Der Mist am Bus geht weiter

Bitte bei Problemen mit dem Forum das Endgerät und Version angeben!
  • Hallo;

    nach dem ich ja während dem Urlaub meine Frontscheibe fast verloren habe und sich die Kardanwellen Lager gemeldet haben, waren jetzt auch noch die vorderen Radlager dran.

    Vor allem war das rechte heftig am Rauschen.

    Da ich ja alles an Werkzeug daheim habe, machte ich mich gestern ans Werk.

    Extra nochmal die ganzen Anzugsdrehmomente nachgelesen und Los gings.

    Das rechte Lager war schnell getauscht, also gleich an das linke ran.

    Hat alle super gut funktioniert.

    Als ich am linken Führungsgelenk die 90NM und dann die 90Grad anziehen wollte wurde es blöd.

    Die 90NM waren kein Problem. Schön eine Markierung mit dem edding gemacht., wie weit es gehen muss mit den 90Grad.

    Die erste hintere Schraube ging Problemlos.

    Dann kam ich zur vorderen.

    Langsam gedreht, geschaut wie weit noch, weiter gedreht bis ich kurz vor meiner Markierung war.

    Auf einmal wurde es weich am Hebel. Mist irgendwas hat nachgegeben.

    Bei genauerer Kontrolle hab ich dann gesehen, dass das Radlagergehäuse einen kleinen Riss hat.

    Als wie wenn es aufgeplatz wäre.

    Die 90 Grad hatte ich noch nicht erreicht.

    Nach großem Gefluche hab ich das Auto wieder auf seine eigenen Räder in die Garage gestellt und mir ein neues Radlagergehäuse geordert.

    So was hab ich auch noch nicht erlebt. Jetzt halte ich mich schon an die Drehmoment vorgaben und dann so was.

    Die Schrauben waren neu und das Gewinde am Lagergehäuse sauber und trocken.

    Gruß Udo

  • Hi Udo,

    das ist echt ärgerlich sowas. Vielleicht war der Riss schon vorher da und ist durch das Anziehen der Schraube nur aufgegangen und sichtbar geworden?

    Viele Grüße, Uwe

    T4 LR - aus Freude am mitnehmen

    T4 Caravelle AHY + Box LR mit 2 Schiebetüren -> hier die Geschichte meines T4 "Red Beast"

    T4 Caravelle ACV LR mit 2 Schiebetüren -> 2. Bus The Great Blue Greek

    T4 MV 1 AHY _> Schlachtbus

    Meine bisherigen Busse:

    T2 Bj. 72 mit Umbau auf 1,7 Liter Doppelversager mit 68 PS = Saufmobil
    T4 Allstar Bj. 95 mit ABL = Supersparsam
    T4 Topstar TDI ACV Bj. 98 = Superschön
    T4 Caravelle kurz ACV mit 2 Schiebetüren = Extrem Praktisch

    T4 MV II AXG als ex. 2. Bus "Silversurfer"

  • Ich denke gerade daran, wie es in Lokken am Strand gekommen wäre, wenn da das Vorderead die Grätsche gemacht hätte.

    Mein Frau wäre bestimmt ausgerastet.

    und ich wäre wahrscheinlich nahe daran gewesen, mit dem Bus ein vorzeitiges Sonnwendfeuer zu veranstalten.

    Gruß Udo

  • Das ist der Grund, warum man selbst die 90° mit höherem eingestellten Drehmoment anziehen sollte. 90° erreicht, Gewinde Schrott. Was zählt jetzt? Auf Nummer sicher bist du immer wenn du den Drehmomentschlüssel hochstellst und dich mit Drehmoment an die 90° rantastest.

    So ein Riss entsteht auch nicht durch das anziehen, der war vorher schon da.

    Kopf hoch, besser hier als in Dänemark.

  • Auf Nummer sicher bist du immer wenn du den Drehmomentschlüssel hochstellst und dich mit Drehmoment an die 90° rantastest.

    D.h. ich soll den Drehmomentschlüssel erstmal auf den vorgeschriebenen Wert stellen und dann inkrementell immer höher, bis die Schraube nochmal 90 weiter gedreht wurde? Was soll denn das für einen Unterschied machen, mit welchem Handwerkzeug ich die 90° drehe? :nixpeil: Am ehesten kann ich mir noch vorstellen, dass es einen Unterschied macht ob man das in einem Zug macht oder in mehreren Schritten wegen möglicherweise unterschiedlichen Haft- und Gleitreibungskoeffizienten des Materialpaars. :prof: Aber ob es den Unterschied gibt und wie groß, er ist....? :weissnix:

    knochis Hast du eigentlich neue Schrauben genommen, oder die alten wiederverwendet?

    Ich hab so eine Geschichte bzgl. der Schrauben bzw. dem Gewinde jetzt schon zum zweiten mal gelesen. Hab ich da bisher einfach nur Glück gehabt? 8 mal ist ja vielleicht noch nicht soooo viel, aber Probleme hatte ich da nie....

  • Ganz einfach, 90Nm sollst du plus 90°. Dass der dremo nicht bei 100Nm bereits 90° erreicht sollte klar sein. Also stellst ihn höher und tastest dich dann ran. 140, 180, 200 was weiß ich. Bei Erreichen der 90° sollte er bei irgendwas in dem Dreh knacken. Knackt er bei 100Nm und 90°, stimmt was nicht mit deiner Schraube, oder deinem Gewinde. Es geht darum, dass du 90° auch erreichen kannst, wenn du dein Ursprungsdrehmoment schon wieder unterschritten hast, wenn Schraube oder Gewinde defekt sind. Dann hast du zwar schön deine 90°, deine Schraube hält aber nicht.

  • Hmm. Dann sieht das also zum Beispiel so aus: Nach dem ersten Anziehen auf 90° stell ich den Drehmo auf z.B. 120, und zieh an bis es knackt. Sehe, dass ich damit z.B. 30° geamcht habe. Stelle ihn auf z.B. 150, sehe dass ich bei z.B. 45° bin. Stelle ihn auf 180, und wenn's dumm läuft knackt er niemals sondern der Widerstand, den ich spüre, wird wieder geringer und das Gewinde zeigt sich als im Eimer, noch bevor ich die 90° habe. Und der Unterschied ist dann......welcher? :/ Sorry, es ist nicht meine Absicht hier irgendwie rumzustänkern....aber ich verstehe es ganz ehrlich beim besten Willen nicht :(

  • Finde das Thema spannend . Wenn es bei XY knackt , wenn man 80-90 Grad nachgezogen hat , dann ist der Wert XY der ungefähr richtige Gesamtdrehmomentwert .

    XY = z.B. 145 NM

    ....

    Man könnte also den Drehmomentschlüssel auf 155 NM einstellen, und die 90 Grad beginnen . Wenn es bei 60,70 Grad schon knackt , ist es zumindest brenzlig.

    Generell haben die Anzugsvorschriften aber ihren Sinn , und eigentlich macht man damit nix falsch.

  • Hast du eigentlich neue Schrauben genommen, oder die alten wiederverwendet?

    Ja, ich habe natürlich neue Schrauben genommen, hab ich aber auch im Text stehen.

    Auf Nummer sicher bist du immer wenn du den Drehmomentschlüssel hochstellst und dich mit Drehmoment an die 90° rantastest.

    Ich bun vielleicht nicht der größte Mathematiker, aber den Drehmoment immer höher stellen bis ich die 90Grad erreicht habe macht für mich wenig Sinn.

    Wenn ich dann z.B. bei 130 Mn oder 45Grad bin und das Metall wird weich ist das Gewinde dennoch hinüber.

    Denke dass die Vorgaben von VW doch schon Sinn machen.

    Bei den Vorgaben ist es auch eher zweitrangig ob die Gewinde gefettet sind oder nicht.

    Der Grunddrehmoment (hier90Mn) dient dazu die Schraube sauber anzulegen; die 90 Grad um sie festzuziehen.

    Dabei ist der Reibwiederstand eigentlich egal.

    Wenn so wie bei mir was kaputt geht, liegt es nicht am Anzugmoment sondern an schwachem Material.

    Gruß Udo

  • Die Radlagergehäuse sind da ziemlich zickig. Bei mir sind überall helicoils drin, nachdem ich mir immer Mal wieder die Gewinde rausgezerrt habe. Sieht dann aus wie eine Spiralfeder, die um die Schraube gewickelt ist...

    Wenn da kein helicoil ist, zieh ich meistens etwas weniger fest.

  • Die Radlagergehäuse sind da ziemlich zickig. Bei mir sind überall helicoils drin, nachdem ich mir immer Mal wieder die Gewinde rausgezerrt habe. Sieht dann aus wie eine Spiralfeder, die um die Schraube gewickelt ist...

    Wenn da kein helicoil ist, zieh ich meistens etwas weniger fest.

    Ist bei mir auch schon passiert. Helicoil rein und gut. Ist an der Stelle zwar etwas nervig das Gewinde zu schneiden, aber geht schon.

    Seit dem bekommen die Schrauben bei mir einfach 120Nm und gut. Ich finde 90Nm+90° schon arg viel. Bei 90° treten schon enorme Kräfte in so einem kleinen Gewinde auf. Was das mit so einem weichen Guss macht sollte klar sein. Verstehe auch nicht was das bringen soll die Gewinde so zu drangsalieren. Das Gelenk hält im Sitz auch mit weniger als 90Nm+90°


    Wenn bei dir ein Riss im Gehäuse war dann war der wahrscheinlich schon vorher da. Das reißt nicht durchs Überdrehen der Schraube.

  • So hallo erstmal;

    ich bin jetz durch an meinem Bus.

    Nach dem Radlager Missgeschick hab ich ja ein neues Radlagergehäuse verbaut.

    Jetzt hab ich noch die sSheiben und Beläge vorn getauscht.

    Mein Bus fährt sich quasi wie neu, jetzt sind ja inzwischen nahezu alle Lager und Gumminteile einmal durchgetauscht.

    Die Vibrationen, die mich schon seit dem Kauf geärgert haben, sind jetzt auf einmal auch komplett verschwunden.

    Ich kann jetzt bis zur Endgeschwindigkeit (syncro bedingt 157Km/h) nichts mehr feststellen.

    So kann ich jetzt nächsten Monat auch die neue Plakette abholen.

    Die hinteren Antriebswellen werden erst nach dem"TÜV" wieder eingebaut, damit er mal auf den Bremsenprüfstand fahren darf.

    Die Jungs von der Prüfstelle trauen sich nie wegen der Vicsokupplung, aber ich weiß, dass ihr Prüfstand das erkennt.

    Dennoch haben sie bsiher immer eine Verzögerungsmessung gemacht.

    Gruß Udo

  • Damit es gesagt ist - es ist nicht egal ob die Schraube geölt ist oder nicht.

    Ölt man die Schraube hat man schon bei 90Nm deutlich höhere Vorspannkräfte. Wenn dann noch 90 Grad dazukommen wirds zu viel.

    Oder anders ausgedrückt, es entspricht dann halt ungeölt 90Nm + der Winkel den man durchs ölen mehr schafft + 90 Grad.

    Pi mal Daumen vermutlich vergleichbar mit 90Nm ungeölt + 120 Grad.


    Warum macht man das mit dem Winkel?

    Grund 1: Bei niedrigem Drehmoment ist die Streuung durch den Reibwert noch nicht so groß, je höher das Drehmoment desto größer die prozentuelle Abweichung bei der erreichten Vorspannkraft.

    Der zweite Teil über den Winkel ist nicht vom Reibwert abhängig und dadurch viel genauer.

    Grund 2: Wenn man Schrauben in die Streckgrenze zieht (Dehnschrauben) längen sie sich plastisch. In diesem Bereich erhöht sich das Drehmoment nicht mehr.

    Es ist aber in gewissen Fällen durchaus gewollt den Zustand zu erreichen.

    D.h. für eine kontrollierte Dehnung zieht man die Schraube im elastischen Bereich mit Drehmoment und dann längt man sie kontrolliert über den Winkel.

    Würde man es nur mit Drehmoment versuchen würde der Schlüssel nie auslösen bis die Schraube ab ist.

  • Grund 2: Wenn man Schrauben in die Streckgrenze zieht (Dehnschrauben) längen sie sich plastisch. In diesem Bereich erhöht sich das Drehmoment nicht mehr.

    Es ist aber in gewissen Fällen durchaus gewollt den Zustand zu erreichen.

    D.h. für eine kontrollierte Dehnung zieht man die Schraube im elastischen Bereich mit Drehmoment und dann längt man sie kontrolliert über den Winkel.

    Würde man es nur mit Drehmoment versuchen würde der Schlüssel nie auslösen bis die Schraube ab ist.

    Wenn sich die Schraube plastisch verformt hat, dann verliert sie ihre Vorspannkraft, diese wiederum gleicht ja die Setzung der Bauteile aus! In welchem Fall möchte man dies erreichen?

    Dehnschrauben sind eine besondere Bauform und nicht jede Schraube die mit Winkelanzug angezogen wird ist eine Dehnschraube. Wie du korrekt gesagt hast, ist es viel präziser in eine definierte Zugfestigkeit zu kommen, wenn man über dem Winkel geht, statt über das Drehmoment alleine.

    Dehnschrauben wirken durch ihre Bauart wie eine Zugfeder und können so größere Setzunterschiede und thermische Ausdehnungen ausgleichen, weil sie eben nicht plastisch verformt sind, sondern im elastischen Bereich, ergo immer wieder in den Ausgangszustand zurück wollen!

  • Nein, der elastische Teil bleibt erhalten.

    Man reizt mit diesem Anzug die maximal mögliche Vorspannkraft aus. Ab einem gewissen Punkt wird diese halt nicht mehr höher sondern "verpufft" in plastischer Längung.

    Eine gewisse plastische Verformung ist zulässig.

    Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, dass es am T4 irgendwo Schrauben gibt die so angezogen werden.

    Ggf. die Kopfschrauben.

    Bei allen anderen Schrauben mit Drehmoment + Winkel dürfte der Grund eher beim Reibungsthema zu suchen sein.

    Oder ggf. Bei der Kurbelwellen Zentralschraube in der Verfügbarkeit von Werkzeug.

    Man kann sich nämlich in Vertragswerkstätten ein (teures) Werkzeug sparen indem man die Schrauben nicht mit 450Nm anzieht sondern mit 150Nm + Winkel.

    Den Drehmomentschlüssel bis ca. 250Nm braucht man in der PKW Werkstatt ständig, alles darüber braucht man nur in Ausnahmefällen.