T4 ACV - Nockenwelle gebrochen - auf der Suche nach Leistung. Gefunden!

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  • Urlaubs- und coronabedingt ging es erst heute weiter mit der Instandsetzung. In der Werkstatt wurde noch einmal die Ölwanne abgenommen und ein Blick auf Pleuel und Kurbelwelle geworfen. Soweit wohl unauffällig. Da nun aber schon einmal alles frei liegt, werden noch die Pleuellagerschalen (deutliche Laufspuren) und Kolbenringe erneuert.

    Der neue Zylinderkopf steht schon bereit.

    IMG_2809.jpg

    … alles richtig gemacht.

    Aber wenn die Pleuellagerschalen schon Anlaufspuren haben wie sehen denn die Hauptlagerschalen aus?

  • Hauptlagerschalwn beim 2.5 TDI halten meist unendlich lang.

    Kurze Empfehlung in die Runde. Vakuumpumpe nie ersetzen. Ausbauen, zerlegen, reinigen, einbauen. Habe noch nie eine getauscht und alle laufen prima, immer den alten Stößel wieder verwendet.

  • Und das am besten präventiv bei jedem Zahnriemenwechsel machen. Oft höre ich das typische tackern der Pumpe bei T4s, der Versuch die Leute vorsichtig darauf hinzuweisen, wird leider oft "klug scheiserisch" zurück gewiesen. Wer damit lang rum fährt, braucht sich nicht wundern, dass die Welle es einem übel nimmt.

  • Wenn ihr ein komisches unregelmäßiges metallisches tackern hört, einfach mal mehrfach auf die bremse treten und dann auf der Bremse stehen bleiben, ist es dann weg, ist es die Vakuumpumpe. Schnell raus damit :)

  • Ich muss zugeben, dass die Vakuumpumpe beim Kauf des Busses vor 10 Jahren bereits geklackert hatte und ich damit einige Jahre dennoch weitergefahren bin, bevor ich sie getauscht habe. Insofern bin ich vielleicht selbst Schuld an der Misere... Andererseits ist die Nockenwelle letztlich sogar an drei Stellen gebrochen und die Nocke des Stößelantriebs zeigte keine besonders starken Abnutzungserscheinungen.

    Naja, Ich hoffe jetzt jedenfalls, dass der Motor die Karosse nun überleben wird...

  • Heute konnte ich den Bus aus der Werkstatt abholen und ich hoffe, die Reparaturodyssee hat vorerst ein Ende gefunden.

    Neben einem neuen Zylinderkopf, neuen Pleuellagern, neuen Kolbenringen, neuen Zahnriemen und neuen Glühkerzen war noch eine neue Einspritzdüse fällig. Die vom 5. Zylinder ging leider nicht zerstörungsfrei aus dem alten ZK raus.

    Nachdem alles zusammengepuzzelt war, fehlte es dann beim ersten Probelauf an Öldruck. Warnleuchte ging nicht aus und die anschließende Druckmessung zeigte, dass ein echtes Druckproblem vorliegt und kein Sensorproblem. Also alles wieder auseinander und Ölpumpe erneuert. X(

    Öldruck passte danach. Nach der anschließenden Probefahrt fiel dann aber der Anlasser durch einen unangenehmen Geruch und eine starke Hitzeentwicklung auf. Spurte wohl nicht mehr aus und lief die ganze Zeit mit laut Werkstatt. Hat vielleicht einen mitbekommen beim ersten Startversuch nach dem Nockenwellenbruch. Also auch noch einen neuen Anlasser...

    Insgesamt eine schmerzhafte Investition, die sich aber hoffentlich lohnen wird. Erreichen des H-Kennzeichens ist nun Pflicht... 8)

    Noch einmal zum Öldruck: möglicherweise liegt hier ja die Ursache für die gebrochene Nockenwelle. Ein zu geringer Druck wurde in der Vergangenheit nie während der Fahrt durch die Kontrollleuchte angezeigt. Allerdings ging die Leuchte bislang immer erst ein paar Sekunden nach Motorstart aus. Habe das aber immer als normal angesehen, weil der Druck ja auch prinzipiell erst einmal aufgebaut werden muss. Ich könnte mich auch nicht daran erinnern, dass sich die Anzeige in der Vergangenheit mal anders verhalten hat. Nun, mit neuer Pumpe, geht die Kontrollleuchte aber unmittelbar nach Motorstart aus. Definitiv anderes Verhalten als vorher. So war evtl. der Öldruck in der Vergangenheit schon längere Zeit grenzwertig und hat der Nockenwelle zugesetzt. :/

    Vielleicht ist das aber auch nur Schmu, den ich mir da zusammenreime. Hauptsache die Kiste rollt jetzt wieder...

    Gruß,

    Fabian

  • Morinisti 25. August 2022 um 22:34

    Hat den Titel des Themas von „T4 ACV - Nockenwelle gebrochen - Ursache unbekannt - Reparatur läuft“ zu „T4 ACV - Nockenwelle gebrochen - Läuft wieder“ geändert.
  • Guten Abend

    Leider kann ich das Thema noch nicht ganz abschließen, denn seit der Reparatur (s.o.) bin ich noch auf der Suche nach etwas Leistung. Schon auf dem Weg von der Werkstatt nach Hause dachte ich, die hätten den Turbolader beim Einbau vergessen. Ein Blick in den Motorraum und Überprüfung der Verschlauchung hat gleich zwei offensichtliche Fehlerquellen gezeigt: Schlauch vom LLK zum MSG war nicht auf den LLK gesteckt und Schlauch vom Turbo zum N75 war eingerissen. Naja, kann ja mal passieren :rolleyes:

    Nach Behebung der Fehler wurde es dann auch gleich deutlich besser. Gefühlt fehlte im Vergleich aber immer noch Leistung. Sehr zähe Beschleunigung, insbesondere im 4. und 5. Gang. Entsprechende Messfahrten zeigen das auch Schwarz auf Weiß. Leider fehlt mir hier der objektive Beleg, sprich keine aktuellen Logs von vor dem Nockenwellenschaden. Zudem schaltet das MSG immer mal wieder in den Notlauf (Fehler 00575 - Saugrohrdruck - Regeldifferenz, sporadisch).

    Daher habe ich zunächst mal Dinge getan, die sowieso im Wartungsplan vorgesehen waren:

    - Luftfilter gewechselt

    - Dieselfilter inkl. Knackfrosch gewechselt

    - alle Unter- und Überdruckschläuche erneuert

    - Schlauch im MSG ersetzt

    - Förderbeginn geprüft und dynamisch eingestellt (war bei um die 70)

    Hat keine deutliche Verbesserung gebracht. Daher zusätzlich noch:

    - ausgiebige Recherche in diversen Leistungsproblem-Threads des Forums

    - Ansaugstrecke auf Dichtigkeit geprüft

    - Turboschelle nachgezogen

    - Kurbelgehäuseentlüftung temporär abgeklemmt

    - Wastegate auf Gängigkeit geprüft

    - Regeldruckschlauch temporär vom Wastegate entfernt

    - neuen Luftmassenmesser verbaut, da Luftmasse deutlich unter Soll und mit Diode anstelle des LMM mehr Leistung

    - Kat demontiert und durchgepustet

    - AGR temporär mit Zwischenplatte stillgelegt

    Da der Diodentest eine spürbare Verbesserung bringt und dabei keine schwarzen Rauchfahnen produziert werden, gehe ich bislang davon aus, dass grundsätzlich ausreichend Luft zugeführt wird. Diese wird dann aber wohl weder vom alten noch vom neuen LMM korrekt gemessen bzw. geht als Nebenluft an diesen vorbei. In Folge dessen gibt das MSG nicht die gewünschte Einspritzmenge frei.

    Allerdings sieht der Verlauf des Ladedrucks auch beim Diodentest nicht besonders prickelnd aus. Der volle Ladedruck wird einfach erst bei höheren Drehzahlen aufgebaut. Daher ist die geringe Luftmasse evtl. tatsächlich real und eine Folge des geringen Ladedrucks? Oder es kommen einfach mehrere Faktoren zusammen?

    Da ich im Moment einen Knoten im Kopf habe und nicht so richtig einschätzen kann, was hier Ursache und Wirkung ist, erhoffe ich mir an dieser Stelle ein wenig Interpretationshilfe bei den angehängten Logs (3. Gang, Vollgas). Bin für jeden Tipp dankbar. 8)

    Fahrt ohne Diode:

    Normalfahrt.png

    Fahrt mit Diode:

    Diodenfahrt.png

    Einmal editiert, zuletzt von Morinisti (13. September 2022 um 09:28)

  • Morinisti 12. September 2022 um 22:39

    Hat den Titel des Themas von „T4 ACV - Nockenwelle gebrochen - Läuft wieder“ zu „T4 ACV - Nockenwelle gebrochen - auf der Suche nach Leistung“ geändert.
  • Eine Möglichkeit wäre noch, dass der Kat bzw dpf zu ist...

    Ansonsten die ladeluft Strecke einmal abdrücken und schauen ob da was undicht ist. Grundlegend kann der Druck aber ja aufgebaut werden, nur zu spät.

    Viel Erfolg und Grüße :)

  • Ansonsten die ladeluft Strecke einmal abdrücken und schauen ob da was undicht ist.

    Wie macht man das? Einen großen stopfen auf das Druckrohr nach dem Turbo und dann 1 bar drauf und Göhren, ob es wo pfeift?

    Bei höherer Drehzahl hat der Turbo doch mehr Luft um eine mögliche Undichtigkeitz zu kompensieren?

    Meharis du könntest noch eine Testfahrt mit abgezogenen Schlauch an der Wastegate Druckdose machen (= Wastegate immer zu), um einen Fehler N75 auszuschließen.

    Hast du dir Muttern an der Stange zum Wastegate neu eingestellt?

    Ich habe ein ähnliches Problem mit trägem Turbo und bin genau auf deinem Stand. Prüfe als nächstes die Einspritzdüsen (aber erst im Winter Zeit dafür)

  • Ohne Regeldruckschlauch am Wastegate bin ich auch bereits gefahren, muss ich oben noch nachtragen. Konnte aber keine Verbesserung spüren. Ich habe davon allerdings auch kein Messprotokoll. Muss ich nochmal nachholen, um das zu objektivieren.

    Die Stange des Druckregelventils habe ich nicht verstellt. Man hört aber ein Klacken, wenn ich die Stange nach unten drücke und wieder loslasse. Ich nehme daher an, dass das Wastegate vollständig schließt.

  • Nach einer Motor-Revision würde ich jetzt NICHT das allgemeine "ich-such-nach-Leistung-Programm" abarbeiten, sondern zunächst einmal überlegen, ob der Leistungsverlust nicht Folge der Motorrevision sein könnte.

    Zur Eingrenzung wäre es besser, an den Rahmenbedingungen erst einmal nichts zu verändern, sonst geht für einen Vorher-Nachher-Vergleich ja die Bezugsbasis verloren.

  • Da gebe ich Dir selbstverständlich recht, yellowone. Ist ja auch naheliegend, dass ein Zusammenhang besteht. Die Werkstatt habe ich mit dem Problem auch gleich am Anfang konfrontiert, aber da hatten wir uns erst einmal darauf verständigt, dass der Motor erst einmal wieder richtig eingefahren wird, bevor es an eine Leistungsdiagnostik geht. Nun bin ich knappe 1000 Kilometer damit gefahren und traue mich langsam, den Motor auch mal ein wenig höher zu drehen. Wäre also Zeit für den nächsten Werkstattbesuch.

    Andererseits hat mich zwischenzeitlich auch der Ehrgeiz gepackt, das Problem selber anzugehen. Zumal ich auch bereits vor dem Motorschaden ab und an das subjektive Gefühl hatte, dass der Bus in der Vergangenheit schon mal besser lief. Insbesondere an den heißen Tagen mit > 30° Außentemperatur. Daher auch zunächst die Überprüfung der "Basics".

    Eventuell bin ich nun aber auch an der Grenze meiner Fähigkeiten angekommen und sollte die weitere Fehlersuche der Werkstatt überlassen. Aber was wären den generell die heißen Kandidaten? Einspritzdüsen? Die des 5. Zylinders wurde ja inkl. Nadelhubgeber erneuert.

  • Häufig bei moderneren Kisten ist ein klemmendes AGR. Vielleicht ist das hier auch der Fall? ODer is das AGR mittels Platte bereits verschlossen?

    Gruß Devon - "Autobahn? Geht gaaaaaarnet!" - 1X-Fahrer, der jetzt TDI Syncro fährt :D
    DAS wird mein nächster Bus :thumbup: