Gasfedern für Hubbett berechnen (senkrecht anheben)

Bitte bei Problemen mit dem Forum das Endgerät und Version angeben!
  • Moin,

    wir bauen gerade ein Bett in unser Hochdach, welches senkrecht angehoben werden soll, um auf voller Länge Stehhöhe zu ermöglichen. Das würden wir gern mit Gasfedern realisieren, die Frage ist nur: Wie?
    Das Bett soll 40cm senkrecht in die Höhe gehoben werden, mein Gedanke wären jetzt 4 Gasfedern - eine in Richtung jeder Ecke, damit das Ding sich nicht schräg hochdrückt. Gasfedern darum, damit das Bett dann während der Fahrt sicher oben bleibt.
    Die gängigen Berechnungstools gehen aber immer nur von Gasfedern für eine Klappe aus. Wie mach ich das in meinem Fall?
    Ich hab mal ein paar rudimentäre Zeichnungen angefügt wie ich mich das vorstelle, wie komme ich jetzt aber zu den passenden Gasfedern?

    Bettplanideegedöns.jpg

  • letztendlich sind das "zwei Klappen".

    Erst das eine Ende hochdrücken, dann das andere. Die Drehachse ist jeweils am Ende.

    Plus 20% Sicherheit, plus 10% Alterungszuschlag.

    Zeitgleich wird eh nicht funktionieren ohne Scherenmechanik oder vier Hände.

    Eine Sicherung beim Fahren würde ich aber noch einbauen (Riemen oder so)

    Grüße, RalphCC

  • Ja, ich hab mit der Sicherung das eher umgekehrt gedacht, also nach dem Runterziehen wird das Ding unten per Pinöpel eingerastet. Sobald man drauf liegt ist dann eh genug Gewicht drauf dass es nicht hochkann.
    Das Konstrukt hat derzeit 7 Querstreben, die alle das Nuten-System haben - da wollte ich Griffe dran anbringen an beiden Enden zum Hochdrücken und runterziehen.

    Was in meinen Kopf nicht reinwill ist halt der Gedanke, wie weit die Dämpfer ausfahren müssen, also wieviel Hub ich benötige. Ist in meinem Fall Hub = anhebehöhe, weil ich die "Plattform" ja gleichmässig hochheben möchte?
    Und das Gesamtgewicht der Plattform (plus Sicherheit plus Alterungszuschlag) sollte dann auf alle 4 gleichmäßig verteilt werden, korrekt?

  • der hub der Gasfedern ist davon abhängig, wie weit horizontal auseinander du die Befestigungspunkte setzt (in der unteren Position)

    Gruß Tilo

    Surfwomo für 3 jetzt mit beschreibung, ABL mit 130.000 km,LLK eingetragen, Modelljahr 94, EZ Mitte 97, langer 5. (-,70) extralanger 6. (-,59)__OHNE folgende Selbstverständlichkeiten: Airbag, Servolenkung, ABS, WFS (Klima, elektr. Fensterheber usw usf)

  • Gibts da irgendwelche Hilfen wie man das berechnet? Ich bin gedanklich grad da irgendwie verquer dabei.
    Im geschlossenen Zustand sollen die Dämpfer fast waagerecht liegen. Geöffnet soll die Fläche wie gesagt um 40cm angehoben werden.

  • Du brauchst auf jeden Fall eine Zwangsführung für die Ebene, ansonsten kippt das Bett weg nach vorne oder hinten.

    Ohne Linearführung, Teleskop oder dergleichen wird es schwer fürchte ich.

    Zumal das Runterklappen auch schwer sein dürfte. Bei normalen klappen hast du immer mit der Handkraft einen guten Hebel Gegenüber der Feder, das fällt bei der Konstruktion eher aus. Also musst du die volle Haltekraft der Feder überwinden.

  • Ich hatte gehofft, dass ich quasi erst eine Seite "anheben" kann, danach die zweite, und das Bett dann durch die Ausfahrrichtung der Dämpfer in seine Endposition kommt. Da die diagonal zueinander "drücken" sollte es doch nicht wegkippen wenn es oben ist? (unten kanns ja eh nicht, da liegt es ja auf der Kante vom Dachrahmen auf).
    Ich hab keinen Anspruch darauf, dass das Bett parallel sich nach oben / unten bewegt. Im Zweifelsfall wird zum Befestigen des Bettzeugs da fix n Netz drübergeworfen und mit Druckknöpfen fixiert.
    Was ich gerne möchte ist halt, dass das Bett mit einer mechanisch möglichst platzsparenden Lösung sich nach oben bewegt und dann da während der Fahrt bleibt ohne rumzuschwingen.

  • Oben ist es nicht stabil, weil du 4 Gelenke in der Form hast. Nur bei 3 wäre es stabil.

    Bau Die form Mal aus lego, dann siehst du es.

    So kann es prinzipiell verkippen: 1688509192747592798303619498859.jpg

    Wie wär's hiermit: dabei bildet die Feder ein Dreieck mit den vorderen streben (rechts senkrecht), dadurch steht's stabil.16885090217647179167689020449425.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von fried chycken (5. Juli 2023 um 00:20)

  • Danke fried chycken für Deine Mühe,
    ich gebe aber zu ich verstehe gerade Dein zweites Bild nicht. Kannst Du dazu noch was erläutern?

    Hatte eben auch schon den Gedanken ob ich da nicht einfach so ne Art zick-zack-Scharnier an jeder Ecke dranbauen kann, also ganz mechanisch - eins, was sich dann wenn man es aufstellt mit einer Hülse arretiert. Sowas muss es doch auch nachträglich zu kaufen geben?

    Ansonsten plünder ich vielleicht wirklich mal die Lego-Kiste... müsste irgendwo auch Pneumatik-Hubzylinder noch haben.

  • Ich würde mir Gedanken machen, es wie eine Schaukel herunter zu Schwenken . Dann brauchst Du nur nicht so viel Technik. Sonst müsstest Du ja Dämpfer, die eine ungefaire Länge von 90cm Länge haben. Anderseits würde man mit max. 50 auskommen.

    Und wie sollen die Dämpfer das Bett oben halten, wenn sie immer in Druckstellung sind, wegen der schrägen Stellung. Denn die kommen ja nie( in deiner Zeichnung) über den Punkt hinaus, wo sie das Bett oben halten.

    Gruß Detlef
    Gott erschuf den Menschen, weil er vom Affen enttäuscht war. Danach verzichtete er auf weitere Experimente.
    > Mark Twain <

    Bitte lieber eine PN schicken als eine Mail

  • Unmaßstäbliche Skizze, die Schenkel vom Bett müssen natürlich mit der Strebe und der Feder harmonieren. So klappt ein Teil hinten senkrecht und der andere Teil nach oben, steht aber gerade in der Endposition.

    Ansonsten Guck mal nach Gelenken für die kleinen Pilzdach Konstruktionen, Die müssten genau deine ursprüngliche Idee unterstützen, aber mit Zwangsführung gegen verkippen - sowas in der Art: https://www.niewiadow-ersatzteile.de/shop/hubdach/

  • Ah, Du willst die Bettplatte aufteilen?
    Das ist bei uns kategorisch ausgeschlossen, die soll als Ganzen senkrecht nach oben, damit in ihrer Endstellung alle Fenster im Hochdach von unten frei und bedienbar sind. Geplant ist derzeit auch in die Bettplatte (da aufgrund der Konstruktion aus Nut6-Profilen 20mm dick) noch LED-Spots mit einzubauen, die dann bis man das Bett runterzieht die Innenraumbeleuchtung darstellen (Stromversorgung geht über nen Flexiblen Zulauf, absteckbar um den im Falle eins Kabelproblems reparieren zu können)

  • naja, bis auf hinten wäre ja alles zugänglich. Teilen halt mit Scharnier.

    War nur'n Vorschlag, weil deine Ausgangsidee eben zu viele Freiheitsgrade lässt. Wenn du bei einer ganzen Platte bleiben willst (was ich als konstruktiv schwierig erachte, Bewegungen um eine Drehpunkt sind technisch viel einfacher umzusetzten als parallele Linearverschiebungen), bleibt dir nur so eine Variante in der Art wie in meinem Link. Trotzdem hängt es sehr von der Massivität des Teils ab, wie wackelig es in der oberen Position wird. Ich bin jedenfalls sehr interessiert, wie es am Ende klappt.

    Letzte Idee bevor ich an der Matratze horche: Gasdruckfeder weg, in jede Ecke eine Linearführung und eine Gewindespindel. Muss nur der Gleichlauf sichergestellt werden.

  • Das würde einen wieder stark bei der Ellenbogen-Bewegungsfreiheit einschränken :D
    Ich habe eben mit Lego auch mal an einer Scherenmechanik gespielt, aber hatte da das Problem, dass das Ding ja dann weiterhin um die unteren/oberen Ankerpunkte sich parallel verschieben kann (Parallelogramm-Style). Und das so zu begrenzen, dass auch bei einer Vollbremsung / Starker Beschleunigung nix passieren kann, halte ich für gar nicht so einfach.
    Genau dasselbe Problem mit Linearspindeln (abgesehen davon dass die ewig brauchen), oder einfach nur senkrechten Nut-Führungen, wo man das Ding auf Wunschhöhe mit nem Pinökel feststeckt: Wo soll man diese am oberen Bereich im Hochdach festmachen? Da gibts ja keine Träger und kein massives Dach, wo man was dran befestigen könnte.

    Ein weiterer Vorteil einer einteiligen Platte ist nebenbei, dass man da eine einteilige Matratze verwenden kann.
    Optimalerweise sollte das Ganze so sein, dass man das Bett wenn vorne und hinten je eine Person anpackt in wenigen Sekunden hoch- oder runterklappen kann. Das ist das Ziel. Nix elektrisches, nix was langwierig über Seilzüge oder Spindeln läuft, klack-klack und fertig - und da man das komplette Bettzeug oben drauf liegen lassen kann auch dann sofort bezugsfertig.

  • Viel Erfolg ;)

    Ich habe eine Abwandlung der Westfalia Schienenkonstruktion und bin sehr zufrieden, erfüllt aber nicht deine Anforderung.

    Aber deine bisherigen Idee hat eben keine Chance, das Bett oben Horizontal zu halten und eine Zwangsführung in Fahrtrichtung gibt's auch nicht. Irgendeine Hebelage wirst du brauchen, ein Viergelenk hat einfach zu viele Freiheiten.

    Außerdem darfst du die Gasfeder nur als Zug/Druckstab begreifen. Querbelastung quittiert sie mit sofortiger Einstellung der Arbeit. Das schränkt die Kraftübertragung zusätzlich ein.

    Bitte weiter berichten.

  • 20230705_010838.jpg

    So wäre es vielleicht realisierbar. Auf beiden Seiten jeweils zwei Kniehebel mit je einer Gasfeder verbunden und auf einer Kopfseite eine Führung, die das Bett bei einer Bremsung hält.


    Alle sagen, "das ist unmöglich". Einer hatte das nicht gewusst, und es dann gemacht.

  • Für eine Zwangsführung in Fahrtrichtung würde aber eine Art "Überrollbügel" im Hochdach doch auch funktionieren, oder?
    Ich stell mir grad das vor den auch aus Nutenschienen zu bauen, oder sogar direkt als 2mm oder dickerem Metall, und dann darin ne Arretierungsmöglichkeit zu haben, dass das angehobene Bett oben auf einer Seite, vorne oder hinten, mit nem Stift fixiert wird.
    So ähnlich wie diese Schiebe-Schlösser, wo man nen Riegel vorschiebt und durch umlegen das Ding arretiert.
    Wenn dann ein an Dämpfern angehobenes Bett auf diese Art und Weise in seiner vorwärts/Rückwärtsbewegung fixiert wird - wäre es dann nicht "safe" gegenüber
    Optimalerweise hätte man vermutlich einen Bügel vorne und einen hinten, damit jegliche Schlingerbewegung verhindert wird, oder?
    (anstatt Bügel könnten es auch einfach "Ständer" oder "Säulen" sein die parallel zum Bettrahmen senkrecht nach oben gehen - müsste dann mal wieder Harz und Glasfasergewebe zum Laminieren auspacken...)

    thommi Danke! Genau so meinte ich das mit ner Führung oder so, nur evtl. nicht als Führung sondern nur zum Arretieren am Endpunkt. Hab da grad an Federriegel zum Arretieren gedacht, weil man damit a) das Ding auch unten arretieren könnte und b) die Teile nicht während der Fahrt aufgehen können.
    Deine Idee mit den Kniehebeln, die von ner Gasfeder auseinandergedrückt werden, find ich cool. Die Berechnung der notwendigen Stärke dürfte aber interessant werden, und die Heben sind zusätzliche mechanische Elemente... aber das könnte trotzdem was sein.

    Morgen. Ich wollte um 8 aufstehen, morgen ist auch ein Tag, und dann bau ich mal mit Lego weiter :D

    Einmal editiert, zuletzt von JackN (5. Juli 2023 um 01:28)

  • Im ersten Post schreibst du, dass das Bett während der Fahrt oben sein soll!

    Warum?

    In der Regel sitzen dann alle auf den sitzen und brauchen hinten keine Stehhöhe!

    Das Bett muss doch nur während des stehens, Kochen, rumlaufen im Auto und so oben sein.

    Während der Fahrt kann es doch unten auf dem Rahmen liegen.

    Und bitte den denken:

    Gasfedern dienen nur zur Unterstützung bei Dr Bewegung!

    Der sind nicht dafür gedacht etwas auf Dauer oben zu halten!

    Daher brauchst sowieso etwas mechanisches wo das Bett drauf steht!

    Phantasie ist wichtiger als Wissen,

    denn Wissen ist begrenzt!

    (Albert Einstein)

  • Das ist bei uns kategorisch ausgeschlossen, die soll als Ganzen senkrecht nach oben, damit in ihrer Endstellung alle Fenster im Hochdach von unten frei und bedienbar sind.

    Um das Bett gerade und stabil nach oben zu bekommen braucht es eine Führung. Vier Gelenke in jeder Ecke bedeuten, dass es immer in eine Richtung wegkippt.

    Das gleiche Problem hatte ich damals bei meinem Hubdachzelt zu lösen. Da habe ich als Führung (doppelte - wegen der zu überwindenden Höhe) Scheren genommen. Nur dadurch kannst du eine parallele (oder auch in gewissen Winkeln) geführte und stabile Lage der Platte erreichen. Erste Idee war auch das Dach dann mittels Gasdruckfedern anzuheben - letztendlich sind es dann elektrische Antriebe geworden.

    Das Prinzip und wie ich dazu gekommen bin kannst du hier ganz gut sehen und in dem Link (Aufs Bild klicken) gibts dazu noch mehr Infos ...

    Mit solchen Hubscheren kann man - je nach Scheren-Geometrie - ganz unterschiedliche Bewegungen und Endstellungen der anzuhebenden Platte realisieren. Die Platte kann parallel angehoben werden (wie bei mir) oder sich parallel verschieben oder auch in gewissen Winkeln angehoben werden.

    206526-modell-jpg

    206524-hubdach-ohne-verkleidung-serie-jpg

    Hier die Zeichnung dazu: Zeichnung Konstruktion Hubdachzelt (Scheren)

    Auf dem Dach konnte man im angehobenen Zustand durchaus sitzen oder schlafen (ist öfter mal vorgekommen). Ganz so stabil muss deine Konstruktion ja nicht werden - die liegt im belasteten Zustand ja unten auf.

    Gruß, jörg