Hallo Forum,
habe heute den Zelt-/Faltenbalg an unserem 95er T4 mit Aufstelldach gewechselt. Auch auf die Gefahr hin, dass es eine
solche Anleitung schon gibt, oder meine zu ausführlich sein sollte, im Folgenden ein kleines How-To:
Was wird benötigt?
- neuer Faltenbalg
- Akkuschrauber mit kleinem Kreuzschlitz-Bit, kleiner Schraubenzieher
- alter Eiskratzer, handelsüblicher Pfannenwender aus Holz oder Kunststoff, kleiner Gummihammer
- Leiter, leerer Bier- oder Sprudelkasten
- ein möglichst großgewachsener Helfer
- ca. 2-3 Stunden Zeit
Und so wird's gemacht:
1. Aufstelldach aufklappen, Bettauflagen und vorderes Bettteil rausnehmen
2. Schrauben an den Aluleisten am Hochdach lösen, Aluleisten Ausbauen und ggf. beschriften (v,h,l,r), es handelt sich nur um vier Teile.
Der Faltenbalg sollte jetzt vom Aufstelldach gelöst sein.
3. Jetzt die Gummidichtung (beginnend am Fahrzeugheck, da gibt es eine Stelle, wo sich de Dichtung gut fassen lässt) vorsichtig aus der unteren
Aufnahemschiene, die an der Karosserie befestigt ist, rausziehen, reinigen und weglegen. Die untere Kederschnur des Faltenbalges ist damit frei und
man kann ihn über das Aufstelldach stülpen und abnehmen.
4. Jetzt ist der Zeitpunkt, ein verschmutzes oder nasses Aufstelldach zu reinigen bzw. zu trocknen, denn nun muss der neue Zeltbalg über das noch geöffnete
Aufstelldach gestülpt und grob ausgerichtet werden (Ecknähte müssen an den Ecken liegen).
5. Die Aluleisten vorne und hintem am Hochdach lose anschrauben, so dass noch genug Luft bleibt, um die obere Kederschnur von außen in das Profil einzulegen und dieses dann erst
festzuschrauben. Hier empfiehlt es sich v.a. an den vier Ecken Kraft und Gefühl walten zu lassen, und von innen aud außen zu arbeiten. Nachdem die Front und die Heckleiste
montiert sind, müssen nur die beiden Seitenschinen auf die gleich Art befestigt werden, was aber die einfachere Übung ist. Jetzt ist der neue Faltenbalg oben runderhum
besfestigt und hängt lose nach unten.
6. Das Aufstelldach etwas absenken und mit einer leeren Mineralwasserkiste abstützen. Dann den Stoff über die vorderen (wichtig, vorne anfangen, da dort die Spannung am
größten ist) beiden Ecken ziehen (hier ist viel Kraft nötig) und die untere Kederschnur in die Aufnahmeschiene einlegen bzw. eindrücken. Danach das gleiche am Fahrzeugheck
durchführen. Wenn nun die untere Kederschnur rundherum in der Aufnahmeschiene liegt, kommen die Spezialwerkeuge zum Einsatz.
7. Die Mitte der Gummidichtung ermitteln, und diese vorne am Fahrzeug mittig anlegen und in die untere Aufnahemschiene, wo bereist der Zeltstoff eingelegt wurde, eindrücken.
Besonders an den vier Ecken ist das nicht ganz so schnell gemacht, aber ein wenig "pfriemeln" lohnt sich. Nun nimmt man den Pfannenwender oder auch einen alten
Eiskratzer (flache, breite Seite nach vorne) und treibt mit einem Gummihammer die Dichtung fest und möglichst verlustfrei in die Schiene ein. Wenn sie überall gut anliegt (von außen ist dann nur noch
die abgerundete Seite der Dichtung zu sehen) kann man das Aufstelldach vorsichtig auf volle Höhe bringen und einrasten. Wenn sich jetzt keine Profile, Dichtungen gelöst haben,
und der Stoff keine Falten wirft, ist alles o.k. und das obere Bett kann wieder vervollständigt werden.
Man kann sicherlich auch Profiwerkzeug einsetzen, wir haben halt das genommen, was gerade geeignet schien. Ob die Anleitung auch für die neueren Modelle ab Mj. 1996 passt,
kann ich nicht beurteilen. Am schwierigsten ist es, denn Stoff an den "neuralgischen Punkten" nicht zu heftig zu belasten (der Klügere gibt nach - und reißt), und die Dichtung an den Ecken
sauber einzuarbeiten. Ansonsten ist es eine gut zu bewältigende Arbeit.
Gruß vom Cali1995