T4 California, Bj 1/1992, AAB 2,4l Diesel, 78PS, LiMa mit 67mm 1-Rillenriemenscheibe, M10 Befestigungsbolzen, Leistung alte LiMa unbekannt (Typenschild blank), neue LiMa mit 65A angegeben
Ich habe mehr oder weniger das selbe Problem:
Lange Zeit ging die Ladekontrolle erst nach Gasstoß aus. Ladespannung auf der Campinganzeige stieg dann aber zuverlässig auf 14,2 V. Drehzahlmesser zeigte an, sobald die Ladekontrolle aus war.
Ca. vor 3 Monaten Verhaltensänderung:
Drehzahlmesser jetzt ohne Anzeige, Ladekontrolle leuchtet permanent. Gasstoß hilft nicht mehr.
Habe dann einen neuen Regler eingebaut:
Drehzahlmesser weiter ohne Anzeige, aber Ladekontrolle geht wieder aus. Manchmal immer noch Gasstoß erforderlich.
Seit etwa vier Wochen ging zwar die Ladekontrolle noch gerade aus, aber die Spannungsanzeige zeigt nur noch maximal 13,7 V.
Nach Lektüre von T4-Wiki und Forumsbeiträgen tippte ich auf einzelne defekte Dioden oder eine defekt Wicklung in der LiMa. Also neue LiMa geordert und heute eingebaut aber dasselbe Bild:
Drehzahlmesser ohne Anzeige, Ladekontrolle geht nicht aus, mit der neuen LiMa ist ein Gasstoß bis Vollgas erforderlich, damit die Erregung anspringt. Die neue LiMa Liefert dann an B+ 14,2 V. An der Starterbatterie misst man 13,9 V aber die Campinganzeige im Bus zeigt nur 12,6 V, die Campingbatterien werden also gar nicht geladen oder sind gar nicht durchgeschaltet.
Erregerkabel/Kabel von der Ladekontrollleuchte durch gemessen: das Kabel ist durchgängig, aber an der LiMa liegt bei eingeschalteter Zündung nur eine Erregerspannung von 0,001 V an. Trennt man das blaue Kabel vom D+ Kontakt der LiMa, misst man 3,9 V.
Mein Verdacht nun: Es liegt weder am Regler noch an der LiMa, sondern am Zündschalter und/oder am Strang vom Zündschalter über die Ladekontrollleuchte zum D+ Kontakt. (Möglicherweise ist die neue LiMa schlechter - d.h. liefert weniger Leistung - als die alte.)
Aus dem T4-Wiki Kapitel Lichtmaschine
ZitatErregung und Ladekontrollleuchte
Bevor die LiMa Strom 'liefern' kann, muss ein Strom durch die Erregerwicklung (= Erregerstrom) fließen, der das für den Betrieb erforderliche Erregerfeld erzeugt. Dieser Strom muss aufgrund des Funktionsprinzips der Drehstromlichtmaschine grundsätzlich von außen zugeführt werden. Hierzu dient bei allen T4 die an Zündungsplus liegende Ladekontrollleuchte.
Theoretisch wird die Lichtmaschine im T4 nie Strom liefern können, wenn die Batterie völlig entladen ist oder aus einem anderen Grund (z.B. Kabelbruch D+ oder defekte Ladekontrollleuchte) kein Erregerstrom fliessen kann. Praktisch wird sie sich aber in vielen Fällen wegen des meist vorhandenen Restmagnetismus bei hinreichend hohen Drehzahlen (> 3.000 U/min) selbst erregen können (Selbsterregung). Steht das Erregerfeld erst einmal, wird kein Erregerstrom mehr benötigt.
Die Ladekontrollleuchte ist über den LiMa-Anschluss D+ in Reihe mit der Erregerwicklung geschaltet, die wiederum an Masse hängt. Wird die Zündung eingeschaltet, kann ein Strom in die Erregerwicklung fließen. Dies wird durch Aufleuchten der Kontrollleuchte angezeigt. Sobald das Erregerfeld steht, die LiMa Strom liefert und die LiMa an D+ eine Spannung im Bereich 12 bis 14,5 V liefert, muss die Kontrollleuchte erlöschen. Geschieht dies bei laufendem Motor nicht, kann man davon ausgehen, dass ein Problem mit der Lichtmaschine vorliegt.
Elektrische Anschlüsse
Die Lichtmaschinen im T4 besitzen (in den Schaltplänen) folgende elektrische Anschlüsse:
- bis MJ1998
- D+ (Dynamo Plus), Erregerspule/Ladekontrollleuchte, auch Kl.61
- B+ (Batterie Plus), Ladeausgang Batterie (gesteckt oder geschraubt)
- B- (Batterie Minus), in der Regel die Fahrzeugmasse über die Befestigung der Lichtmaschine
- W (Drehzahl), Drehzahlsignal für T4 ohne Motorsteuergerät
Das Schaltbild für meinen Bus ebenfalls aus dem T4-Wiki:
Elektrik_Lichtmaschine_Schaltbild.jpg
Also wie weiter?
Darf man B+ gleich mit D+ verbinden und so gleich den vollen Erregerstrom aus der Batterie ziehen? Klar das höchstens testweise, da sonst der Erregerstrom permanent - also auch bei ausgeschalteter Zündung - fließen würde. Ein abgestelltes Fahrzeuge würde also die Batterie leer saugen. Aber möglicherweise brennt auch die Erregerwicklung durch, wenn da permanent "ungebremst" Strom fließt? Andererseits führt doch sowieso ein Ausgang der Diodenplatte direkt zu D+. Damit liefert eine laufende Lichtmaschine doch selbst die volle Spannung (und den Strom) an D+.
Soviel zu den Gedankenspielen für's Testen.
Aber wo liegt der wirkliche Fehler? Muss ich das Anzeigeinstrument zerlegen und dort in der Schaltung um die Ladekontrollleuchte nach dem Fehler suchen? Hat der Zündschalter die Macke? Die Kabel sehen optisch OK aus.
Die ganze Historie sieht nach einem schleichend sich verschlechternden Zustand aus. Korrosion? Wo? Bauteile gealtert? Auf der Anzeigeplatine? Wo sonst?
Hinweise, Ratschläge, Erfahrungsberichte? Alles gerne!
(Ich bin am Ende ...)
Danke und bleibt gesund,
Karl