Zahnriemenwechsel ACU 2.5 Liter Benziner

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  • Hallo miteinander,

    ich bin etwas unsicher bezüglich der Notwendigkeit eines Zahnriemenwechsels be meinem 2.5 Liter ACU von 1995. Der letzte Wechsel war vor 10 Jahren und 80.000 Km.

    VW gibt offensichtlich keine Wechselintervalle vor. Ich hatte einige Werkstätten kontaktiert und die Aussagen verwirren mich insgesamt (von "egal" bis hin zu: "bist du verrückt - der kann jede Sekunde reissen") . Da ich recht schlechte Erfahrungen mit Werkstätten habe lasse ich eigentlich so wenig wir irgend möglich machen und wenn nicht notwendig würde ich den Bus so lange wie irgend möglich ohne Eingriff fahren. Er fährt gegenwärtig wie ein Neuwagen und ich habe sorge vor einer Verschlechterung des Zustands : (

    Ich würde mich daher über Eure Einschätzungen freuen, wann der Wechsel bei einem 2.5 Liter Benziner (mit langen Standzeiten und sonst nur Langstrecke) notwendig und sinnvoll ist : )

    Danke, liebe Grüsse und einen super einstieg in die Wochen!

    Hannes

  • Anschauen. Wenn der noch gut aussieht, KANN man den lassen. Der Benziner ist da bei weitem nicht so empfindlich wie der TDI. Es ist aber auch viel weniger Aufwand und grundsätzlich einfacher als beim TDI.

    Viele Grüße Robert
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    Vorsicht!
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie, Sarkasmus, satirischen Äußerungen und weiteren rhetorischen Figuren enthalten.

  • es gibt tatsächlich keine Vorgabe.

    Das liegt bereits an der Laufruhe des Benziners und weniger starken Belastung auf dem Zahnriemen im Vergleich zum Diesel.

    Viele Behörden hatten in der Vergangenheit bei Wartungen nur eine Sichtkontrolle vorgenommen und Zahnriemen lange verwendet.

    Bei meinem war bis 2012 noch der Werksriemen verbaut.

    Seit 2012 Ersatzriemen mit 30tkm drin.

  • ich würde den Riemen Sichtkontrolle, schauen ob die Spannrolle in der Tolleranz ist und das so belassen. Die Chance das du den nach dem Wechel kaputt wieder bekommst ist grösser als ein Riss. Ich teile deine Meinung zu den Werkstätten.

  • Vorgaben gibt es tatsächlich keine.

    Ich habe bei meinem AAF zwei dokumentierte Riemenwechsel seit 1992.

    Der erste wurde bei meinem Vorgänger bei 56000 km im Jahr 2015 durchgeführt.

    Ich selbst habe letztes Jahr (2022) bei 166000 km gewechselt.

    Grundsätzlich sah er noch gut aus. Als Kriterium habe ich einfach das Alter von 7 Jahren genommen.

    "Gummiteile" altern eben auch mit der Zeit und ich werde ungern überrascht. Probleme treten immer dann auf, wenn man sie gar nicht gebrauchen kann, im Urlaub z.B. ;) .

    Aber, wie gesagt, meiner sah nach sieben Jahren auch noch gut aus, wär bestimmt noch gegangen.

    Ist also ein bisschen eine Gewissensfrage ;) .

    Die Bilder zeigen ihn kurz vor Ausbau.

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  • Mega! So viele qualifizierte Antworten an einem Montag Vormittag... Vielen Dank an alle - super! Dann werde ich um Sichtprüfung des Riemens und Toleranz der Spannrolle in meinem Beisein bitten. Hoffe das wird von der Werkstatt akzeptiert... @ Bubu2612: Toleranz der Spannrolle? Hast Du da Infos?

    Danke nochmals und beste Grüsse,

    Hannes

  • Ja, tut mir leid, die habe ich leider nicht. Habe versäumt, ihn nach dem Ausbau noch zu fotografieren und im eingebauten Zustand kam ich nicht besser ran 😕.

  • Andere Hersteller empfehlen alle 120k oder alle 12 Jahre.

    Und die fahren das gleiche Material wie VW!

    Gummi verliert über die Jahre Weichmacher daher wird es porös.

    Dem gilt es vorzubeugen!

    Phantasie ist wichtiger als Wissen,

    denn Wissen ist begrenzt!

    (Albert Einstein)

  • Vergleichsbild Zahnriemen Innenseite

    der VW (Werks-) ZR weist trotz hohem Alter und fehlenden Geschmeidigkeit keine Risse auf.

    Der Gates ZR vom Ersatzblock hat lediglich ein ersichtlicher Bruch.

    Alter eines Riemens hat nichts zu bedeuten.

    Wiederkehrende Sichtkontrolle ist entscheidend

    Vorteil beim AAF ACU, reißt der Zahnriemen, bleibt der Motor nur stehen.

    Blöd dabei, dass der nicht so simpel zu wechseln ist wie der Rippenriemen.



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  • Hi t4syncrodriver und alle,

    dass der ACU einfach stehenbleibt ist nochmals eine sehr interessante Info!!! Ist das tatsächlich so? Führt der Zahnriemenriss beim ACU tatsächlich zu keinen Folgeschäden? Könnt Ihr das bestätigen? Laut WIKI sind nur die MKB PD und AAC Freiläufer und somit die Kollision von Kolben und Ventilen ausgeschlossen.

    Wäre der ACU tatsächlich einigermassen sicher vor Folgeschäden nach Zahnriemenriss würde ich definitiv die AltesEisen angesprochenen 120k oder 12 Jahre anstreben : ) Wie geschrieben: habe tierisch Sorge, nach dem Eingriff grössere Probleme zu haben : ( Habe schon soooooo schlechte Erfahrungen machen müssen...

    Danke nochmals und beste Grüsse,

    Hannes

  • Freiläufertest am AAF .. bestätigt

    hier nochmal Video und unten Link zum anderen Beitrag.

    Nach meinen bisherigen Infos wurde der ZK und Rumpf ACU nicht wesentlich verändert.

    Kompressionsangaben blieben gleich. Kolben Bauform im wesentlichen ebenso.

    Es ist anzunemen, dass ab AET möglicherweise Kolbenhub und/oder Zylinderhöhe verändert wurde. Dies aber noch nicht bestätigt.

    Daher wäre ab AET der Freiläufertest zu klären.


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  • t4syncrodriver Hammer: das ist echt sehr beeindruckend! Super hilfreich für alle AAF Fahrer. Wäre es ne Idee, das aufm Wiki einzupflegen? Die Info bewahrt etliche bestimmt vor einem wahrscheinlich unnötigen Zahnriemenwechsel : ) In meiner Sache weiter: ich habe mich gerade belesen zu den Unterschieden von AAF und ACU.

    Laut Wiki sind Hub (95,5mm) und Bohrung (81mm) con AAF und ACU gleich, die Verdichtung aber unterschiedlich (AAF 8,5 und ACU 10). Somit - so habe ich hier und in dem »anderen« Forum gelesen - scheinen die Kolben vom ACU höher zu sein?! Macht das Sinn? Wenn ich das richtig verstehe spricht das gegen das »frei laufen« des ACU, richtig?


  • Danke oerni für den Link. Gerade gelesen, das deckt sich mit meiner Vermutung. Scheint erstmal als ob doch nicht Freiläufer... Obgleich wirklich komisch, da scheinbar bis auf Sensoren soviel gleich an den Motoren : ( Und wieder: danke!

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass beim ACU die höhere Verdichtung nur durch geänderte Kolben erreicht wird. Hier sind vor allem die Mulden deutlich flacher.

    Block und Kopf sowie Kurbelwelle und Pleuel sind gleich beim ACU und beim AAF.

    Sollte also die Kompressionshöhe der Originalkolben des ACU gleich wie bei den von T4Synchrodriver sein, dann sollte er auch entsprechend freilaufen.

    Verlassen würde ich mich aber nicht darauf.

  • Es wird ja sicher einen Grund haben dass die AAF und ACU Kolben unterschiedliche Materialnummern haben. Die Bohrung ist identisch. Ich vermute man kann die Kolben untereinander tauschen und dem AAF mehr Verdichtung verschaffen. Oder umgekehrt mit Leistungsverlust den ACU zum Freiläufer machen. Ob es das wert wäre?

  • Laut Teilekatalog sind die Kolben bei AAF und ACU unterschiedlich, wie oben schon erwähnt:

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    Bei den Zylinderköpfen gab es unterschiedliche Versionen, je nach Motornummer:

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    Das Verdichtungsverhältnis ist (Quelle Wikipedia):

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    Wenn man die 8,5:1 des AAF und die 10:1 des ACU zu Grunde legt und annimmt, dass der Kolben FLACH wäre, würden 2,1 mm weniger "Platz" zu den Ventilen bleiben.

    Wie man sehr schön auf dem Video von t4syncrodriver sieht, ist in dem Kolben in eine Mulde.

    Diese Mulde bestimmt natürlich wesentlich den Kompressionsraum und muss daher beim ACU deutlich geringer ausgeprägt sein, da sich die errechneten 2,1 mm auf einen Durchmesser von 81 mm beziehen.

    Diese Mulde ist aber im Durchmesser deutlich kleiner, daher sind die 2,1 mm nur ein theoretischer Wert und es stellt sich die Frage, ob die Verringerung des Kompressionsraumes allein durch die Mulde erreicht wurde.

    Ohne Zeichnungen mit genauen Maßen oder aber so einem wirklich tollen Test, wie ihn t4syncrodriver durchgeführt hat, wird man die Frage, ob ein ACU ein Freiläufer ist nicht klar beantworten können.

    Dann ist es bloß Spekulation.