Ölverbrauch, und zwar richtig T4 ABL BJ1995

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  • Moin liebes Forum!
    Ich habe kürzlich einen T4 mit 1.9 TD Motor gekauft. Beim Kauf noch nicht festzustellen, jetzt umso klarer: der frisst so 1-1,5l Öl auf 300km.

    Weil soviel aber garnicht dran heruntertropft (Werkstattmeister meint bei dem Verbrauch hätte ich ne permantente Ölspur hinter mir - die gibts definitiv nicht) vermuten wir ein innermotorischer Schaden. Da er aber tadellos anspringt, nicht wirklich blauen Rauch ausstößt und auch bis zur Endgeschwindigkeit (Turbo) hochbeschleunigt bin ich vollkommen ratlos woran es liegen könnte. Ein leichter Überdruck am Öleinfüllstutzen ist zu spüren -> KGE defekt? Aber kann das für so hohe Verbräuche sorgen?

    Über jede Vermutung mit ner Diagnosemöglichkeit wäre ich dankbar! Dann kann ich mich nächste Woche direkt dran machen das zu überprüfen. Alternativprogramm wäre den Motor komplett zu tauschen was aber anscheinend ziemlich teuer wird, oder habt ihr da entsprechende Adressen/Empfehlungen? Danke!

  • Wenn er es nicht verbrennt oder verliert, wo soll denn diese Menge sonst hin verschwinden? Hast du einen Kumpel, der mal hinter Dir herfahren könnte um mal die Abgase bei Belastung zu sehen? Wie viele KM hat der Bus runter?

  • Alternativprogramm wäre den Motor komplett zu tauschen was aber anscheinend ziemlich teuer wird

    Langsam, langsam. Erstmal eine ordentliche Diagnose machen!

    Hast du denn schon die Motorwanne abgeschraubt und den Motor von unten angeschaut? Wenn er komplett mit Öl zugesifft ist, erstmal ein bisschen sauber machen und schauen, wo Öl austritt. Sollte bei der Menge ja recht gut zu sehen sein - verbrennen kann er das eigentlich nicht alles.

    Wenn klar ist wo das Öl rauskommt, kann man sich überlegen ob eine Reparatur sinnvoll ist und was diese kostet. Favoriten für Ölverlust sind die Ventildeckeldichtung, der Ölfilter und dessen Halter sowie alle Simmerringe. Viel Erfolg!

    "Der 2,4l SD (Saugdiesel) Motor im VW T4 trägt stolz die Motorkennbuchstaben AAB. Leider ist dies keine Ratingkennzahl für das Abgasverhalten."

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  • Natürlich kann der das verbrennen.

    Mein erster 1x brauchte beim kauf auch ca 1ltr Öl auf 300 km und war absolut trocken.

    Hat er locker mit verbrannt und man hat nicht viel am auspuff gesehn.

    Bin dami noch 3000km gefahren und hsb dann den motorblock von einem zahnriemen riss abl eingebaut

    fuhrpark :+++VW T4 - 1,9 TD ABL/EVY +++VW LT 35 - 2,8TDI AUH+++Volvo V70 2,5TDI AEL+++John Deere X300R

  • Wenn er es nicht verbrennt oder verliert, wo soll denn diese Menge sonst hin verschwinden? Hast du einen Kumpel, der mal hinter Dir herfahren könnte um mal die Abgase bei Belastung zu sehen? Wie viele KM hat der Bus runter?

    -> Da kommt nichts, wenn man's drauf anlegt kann er auch schwarz aber halt nicht wirklich blau. Er ist jetzt 269000km gelaufen.

    Wenn klar ist wo das Öl rauskommt, kann man sich überlegen ob eine Reparatur sinnvoll ist und was diese kostet. Favoriten für Ölverlust sind die Ventildeckeldichtung, der Ölfilter und dessen Halter sowie alle Simmerringe. Viel Erfolg!

    -> Ich hab auf anraten den Motor mit Bremsenreiniger und Druckluft komplett gesäubert und bin dann nochmal 20km gefahren. Da kommt schon Öl raus - an der Ölwannendichtung minimal, dem Simmerrinng der Kurbelwelle (Komisch weil angeblich erst bei 230000km mit Zahnriemen gewechselt) und auch der Halterung für den Ölfilter. Aber halt nicht die Mengen die die 2L erklären würden - Da kam der Spruch mit dem fahrenden Ölfleck bei dem Verbrauch vom Mechaniker. ^^

    Wäre aber auch ein Plan erstmal alle Dichtungen zu wechseln, neues Öl rauf und schauen. Ist nur die Frage ob es das noch bringt wenn Kolbenringe/Ölabstreifer durch sind und er das verbrennt.

    Bin dami noch 3000km gefahren und hsb dann den motorblock von einem zahnriemen riss abl eingebaut

    -> wie hast du rausgefunden dass es am Motorblock lag? der vom ABL ist derselbe wie vom 1x oder? Hast du den alten mal aufgehabt? Woran lags schlussendlich? Von den Symptomen klingt das ja sehr ähnlich

    Vielen Dank für die schnellen Antworten!:)

  • Wenn er solche mengen verbrennt liwgts an den ventilschaftdichtungen und am verschleiss der zylinder.

    Nach montage vom gebrauchten block und ersatz der ventilschaftdichtungen war der verbrauch weg.

    Weiss nicht genau, obs unterschiede beim ölkreislauf gibt (kolbenbodenkühlung??)

    Daher abl block in den 1x kein problem.

    1x block in den abl bin ich mir nicht sicher

    fuhrpark :+++VW T4 - 1,9 TD ABL/EVY +++VW LT 35 - 2,8TDI AUH+++Volvo V70 2,5TDI AEL+++John Deere X300R

  • Vielleicht hat er noch zusätzlich eine Undichtigkeit im Unterdrucksystem. Dann holt die Vakuumpumpe kontinuierlich Luft ins Kurbelgehäuse rein, die dann Öldampf zusammen mit den BlowBy Gasen in die Ansaugbrücke drückt.

    So ähnlich hatte das ein Kumpel, der sich einen 1z in einen Golf 2 mit elek. ABS gebaut hatte. Er hatte einfach den Anschluss von der Vakuumpumpe offen gelassen und er konnte immer nach wenigen 100km Öl nachfüllen. Als er sich dann einen Catchtank für die Entlüftung gebaut hatte, landete das 1 zu 1 im Catchtank. Als er dann später den Anschluss an der Vakuumpumpe dicht gemacht hatte, war der Ölverbrauch nahezu verschwunden.

  • Deine Werkstatt hat recht, würde er so viel Öl verlieren wäre das Auto extrem mit Öl versaut und würde auch überall Flecken hinterlassen.

    Mach eine Druckverlustprüfung, dann bist du mit der Diagnose schon einen großen Schritt weiter.

  • ... Wenn es dich wirklich interessiert wo das Öl hingeht wirst du nicht Drum rum kommen den Kopf runter zu nehmen und die Kolben zu ziehen. Dann kannst du dir die Öl abstreift Ringe und die Kolbenringe anschauen sowie die Zylinderlaufbahn und Ventil schafft Dichtung beurteilen.

    Falls der Block dann noch brauchbar ist neue schafft Dichtung rein neuen Kolbenring Satz und mit neuer Zylinderkopf Dichtung einfach wieder zusammenbauen.

    Das ganze sollte mit 500 € Material inklusive neuem Zahnriemen zu machen sein, natürlich nicht in einer Werkstatt.

  • Mach eine Druckverlustprüfung, dann bist du mit der Diagnose schon einen großen Schritt weiter.

    Das wird jetzt denke ich auch der nächste Schritt sein. Dann würd ich ja sehen ob ein Zylinder vollkommen ausschlägt. Könnte ja dann aber trotzdem an den Ölabstreifern liegen, oder?

    Als nächstes dann Ventildeckel ab -> kann ich dann schon erkennen ob die Ventilschaftdichtungen drüber sind?

    Falls der Block dann noch brauchbar ist neue schafft Dichtung rein neuen Kolbenring Satz und mit neuer Zylinderkopf Dichtung einfach wieder zusammenbauen.

    Zyliderkopf ab würde ich mir natürlich gern sparen. Reichen dann wirklich neue Kolbenringe oder muss dann direkt auf nächste Maß gehohnt werden? Gibts dafür brauchbare Anleitungen? Soweit bin ich noch nie vorgedrungen.


    Vielleicht hat er noch zusätzlich eine Undichtigkeit im Unterdrucksystem. Dann holt die Vakuumpumpe kontinuierlich Luft ins Kurbelgehäuse rein, die dann Öldampf zusammen mit den BlowBy Gasen in die Ansaugbrücke drückt.

    So ähnlich hatte das ein Kumpel, der sich einen 1z in einen Golf 2 mit elek. ABS gebaut hatte. Er hatte einfach den Anschluss von der Vakuumpumpe offen gelassen und er konnte immer nach wenigen 100km Öl nachfüllen. Als er sich dann einen Catchtank für die Entlüftung gebaut hatte, landete das 1 zu 1 im Catchtank. Als er dann später den Anschluss an der Vakuumpumpe dicht gemacht hatte, war der Ölverbrauch nahezu verschwunden.

    Werde definitiv auch die Vakuumverschlauchung überprüfen. Wenns das ist sollte es ja nicht allzu teuer werden! :)

    Danke für die Antworten! Werde euch auf dem Laufendem halten wenns wieder in die Werkstatt geht.

  • schefferski 26. März 2021 um 21:26

    Hat den Titel des Themas von „Ölverlust, und zwar richtig T4 ABL BJ1995“ zu „Ölverbrauch, und zwar richtig T4 ABL BJ1995“ geändert.
  • Nach langem Hin- und her ist dei Kompressionsmessung endlich gemacht! War erst davon ausgegangen dass das über die Glühkerzen möglich wäre, weil ich mich nicht an die ESD getraut habe.

    Nun zu den Ergebnissen. Zwei Messgeräte, zwie Werte(-bereiche)

    1. Mein Billig Messgerät (Werte von 24-27bar)

    2. Das Professionelle, vom Landmaschinenhändler (Werte von 36-39bar)

    Alle Messungen sind am kalten Motor durchgeführt worden, war einfach nicht schnell genug, die Langnuss für die ESD wollte noch geschweißt werden..

    In anderen Beiträgen hatte ich gelesen dass es vorallem darauf ankommt dass die Werte nicht mehr als 5bar streuen. Also alles Gut im Bereich Kompression? Gibt es zuviel Kompression? Die etwas geringe Kompression beim Billiggerät kann ich mir durch die nicht ganz exakt gleichen Bauteilabmessungen erklären. Er springt auch immer tadellos an, auch bei Minusgraden bei 24 Bar sollte das ja anders aussehen, oder?

    Der Nächste Schritt für mich wäre jetzt das Wechseln der Ventilschaftdichtungen, das soll ja ein Problem beim ABL mit ähnlicher Laufleistung sein. Auch mit ähnlichen Problemen:

    https://vwbuswelt.de/index.php?thre…rauch/&pageNo=1

    Habt ihr noch Ratschläge? Woran könnte der unverändert hohe Ölverbrauch liegen? Ist ein Öldicht-Additiv eine Möglichkeit, vielleicht um die alten Dichtungen etwas weicher zu bekommen? Ich meine für die 15€ wäre es ja fast nen Versuch wert.

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  • ... Dann beschäftige dich mal mit einem Druckverlust Test. Darüber kannst du dann rauskriegen ob über den Kopf was weggeht.


    Tester dafür bekommst du bei eBay ab 30 €. Egal was das Teil denn anzeigt wichtig ist die Tendenz. Also alle gleichmäßig oder ein oder zwei Blasen ab.


    Davon unabhängig wäre mein Favorit immer noch gebrochener oder zugesetzte Ölabstreiftringe vom Kolben :)

  • ... Dann beschäftige dich mal mit einem Druckverlust Test. Darüber kannst du dann rauskriegen ob über den Kopf was weggeht.


    Tester dafür bekommst du bei eBay ab 30 €. Egal was das Teil denn anzeigt wichtig ist die Tendenz. Also alle gleichmäßig oder ein oder zwei Blasen ab.


    Davon unabhängig wäre mein Favorit immer noch gebrochener oder zugesetzte Ölabstreiftringe vom Kolben :)

    Bei Druckverlusttest kann man hören wo die Luft hin entweicht, sollte nen Ventil nicht mehr ganz schließen oder? Nun kommt so ein Gerät ja auch nicht mehr zum Wochenende an und ich hab nur mäßig Lust mir mehr Diagnosegeräte anzuschaffen. :) Meine Überlegung: Mal sanft mitm Kompressor drauf? Den Anschluss hab ich ja noch vom Kompressionsmessgerät. Wäre ja zumindest eine Möglichkeit und obs im Auspuff oder der Ansaugung rauscht hör ich dann ja auch?

    Ölabstreifringe würde bedeuten:

    - Zylinderkopf runter -> VSD wechseln dann ja auch kein Problem mehr (Ventile fallen nicht?)

    - Motorölwanne ab

    - Kolben von der Kurbelwelle lösen, ziehen

    - Zylinderwand überprüfen -> Worauf ist hier zu achten?

    - neue Kolben- und Abstreifringe drauf -> Ist da ein Übermaß zu beachten oder gibts das erst wenn neu gebohrt/ gehohnt wird?

    - Alles wieder rein, ZKD neu, Dehnschrauben neu

    - Alles zusammenschrauben, neue Ventildeckeldichtung

    - Wenn der Riemen dann schon ab ist auch gleich die Simmerringe neu

    - neuer Zahnriemen drauf

    - Dann Anschmeißen, hoffen dass nicht vergessen wurde und fertig ist der Lack?

    Hab ich da was vergessen? Das würde neben den ganzen Ersatzteilen auch bedeuten dass ich eine spezielle Kolbenringzange brauche oder?

    Gibts noch irgendeinen Test für verschlissene Kolbenringe ohne sie direkt ziehen zu müssen? Öl drauf und warten ob es nach gewisser Zeit abläuft, hatte ich mal gehört? Oder ist das alles Murks? Würde mir natürlich liebend gern das vollle Programm sparen. Soweit hatte ich einen Motor noch nie auf, abgesehen von den Luftgekühlten 50ccmern :D

  • Wenn der Motor soviel Öl frist, dann kann man ruhig das volle Programm machen. Es bleibt ja sonst nur die Option den Motor rauszuschmeißen. Beim Zerlegen erkennt man eigentlich ganz gut, ob noch weitere Schäden vorhanden sind. Dann kann man ja immernoch abbrechen.

    Du könntest höchstens vorher versuchen mit einem Druckluftadapter die Ventilschaftdichtungen zu wechseln, ohne den Kopf zu demontieren. Dann Federn, Hydros, Nockenwelle, Deckel und Zahnriemen wieder rauf und wieder Testfahrten machen.

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    Mein AAB Turbo

    4 Mal editiert, zuletzt von maciek (27. März 2021 um 09:14)

  • Hier ist die Reparatur ziemlich gut beschrieben.

    So habe ich auch schon zwei Motoren (1× AAB + 1x AHY) wieder Fit gemacht, d.h. mit neuen Kolbenringen, Klobürsten-Honen, neue Pleuellagerschalen (beim AHY auch KW-Lagerschalen und Schrauben), neuen Ventilschaftdichtungen, neuen Hydros und neuen Dichtungen. Wichtig ist das genaue Begutachten der Teile, damit man keine Macken übersieht. Dazu kann man sich ruhig auch ne Innenmessuhr organisieren. Ansonsten ganz viel Putzen und Ablagerungen in Kanälen, Kolbenringnuten und Ventile entfernen. Und alles gut geschmiert wieder zusammen bauen.

    Ne Kolbenringzange ist nicht unbedingt Plicht aber ein Kolbenringspannband ist sehr hilfreich. Es geht zur Not auch mit Kabelbindern, aber schön ist es nicht.

  • Du könntest höchstens vorher versuchen mit einem Druckluftadapter die Ventilschaftdichtungen zu wechseln, ohne den Kopf zu demontieren. Dann Federn, Hydros, Nockenwelle, Deckel und Zahnriemen wieder rauf und wieder Testfahrten machen.

    So werde ich wahrscheinlich auch vorgehen. Die Ventilschaftdichtungen habe ich schon da und wenns damit gemacht ist/ der Ölverbrauch sich wenigstens deutlich reduziert würde mir das schon fast reichen. Dann kann ich schonmal anfagen fürs Komplettprogramm zu sparen! Danke für die sehr Hilfreiche Erklärung da ist nochmal einiges klarer geworden!