AJT - Problem zu geringe Luftmasse und Leistung

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  • Gucke dir einfach den Punkt im Diagramm an, an dem sich soll und ist schneiden, also der Ladedruck das erste Mal den Sollwert erreicht. Bei dem Bus vom TE ist das bei offenem Kat bei 2300 u/min, beim Friesen bei 2000.

    Jetzt ist es aber so, dass der offene Kat, auch wenn er heil ist, das Ansprechverhalten generell verbessert. Der Friese mit offenem Kat würde den Solldruck also bei ca. 1800-1900 U/min erreichen. Der Bus von Tim92 tut das aber mit offenem Kat erst bei besagten 2300, also 400 u/min später.

    Ergo kann es nicht (nur) am Kat liegen.

    Ich habe da letztes Jahr eine ziemliche Odyssee durch, am Ende war's ein Platter Turbolader. Und auch da war der Ladedruck mit offenem Kat besser, aber halt immer noch schlechter als er sein sollte.

    Hattest du mit dem "platten" Turbolader dennoch den Soll- bzw. auch Maximaldruck erreicht? Wenn ich den Schlauch von der Druckdose abziehe erreiche ich ja den maximalen Ladedruck (ich glaub es war knapp über 1,8bar), bevor er in den Notlauf geht. Bei 2000u/min habe ich ca. 1,5bar. Vielleicht sollte ich mir doch nochmal die Druckschläuche anschauen oder testweise einen Ersatzturbo einbauen? 🤔

  • Der Ladedruckverlauf erscheint mir bei "offenem" Kat am plausibelsten.
    Und der Ladedruckverlauf des "sehr guten" AJT (Friese) sieht doch ähnlich aus.
    Da er bei den anderen Messzuständen schlechter ist, deutet das doch schon mal in eine gewisse Richtung ?

    Vielleicht schau ich mir das nochmal genauer an. Hatte damals auch den Eindruck, dass er minimal besser lief. Laut fried chycken ist das ja aber grundsätzlich so, wenn man den Kat/DPF wegnimmt. Also wohl schwierig das zu beurteilen. Ich würde vllt nochmal schauen, dass ich den Kat weiter weg bekomme als nur einen Spalt. Also entweder komplett wegbauen (gibt das Probleme wenn die Abgase dort am Unterboden wegströmen? Der Tank ist ja zB nicht soo weit entfernt..) oder ein Ersatzrohr besorgen, welches den Weg bis zum Mittelschalldämpfer überbrückt.

  • Die Werkstatt in die ich den Bus jetzt eigentlich bringen wollte hat mir vor 2 Wochen mitgeteilt, dass sie die nächsten freien Termine ab Mitte Juli haben...

    Bei den klassischen 0815-Werkstätten habe ich die Befürchtung, dass sie schlicht ihr Diagnosegerät anstöpseln und dann Stück für Stück ein Teil nach dem anderen tauschen wollen. Will halt auch nicht unnötig haufenweise Geld verbrennen. Aber langsam bleiben wohl kaum andere Möglichkeiten.

  • Und die Suche geht nach einigen Wochen Auszeit weiter (bringt ja alles nix). Heute habe ich das AGR ausgebaut und gereinigt. Das Ventil ist korrekt geschlossen (und ja sowieso durch das Plättchen außer Funktion gesetzt). Daher kommt das Problem also auch nicht.

    Was ich jetzt die kommenden Tage angehen möchte ist das Kat/DPF Thema. Ich habe jetzt nochmal die Verbindung aufgemacht und für einen 2cm Spalt vor dem DPF gesorgt. Ich habe das subjektive Gefühl dass er dann etwas besser läuft. Ist halt super schwer das bei einer Mini-Testfahrt zu beurteilen. V.a. weiß ich nicht, in welchem Maße das normal ist, dass ein TDI ohne DPF etwas mehr Leistung hat. Glaubt ihr das wäre an der Stelle ein Problem das Ding mal für eine längere Fahrt (evtl auch Autobahn) komplett wegzunehmen? Es ist ja sogar ein Hitzeschutzblech darüber montiert.

    Anderers lese ich immer das nachgerüstetete, offene System würde sich nicht zusetzen. Aber jetzt überlege ich doch eine Reinigungsaktion zu starten. Hat da wer Tipps oder Erfahrungen? Man liest häufig von Rohrreiniger, Kärcher und Druckluft.

    Außerdem will ich noch die restlichen Druckschläuche tauschen. Welcher ist denn hier insbesondere relevant. Die Turbo/Wastgate Steuerung würde doch beispielsweise bei fehlendem Druck einfach immer zu bleiben und damit eher einen zu hohen Druck aufbauen, oder? AGR ist ja auch eh zu und spielt keine Rolle,... Also davon erhoffe ich mir tatsächlich wenig, mache es aber wohl der Vollständigkeit halber.

    Heißer Kandidat (bzw einer der letzten Optionen) ist wohl weiterhin der Turbader, auch wenn dieser normal klingt und ja auch den Maximaldruck erreicht. Weiß nicht wie wahrscheinlich das ist. Wie waren denn bei dir konkret die Symptome fried chycken ? Also hat dein Turbo trotzdem Druck aufgebaut, hatte er Spiel,...?

    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Tim92 (1. Juni 2023 um 22:27)

  • Mittlerweile war die Karre in der Werkstatt. Ergebnis: Ladedruckregelventil/Magnetventil und einen Druckschlauch gewechselt sowie eine Schraube in den Unterdruckschlauch vom AGR gestopft, da dieses wohl undicht ist. (AGR an sich ist ja mit Plättchen zu). Zudem wurde angemerkt, dass der Turbodruck "nur" bei 0,7 bar liegt und man den dann ggf tauschen sollte als nächstes .

    Eine kurze Probefahrt hat meine ursprüngliche Befürchtung dann bestätigt. Subjektiv kein Unterschied in der Leistung, auf der Autobahn nach wie vor 9-12l Verbrauch und dafür bin ich jetzt 300€ ärmer.

    Weiß langsam echt nicht mehr weiter und hab mittlerweile jegliche Lust und Euphorie am "Bus fahren" verloren :(

    Der Ladedruck mit 0,7 liegt doch für den AJT voll im Normbereich, oder? Und sonst meinte der Meister nur er wäre einmal kurz gefahren und hatte bis auf 100km/h beschleunigt und er würde doch laufen. Aber klar kann er das so auf Anhieb kaum beurteilen.

    Ich weiß dass es ein seehr leidiges Thema ist, aber wenn noch jemand einen Tipp hat wäre ich unendlich dankbar!

    Und wenn jemand einen Tipp zu einer wirklich guten Werkstatt hat auch gerne melden. Ich kann es mir nur jetzt nicht noch 5 mal leisten in eine Werkstatt zu fahren, damit die mir jedes Mal aufs neue den Fehlerspeicher auslesen (erste 100€ futsch) und dann auf gut Glück irgendwas tauschen.

  • Erste Langstrecken-Tests haben meine Vermutung leider bestätigt. Das Druckregelventil war es nicht, bzw ist zumindest nicht das einzige Problem. Leistung ist leider nach wie vor schlecht.

    Was weder ich mir selbst, noch sonst jemand bisher erklären konnte ist die Tatsache woher der deutliche Mehrverbrauch kommt. Im Stadt-/Landverkehr bis 70km/h schaffe ich es jetzt im Sommer tatsächlich teils auf 7,5l bei gemäßigter Fahrweise. Sobald es auf 100 oder drüber geht steigt der Verbrauch massiv (trotz fehlender Leistung). Heute bin ich Überland gefahren und habe auf die 40km im Schnitt 9,5l verbrauchr) Qualm habe ich meiner Kiste noch nie gesehen. Hat sowas schonmal jemand beim TDI gehabt und hat Ideen?

    Achso, die Werte (Momentanverbrauch , Duechschnitt) wurden per ODB Dongle und Carscanner abgerufen. Habe das aber jetzt bereits über einige Tank-Zyklen nachgerechnet und das kommt recht gut hin.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tim92 (2. Juli 2023 um 02:47)

  • Schauen wir mal ob ich das spontan noch alles zusammen bekomme 😅

    Gemacht wurde unter anderem:

    -Fehlerspeicher ausgelesen

    -Dieselfilter und Luftfilter getauscht

    -Diodentest und testweise neuen Bosch-LMM eingebaut, der jetzt aber wieder draußen ist

    -Kat/DPF ausgebaut und mit Wasserschlauch durchgespült

    -Turboschelle

    -relevante Druckschläuche am Turbo,.. getauscht

    -Magnetumschaltventil getauscht

    -Druckdose und Gestänge gecheckt

    -AGR gereinigt und verschlossen

    -Förderbeginn ausgelesen (ist tendenziell mit 61-65 zu früh und werde ich demnächst korrigieren sobald ich ein Kabel habe, aber gehe davon aus dass der einfach "schon immer" so war

    -ohne Schlauch auf Druckdose gefahren (Motor geht wie erwünscht in Notlauf)

    Symptome sind:

    -keine Leistung. Im Stadtbetrieb zunächst nicht spürbar, da in den ersten Gängen auch der Turbo ordentlich zieht, aber sobald es Richtig Autobahn oder Steigung geht wird es sehr zäh

    -Verbrauch (sowohl an Tankstelle gemessen als auch über OBD beim Fahren live beobachtet) deutlich zu hoch. Auch hier verläuft das parallel zum "Leistungsproblem". Also im Stadtbetrieb schaffe ich es im Sommer jetzt auf 7,5l, sobald es Überland oder auf die Autobahn geht (gefühlt alles über 70) nimmt er drastisch zu. Auf der Autobahn ist man selbst bei sehr gemäßigten 110km/h easy bei 10l oder höher in der Ebene

    -kein qualmen oder rauchen, Motor springt sofort an und läuft sauber

    2 Mal editiert, zuletzt von Tim92 (2. Juli 2023 um 11:29)

  • Die AJT-Düsen sind nicht besonders langlebig und auch eine ESP verliert mit der Zeit die Fähigkeit, genügend Druck aufzubauen.

    Wenn Fahren ohne Turbo-Abregelung + Diode + offener Auspuff nichts gebracht hat, würde ich das mal in Angriff nehmen nach 20 Jahren und 300Tkm.

  • Da ich einem ähnlichen Phänomen hinterher bin (keine Probleme im unteren Geschwindigkeitsbereich, aber das Gefühl von Leistungsverlust im oberen Geschwindigkeitsbereich und an Steigungen), auch schon alles wie oben geschrieben versucht habe und bei meinem ACV auch letztendlich nur die Düsen über bleiben, denke ich : das wird es sein.

  • Da ich einem ähnlichen Phänomen hinterher bin (keine Probleme im unteren Geschwindigkeitsbereich, aber das Gefühl von Leistungsverlust im oberen Geschwindigkeitsbereich und an Steigungen), auch schon alles wie oben geschrieben versucht habe und bei meinem ACV auch letztendlich nur die Düsen über bleiben, denke ich : das wird es sein.

    Die AJT-Düsen sind nicht besonders langlebig und auch eine ESP verliert mit der Zeit die Fähigkeit, genügend Druck aufzubauen.

    Wenn Fahren ohne Turbo-Abregelung + Diode + offener Auspuff nichts gebracht hat, würde ich das mal in Angriff nehmen nach 20 Jahren und 300Tkm.

    Turbo, Düsen und ESP wären auf jeden Fall weitere Optionen, die ich natürlich schon in Betracht gezogen habe, aber dann doch letztendlich wegen "fehlender typischer Symptome" und der nicht unerheblichen Kosten hadere die auf gut Glück zu tauschen.

    -Turbo: Wurde in der Werkstatt geprüft und der Druckaufbau "per Hand" gemessen. Ergebnis war dass er laut Meister lediglich 0,7bar aufbauen würde, was aber nach meinem Erkenntnisstand ein üblicher Wert für den AJT ist, nicht?

    -Düsen: Haben die Mechaniker direkt immer ausgeschlossen wenn man sagt dass er auch im Winter sofort startet, nicht qualmt und auch sonst rund läuft. Die meinen das würde man schon sehr eindeutig merken wenn die durch sind. Ist das denn beim AjT wirklich so?

    -ESP: Habe ich mich noch nicht umfassend mit befasst. Schätze die ist auch nicht "diagnosefähig" und könnte nur auf gut Glück getauscht werden?

    Kann man denn anhand der Symptome bestimmte Dinge ausschließen? Also Düsen fände ich logisch bzgl des hohen Dieselverbrauchs. Die Verbrennung ist schlecht und man drückt dadurch schlicht mehr aufs Pedal. Bei schwächelndem Turbo stell ich mir die Frage, ob dann nicht einfach die Einspritzmenge heruntergefahren werden müsste wenn kein Druck anliegt. Also keine Leistung ist dann logisch, aber woher der Mehrverbrauch? Etc....

    Einmal editiert, zuletzt von Tim92 (3. Juli 2023 um 13:39)

  • Kann ich denn die tatsächlich eingespritzte Menge irgendwo auslesen? Die Einspritzmenge in VCDS ist doch eher der vom Motorsteuergerät errechnete Soll-Wert oder? Wenn ich in der Ebene konstant 100km/h halte müsste ja ein eindeutiger Unterschied zu anderen AJT zu sehen sein.

  • -Turbo: Wurde in der Werkstatt geprüft und der Druckaufbau "per Hand" gemessen. Ergebnis war dass er laut Meister lediglich 0,7bar aufbauen würde, was aber nach meinem Erkenntnisstand ein üblicher Wert für den AJT ist, nicht?

    Hmm, interessant. Von Hand prüfen kannte ich noch nicht.

    Bei 0,7 bar wird er abgeregelt. Bringen sollte er schon noch mehr.

  • Düsen: Haben die Mechaniker direkt immer ausgeschlossen wenn man sagt dass er auch im Winter sofort startet, nicht qualmt und auch sonst rund läuft. Die meinen das würde man schon sehr eindeutig merken wenn die durch sind. Ist das denn beim AjT wirklich so?

    meine Düsen waren bei ca 285tkm bei 200bar >>> Verschleißgrenze. Sollwert liegt bei 220-230bar.

    Mit den alten Düsen sprang er auch immer sofort an, auch im Winter, und lediglich, wenn man ihn im Stand ein wenig laufen ließ, hat er danach auf den ersten 500 Metern ne Wolke geschmissen.

    Grüße

    Burkhard live free - drive hard...


  • -Turbo: Wurde in der Werkstatt geprüft und der Druckaufbau "per Hand" gemessen. Ergebnis war dass er laut Meister lediglich 0,7bar aufbauen würde, was aber nach meinem Erkenntnisstand ein üblicher Wert für den AJT ist, nicht?

    Hmm, interessant. Von Hand prüfen kannte ich noch nicht.

    Bei 0,7 bar wird er abgeregelt. Bringen sollte er schon noch mehr.

    Denke die haben schon einfach im normalen Betrieb ein Druckprüfgerät angeschlossen. Der meinte eben sie hätten es gemessen, nicht elektronisch ausgelesen.

    Als ich den Schlauch von der Druckdose gezogen habe, ist er in den Notlauf gegangen.

    Wenn ich auf der Autobahn irgendwo bei 110-120 und +-3000 Umdrehungen voll aufs Gas gehe liegt laut OBD konstant ca. 1,64bar an.

    Was ich zugeben muss ist, dass mir das typische Turbopfeifen in letzter Zeit deutlicher aufgefallen ist als früher. Ist halt die Frage ob das nur subjektiv ist, weil ich durch die Fehlersuche auf jedes Geräusch achte. Mittlerweile fällt es mir auch schwer das Auto überhaupt einzuschätzen, weil ich jetzt seit mehreren Monaten so mit rumfahre und man sich ja ein Stück weit daran gewöhnt.

    Bräuchte glaub bald einen unabhängigen AJT Fahrer, der sich da mal reinsetzt und mir Feedback gibt 😅

    3 Mal editiert, zuletzt von Tim92 (3. Juli 2023 um 14:06)