ESP einstellen - Weißer Qualm

Bitte bei Problemen mit dem Forum das Endgerät und Version angeben!
  • Hallo,

    Ich bzw. mein AJA hat folgendes Problem:

    Wenn man im Leerlauf quasi eine Abgasuntersuchung macht, qualmt er ab (sehr) hohen Drehzahlen stark weiß und stinkt.

    Unverbrannter Diesel also. (Oder?)

    Und jetzt das lustige: wenn man den Kaltstart-Zug zieht ist der Qualm weg.

    Wieder rein geschoben, nochmal getestet, wieder da.

    Gemacht:

    Förderbeginn eingestellt und mehrmals kontrolliert.

    Kompression passt (27,5bar - knapp 29bar)

    Überholte Einspritzdüsen verbaut (Qualm sowohl davor, als auch danach)

    Tippe also stark auf ESP. (Korrekt?)

    ESP hab ich mal abgedichtet (incl. neuer Welle) und dank ausreichend gebastel bereits vor meiner Zeit, ist wsl. keine der Einstell-Schrauben mehr auf ihrem originalen Platz.

    Bevor ich jetzt wie wild anfang, an Welle und Schrauben zu drehen:

    Hat jemand noch eine andere Idee außer ESP verstellt?

    Was ist die sinnvollste Herangehensweisen/Reihenfolge bzgl. einstellen?

    Abgesehen vom Bosch Dienst. Wenn irgendwie möglich, würde ich das gern selber machen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mr.Moe (18. Oktober 2023 um 21:44)

  • Falscher Förderbeginn.

    Hatten wir beim AJA auch.

    Ich weiß, dreimal kontrolliert, hab ich gelesen.

    Wir mussten die ganze Pumpe etwas verstellen um den richtigen Förderbeginn einzustellen.

    Und mal an der Mengenschraube drehen.

    Phantasie ist wichtiger als Wissen,

    denn Wissen ist begrenzt!

    (Albert Einstein)

  • Der KSB hat normalerweise keinen Einfluss bei höheren Drehzahlen.

    Voll. Deswegen „lustig“.

    Aber nachdem der KSB da eindeutig einen Unterschied macht, dürfte das bei der Pumpe aus irgend einem Grund anders sein.

    Pumpeninnendruck…kann man den einstellen/messen? Ist ja nur ein Sauger.

    Jedenfalls dicht und keine Luft im Vorlauf.


    Und mal an der Mengenschraube drehen.

    Ja, das ist die Frage. Erst an Mengenschraube drehen oder erst mal Hebel/Welle verstellen?

    Er qualmt ja erst bei hohen Drehzahlen - ist das nicht eher ein Hinweis auf Hebel/Welle verstellt?

  • Der Pumpeninnendruck nimmt mit Pumpendrehzahl zu, dass hat nix mit Sauger oder Turbo zu tun. Mit steigendem Innendruck verstellt sich der hydraulische Spritzversteller und überwindet die mechanische Verstellung vom KSB. Ist die Pumpe undicht oder Luft im Kraftstoffsystem funktioniert der hydraulische Spritzversteller nicht und der KSB hat auch bei höheren Drehzahlen Einfluss. Theoretisch könnte der Spritzversteller auch klemmen. Was mir noch einfällt. Die Hohlschrauben von den Kraftstoffanschlüssen werden auch gerne vertauscht. In der Hohlschraube für den Rücklauf (mit OUT markiert) ist eine Rückstromdrossel eingebaut, die Einfluss auf den Pumpendruck hat. Wird die mit der Hohlschraube vom Zulauf (IN) verwechselt läuft die Pumpe auch mies.

  • Ok, danke.

    Beim TDI gibt’s beim Spritzversteller ja noch ein Ventil - dachte darüber kann man evtl. messen.

    In/Out Markierungen hab ich ohne vorgeklappten Kühler grad nicht erkennen können, aber Vorlauf ist auf der Seite vom Antriebsrad, Rücklauf sitzt Nähe HD-Teil am Deckel. Sollte also passen.

    Klemmender Spritzverteiler…hm. Wenn ich dessen Deckel auf mach, kann ich den entnehmen und bekomm alle Teile auch wieder korrekt rein?

    Er qualmt ja erst bei hohen Drehzahlen - ist das nicht ein Hinweis auf Hebel/Welle verstellt?

    Hast du dazu eine Einschätzung?

  • Ok, danke.

    Beim TDI gibt’s beim Spritzversteller ja noch ein Ventil - dachte darüber kann man evtl. messen.

    In/Out Markierungen hab ich ohne vorgeklappten Kühler grad nicht erkennen können, aber Vorlauf ist auf der Seite vom Antriebsrad, Rücklauf sitzt Nähe HD-Teil am Deckel. Sollte also passen.

    Klemmender Spritzverteiler…hm. Wenn ich dessen Deckel auf mach, kann ich den entnehmen und bekomm alle Teile auch wieder korrekt rein?

    Das die Leitungen für Vor- und Rücklauf an der Pumpe richtig angeschlossen sind, davon bin ich ausgegangen. Wie geschrieben ist es wichtig ob die Hohlschraube auch passen.

    Ein klemmender Spritzversteller ist eher selten bzw. habe ich noch nie erlebt.

  • Mr.Moe 18. Oktober 2023 um 21:37

    Hat den Titel des Themas von „Weißer Qualm bei „Abgasuntersuchung““ zu „ESP einstellen - Weißer Qualm“ geändert.
  • Wie sehen denn die Steuerzeiten von KW und NW aus? Passt das tatsächlich zur Stellung der ESP?

    Der Motor ist dann kalt... Also Kondensverluste... da es hinten stinkt.

    1. Steuerzeiten noch mal kontrollieren.

    2. Dieselzulauf prüfen, dazu Dieselfilter, das Vorheizventil im Filter erneuern.

    Die Hohlschraube aus dem Rücklauf ausschrauben und kontrollieren.

    Verdreckt, zu?

    Tank prüfen, Wasser?

    E pluriBUS unum :applaus:

  • Den Abscheider und die Kurbelgehäuseentlüftung prüfen.

    Und zu guter letzt eine Druckverlustprüfung machen.

    Ggf vorher noch den Kühlkreislauf abdrücken, Drucktest durchführen.

    E pluriBUS unum :applaus:

  • Der Motor ist dann kalt... Also Kondensverluste...

    Den Satz versteh ich nicht so ganz.

    NW Stellung

    (auf OT stellen, Ventildeckel ab und 2xFühlerlehre. Korrekt?)

    hab ich aus Mangel an Fühlerlehren noch garnicht kontrolliert.

    Ohne Lehren geht’s nicht, oder?

  • Ich sag es mal so, mit würde es vereinfachen...

    Kondensverluste sind gerade bei Kaltstart am höchsten. Da ist der Motor kalt, der Dieselnebel Kondensiert an den kalten Zylinderlaufflächen....

    Beim Benziner wird dann bspw. einfach mehr eingespritzt...

    Beim Diesel hast du dann Flammstart, Glühkerzen ua, oä als Ausrüstung verbaut.

    Qualmt dein Motor weiß und stinkt dabei, ist das recht sicher unverbrannter Dieselkraftstoff.

    Also unverbrannte Kohlenwasserstoffe.

    Die stinken und sind ausserdem auch noch der Gesundheit nicht förderlich.

    Im Endeffekt läuft dein Motor also so vermute ich entweder zu kalt was die kondensverluste bestätigen würden.

    Aber es könnte auch sein,, das die Steuerzeiten nicht stimmen, du also unzureichend aufbereiteten Dieselkraftstoff nicht verbrannt bekommst. Heißt auf deutsch die Ventile schließen evtl nicht, oder zu früh, zu spät, oder durch Ablagerungen unzureichend.

    (Daher der Tipp mit der Druckverlustprüfung)

    Einspritzdrücke der Düsen?

    Tatsächlich iO?

    Schnarrverhalten der Düsen?

    Schließen die Düsen richtig oder siffen die nach?

    Das hast du mit Sicherheit noch nicht alles kontrolliert, oder?

    E pluriBUS unum :applaus:

  • Ohne Lehren geht’s nicht, oder?

    Du kannst es zur Not auch per Sichtkontrolle checken.

    Dazu die KW auf OT stellen, den ESP-Riemen entspannen und das ESP-Seitige NW-Rad demontieren (Gegenhalter nötig!). Jetzt siehst Du von der ESP-Seite her, wie die NW steht. Wenn die Nut der NW wirklich schief zur Kante des ZK steht, sollte das auf fallen :aehhh:

    Gruß, Uwe

    T4 LR - aus Freude am mitnehmen

    T4 Caravelle AHY + Box LR mit 2 Schiebetüren -> hier die Geschichte meines T4 "Red Beast"

    T4 Caravelle ACV LR mit 2 Schiebetüren -> 2. Bus The Great Blue Greek

    T4 MV 1 AHY _> Schlachtbus

    Meine bisherigen Busse:

    T2 Bj. 72 mit Umbau auf 1,7 Liter Doppelversager mit 68 PS = Saufmobil
    T4 Allstar Bj. 95 mit ABL = Supersparsam
    T4 Topstar TDI ACV Bj. 98 = Superschön
    T4 Caravelle kurz ACV mit 2 Schiebetüren = Extrem Praktisch

    T4 MV II AXG als ex. 2. Bus "Silversurfer"

  • Kleiner Nachtrag...

    Dein Chokezug sorgt bei Betätigung dafür den Einspritzzeitpunkt in Richtung früh zu verstellen.

    Die hohen kondensverluste werden dadurch ausgeglichen das der Diesel quasi mehr Zeit hat ein flammfähiges Gemischzu bilden.

    Im warmen Zustand wird dann der Motorlauf ein wenig "rauer", da die Kolben auch gegen den Druck hochladen müssen....

    Wenn der dann aber besser läuft, musst du erstmal rausfinden warum du diese HC bekommst.

    Im hohen Drehzahlbereich wird das Thema Ventilüberschneidung noch viel wichtiger....

    Da kannst du dann auch die Abgasanlage mit einbeziehen. Ist die frei oder sorgt die durch Verstopfung dafür , das der Gasaustausch der Zylinder gehemmt wird.

    Auch das könnte dein Problem sein.

    Musst du alles mal nachschauen... :)

    E pluriBUS unum :applaus:

  • Die Fühlerblattlehren brauchst du nicht. Ein Zehntel hin oder her merkt der Motor nicht. Der KSB verstellt den Förderbeginn um 2.5° nach früh. Das merkt der Motor dann schon.

    OT am Schwungrad und Nockenwelle muss übereinstimmen und der FB nach den Angaben für den AJA eingestellt werden.

    Der AJA ist fast identisch mit dem AAB, nur hat der AJA nen Oxikat und eine modifizierte ESP. Daher weicht der FB ein wenig vom FB des AAB ein wenig ab.

    Evtl wurde er auf AAB eingestellt.


    Alle sagen, "das ist unmöglich". Einer hatte das nicht gewusst, und es dann gemacht.

  • hab ich aus Mangel an Fühlerlehren noch garnicht kontrolliert.

    Ohne Lehren geht’s nicht, oder?

    Fühlerleeren braucht man nicht.

    Wenn das Lineal rein geht ist das schon gut. Und schauen das es halbwegs mittig steht.

    Der/die Riemen längen sich noch und dann würde es sowieso nicht mehr stimmen. Daher auch die Toleranzen in den Werten für den Einspritzzeitpunkt im Wiki.

    Phantasie ist wichtiger als Wissen,

    denn Wissen ist begrenzt!

    (Albert Einstein)