Anschluss für Landstrom. Welche Steckverbindungen sind zulässig?

Bitte bei Problemen mit dem Forum das Endgerät und Version angeben!
  • Genau so und nur so wird das richtig und sicher gemacht: FI/LS Personenschutzschalter

    Wichtig ist, dass der FI und LS zweipolig geschützt/schaltend sind, damit auch bei einer mobilen Kabel-Verlängerung mittels Schuko-Stecker trotzdem Sicherheit gegeben ist, da man hier nicht weiss, auf welcher Leitung nun die Phase liegt.

    Die Teile sind teuer (ca. 100,-) , die günstigen sind meist nicht geeignet, da oft nur 1-polig schaltend.

  • Also ich habe das bisher immer so gelöst

    Campingplatz Stromversorgung -> CEE - Schuko Adapter -> normale Kabeltrommel (unters Auto gelegt) -> Wasserdichtes Verlängerungskabel ins Auto zur Kühlbox -> Wasserdichter 4 Fachstecker ins Vorzelt für Ladegeräte, Wasserkocher usw. , also nicht im Dauerbetrieb.

    Das ist ja wohl falsch.

    Nur wie ist es richtig, ohne am Auto was festes einzubauen?

    Einmal editiert, zuletzt von scottie 1969 (5. Juli 2021 um 14:57)

  • Hast recht .. ich bin zu blauäugig was das angeht.

    CEE Einspeisung selber bauen?

    1 CEE Stecker

    1 Box fuer den "Kram"

    1 FI/LS (Nachtrag: Nicht nur FI sondern Leistungsschutzschalter)

    x Schuko

    CEE ankommend auf den CEE

    CEE Phase und Nulleiter auf FI

    CEE Erdung (PE) auf PE Schiene

    ab FI Phase und Nulleiter auf Schuko

    Schuko Erdung (PE) auf PE Schiene

    PE Schiene per Haken oder Oese für Dauer der Nutzung mit Fahrzeugmasse verbinden.

    Nachtrag: Etwaige Wechselrichter oder sonstiger Klimbim auch auf die PE Schiene

    oder Kabeltrommel mit eigener Sicherung .. die von CEE auf Schuko geht..

    --

    couldn't fix the brakes, made the horn louder. :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von wollfuchs (5. Juli 2021 um 15:02)

  • Hab mir neben die AHK ein Blech mit der DEFA Buchse gemacht. Das nach innen zum FI geführt und das DEFA Kabel aufgeschnitten und angeschlossen.

    DEFA Stecker ist Verpolungssicher. Wenn alles korrekt angeschlossen ist, gibts da meines erachtens keine Probleme. Außen habe ich das DEFA Kabel nach dem Stecker aufgeschnitten und n CEE Stecker an das Kabel drangemacht.

    Ob das zulässig ist, ist ne andere Frage. Vermutlich nicht. Aber praktisch klein und schön.

    Danke und Grüße :)

    SUCHE:
    AXG Chiptuning

    Türtaschen

  • Ich habe in meinem Multivan dieses Set mit CEE-Außensteckdose verbaut.

    Alles an benötigtem Material war schon dabei.
    Dadurch geht quasi kein Platz verloren und wir sind nun ganz konform und sicher beim Anschluss an den Landstrom. :)

  • Ich habe in meinem Multivan dieses Set mit CEE-Außensteckdose verbaut.

    Alles an benötigtem Material war schon dabei.
    Dadurch geht quasi kein Platz verloren und wir sind nun ganz konform und sicher beim Anschluss an den Landstrom. :)

    Richtig :thumbup: , und von einem Fachmann einbauen lassen :thumbs-up:

  • Leute, bitte macht beim Strom keinen Quatsch mit Halbwissen und "wird schon gut gehen".

    Dieser Tipp von mir ist echt nur gut gemeint.

    Warum die Einhaltung der Regeln im Bereich Elektro nicht nur sinnvoll und vorgeschrieben, sondern wirklich immens wichtig ist, habe ich schon mal versucht darzustellen (bitte bei Interesse dort nachlesen oder einfach die Regeln befolgen):

    hemisoft
    2. Juli 2016 um 17:02

    Nun gehe ich noch kurz auf die einzelnen Fragen / Ideen ein:

    hemisoft was hättest du denn für einen Vorschlag, ohne das ich jetzt eine feste, abgesicherte Steckdose ins Auto baue?

    Bliebe ja nur, Kühlbox und Kabeltrommel aus dem Auto heraus und ins Vorzelt, oder täusche ich mich

    Es bleibt da leider keine Zwischenlösung. Entweder Elektrogeräte raus ins Vorzelt oder eine Verteilung im Bus nur nach einem kleinen Kasten in dem ein 2poliger LS-Schalter und ein 2polig schaltender FI installiert sind und (ganz wichtig - das ist das was allen Lösungen mit losen Kabeln fehlt!) die Karosserie des Busses mit dem Schutzleiter der Zuleitung leitend sicher verbunden ist!

    Einzelheiten zum Unterschied zwischen Vorzelt und Bus habe ich da schon mal beschrieben: RE: Stromeinspeisung über Schiebefenster

    du könntest sowas hier dazwischen stecken:

    https://www.ebay.de/itm/1337903878…54AAOSwmg5gyaby

    Das ist leider ein (gefährlicher) Trugschluss - dieser Zwischenstecker bringt dir genau gar nichts wenn du die elektrischen Endverbraucher in einer leitenden und auf isolierenden Gummirädern stehenden Karosserie hast.

    Dort wird im Fehlerfall kein Strom fließen, da die Gummiräder isolieren. Im Fehlerfall steht also der gesamte Bus unter Strom und keine der Schutzvorrichtungen (weder die zwischengesteckten noch die fest verbauten am Campingplatz) werden auslösen.

    Erst wenn jemand an den Bus drangreift fließt ein Fehlerstrom durch dessen Körper in den Boden und dann kommt es drauf an was schneller abschaltet - das menschliche Herz oder der FI-Schalter. Die Theorie sagt, die FI-Schalter ist schneller ... die Praxis zeigt aber leider dass das nicht immer so ist, sondern nur bei gesunden Menschen die nicht auf einer Leiter stehen (ok, das ist selten neben dem Bus, kommt aber auch vor) ...

    Genau so und nur so wird das richtig und sicher gemacht: FI/LS Personenschutzschalter


    Wichtig ist, dass der FI und LS zweipolig geschützt/schaltend sind, damit auch bei einer mobilen Kabel-Verlängerung mittels Schuko-Stecker trotzdem Sicherheit gegeben ist, da man hier nicht weiss, auf welcher Leitung nun die Phase liegt.

    Und genau so wichtig, ist dass die Karosserie des Busses elektrisch leitend mit dem Schutzleiter der Zuleitung zuverlässig verbunden ist. Siehe meine vorherige Ausführung.

    Campingplatz Stromversorgung -> CEE - Schuko Adapter -> normale Kabeltrommel (unters Auto gelegt) -> Wasserdichtes Verlängerungskabel ins Auto zur Kühlbox -> Wasserdichter 4 Fachstecker ins Vorzelt für Ladegeräte, Wasserkocher usw. , also nicht im Dauerbetrieb.


    Das ist ja wohl falsch.

    Nur wie ist es richtig, ohne am Auto was festes einzubauen?

    Siehe mein obiger Hinweis. Du kannst die Gefahr etwas verringern, wenn du im Bus nur Geräte nutzt, die Schutzisoliert sind (also nur so einen schmalen Eurostecker haben). Aber die Gefahr dass die Zuleitung selbst eingeklemmt wird, ist dadurch immer noch nicht gebannt.

    Nachtrag: Etwaige Wechselrichter oder sonstiger Klimbim auch auf die PE Schiene

    Wechselrichter im Bus ohne feste Installation sind noch mal eine ganz andere Hausnummer und noch mal was anderes und um ein mehrfaches gefährlicher sind fest installierte Wechselrichter mit gemeinsam mit dem Landstrom genutzten Steckdosen. Hier muss unbedingt ein Fachmann auf die Installation schauen. Da gibt es zu viele Fehlermöglichkeiten. In Ansätzen kann man sich da einen Überblick verschaffen - aber bitte dennoch bei der Installation nen Fachmann hinzuziehen - es gibt da noch mehr Fallstricke: RE: Für was braucht ihr euren Wechselrichter?

    Hab mir neben die AHK ein Blech mit der DEFA Buchse gemacht. Das nach innen zum FI geführt und das DEFA Kabel aufgeschnitten und angeschlossen.

    DEFA Stecker ist Verpolungssicher. Wenn alles korrekt angeschlossen ist, gibts da meines erachtens keine Probleme. Außen habe ich das DEFA Kabel nach dem Stecker aufgeschnitten und n CEE Stecker an das Kabel drangemacht.

    Ob das zulässig ist, ist ne andere Frage. Vermutlich nicht. Aber praktisch klein und schön.

    Prüfe bitte mal ob der letzte, fett gedruckte Punkt auf deine Installation zutrifft - falls ja, dann dürfte sie sicher sein.


    Bei einer el. Einspeisung von "Landstrom" in den Bus kommt es nicht unbedingt auf die Nutzung eines CEE-Steckers an. Der ist zwar vorgeschrieben und hat auch gewisse Vorteile, aber auch andere Einspeisestecker sind zumindest in technischer Hinsicht sicher.

    Das Wichtigste ist, dass die Einspeisung über einen dreipoligen Anschluss geschieht, bei dem alle diese Punkte zutreffend sind:

    • zumindest der Schutzleiterkontakt verpolsicher ist,
    • dieser beim Ziehen des Steckers als letztes die Verbindung löst
    • und beim Stecken des Steckers als erstes herstellt
    • Der Anschlussraum innen so geschützt ist, dass eine abstehende Litze keine Verbindung zur Karosserie herstellen kann und Berührungsgeschützt ist
      (also ein geschlossener isolierter Raum besteht)
    • Eine Zugentlastung vorhanden ist
    • der gesteckte und der ungesteckte Verbinder außen Wassergeschützt ist
    • eine ausreichende mechanische Stabilität vorhanden ist
    • Dahinter möglichst nah und isoliert ein 2poliger LS-Schalter
    • und ein zweipolig schaltender FI-Schalter vorhanden ist
    • und ganz wichtig: die Karosserie des Fahrzeugs gut leitend mit dem Schutzleiter verbunden ist (Die Norm schreibt mit 4 mm² vor damit die Verbindung ja gut ist).

    Gruß, Jörg

  • Und genau so wichtig, ist dass die Karosserie des Busses elektrisch leitend mit dem Schutzleiter der Zuleitung zuverlässig verbunden ist. Siehe meine vorherige Ausführung.

    Auf jeden Fall! Das habe ich vorausgesetzt. Und nicht nur mit einem dünnen Telefondraht, sondern schon mit etwas mehr Querschnitt.

    Nur so als Tip, falls ein CEE-Stecker die Optik stört. Im Stossfänger hinter der Attrappen-Nebelschlussleuchte kann man wunderbar einen CEE-Stecker mit ca. 0,5m Kabel unterbringen und über einen Blindstopfen ins Fahrzeuginnere zum Sicherungskasten/FI leiten. Unsichtbar und jederzeit werkzeuglos entnehmbar.

    cimg1205.jpeg

    So bei meinem letzten Bulli gemacht. Bei Regen kann der Stecker dann auch in dem Hohlraum verstaut werden.

  • hemisoft

    Danke, jetzt weiß ich Bescheid. Dann werde ich mir wohl eine Bordsteckdose installieren lassen. Das von @Tubanist verlinkte Set ist doch ok. Alles andere macht keinen Sinn. Hab ja nicht immer das Vorzelt dabei, deswegen muß die Kühlbox dann im Auto stehen.

    Und keine Sorge, das mach ich nicht selber. Vor Strom habe ich viel zu sehr Respekt, daß ich mir da selber was "bastel".

  • Richtig :thumbup: , und von einem Fachmann einbauen lassen :thumbs-up:

    Tatsächlich ist dem Set eine sehr gute und bebilderte Anleitung beigelegt, so dass der Einbau auch selbständig möglich ist.

    Aber klar, der Fachmann ist prinzipiell immer ein guter Ansprechpartner.

  • und ganz wichtig: die Karosserie des Fahrzeugs gut leitend mit dem Schutzleiter verbunden

    Danke, ja hab ich. Hab das ganze vor 10 Jahren nach ausgiebiger Analyse hier im Forum gemacht. Jetzt ging mir der CEE hinter der Nebelschlussleuchte auf die Nerven mit dem rausfummeln und in Plastikrüte verpackt.Wollte dann eine CEE Außensteckdose nachrüsten, aber die Dosen waren alle nicht schön und rießig, bin über das DEFA System gestolpert und finde es perfekt.

    Danke und Grüße :)

    SUCHE:
    AXG Chiptuning

    Türtaschen

  • Vor kurzem gab es doch erst einen Thread zum Thema Aussensteckdose (finde ihn auf die Schnelle nicht).

    Ist nicht für die Zulassung/Umschreibung auf Wohnmobil eine fest verbaute CEE-Steckdose verpflichtend?

    Und Campingplätze verlangen die doch (zumindest offiziell) auch?

  • Isch abe kein Landstrom. Trotzdem Wohnmobil.

    Wenn ich mich anstecken würde, könnte ich den Campingplatz versorgen :devil:

    Spaß beiseite, der Prüfer kann bei Wohnmobilen mit 230V Anlage theoretisch einen Nachweis der Prüfung durch eine Elektrofachkraft fordern. Passiert aber wenn eher bei offensichtlichen neuumbauten als bei einem 20 Jahre alten Bus...

  • Falls 230V vorhanden, dann feste CEE...

    Das Merkblatt (oben angepinnt) vom Tüv Nord verweist nur auf:

    "Ihre Installationen müssen die VDE-Vorschriften erfüllen; dies gilt insbesondere für die Installation von 230 Volt Anlagen."

  • Ui... 2 Tage nicht online, jetzt bin ich aber überrascht mit wie viel Leben dieser Thread erfüllt wurde. Apropos Leben... vielen Dank nochmal an Jörg aka hemisoft für seinen umfangreichen Beitrag.

    Ich bin hier an anderer Stelle zu den Themen "Kann man sich ne Isofix-Halterung selber in Bus schweißen" und "sollte der Getriebeumbau AG > SG eingetragen werden" für meine warnenden Worte gescholten worden. Dennoch:

    Klar ist sicher dass einige mit ganz abenteuerlichen Konstruktionen rumfahren. Klar ist sicher auch dass es quatsch ist dass für die Campinganwendung nur CEE-Stecker zugelassen sind, wenns heute mit DEFA und PowerCon Systeme gibt die mindestens genau so sicher und geeignet und dabei viel handlicher sind.

    Aber, so ne "naja das wird schon passen"-Metalität in der Sache find ich auch fehl am Platz. Strom auf der Karosse ist kein Spaß (siehe hier, auch wenns da nicht um einen Bus ging).

    Ich hab einige Erfahrung mit so Elektrik-Sachen, ich werd mir das aber sicher noch von einem Fachmann anschauen lassen wenns fertig ist.

    Ansonsten vielen dank für die rege Beteiligung und die vielen guten Tips.

    Für alle meine Beiträge gilt §675(2) BGB.

  • weil CEE auf Campingplätzen immer mehr Standard wird.

    Nein ... das ist innerhalb der EU Vorschrift ... und das schon seit vielen Jahren (siehe VDE100 [708])

    Ob der Tüv das einträgt

    der trägt da nix ein ... prüft das auch nicht und bemängelt das Konstrukt auch nur bei offensichtlich nicht normgerechtem unsicherem Einbau.

    Für die Ausstattung von Campingfahrzeugen und -anhängern empfehle ich ebenfalls die Lektüre der VDE100, hier [721].

    Die VDE-Vorschriften werden als "Stand der Technik" angesehen und dementsprechend bewertet.

    Natürlich kommen auch immer Veränderungen vor, insofern könnte man die sogenannten DEFA-Stecker (die übrigens von CALIX, schon viel eher verwendet wurden), aber auch die "PowerCon True 1" Steckverbindungen als technische Neuerung ansehen, die in das Schriftwerk noch nicht Einzug gehalten haben.

    Dem Ersteller der Norm ist es offensichtlich wichtig, dass die Verbindungen verpolungssicher sind und bestimmte Mindestleistungen übertragen (so kann man es im Vorwort auch nachlesen).
    Die Datenblätter der genannten Verbindungen bestätigen diese Anforderungen, weshalb davon auszugehen ist, dass auch die Anforderungen der VDE erfüllt werden, ohne das diese Steckverbindungen besondere Erwähnung finden.

    Was nach der Norm überhaupt nicht (mehr) benutzt werden darf, sind Schuko-Steckverbindungen, weil diese eben nicht verpolungssicher sind und lediglich die Position des Schutzleiters genau definiert ist, nicht aber die Anschlüsse für Phasen- und Nulleiter.

    Andererseits habe ich es noch niemals erlebt, dass die bei älteren Caravans immer noch vorhandenen Schukoanschlüsse durch CEE ersetzt werden mussten und die erfolgreiche Hauptuntersuchung ansonsten verweigert wurde.

    ..

    Wenn ich Fehler sehe und nicht darüber spreche, heißt das, dass ich einverstanden bin – und das bin ich nicht

    Zitat: Witalij Wolodymyrowytsch Klytschko - Bürgermeister von Київ/Kyjiw/Kiew (Ukraine) (* 17.07.1971)

    2 Mal editiert, zuletzt von axelb (6. Juli 2021 um 06:46)

  • Ist nicht für die Zulassung/Umschreibung auf Wohnmobil eine fest verbaute CEE-Steckdose verpflichtend?

    230V im Wohnmobil ist meines Wissens nicht Vorschrift.

    Aber für die WoMo Umschreibung dann erforderlich, wenn man zB mangels erschwinglichem Innenraum-Gaskocher eine ekektrische Herdplatte im Küchenblock hat. (So bei mir.)

    Zur TÜV-Abnahme hat Axel das richtig beschrieben.