Frage zu richtiger Absicherung neu verlegter Elektrik

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  • Da ich demnächst viel neue Elektrik verlegen möchte würde ich gerne mal fragen, wie ich neu verlegte Kabel (12V) richtig absichere. Welches sind die größten Gefahren welche Kabelbrände/Kurzschlüsse verursachen?

    Das wichtigste ist sicher das Durchscheuern an Metallkanten oder Abquetschen (warum auch immer) des Kabels auf der Strecke. Dann sollte eine Sicherung so nah wie möglich an den "Anfang" des Kabels und Kabel in Rohre rein und/oder umwickeln und an kanten polstern.

    Wenn ich nun ein dickes Kabel von Batterie (+) in den Kofferraum verlegen will zur Zweitbatterie, dann sichere ich am besten beide Enden des Kabels ab da ja beide Enden des Kabels an einer Stromquelle enden?

    Ich könnte mir vorstellen, dass bei Verkabelung durch einen Laien oft das Herausfallen der Kabel aus den schlecht gecrimpten/gequetschten Kabel ein Problem ist. Wie ist es mit verschraubten Kabelschuhen, z.B. auf den Polen der Batterien oder Verteilerblöcken? Sollten da immer selbstsichernde Muttern oder Federteller drunter? Bei meiner Startbatterie erinnere ich mich nicht sowas gesehn zu haben.

    Vergesse ich was entscheidendes?

  • In meinem Auto sind , wie du es auch vor hast, auch an beiden Enden der Leitung zur Zweitbatterie Sicherungen. In diesem Fall 60A Maxisicherungen mit Sockel und Gehäuse.

    Verschraubte Kabelschuhe sind für flexible Kabel ohne Aderendhülsen grundsätzlich weder zugelassen noch sinnvoll. Die Klemmung löst sich trotz Nachziehen bei Vibrationen immer wieder. Das liegt nicht an der Verschraubung selbst sondern daran, daß sich die einzelnen feinen Adern der geklemmten Leitung durch Bewegung untereinander immer wieder Luft verschaffen. Mit vernünftig verpresster Aderendhülse spricht nichts gegen eine Schraubverbindung, allerdings kann man dann auch direkt einen Ringkabelschuh aufpressen. Oder aufpressen lassen, falls man das nötige Werkzeug nicht hat.

    Ich fahre immer nur so schnell wie es geht, nie schneller

  • Das liegt nicht an der Verschraubung selbst sondern daran, daß sich die einzelnen feinen Adern der geklemmten Leitung durch Bewegung untereinander immer wieder Luft verschaffen.

    Ahja! Daran habe ich tatsächlich nicht gedacht, danke! Da bringt die Schraube doch nicht die Kraft auf zum Quetschen wie ne gute Quetschzange.

    Oder aufpressen lassen, falls man das nötige Werkzeug nicht hat.

    Ich denke gerade bei den dicken Kabeln werde ich das so handhaben und vorkonfektionierte Kabel kaufen, das Werkzeug hierfür wird echt schnell > 200€. Und man muss wohl schon wissen was man macht, nur mal auf die schnelle gesucht gibt es Presskabelschuhe, Quetschkabelschuhe, Rohrkabelschuhe.

    Ich hab mir neulich die Knippex 97 33 gegönnt die ziemlich gut funktioniert. Von allem, was die nicht crimpen kann, lass ich glaub lieber die Finger.

  • gecrimpte Rohrkabelschuhe aus dem Anlagenbau (auf keinen Fall die tüddeligen Dinger aus dem Car-Hifi-Bereich!) sind in Verbindung mit Litze ab 6mm² bis 25mm² auch vom Laien gut nutzbar. Diese Zange kann das ohne Probleme. Dann noch Schrumpfschlauch über die Crimpstelle und gut ist. Ich mache das gewerblich (auch im Bereich Elektromobilität an HV Systemen bis 700V) mit entsprechend teurem Werkzeug. Privat nutze ich die Zange aus dem Link und bis 25mm² ist das Ergebnis super.

    Wichtig ist, dass die Größe des Kabelschuhs dem Kabelquerschnitt auch wirklich entspricht. Nach dem crimpen Zugprobe und optische Kontrolle ist sowieso obligatorisch. Bei Rohrkabelschuhen heißt das, du solltest mit ordentlich Hand-Kraft den Kabelschuh nicht vom Kabel abkriegen.

    Bei kleineren Kabelschuhen, insbesondere den bunten Quetschkontakten, ist die Zugprobe auch essentiell (mit entsprechend Gefühl).

    Bei Crimpkontakten mit Zungen ist die optische Kontrolle wichtiger, aber auch die dürfen sich nicht abziehen lassen (bei einer korrekt gecrimpten Verbindung reißt das Kabel bevor der Draht aus dem Konkakt rutscht.)

  • Hab das Thema gerade hinter mir.

    Bei der Elektrik geh ich auf nummer sicher. Habe alle meine größeren Kabel entweder beim Elektriker fürn Euro in die Kaffeekasse mit Ringkabelschuhen vercrimpen lassen, oder letztens erst ne ordentlich Zange dafür beim Car Hifi Laden geliehen. Isolierband/ Schlumpfschlau nicht vergessen.

    Wenn ich da einige Youtuber sehe die diese Dicken kabel mit Kabelschuh durch leichtes andrücken und dann Löten ,,vercrimpen'', stellen sich mir die Haare auf. So Faul kann man nicht sein, dass man ne abfackelende Karre dem Aufwand des Zangensuchens vorzieht.

    Wie sich das mit Schraub-Kabelschuhen verhält, weiß ich nicht. Hab ich von gehört, aber lass ich lieber die Finger von.

    Aber bei Ladebosstern werden die dicken Kabel schließlich auch ohne Adernendhülse in die Kontakte geschraubt. Da hat auch keiner bedenken. Warum also bei den Kabelschuhen? Das hätt ich gerne erklärt :nixpeil:


    Danke für den Tipp mit der Crimpzange. Ist schon bestellt...Endlich hat sich dieses dumme rumtelefoniere erledigt nur weil ich soner billoZange nicht traue :D

  • Hallo zusammen,

    In Bezug auf Kabelbrand-Vermeidung sollte man auch immer penibel darauf achten dass sich Leitungen nicht an Durchführungen, Öffnungen oder Kanten aufscheuern können.

    Denn selbst wenn ein aufgescheuertes Kabel keinen Kurzschluss erleidet, dann wird der Kabelquerschnitt an der Stelle kleiner oder gar sehr viel kleiner, was die Stelle unter Last schnell heiß werden lässt. Und solange kein Kurzschluss o.Ä. auftritt, löst die Leitungssicherung auch nicht aus ;)

    Daher ist neben gutem Crimpen und den richtigen Materialien auch eine gute und ggf. gesondert geschützte Leitungsverlegung wichtig !

    Ein Leben ohne Bus ist denkbar, aber sinnlos.

  • Kabelverbindungen löten scheint nicht mehr so sexy zu sein.

    Ich praktiziere das trotzdem noch häufig. Auch schlecht gecrimte Kabelschuhe werden so sicherer eingebunden.

    Zur Anfangsfrage:

    Nimm Dir Zeit und mach einen Elektroplan mit allen vorhandenen Komponenten und mind. 25 noch nicht vorstellbaren/gedachten Eventualitäten.

    Überall, wo ein Kurzschluss/Überlastung entstehen kann, gehört eine Sicherung hin. PUNKT, keine Quengelei- warum , muß das sein. . .

    Im Hausbau setzte ich ja auf Leerrohre, im Bulli nur bedingt praktikabel. . .

    mfG Uwe

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    Und viele Grüße aus dem Calenberger Land

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    . . . als bekennender Linkshänder bin ich froh darüber, zwei Hände davon zu haben. . .


  • Was auch sehr wichtig ist: Den Querschnitt entsprechend der Belastung sowie der Leitungslänge wählen! Da hilft dir auch die beste Sicherung nichts, wenn das Kabel nicht für so einen Strom ausgelegt ist.

  • Ah jetzt hab ich doch angefangen mir reinzulesen. Hier werden die Kabelschuhe und Pressungen besprochen. Für feindrahtige Leitungen wären das Press- und der Quetschkabelschuhe und "Im Gegensatz zum Presskabelschuh nach 46235 werden Quetschkabelschuhe nicht mit einer Sechskantpressung, sondern ausschließlich mit einer Dornpressung verarbeitet." Rohrkabelschuhe sind oft spezifisch für eine Leiterklasse und eher nicht für feinstdrähtige Leiter. Uffff.

  • Das ist aber auch eine Norm, die sich nicht auf KFZ-Leitungen bezieht, sondern auf Schaltschränke.

    Falls du die findest, die z.B. VW rausgegeben hat, sag Bescheid, ich will die auch mal lesen :D

  • Mein Tipp: statt schlecht gequetscht lieber gut gelötet.

    Einzig der Übergang der Lötung zur Litze ist kritisch!

    an diesen Stellen kann durch permanente mechanische Bewegung/Vibration Bruch entstehen.

    :!:Eine Lötstelle sollte natürlich fachgerecht von entstandenen Säureresten gereinigt werden!:!:

    (hab ich zwar in den letzten 35 Jahren nie bis selten, oder sehr luschig gemacht, aber man sollte es machen);)

    mfG Uwe

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  • Ich würde lieber ordentlich crimpen und nicht löten. Gut gecrimpt kann alles was löten auch kann.

    Löten bringt dann keine Vorteile mehr, nur zusätzliche Schwachstellen.
    In den einschlägigen Normen wird auch lange nicht mehr gelötet.

  • Mein Tipp: statt schlecht gequetscht lieber gut gelötet.

    Ja, kann man machen. Hab auch schon diverses gelötet, ABER dazu muss man das Löten beherrschen. Für Anfänger ist das nix, denn so eine Löt-Verbindung hat ihre eigenen Tücken. Deshalb würde ich sowas jemandem der wenig Erfahrung hat oder gar das erste mal sich an die Elektrik wagt nicht empfehlen.

    Ein Leben ohne Bus ist denkbar, aber sinnlos.

  • . . . mit den richtigen/passenden Lötgeräten und Zutaten ist das schnell gelernt! Und kein Hexenwerk.

    mfG Uwe

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  • . . .so, mal zurück zur Frage zur richtigen Absicherung. . . .

    mfG Uwe

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