Ist der TDI Motor eine Fehlkonstruktion?

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  • Jetzt schlagt mich bitte nicht gleich: Nachdem sich die Fälle von totalen Motorschäden infolge Zahnriemenriss zu häufen scheinen, bekomme ich jedesmal Angst wenn ich mich ins Auto setze, daß gleich etwas derartiges passiert. Ich frage mich, ob man bei der Konstruktion des Motors hätte darauf achten können, daß es nicht zu einem Aufsetzen der Ventile kommen kann. Andere Motoren können das ja auch. Oder ist das heute der sog. "Stand der Technik" ?
    Gruß FRITZ

  • Wieso heute? Der Motor wird seit 14 Jahren nicht mehr gebaut.
    Im übrigen halte ich den TDI im T4 für einen der besten Motoren die je gebaut wurden.
    Laufleistungen um 500.000 Km sind eher die Regel als die Ausnahme.

    Einmal editiert, zuletzt von pehaa (15. Juni 2017 um 21:58)

  • Ich kenne keinen Dieselmotot, der Freiläufer ist.
    Das ist durch die hohe Verdichtung wohl auch kaum möglich.
    Selbst bei Benzinern sind die Freiläufer wohl eher selten.

    Wenn einer, der mit Mühe kaum
    Geklettert ist auf einen Baum,
    Schon meint, daß er ein Vogel wär,
    So irrt sich der.

    Wilhelm Busch

  • Hallo,

    Freiläufer gibt's leider kaum noch, auf Grund der hohen Verdichtung.

    Zur Zeit den Wechsel machen, dann passt das.


    MFG chdeg

    "Im Rallye Sport wurde meine Vermutung bestätigt, dass ein Auto mit 2 angetriebenen Rädern nur eine Notlösung ist." Walter Röhrl

  • Mmhhh also wir haben auch eine tdi und einen Sauger.

    Unser Säuger hat jenseits die 400000 und unser tdi die 270000 tausend erreicht auch wenn ich unseren tdi günstig aus der unserer Firma habe ( Service immer bei mir :thumbup: ) traue ich dem tdi auch genau soviel zu. Solange man halt auf Zahnriehmen und Öl achtet ;)
    Das einzige was ich immer meine .... das der Turbo nicht auf diese Laufleistung ausgelegt ist :whistling: da wir in der Werkstatt schon einige Kfz gehabt haben die hohe Laufleistung gehabt haben aber immer einen neuen Turbo bekommen habe. Weil der angefangen hat Öl zu nehmen.

    Der gute AAB 2,4l als Caravelle

    Als Zweitwagen ein 2,5 tdi Transporter

    Es geht einfach nix über ein vernünftigen Fuhrpark :thumbup: fehlt nur noch der Syncro :whistling:

  • Also ich hab vor über 30 Jahren Mechaniker gelernt und schon damals gab es keinen Freiläufer unter den Dieseln. Sowas geht einfach nicht wegen der Verdichtung.
    Bei den Benzinern war damals ein großer Teil Freiläufer. Damals war die Verdichtung beim Benziner noch nicht so hoch.
    Dafür haben sie mehr Sprit gebraucht und mehr Schadstoffe ausgestoßen.
    Effiziente Verbrennung braucht ne gut gesteuerte hohe Verdichtung. Da wird es schwieriger einen Motor als Freiläufer zu bauen.

    Gesendet von meinem SM-C115 mit Tapatalk

    Schöne Grüße aus Südostbayern

    MfG
    Multisepp

    Der schwarze: Modell 2000, ACV, Multivan II
    Der silberne: EZ 2002, AXG, Multivan II

    Edersee 2019 Nr. 126

    Edersee 2020 Nr. 176

  • Stand der Technik ist eine immer höhere Verdichtung und damit sind Freiläufer unmöglich.
    Je höher die Verdichtung desto effizienter - beim Benziner ist diese aber duch den Punkt der Selbstzündung, also "klopfen" begrenzt.
    Beim Diesel verdichtet man nur Luft, diese kann alleine nicht zünden - damit hat man bei der Verdichtung kaum Grenzen, also macht man sie so hoch wie möglich.

    Man versucht natürlich den Benziner auch effizienter zu machen, also immer höhere Verdichtung.
    Das funktioiert durch moderne Technik wie variabler Zündzeitpunkt und Klopfsensoren etc., damit sind die Freiläufer unter den Benzinern auch Geschichte.

    Beim Diesel gehts so eng her, dass man sogar bei einem gesunden Motor die Abdrücke der Ventile im Ruß am Kolben sehen kann.


    Als Fehlkontruktion seh ich den Zahnriemen an.
    Der ist einfach das billigste und einfachste Mittel eine Nockenwelle anzutreiben, dazu kann man auch noch bei der Wartung was verdienen.
    Außerdem hat er noch einen Vorteil, er ist sehr leise.
    Steuerketten sind jetzt auch nicht das Allheilmittel - zwar als "Wartungsfrei" deklariert, aber auch die längt sich bis sie reißt (halt am Ende der Fahrzeuglebensdauer = 250000km)

    Meine Lieblingsform des Nockenwellenantriebs ist das Stirnradgetriebe, absolut Wartungsfrei, lange haltbar und unzerstörbar.
    Aber leider teuer und laut, also wirds das wohl nie in einem Auto geben.

    Manche Motorräder haben sowas oder vor allem Nutzfahrzeug und Großmotoren die ewig laufen müssen.
    LKW Motoren laufen übrigens 1 Mio. Kilometer... Und sind vom Prinzip her gleich wie unsere Bus Motoren.
    Alles reine Auslegungssache. Der Golf würde wohl in der Herstellung 15€ mehr kosten wenn er 500000km halten soll - der Endverbraucher müsste dafür aber 5000€ mehr zahlen wegen Zwischenhändlern, Steuern, Gewinn... :whistling:

    Edit:
    Das große Problem warum dauernd Motoren am Zahnriementod sterben seh ich eher bei den Werkstätten.
    Was da gepfuscht wird ist nicht mehr schön. Und wenns was zerlegt "ist ja ein altes Auto" :thumbdown:
    Weiters an der Ersatzteilqualität - geht das Wasserpumpenlager oder das Spannrollenlager fest - Motor kaputt.
    Und den Schwingungsdämpfer nicht vergessen, wenn der nicht mehr funktioniert wird der gesamte Kurbeltrieb incl. Zahnriemen höher belastet als im Neuzustand.

    Einmal editiert, zuletzt von Speed Freak (15. Juni 2017 um 23:13)

  • Das mit dem Stirnradantrieb stimmt nicht ganz - die 2,5er Diesel im T5 haben einen...Hat man gemacht, um die Steuerzeiten genauer festzulegen, zur Verbesseirung des Abgasverhaltens.

    Die haben dafür andere Malessen, und halten im Zweifel kürzer als die T4-Motoren. Als Maschinenbauer kann ich sagen, dass Zahnriemen besser sind als ihr Ruf - ein Zahnriemen könnte locker die doppelte Leistung bringen, es sind Lager und Rollen, die die Lebensdauer begrenzen.

    Die Wasserpumpe auf dem Zahnriemen ist zu Recht umstritten, dadurch ist aber immer der korrekte Kühlwassertransport gewährleistet, dass wäre er auf dem Flachriemen nicht in dem Maße, weil Schlupf möglich ist.

    Außerdem wollte man erreichen, dass das Auto auch mit gerissenem Flachriemen noch sicher fahrbar ist - das wäre es mit der WaPu auf selbigem nicht.
    Wie alles im Ingenieurwesen musste man hier also Kompromisse aus Wirtschaftlichkeit, technischen Anforderungen und Lebensdauer eingehen.

    Dennoch finde ich den ACV einen der besten je gebauten Dieselmotoren!

    Einmal editiert, zuletzt von fried chycken (16. Juni 2017 um 08:31)

  • Vielen Dank für die Beiträge. Ich bin kein Techniker und jetzt ist mir einiges klarer. Ich halte den TDI auch für einen guten Motor, vor allem was die mögliche Laufleistung angeht. Man muss halt nur den Zahnriemen beobachten. In diesem Sinne wünsche ich Allen noch viele störungsfreie Fahrten.
    Gruß FRITZ

  • Nicht beobachten, einfach qualitativ hochwertige Teile verwenden und beim wechseln nicht pfuschen :thumbup:
    Die meisten Werkstätten verwenden den Drehmomentschlüssel nur noch zum öffnen von festgegammelten Schrauben "weil der so schön lange ist"...

    Das mit dem Stirnradgetriebe im T5 wusste ich nicht, da hat VW doch tatsächlich mal was ordentliches gemacht (aber leider wie bekannt einiges verbockt).
    Laut ist das Getriebe, aber sofern ich weiß woher Geräusche kommen liebe ich sie.
    Und wenn die Geschichte klappert, dann haben die lieben Inschinöre Mist gebaut oder es wurde totgespart.

    Honda VFR750 und VTR1000SP1&2 haben einfach ein unverwechselbares surren :thumbup:

  • Der ACV sowie die meisten Motoren dieser Baureihe haben nur eine wesentliche Schwachstelle -das ist die Dichtung zwischen Lenkrad und dem Fahrersitz-wenn diese keine Mängel aufweist sind diese Motoren/Fahrzeuge unsterblich :D :D :D :D... Das sagt Ihnen derjenige der mit einem original ACV Motor fast eine Million KM zurückgelegt hat ( nur 2x Kupplung und den Nadelhubgeber gewechselt)

  • Hi,

    nachdem einige Hersteller auf Zahnräder oder Steuerketten umgestellt haben kamen Riemenantriebe auf die mindestens 200T Km halten ... hinter allem steck halt ein business case ...

    Gruß Frank

  • Hallo,

    Kann man einen T4 auf Zahnradtrieb oder Kette umbauen? Wapu muss dann weg, das ist klar.

    Oder den Riemen überwachen, z.B. mit Lichtschranken/Kamera?
    Was sind denn die Ursachen für einen Riss?
    Ich kenne die:
    - undichte Wapu
    - spontan
    - Abrieb wegen Lagerschäden
    - Spannrolle bricht

    Die Frage ist: kann man die Probleme am Riemenlauf rechtzeitig entdecken?


    Gruß
    Florian

  • Schade finde ich, dass die TDI nach 2000 scheinbar zu Tode optimiert ("entfeinert") wurde: Da machen wegen sich lösender Schrauben die Ölpumpen zu wenig Öldruck und ab so 150tkm fangen die Motoren bei hoher Last an Öl zu saufen. Bei meinem ist die Luftstrecke nach dem dem Lader praktisch staubtrocken - so gut wie kein Öl drin (selbst wenn man das auswringt bekommt man da keinen Tropfen zusammen). Und doch braucht er bei hoher Last Öl. Leider hat - soweit mir bekannt - noch keiner herausgefunden wohin das Öl verschwindet. Und ja, er ist absolut dicht, da tropft nix.

    Ralf

    Sei schlau, fahr ACV ;) 2003er MV Atlantis

  • Im übrigen halte ich den TDI im T4 für einen der besten Motoren die je gebaut wurden.
    Laufleistungen um 500.000 Km sind eher die Regel als die Ausnahme.

    Da kann ich auch nur zustimmen... :thumbup: Habe mittlerweile auch schon 5 Zahnriemenwechsel nach jeweils 120 Tkm machen lassen. Alles top :!:

    Man muss einen ordentlichen Schrauber haben und mit dem Fahrzeug umzugehen wissen, dann klappt das auch...

    Und auch der Verbrauch ist super bei richtiger Einstellung.


    Grüße Silvio

  • Leider hat - soweit mir bekannt - noch keiner herausgefunden wohin das Öl verschwindet.

    Ich habe da letztens etwas von "Fehlkonstruktion bei Ölabstreifringen" gelesen ... es ging da ziemlich sicher um einen anderen Motortyp, aber alte Regel: gibt`s das da, dann gibt`s das auch hier.
    Wäre immerhin eine Möglichkeit: das Öl bleibt an der Zylinderwand und wird verbrannt.

  • Das könnte natürlich sein, dass da auch was im Zuge der besseren Abgaseinstufung verändert wurde. Ich bin ja auch mit dem Verbrauch nicht wirklich zufrieden, die vor-2000-TDIs scheinen a) mehr Leistung zuhaben und b) weniger zu verbrauchen. Wegen Abgas wurde ja u.A. die Verdichtung gesenkt.

    Ralf

    Sei schlau, fahr ACV ;) 2003er MV Atlantis