Bitte um Rat: Bulli aufwendig in Schuss setzen oder verkaufen?

Bitte bei Problemen mit dem Forum das Endgerät und Version angeben!
  • Hallo zusammen,

    ich grübele seit Wochen, was ich mit meinem T4 machen soll. Es steht noch dieses Jahr die HU an und die Reparaturkosten waren - und sind - ordentlich.

    Das Dilemma lautet: verkaufen und Umbau in ein besser erhaltenes Fahrzeug (das gefunden werden muss) wechseln - oder neu umbauen, oder viel reinstecken und beim Fahrzeug bleiben.

    Vielleicht bringt ihr ja Perspektiven oder Tipps ein, die mir helfen könnten - von "sieh dass Du ihn loswirst" bis "die Werkstatt x kann das am Besten machen" etc.

    Hier die Fakten:

    T4 VW T4 2.5l TDI (ACV) 102PS mit schönem Camperausbau, Erstzulassung 06/1997, als WoMo gemeldet).

    Gekauft September 2019 für 12.000 Euro bei 230.000 km.

    Kaufgründe:

    Wunschmotor

    WoMo Zulassung

    sehr schöner Umbau zum Camper vom Vorbesitzer, u.A. mit richtiger Matratze als Bett (aus gesundheitl.Gründen ist eine weiche Schlafunterlage ein Muss für mich) und viel Möglichkeit im Kleinen Anpassung zu machen

    Pilotensitze (wieder: sehr weich)

    Zweitbatterie

    Viel Stauraum

    Dachbox

    Panoramafenstee

    Rostbehandlung an der Stufe bei der Schiebetür

    Kein sichtlicher Rost

    ABER Ungewissheit was sich unter dem besprayten "Lack" befindet (der Vorvorbesitzer hat einfach Blaue Farbe auf den weißen Bus übermalt).

    Nach einem halben Jahr (bis dahin war keine (der 3 in der ich war) Werkstatt der Meinung, dass er viel Rost hat), kam er mit großem Tempo zum Vorschein. Mittlerweile flucht die letzte Werkstatt, die u.a. die Vorderachse tauschen musste, dass nichts mehr ganz sei, bzw.ständig was abbricht oder durchdreht wenn er dran werkelt - weg mit dem Bus.

    Wir haben ihn aber, natürlich gern gewonnen, er fährt sich total angenehm und das drin verweilen ist toll.

    Probleme und Kosten seit dem Kauf

    - neue Autobatterie hat nach 10 Tagen den Geist aufgegeben

    - Dieselpartikelfilter für grüne Plakette - inkl. Einbau 1.000 Eur

    - Drehkonsole Beifahrersitz

    - undichtes Panoramadach (selbst behandelt, hält für ein paar Wochen, dann läuft das Wasser zwischen Scheibe und Dachhimmel rein und bei Losfahren und in Kurven kommt ein Wasserstrahl runter)

    - neue Reifen

    - Neue Original Vorderachse, dabei viel Kleinkram der verrostet war, defekte Handbremse: 2.300 Eur

    Der Kostenvoranschlag von einer Werkstatt mit gutem Ruf in Frankfurt für die Arbeiten liegt bei knapp 7.000 Euro - Details siehe Fotos.

    Dazu kommt, dass wir nun einen Hund haben, weshalb für ein Reisen in wärmere Länder bzw über längere Zeit, ab nächstem Jahr hoffentlich, eine Klimaanlage gut wäre. Also auch das Nachrüsten?

    Was sind eure Gedanken, Ideen, Tipps?

    Besten Dank vorab und viele Grüße aus Frankfurt,

    Doro


    3CAE57BE-5538-4E94-A062-3A5023AABB4C.jpegF434B164-0F15-473C-9950-593A29213BCD.jpeg6B78DFD9-246C-4B05-A464-1BCF8251E151.jpegFADEC02D-AC0A-4B7B-8E99-AF38CDDF8919.jpeg65655236-6BC4-49A2-B643-B4A6D3B0EE2A.jpeg702224C7-182E-4ACB-800E-1C7FD5666F3C.jpeg29E5BA2A-DD15-4EAC-AC5E-067D6D4B8405.jpeg5F6DB6C0-0FA6-4B30-8BCF-F925FD3B4125.png9A8C7815-DC61-4BD9-B48E-060DE36C8A74.jpegAE0414B0-1A68-457F-A99A-53C5319A9E0C.jpeg

  • Ein realistischer Kaufpreis im September 2019 hätte wohl bei 6000 € gelegen. Ein paar Holzbretter und ein Ikea Schränkchen erhöhen ja den Fahrzeugwert nicht wirklich.

    Dass die Verkaufslackierung damals nur den Rost kaschiert hat, siehst du inzwischen ja selbst. Die Kostenschätzung zur Renovierung des Blechs ist sicher nicht verkehrt. Plus das Geld zum Beheben der anderen diversen kleineren Mängel, die du geschildert hast.

    Nachrüstung der Klimaanlage ist prinzipiell möglich. Auch nur eine Geldfrage.

    Wenn du also bereit bist, 8000 bis 9000 € in das Fahrzeug zu investieren, kannst du ihn in die Werkstatt stellen und behalten. Ob du das möchtest, kannst du nur selbst entscheiden.

  • Hi, hab jetzt auf den Bildern nichts gesehen was mich für einen T4 in diesem Alter erschrecken würde :)

    Das mit einer neuen Vorderachse ist mir allerdings neu X(

    Es wurde hier schon oft diskutiert wie man mit solchen betagten Fahrzeugen umgehen kann - wer in die Werksatt muss hat eine ordentliche Spardose ;(

    Solche Fahrzeuge kann man eigentlich nur in Eigenregie weiter am Leben halten - man liebt diese - oder man läßt es 8o

    Aber für Kaufpreis von 12K letzten Jahres - da hätt ich was Besseres erwartet :S

    Ein Experte ist der, der auf seinem Fachgebiet schon alle mögliche Fehler getätigt hat :tongue: :applaus:

    Grüße aus Bayern !

    Atlantis16

    Einmal editiert, zuletzt von Atlantis16 (22. August 2020 um 18:12)

  • Danke Dir für Deine Gedanken.

    Ja, das mit dem Rost überschmieren hätte ich einfach nicht wissen können auch wenn etwas Rost zu erwarten war.

    Zum Einbau: vielleicht ist das für manche einfach, für mich ohne Werkzeug, Garage oder andere Arbeitsfläche und auch ohne Know-how in die Richtung, war so ein Umbau viel Wert. Das darf man auch nicht vergessen.

    Siehst Du Verkauf ohne TÜV für eine Option? Oder kommt da nichts rum?

  • Ich würde ihn an Deiner Stelle, da Du selbst nicht schrauben kannst, ausrufen und schauen dass er für ein faires Geld in Hände von einem handwerklich geschickten T4 -Fan kommt.

    Prinzipiell ist er ja für versierte Schrauber kein Leiche - nur viel Arbeit ! :)

    Ein Experte ist der, der auf seinem Fachgebiet schon alle mögliche Fehler getätigt hat :tongue: :applaus:

    Grüße aus Bayern !

    Atlantis16

  • Also ich habe jetzt noch keinen wirklich beängstigenden Gammel gesehen....

    Jetzt, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, mit "Hättest Du mal..." anfangen, werde ich mir sparen.

    Über die Probleme und Kosten nach Kauf, kann ich (leider) nur müde lächeln.

    Das, behaupte ich, ist völliger Standard, wenn man keinen völlig durchreparierten und optimierten T4 gekauft hat.

    Was ist denn mit dem Motor? Davon hast Du nichts geschrieben.

    Nun gut.

    Meine Empfehlung:

    Entweder:

    Jetzt sofort verkaufen.

    Vielleicht bekommt ihr 5-6.000€?

    Oder:

    Selbst den Innenusbau rausbauen (Ein- und Ausbau gemäß Kostenvoranschlag: 740€)

    Dann könnt ihr wirklich sehen wie es da drunter/hinter aussieht und dann ein zweites Angebot einholen.

    Da im Kostenvoranschlag von Reparaturlackierung die Rede ist und nicht von professioneller Komplettlackierung, könnt Ihr euch diesen Posten auch sparen.

    Wenn der Vorbesitzer mit der Spraydose lackiert hat, sehe ich nur zwei sinnvolle Möglichkeiten:

    1. Komplett, alles runterschleifen und professionell lackieren

    Oder

    2. Selbst "lackieren".


    Was soll bei dem vorhandenen Lackkleid eine "Reparaturlackierung" bringen?

    Schöne Grüße

    Fyncro

  • Ich würde einfach so wie er ist zum TÜV fahren, dann hast Du ein realistisches Bild. Selbst wenn Du ihn ohne Instandsetzung verkaufst ist es von von Vorteil wenn Du sagst "laut TÜV ist das und das zu machen".

  • Ich grübel noch darüber, ob das hier das richtige Forum für so eine Frage ist. :nixpeil:

    Ich hab im Anglerforum vor Jahren mal gefragt: „Fisch aufwendig selbst fangen oder lieber an der Fischtheke kaufen“ :devil:

    Wenn einer, der mit Mühe kaum
    Geklettert ist auf einen Baum,
    Schon meint, daß er ein Vogel wär,
    So irrt sich der.

    Wilhelm Busch

  • Hallo zusammen,

    ich grübele seit Wochen, was ich mit meinem T4 machen soll. Es steht noch dieses Jahr die HU an und die Reparaturkosten waren - und sind - ordentlich.

    Das Dilemma lautet: verkaufen und Umbau in ein besser erhaltenes Fahrzeug (das gefunden werden muss) wechseln - oder neu umbauen, oder viel reinstecken und beim Fahrzeug bleiben.

    Vielleicht bringt ihr ja Perspektiven oder Tipps ein, die mir helfen könnten - von "sieh dass Du ihn loswirst" bis "die Werkstatt x kann das am Besten machen" etc.

    Der größte Kostenpunkt sind scheinbar die Durchrostungen. Da könnte man auch Mal woanders fragen, was das kosten würde.

    Wie schon erwähnt einfach Mal zum TÜV fahren und dann weisst du was genau gemacht werden muss und kannst dir mehrere Kostenvoranschläge holen.

    Prinzipiell ist es so bei Fahrzeugen in dem Alter: Entweder man kann selber viel machen, oder man braucht ein dickes Portemonnaie.

    Das ein Fahrzeug, dass im September 2019 für 12.000 gekauft wurde, jetzt knapp ein Jahr später solche Mängel hat wundert mich etwas, aber es ist nun wie es ist.

    Bei einem anderen Fahrzeug kann dir auch alles mögliche kaputt gehen. Wenn man sich nicht mit Autos auskennt, dann am Besten ein Wertgutachten machen lassen, oder jemanden mitnehmen der Ahnung hat. Da gibt es auch welche die kann man damit beauftragen. Das kostet allerdings auch wieder ein bissel.

    Aber in der Preisklasse in der du dich bewegst >10.000 wäre mir das viel zu riskant, da ein so altes Fahrzeug als scheinbarer Laie zu kaufen.

    Ohne TÜV wirst du für den Wagen wahrscheinlich nicht mehr allzuviel bekommen (zumal da ja scheinbar auch noch der Motor Mängel hat).


    zylinderkopf und vorderachse. Alles rätselhaft.

    Ja, allerdings. Das noch mit den scheinbar vorhandenen Durchrostungen wird nicht leicht zu verkaufen sein ohne massig Verluste zu machen (oder einen Dummen zu finden).

    Entweder:

    Jetzt sofort verkaufen.

    Vielleicht bekommt ihr 5-6.000€?

    Für ein Fahrzeug mit maximal 3 Monaten TÜV, Durchrostungen und scheinbar irgendwas am Motor? :wall:

    2 Mal editiert, zuletzt von teafour (23. August 2020 um 03:32)

  • Danke in die Runde.

    Ihr habt mir schon mal geholfen noch ein paar Aspekte mit zu betrachten.

    Ja, 12k war wohl etwas viel, ich vertraute dem engagierten (Kurzzeit)Vorbesitzer und dem Eindruck, den er vermittelte: der Bus ist schon ordentlich aufgepeppelt und gepflegt worden. Wie gesagt, selbst KFZler haben das Ausmaß an Rost erst ein halbes Jahr später gesehen und nun wird dee Begriff "ordentlich getürkt" verwendet. Ist halt so, mir war klar, dass Arbeit bzw mit meinen überschaubaren Fähigkeiten und Möglichkeiten, häufige Instandhaltungskosten auf mich zu kommen. Die Bitte um Rat hier wollte eben

    eine Einordnung erleichtert ("noch im Rahmen" vs. "Selbst für n 97er T4 zu viel").

    Die Reparaturlackierungen kommen wohl daher, dass eine Werkstatt nicht sagen kann "ich schmier was drüber, dass es durch den TÜV kommt."

    Wie dem auch sei, ich bereue weder Kauf und noch weniger die Zeit mit dem Bulli - hat mir in einer gesundheitl.schwierigen Zeit viel Freude und Auszeiten in der Natur beschert. Manche geben so viel Geld für ein, zwei Fernreisen aus. Und mein eigentliches Vorhaben, umfangreiches neue Lackieren und innen Teppich raus, schön verkleiden etc. In meiner zweiten Heimat bei einem Freund zu machen, ist halt Corona bedingt ausgefallen - bzw dadurch der TÜV dazwischengekommen. Und gleichzeitig eine neue Anforderung (an Klima) durch den dazugekommenen Hund :)

    Ich nehme aus diesem Thread mit: TÜV sagen lassen, was noch zu tun ist und dann entscheiden. Parallel suche ich einen Bastler, der ihn vielleicht in Auftrag nimmt (oder sogar kauft). Und, weiter auf den Portalen schauen, ob ein anderer besser passt. Ich kann mich für neuere Camper einfach nicht begeistern - da fehlt Charm und Komfort.

    Da die Frage zum Motor aufgetaucht ist: der ist, soweit zu beurteilen, top.

    Eine Sache hatte ich noch vergessen: der Klimahimmel (es war mal eine Caravelle) müsste auch raus. Und auch da hört man von "einfach" bis "lass die Finger davon". Vom Einbau einer Klimaanlage nicht zu sprechen.

    Und zu guter Letzt ein Kommentar an den Angler friesentransporter : mir ist entgangen, dass dies ein exklusives Schrauberforum ist. Ich habe bereits tolle Unterstützung erhalten und z.b. einen nicht mehr produzierten DPF von einem Forumskollegen bekommen, sowie selbst unterstützen können, was die bürokratischen Kniffe zum Erhalt der grünen Plakette angeht.

  • Die Reparaturlackierungen kommen wohl daher, dass eine Werkstatt nicht sagen kann "ich schmier was drüber, dass es durch den TÜV kommt."

    Die Lackierung ist dem TÜV ziemlich egal, ausser bei Sonderfarben wie z.B. Taxi weiss oder irgendwelchen reflektierenden Neo-Farben.

    Man kann das Fahrzeug auch schweissen und dann z.B. fürs erste Zinkspray, oder eine Grundierung auftragen und damit erstmal eine Weile rumfahren.

    Prüfer mögen es oft sogar lieber, wenn die Schweissungen sichtbar sind und nicht unter Unmengen an Lack oder was auch immer versteckt werden.

    Wie gesagt, selbst KFZler haben das Ausmaß an Rost erst ein halbes Jahr später gesehen und nun wird dee Begriff "ordentlich getürkt" verwendet.

    Es gibt beim T4 einige typische Roststellen, die sollte eigentlich jeder KfZler erkennen beim genauen hinschauen bzw mal mit einem Hammer o.ä. gegenschlagen. Ein T4 ist auch so hoch, dass man sich da, ohne das Fahrzeug aufzubocken, auch Mal runterlegen kann.


    Ich kann mich für neuere Camper einfach nicht begeistern - da fehlt Charm und Komfort.

    Geschmackssache...der T4 hat nunmal einen Ruf als Kultfahrzeug, den man natürlich mit bezahlt. Vom Komfort her denke ich, dass neuere Fahrzeuge da mehr bieten. Die Technik ist ja schliesslich in den letzten 17 Jahren seit 2003 nicht stehen geblieben.

    Altes Auto und nicht selber schrauben -> schonmal anfangen zu sparen oder schauen wieviel im Sparschwein ist.

    Einmal editiert, zuletzt von teafour (23. August 2020 um 15:13)

  • Ich kann die Frage leider nicht beantworten. Der Bus kam auf die Hebebühne und ab da konnte ich bzgl Rost und kleineren Dingen folgen, an eine Info zum Zylinderkopf erinnere ich mich nicht. Habe seit dem KV bisher noch nicht mit der Werkstatt gesprochen

  • Ich schliesse mich den Vorrednern an. Erstmal zum TÜV fahren und eine Mängelliste abholen. Dann mit der Liste zu einer Werkstatt ( nicht unbedingt zu der mit dem KVA ) fahren und ein Angebot einholen um den Wagen TÜV fertig zu machen. Das Panoramadach macht immer irgendwelche Probleme, ist aber nicht TÜV relevant ( habe ich auch :) Dann weiterschauen, ob sich die Reparatur für dich lohnt. Die neue Vorderachse finde ich ebenfalls sinnfrei.Eine Überholung hätte es sicherlich auch getan.