damit. Wenn ich Glück habe wird die Mutter einfach zermalen und der Motor läuft ganz normal weiter.
    Positiv: geringster Aufwand
    Negativ: evtl. droht ein Motorschaden und ein Austauschmotor muss her - aber das könnte auch bei Option 1 und 2 der Fall sein.


    Deshalb jetzt meine Fragen:

    1. Wie schätzt ihr die Situation ein? Wird die Mutter zu Staub oder zerstöre ich die Zylinder bei Inbetriebnahme des Motors?

    2. Wie schätzt ihr den Arbeitsaufwand ein? Ich hätte die Möglichkeit einer Mietwerkstatt, d.h. 12 Euro/Stunde mit Fachmann und Werkzeug zur Hand und hätte auch ehrlich gesagt Bock, mein Auto/Motor besser kennen zu lernen. Ist es als Laie mit Motivation möglich seinen Motor komplett selber aus- und wieder einzubauen? Oder ist es vielleicht sogar einfacher einen Tauschmotor einzubauen?

    Ich bin ein wenig ratlos, welche Schritte ich anwenden soll, vielleicht habt ihr ja eine Idee?!

    Danke und liebe Grüße, der Neuling

  • Mutter im Motorblock versenkt wäre sicher nicht so schlimm - die liegt dann halt da so rum - im Ansaugkanal / Brennraum aber ;( und dann noch angelassen :pinch: ?
    Ich schätze mal was in der Richtung M8er Mutter, und ich schätze weiter, daß die bei OT eigentlich gar keinen Platz mehr zwischen Kolben und Zylinderkopf hat, muß jedenfalls verdammt eng sein.
    Was ist denn beim Anlassen passiert? Blockiert? Gelaufen? Wie lange? Geräusche?
    Und die ist sicher durchs Ventil durch?
    Pulverisieren wird's die nicht...

    Kopp runter...

  • Jo hört sich nach Kopp runter an...

    Wenn du hast, kannst du dir ja vorher mit dem Endoskop über die Bohrung der Zündkerze/Glühkerze ein Bild machen.

    Grüße


    ...von unterwegs mit dem Hosentaschen-Internet gesendet...

    Edit: PeZe hat schon ein Link dafür :)

  • servus

    also für mich klingt das so als das die mutter noch vorm ventil liegt. wenn du glück hast passt sie nicht durch das geöffnete ventil.magnet ist schlecht bleibt ja überall kleben.ich nutze immer einen starken staubsauger und mache einen benzinschlauch dran.so wie ich denke weisst du ja wo die mutter rein ist.wäre einen versuch wert wenn er beim probelauf nicht schon die mutter kaltverformt hat.Falk

  • sie wird wohl im Einlaßkanal liegen . Wenn du Glück hast ( hattest) liegt sie oberhalb vom Ventilteller und passt nicht durch das offene Ventil . Wenn du kleines Pech hast klemmt sie am Ventilsitz und beschädigt diesen ( Kann man vielleicht durch einen neuen Sitz des ventils beheben) . Bei viel Pech ist sie in den Brennraum gerutscht und hat dir ein Loch in den kolbenboden gehauen und den Kopf sowie die Zylinderwand ruiniert . In allen 3 Fällen , keinesfalls mehr starten. Kopf runter und schauen.

  • Wenn die Mutter im Brennraum ist, dann hatest du den Zylinderkopf unten , und hast sie in einen Zylinder geworfen. Über ein Ein-Auslassventil findet die nicht in den Hubraum. So weit gehen die Ventile nicht auf. Wenn du weisst, in welchem Loch die Mutter versunken ist, dann versuche, das Ventil hrérunterzudrücken, und die Mutter mit nem Magnetgreifer herauszufummeln.
    der Kopf ist nicht magnetisch..


    Alle sagen, "das ist unmöglich". Einer hatte das nicht gewusst, und es dann gemacht.

  • Wenn die Mutter im Brennraum ist, dann hatest du den Zylinderkopf unten , und hast sie in einen Zylinder geworfen. Über ein Ein-Auslassventil findet die nicht in den Hubraum. So weit gehen die Ventile nicht auf. Wenn du weisst, in welchem Loch die Mutter versunken ist, dann versuche, das Ventil hrérunterzudrücken, und die Mutter mit nem Magnetgreifer herauszufummeln.
    der Kopf ist nicht magnetisch..

    Genau! :thumbup:

    Wenn ich keinen guten Magneten habe, würde ich es mal mit Druckluft versuchen. Und bitte Gewissenhaft.

  • Mach doch mal ein Foto von der Misere und kennzeichne, wo die Mutter reingefallen ist. Dann hat das im Trüben fischen auch ein Ende.

    Viele Grüße Robert
    477632.png


    Vorsicht!
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie, Sarkasmus, satirischen Äußerungen und weiteren rhetorischen Figuren enthalten.

  • ist mir auch passiert, bei mir was es nur ein plastikteil. aber bevor es im brennraum ist, muss es ja durch die ventile... mach mal den Ventildeckel ab, mit etwas glück findest du sie da, bei mit lag das stück sogar auf so einem ÖL-schwallblech im ventildeckel...

    Satzzeichen retten Leben. "Wir essen jetzt Opa!"

    Suche: doppelsitzbank und zugehörige Türverkleidung in Neptunblau ;)

    :drive: Der weiße Multivelle

  • Servus!

    Zwischen Kolben und Ventilen sind nur ein paar zehntel Millimeter Platz, wenn der Motor läuft... also entweder hast du den Supergau schon, oder du hast Schwein gehabt! Aber bei so etwas den Motor starten war wirklich nicht sooooo klug...

    In die Einlasskanäle sieht man eigentlich recht gut rein! Sicher, dass sie da nicht drinnen liegt? Bist du mit dem Magneten auch in den Kanal gefahren? Ist es vielleicht evtl. eine Kupfermutter? Der wäre der Magnet nämlich relativ wurscht ;)

    ...so long...Mundi

    Drosseln sind Vögel. Sie in Fahrzeuge einzubauen ist Tierquälerei!

    Leistung entscheidet darüber, wie schnell ein Fahrzeug wird; Drehmoment entscheidet darüber, wie schnell ein Fahrzeug schnell wird...

    Mein Bus braucht:

  • ist mir auch passiert, bei mir was es nur ein plastikteil. aber bevor es im brennraum ist, muss es ja durch die ventile... mach mal den Ventildeckel ab, mit etwas glück findest du sie da, bei mit lag das stück sogar auf so einem ÖL-schwallblech im ventildeckel...

    Wie bitte soll die Mutter vom Ansaugkanal in den Ventildeckel kommen ?(

    Ich würde auch mit einem Stabmagneten "fischen".
    Oder so einem flexiblen Krallengreifer.
    Aber auf keinen Fall mehr starten....

    In meinem Bus arbeiten nur 68 Pferde und ein Esel ! Also laaaaangsaaam.
    Edit: 1 Esel noch da. Pferde wurden etwas aufgestockt ;)

  • Wie bitte soll die Mutter vom Ansaugkanal in den Ventildeckel kommen ?(

    Ich würde auch mit einem Stabmagneten "fischen".
    Oder so einem flexiblen Krallengreifer.
    Aber auf keinen Fall mehr starten....

    ok, war gestern etwas spät, dachte es ging um den öleinfüllstutzen... :whistling:

    Satzzeichen retten Leben. "Wir essen jetzt Opa!"

    Suche: doppelsitzbank und zugehörige Türverkleidung in Neptunblau ;)

    :drive: Der weiße Multivelle

  • Erstmal Danke für eure ganzen Tipps, das lässt mich ein wenig hoffen und baut mich auf, dass ich vielleicht noch mit einem blauen Auge davonkomme.

    Weil gefordert, hier ein Bild, welches Teil ich meine:

    http://www.xup.in/dl,85514568/80…icht_ABL_2.jpg/

    Abgeschraubt habe ich das Ansaugstutzen/Anschlussrohr, somit ist die Mutter in den Abgaskrümmer gefallen, wenn die Zeichnung korrekt ist...

    Ein Foto von meinem Motor kann ich frühstens Montag nachreichen, bin derzeit unterwegs (mit der Bahn... :( )

    Mutter im Motorblock versenkt wäre sicher nicht so schlimm - die liegt dann halt da so rum - im Ansaugkanal / Brennraum aber ;( und dann noch angelassen :pinch: ?
    Ich schätze mal was in der Richtung M8er Mutter, und ich schätze weiter, daß die bei OT eigentlich gar keinen Platz mehr zwischen Kolben und Zylinderkopf hat, muß jedenfalls verdammt eng sein.
    Was ist denn beim Anlassen passiert? Blockiert? Gelaufen? Wie lange? Geräusche?
    Und die ist sicher durchs Ventil durch?
    Pulverisieren wird's die nicht...

    Ja, M8er Mutter.
    Gelaufen. 10sek, Geräusche nicht unbedingt unnormal, Sound aber verändert da ja das Saugrohr noch offen war. Dann wieder ausgemacht.


    Kopp runter...

    Ok, muss ich dazu den Motor ausbauen oder reicht die Montagestellung?

    Endoskop

    Wird in Erwägung gezogen, habe leider keins zur Hand. Vielleicht besitzt ja jemand im Kreis Konstanz eins?

    also für mich klingt das so als das die mutter noch vorm ventil liegt. wenn du glück hast passt sie nicht durch das geöffnete ventil.magnet ist schlecht bleibt ja überall kleben.ich nutze immer einen starken staubsauger und mache einen benzinschlauch dran.so wie ich denke weisst du ja wo die mutter rein ist.wäre einen versuch wert wenn er beim probelauf nicht schon die mutter kaltverformt hat.Falk

    Guter Tipp mit Staubsauger und Schlauch! Wird auf jeden Fall probiert!

    Mach doch mal ein Foto von der Misere und kennzeichne, wo die Mutter reingefallen ist. Dann hat das im Trüben fischen auch ein Ende.

    Foto siehe oben. Original wird nachgereicht am Montag.


    Wenn ich keinen guten Magneten habe, würde ich es mal mit Druckluft versuchen. Und bitte Gewissenhaft.

    Wird auch erwägt. Danke!

    Wenn die Mutter im Brennraum ist, dann hatest du den Zylinderkopf unten , und hast sie in einen Zylinder geworfen. Über ein Ein-Auslassventil findet die nicht in den Hubraum. So weit gehen die Ventile nicht auf. Wenn du weisst, in welchem Loch die Mutter versunken ist, dann versuche, das Ventil hrérunterzudrücken, und die Mutter mit nem Magnetgreifer herauszufummeln.
    der Kopf ist nicht magnetisch..

    Ventil runterdrücken? Von oben her oder wie?

    sie wird wohl im Einlaßkanal liegen . Wenn du Glück hast ( hattest) liegt sie oberhalb vom Ventilteller und passt nicht durch das offene Ventil . Wenn du kleines Pech hast klemmt sie am Ventilsitz und beschädigt diesen ( Kann man vielleicht durch einen neuen Sitz des ventils beheben) . Bei viel Pech ist sie in den Brennraum gerutscht und hat dir ein Loch in den kolbenboden gehauen und den Kopf sowie die Zylinderwand ruiniert . In allen 3 Fällen , keinesfalls mehr starten. Kopf runter und schauen.

    Jop, Kopf runter ist dann wohl nach Endoskop, Druckluft, Staubsauger und Ventildeckel angesagt, falls erfolglos.

    ist mir auch passiert, bei mir was es nur ein plastikteil. aber bevor es im brennraum ist, muss es ja durch die ventile... mach mal den Ventildeckel ab, mit etwas glück findest du sie da, bei mit lag das stück sogar auf so einem ÖL-schwallblech im ventildeckel...

    Ok...

    Zwischen Kolben und Ventilen sind nur ein paar zehntel Millimeter Platz, wenn der Motor läuft... also entweder hast du den Supergau schon, oder du hast Schwein gehabt! Aber bei so etwas den Motor starten war wirklich nicht sooooo klug...

    Ich hoffe auf "Schwein gehabt". Ja, wie gesagt, ein Moment geistiger Umnachtung :(

    In die Einlasskanäle sieht man eigentlich recht gut rein! Sicher, dass sie da nicht drinnen liegt? Bist du mit dem Magneten auch in den Kanal gefahren? Ist es vielleicht evtl. eine Kupfermutter? Der wäre der Magnet nämlich relativ wurscht ;)

    Ja, bin so weit reingefahren wie es ging. Mutter ist aus Metall.


    Danke euch allen! Werde die Tipps ausprobieren, sobald ich wieder zuhause bin (Montag). Für weitere Tipps bin ich dankbar.

    Falls irgendwer im Bodenseeraum ein Endoskop hat, wäre das natürlich genial!

    Danke und liebe Grüße

    der Neuling

    Einmal editiert, zuletzt von t4neuling (30. Juli 2013 um 20:15)

  • Mein Vater hat freundlicherweise ein paar Fotos geschossen.
    Zu sehen das "schwarze Loch" das meine Schraubenmutter verschlungen hat, sowie die abgedrehte Stiftschraube.

    Einmal editiert, zuletzt von t4neuling (31. Juli 2013 um 11:55)

  • Also ich würde nun erst einmal das ganze Ansaug-Abgas-Geraffel abbauen und dann taucht die Mutter auch wieder auf. Den Kopf runter zu nehmen sehe ich als nicht notwendig an.

    Armin

  • Den Kopf drauflassen....die Ansaugbrücke geht alleine ab :!: Die ist mit 4 M8-Inbusschrauben befestigt. Ist zwar etwas Gefrickel aber es geht. Vorher müssen die Hitzeschutzbleche vom Abgaskrümmer noch weg. Das sind Muttern in M8. Manchmal 12er manchmal 13er Schlüsselweite.

    Und nun viel Spaß :thumbup:

    Und es kommt zwischen die Brücke und den Stutzen eine sehr dünne Schicht Dichtmasse ;)

    Und ich hätte noch eine ABL-Ansaugbrücke mit Stutzen auf Lager. Nur so als Tip ;)

    T4 Multivan, Bj.95, 1,9 TDI

    2 Mal editiert, zuletzt von tomster (31. Juli 2013 um 13:08)