Auf der Suche nach der verlorenen Leistung - ACV 2002 - N 75 defekt ?

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  • Man kann auch einen Turbolader überdrehen, was der gerne mit spontanem Ableben quittiert. Ich halte 2200mbar für mehr als sportlich. Bei der Abstimmung wird bei uns die Laderdrehzahl aus diesem Grund gemessen.

    Ralf

    Sei schlau, fahr ACV ;) 2003er MV Atlantis

  • Bei der Laufleistung gehe ich auch mal davon aus das der einfach nicht mehr schafft und an der Grenze oder darüber läuft...

  • Also,
    erstmal herzlichen Dank für alle Hinweise und Anmerkungen !!

    Wenn RobNer ca 2100 mbar schafft, dann liege ich mit max 2090 ja nicht weit davon entfernt.
    Und vllt ist der Lader damit ja auch schon an der Leistungsgrenze (seinem Alter geschuldet), wie hier vermutet wird.
    Vllt jage ich einem Phantom hinterher und sollte ganz zufrieden sein.

    Ich werde die Sache also erstmal weiter beobachten und meine Abgasanlage wieder zusammenbauen.
    Mal sehen, was dann übrig bleibt .......

  • Hauro 27. November 2023 um 14:58

    Hat den Titel des Themas von „Auf der Suche nach der verlorenen Leistung - ACV 2002 - Undichtigkeit am Turbo ?“ zu „Auf der Suche nach der verlorenen Leistung - ACV 2002 - N 75 defekt ?“ geändert.
  • Um hier den Thread weiter zu spinnen:


    Inzwischen ist die Abgasanlage wieder geschlossen: Kat und Nachrüst-DPF sind wieder im Flow.
    Vorspannung der Druckdose habe ich weiterhin etwas erhöht, was sich bemerkbar macht, siehe Logs.

    Ich habe jetzt zwei Log-Fahrten durchgeführt (selber Tag, selbe Strecke, unmittelbar nacheinander, Motor warm, beschleunigt im 3. Gang)
    - einmal mit angesteuerter Druckdose LOG1 (+Druckdose)
    - einmal ohne angesteuerte Druckdose LOG2 (0Druckdose)

    Dabei fällt auf, dass im LOG1 der Ist-Ladedruck geringer ausfällt, und eher "flatterhaft" ist, als im LOG2
    Die Frage, die sich mir hier stellt, und um die es geht :
    Könnte das N75 nicht korrekt arbeiten?
    Es wird an anderer Stelle behauptet, das N 75 könnte hängen, weil es ja ständig mit dem Ladedruck beaufschlagt wird, mit allen Öldämpfen etc und verkoken könnte.
    Wenn das so wäre, könnte ich das N 75 auch mit Bremsen- oder Motorreiniger bearbeiten?

    Zu den LOGs:
    Der Soll-Ladedruck soll hier NICHT zur Diskussion stehen, das ist weiter oben schon diskutiert worden.
    Es ist so wie es ist.
    Die einzige Frage, um die es hier geht, und bei der ich bei der Beantwortung auf die Erfahrung der Fachmänner setze:
    Was könnte der geringere Ist-Ladedruck in LOG 1 über das N 75 aussagen (Seht Ihr einen Zusammenhang und was wäre Eurer Meinung nach eine Abhilfe?)

    Log_01_MWB011_Stage3_+Druckdose_2023-11-16.csv             Log_01_MWB011_Stage3_0Druckdose_2023-11-16.csv

    Edit : Getrennt durch Semikolon ........

  • Ohne Steuerdruck bleibt das Wastegate zu, mit angeschlossenem N75 wird es offensichtlich geöffnet.

    Du könntest eine Reinigung versuchen ... und wenn es die nicht überlebt, war es eh hinüber.

    Danke,
    das bestätigt meine Vermutung.
    Ich werde es mal mit einer Reinigung versuchen.
    Probieren geht über studieren.
    und vllt ist es ja eh hin........

  • Also in der Theorie wird das Wastegate bei bei "+Druckdose" gar nicht angesteuert. Es bleibt bei 12% und damit sollte es angeblich zu sein und bleiben.

    Ich schreibe in der Theorie, weil ich mit Thaddäus gerade darüber in einer Diskussion bin, denn für mich ist eine Ansteuerung von mehr als 10% (hier 12% und bei meinem ACV 12,8%) nicht keine Ansteuerung.

    Allerdings welchen Sinn sollte es machen, wenn das Wastegate durch leichte Ansteuerung ständig ein Stück offen steht?

    https://www.t4forum.de/index.php?attachment/58366-t4-schrauber-black-gif/ Der mit dem Bully tanzt ...

    Einmal editiert, zuletzt von Stema (27. November 2023 um 20:17)

  • Ich war gestern etwas unter Zeitdruck, deswegen nur in Kurzform ein anderer Gedanke von mir. Hier jetzt die etwas längere Form ...

    Erst einmal, deine Werte in den Logs entsprechen meinen (nicht absolut, aber in der Tendenz) und wie du ja weisst habe ich ähnliche Probleme. Deswegen kaue ich auch schon länger auf den Fragen um die Interpretation der Logwerte herum. Das Ergebnis meines Nachdenkens ist bisher folgendes.

    Im Gegensatz zu anderen denke ich das N75 ist unschuldig ;) am unterschiedlichen maximalen Ist-Ladedruck, denn es wird ja in beiden Fällen weiter gelich angesteuert. Wenn du, wie bei mir, das Schlauchstück zwischen Druckdose und N75 zum N75 hin auch verschlossen hast, damit kein Druck verloren geht gehen immer 12% des Drucks Taktung an die Druckdose (oder in den Schlauch bis zum Verschluß) und in jedem Fall 88% Taktung über das Ventil in den Ansaugstutzen. Das einzige, das sich ändert ist, dass der Druck nicht mehr zur Druckdose durchgeht. Auch wenn die %-Werte nicht stimmen sollten, denn die werden ja im MSG erzeugt und gemessen, sollten sie ja trotzdem in beiden Fällen gleich bleiben.

    Trotzdem bleibt als Ergebnis, dass wenn N75 und Druckdose ordnungsgemäß verbunden sind der maximale Ladedruck niedriger ist als wenn sie getrennt sind. Hier kommt nun mein oben schon beschriebener Gedanke ins Spiel.
    Alternativ könnte natürlich auch die Druckdose Druck abbauen oder es gibt irgendeinen Rückkoppelungseffekt, den ich noch nicht erkenne.

    Das ist aber nicht die einzige Frage, die sich aus den Logs ergibt, denn in der Theorie, und das ist mehrfach im Forum beschrieben, müsste der Ladedruck wenn N75 und Druckdose getrennt sind immer weiter steigen, bis das MSG in den Notlauf geht und die Einspritzmenge reduziert um den Turbo zu schützen. Ansonsten bräuchte es ja keine Ladedruckkontrolle. Aber Fakt ist, dass sich ohne Ladedruckkontrolle sowohl bei dir, wie bei mir der Ist-Ladedruck trotzdem jeweils knapp oberhalb des Soll-Ladedrucks einpendelt. Dazu fallen mir bisher eigentlich nur zwei Möglichkeiten ein. Entweder verhindert der Turbo mechanisch einen höheren Ladedruck oder der höhere Ladedruck entweicht irgendwohin z.B. durch das Ventil des N75. Wenn ich allerdings sehe, dass der Ist-Ladedruck bei dir bis 2233 mbar geht und er sich bei mir schon bei knapp über 2000 mbar einpegelt kann ich mir den zweiten Fall nur schwer praktisch vorstellen. Aber vielleicht gibt es ja verschiedene N75 und der Zusammenhang mit dem Soll-Ladedruck ist nur Zufall?

    An zusätzlichem technischen Wissen zu beiden Punkten bin ich dringend interessiert, ansonsten kaue ich halt noch ein bischen weiter darauf herum ^^ .

    https://www.t4forum.de/index.php?attachment/58366-t4-schrauber-black-gif/ Der mit dem Bully tanzt ...

    Einmal editiert, zuletzt von Stema (28. November 2023 um 19:17) aus folgendem Grund: Editiert wegen Yellowone's Info in Beitrag #42

  • Stema

    Ich kann Deinen Ausführungen leider nicht folgen.

    1. Wenn Druckdose und N75 getrennt sind, kann auch kein Steuerdruck auf die Druckdose kommen. Weder 12% noch sonst was.
    2. Wenn im revidierten MSG als Soll ca 2,3 bar Ladedruck programmiert ist, wie soll da vorher der Notlauf eintreten? *
    3. Die Ladedruckdifferenz in meinen Logs führe ich auf ein nicht sauber arbeitendes N 75 zurück. Unabhängig von plausiblen elektrischen Messwerten kann ein N 75 hängen oder nicht sauber abdichten.

    Das N 75 werde ich demnächst prüfen, wenn es die Zeit und das Wetter zulassen.

    Edit : * Nicht Stage 1, 2 und 3 durcheinanderbringen .......

  • Ich schreibe in der Theorie, weil ich mit Thaddäus gerade darüber in einer Diskussion bin, denn für mich ist eine Ansteuerung von mehr als 10% (hier 12% und bei meinem ACV 12,8%) nicht keine Ansteuerung.

    Allerdings welchen Sinn sollte es machen, wenn das Wastegate durch leichte Ansteuerung ständig ein Stück offen steht?

    Nach meinem Verständnis und nochmaliger Lektüre des Wiki-Artikels zum N75 ist es doch so:

    Das Wastegate wird ja nicht direkt vom N75 angesteuert, sondern vom Ladedruck des Turbos. Der Turbo drückt es quasi selbst auf, gegen den Federdruck der Dose. Und zwar werden laut Wiki ca. 300mbar benötigt, damit sie sich langsam öffnet, und bei 400mbar wäre es dann ganz offen.

    Die Aufgabe des N75 ist es zu steuern, wieviel Prozent des tatsächlichen Ladedrucks wirklich zur Druckdose gehen, und wieviel verpuffen.

    Selbst bei Vollgas und 4000 U/min wirst du höchstens ca. 1000mbar Ladedruck haben (immer alles relativ zur Atmosphäre). Wenn das N75 dann 12% von denen zur Druckdose schickt, sind das trotzdem nur 120mbar, und das ist weniger als 300, also zu wenig, um die Dose zu öffnen.

    Fazit: Es ist egal, ob es auf 0% oder auf 12% steht, das Wastegate bleibt in beiden Fällen zu.

    Warum jetzt gerade 12%, keine Ahnung, vielleicht hat das konstruktionsbedingte Gründe.

  • Aber Fakt ist, dass sich ohne Ladedruckkontrolle sowohl bei dir, wie bei mir der Ist-Ladedruck trotzdem jeweils knapp oberhalb des Soll-Ladedrucks einpendelt.

    Der Algorithmus im MSG ist vermutlich recht simpel:

    - Wenn Ist-Ladedruck über Soll, dann N75 takten.

    - Wenn Ist-Ladedruck dadurch nicht sinkt, dann Notlauf.

    Da bei Hauro aufgrund des manipuliertenrevidierten Kennfeldes das Soll nie erreicht wird, passiert halt auch nichts in die Richtung.

    Erst ab Sekunde 14,8 (im 0Druckdose-Log) sieht man, wie das zu takten beginnt. Aber keine zwei Sekunden später geht die Drehzahl schon wieder runter - das ist vielleicht zu kurz, um den Notlauf zu triggern.