hemisoft
Vielen Dank für deine lange Antwort
feel Free T4
Danke für den Link! Ja das wars dann wohl. Naja aber bei Nacht schaut das alles schon sehr anders aus. Die Zufahrt war auch mit Stacheldraht und Tonnen versperrt
@alle
Ich will euch nicht länger auf die Folterspannen welche Wendung unsere Reise vor einigen Tagen genommen hat!
15.01.2016 – Seit den heißen Quellen fahren wir recht schnell Richtung Osten, hier im Norden von Griechenland wird
es langsam kalt und wir können es kaum erwarten die Grenze zur Türkei zu überqueren. Nach über zwei Monaten
Griechenland reicht es einem irgendwann. Istanbul wollen wir zwar vorerst nicht besuchen, aber nachdem wir über
die Landesgrenze sind, wollen wir gleich runter in den Süden fahren.
Wir fahren kurz nach Thessaloniki von der Hauptstraße auf einen Parkplatz und kochen uns was zum Mittagessen.
Wir wollen nach dem kurzen Stopp gleich weiter fahren um heute noch möglichst viel Strecke zu machen. Das Wetter
ist nicht sehr schön und ein kalter Wind bläst. Noch wissen wir nicht, dass in 10 Minuten unsere gesamte Reiseplanung
auf den Kopf gestellt wird.
Wir sind mit dem Essen fertig, räumen unseren Bus für die Weiterfahrt auf. Nebenbei bemerke ich wie 20 Meter von uns
ein Pickup anhält und ein Mann mit zwei kleinen Hunden aussteigt. Wir räumen fertig auf, als plötzlich die zwei kleinen
Hunde vor unserem Bus stehen, der Mann ist nicht mehr da.
Die ausgesetzten Hundewelpen
Es dauert nicht lange bis uns klar wird das dieser soeben zwei kleine Hundewelpen ausgesetzt hat. Vielleicht ein Weihnachts-
geschenk für die Enkel das nun nicht mehr gebraucht wird :-(. Wir geben ihnen etwas von den Nudeln zu essen (keine gute Idee!)
und spielen etwas mit den Hunden. Die Zwei sind sehr zutraulich und es dauert nicht lange da liegen die Kleinen in unseren
Bus und schlafen.
Ab hier war es für uns nichtmehr möglich die kleinen Geschöpfe wieder raus zu werfen und an diesem hässlichen Ort neben
der Straße zurückzulassen, sie haben bereits unsere Herzen erobert.
Ich wollte schon seit längerem einen Hund und bin mir sicher, dass dies der Moment ist wo mich mein Hund gefunden hat!
Marlene war bis jetzt immer etwas abgeneigt was Hunde angeht, aber so wie sie sich gerade mit den Hunden zusammen
kuschelt, bin ich mir sicher, dass wird sich bald ändern.
Hundeexpress
Zwei Stunden später – Es ist bereits Nacht und wir sind froh endlich auf der Autobahn zu sein. Die beiden Hunde konnten
auf der kurvenreichen Landstraße die Nudeln die wir ihnen gegeben hatten nicht drinnen behalten und haben unseren Bus
vollgekotzt. Mittlerweile haben wir gutes Welpenfutter und können es kaum glauben, dass die Zwei Racker nun hinten in
einer Kiste mit Decken liegen und brav schlafen.
Mit jeder Minute entfernen wir uns weiter von der Türkei, wir haben beschlossen in die entgegengesetzte Richtung 260 km
nach Ioannina zu fahren. Einen Plan haben wir, allerdings keine Ahnung ob das alles so klappen wird. Wir müssen es einfach
versuchen und schauen was dabei rauskommt. Gleich an unserem ersten Tag in Griechenland waren wir in Damati und haben
dort Litsa, Akis und Sotiris kennengelernt. Litsa hat viele Hunde und wir hoffen, dass sie einen Tierarzt kennt der uns passende
Papiere für den Hund machen kann, um mit diesem weiter in die Türkei auszureisen. Ich bin großer Zuversicht, dass das alles
so klappen wir wie wir uns vorstellen.
Wir haben auch mit Söntke und Nica telefoniert, unser Plan ist, dass sie einen von den Hunden aufnehmen. Am Telefon haben
sie uns beiden, verständlicher Weise, nicht zugesagt. Wir pokern einfach darauf, dass wenn sie den kleinen Hund sehen, nicht
mehr Nein sagen können. Immerhin haben sie sich schon mehrmals überlegt einen Hund aufzunehmen. Wir wollen heute Nacht
noch bis nach Ioannina fahren, die Gefahr, dass die Beiden ohne den Hund gesehen zu haben morgen Früh losfahren, ist uns zu groß.
Große Probleme
16.01.2016 – Wir sind in Ioannina, es schüttet den ganzen Tag. Nica und Söntke nehmen ersten Kontakt mit den Welpen auf. Danach
entscheiden wir uns gleich hoch nach Damati zu fahren und hoffen, dass Litsa und Akis zuhause sind.
Wir haben Glück, die Beiden sind da und sehr erfreut uns wieder zusehen. Kurze Zeit später sitzen wir alle im Wohnzimmer von
unseren Freunden und trinken Tee und erklären unser Hundeproblem. Uns war bereits klar, dass man die Hunde impfen muss und
vor der Ausreise 21 Tage warten muss. Wir haben darauf gehofft, dass Litsa einen Tierarzt kennt der die Hunde “vor 3 Wochen geimpft hat“,
sodass wir gleich ausreisen können.
Nach einigen Telefonaten stellt dies kein Problem dar und sollte machbar sein. Es stellt sich allerdings heraus, dass wir ein sehr
großes Problem mit der Türkei und anderen Nicht-EU Ländern haben. Nica und Söntke wollten über Albanien zurück und haben
so dasselbe Problem. Damit für diese Länder alles klappt, müssen die Hunde 30 Tage nach der Impfung einen Bluttest machen
(der auch wieder 2 Wochen dauert) bevor man über die Grenze ins Ausland fährt. Bedeutet für uns, dass wir noch über 40 Tage
hier in Griechenland abhängen müssen um unsere Reise fortzusetzen, was wirklich keine Option ist.
Die Stimmung ist im Keller, ich suche noch Stunden im Internet ob es nicht doch noch eine Lösung gibt. Gibt es nicht. Wir wollen es
lange Zeit nicht wahr haben, aber wir müssen eine sehr schwierige Entscheidung treffen. Entweder wir fahren in die Türkei/Albanien
ohne die Hunde oder wir entscheiden uns gegen die Weiterreise in die Türkei und schenken den Hunden ein neues Zuhause.
Für Nica und Söntke scheint mir die Entscheidung etwas leichter, da sie sowieso auf dem Rückweg sind. Wir hingegen stehen vor der
Wahl unser großes Reiseziel, die Türkei, auszulassen. Die ganze Sache liegt mir sehr schwer im Magen, mein Kopf fühlt sich an als ob
er mit einem Kilo aufgequollenen Haferflocken gefüllt ist. Wir beschließen heute keine Entscheidungen mehr zu treffen und auf etwas
andere Gedanken zu kommen. Am nächsten Tag schneit es und wir machen einen tollen Spaziergang im Schnee
Der Winterspaziergang
17.01.2016 – Mittlerweile hat es draußen viel geschneit und wir machen einen längeren Spaziergang durch den Schnee. Die zwei Hunde
toben im Schnee und haben viel Spaß, aber auch uns tut die frische Luft gut.
Wir genießen die Ruhe und die tolle Winterlandschaft. Wir beide haben, immer auf der Flucht vor der Kälte, schon ganz vergessen wie
schön der Winter auch sein kann.
Die Entscheidung
Nach diesem tollen Spaziergang müssen wir eigentlich gar keine Entscheidung mehr treffen. Uns ist beiden klar, dass wir uns
bereits für Arja (die Braune) entschieden haben! Söntke und Nica nehmen Benka in ihren Bus auf. Unseren Plan in die Türkei
weiterzureisen lassen wir erst Mal sausen, unsere Reise soll aber noch nicht zu Ende sein. Wir werden zunächst mit der Fähre
nach Bari/ Italien übersetzen.
Wir sind zwar etwas traurig nicht in die Türkei zu kommen, aber wir sind uns 100% sicher die richtige Entscheidung getroffen
zu haben! Immerhin handeln wir nach unserem Motto, die Dinge so zu nehmen wie sie sind und keinem allzu striktem Plan
zu folgen.
Besuch beim Tierarzt
Heute sind wir alle mit unseren Hunden beim Tierarzt und hoffen, dass alles so klappt wie wir uns es vorstellen und wir die nächsten
Tage nach Italien übersetzen können. Zu unserer Erleichterung sichert uns der Arzt zu alles so zu drehen, dass wir keine Probleme
haben werden.
Ich bin mit Arja im Behandlungsraum und stehe ihr bei. Man muss dazu sagen, ich habe einen unglaublichen Ekel vor Spritzen
und Blutabnehmen.
Zuerst bekommt Arja eine Impfung mit einer kleinen Spritze, für sie kein Problem, für mich etwas unangenehm. Jetzt kommt der
Chip, da der in etwa so groß ist wie ein Reiskorn und unter die Haut gesprizt wird muss eine dementsprechend große Nadel her.
Nadel rein, Hund jault kurz, aber dann ist es vorbei. Mir wird es leicht schlecht, als dann auch noch etwas Blut über meine Hand
tropft merke ich wie mein Kreislauf total absackt und mir kotz übel wird. Ich muss hier raus, bevor ich umkippe, mir wird schwarz
vor Augen. Ich stammel nur irgendwas von „I have to get my girlfriend“ zum Arzt und torkele aus dem Behandlungsraum. Ich
schaffe es gerade noch zu Marlene, bitte sie weiter dabei zu sein und gehe schnell raus an die frische Luft.
Nach 10 Minuten geht es mir wieder besser, meine Güte, ich glaub der Tierarztbesuch war für mich schlimmer als für Arja…
Wir halten Arja und ihren Pass im Arm und sind überglücklich nun die offiziellen „Eltern“ zu sein.
Die Fahrt nach Italien
Nachdem wir zwei Tage gewartet haben, da die Fähren in Griechenland gestreikt haben, checken wir endlich um 0:30 Uhr auf
der Fähre nach Bari ein.
Die Überfahrt dauert über 9 Stunden, wir dürfen mit unseren Hunden nicht in den Innenbereich. Ich mach es mir mit Arja in einer
Ecke “bequem” und friere mich durch die Nacht. Was tut man nicht alles für dieses kleine Wesen :-). Söntke und Nica ergeht es
auch nicht besser als mir, wir haben in dieser Nacht wohl kaum ein Auge zugetan…
Endlich geht die Sonne auf! Es dauert nur noch zwei Stunden bis wir da sind. Ich wecke Marlene die im Innenbereich geschlafen hat
und bitte sie mich abzulösen. Ich muss mich dringend im Innenbereich aufwärmen.
24.01.2016 – Ab jetzt sind wir in Italien unterwegs! Wir sind total happy mit unserem kleinen Hundewelpen! Wie es weitergeht
wissen wir noch nicht und müssen uns noch was überlegen. Ich hab gehört in Marokko soll es im Winter recht warm sein :-).
Noch mehr Bilder von den Hunden gibts hier: Klick