Warum kein Spachtel direkt auf Metall?

Bitte bei Problemen mit dem Forum das Endgerät und Version angeben!
  • Hallo zusammen,

    es wird hier immer wieder gesagt, man soll kein Spachtel auf Metall packen, sondern immer zuerst grundieren.

    Warum eigentlich?

    Bei Polyester versteh ichs ja noch, da halt nicht wirklich diffusionsdicht.

    Aber es gibt ja auch hochwertige 2k Epoxyspachtel, bei denen sehe ich kein Problem,

    da ja nachher sowieso nochmals Grundierung und Decklack draufkommt.

    Eine fett-,staubfreie angeschliffene (60er Korn) Metallfläche setze ich voraus..und natürlich rostfrei.

    Danke für eure Meinungen

    Gruss

    Fabi9an

  • Mein Karosseriebauer hat an meinem Fahrzeug direkt auf Metall gespachtelt.

    Und da wo Rost war, bzw. wo ich geschweißt habe, kam es mit nem anderen Spachtel um die Ecke.
    der war Silber und laut seiner Aussage verhindert er das rosten. Sei aber beschi.... zum verarbeiten uns Sau teuer.

    Es ist kein Auto! Es ist ein Familienmitglied.....!

  • Bin kein Chemiker, aber ich geh davon aus, dass eine Grundierung mehr tut als nur diffusionsdicht zu sein. Eine gute Grundierung wird die Metalloberfläche chemisch passivieren (Bindungen erzeugen, die eine Oxidation, ergp Rost, verhindert).

    (Verzinken pasiviert elektro-chemisch?)

    Spachtel soll primär Füllmasse sein, wenn es Spachtel gibt, der auch grundiert (chem. passiviert), dann wird das wohl ein Komprimiss sein und nicht so gut, wie eine reine Grundierung. Wie immer eine Frage des Zeitaufwandes/Geldes also.

  • Moin moin, der silberne Spachtel könnte Zinkspachtel sein. Grüße Jörg

    1.Doka mit 4Türen, Aufsetzkoffer.
    2.Sattelzugmaschine Doka alt 4/96, Syncro
    3. Doka mit 4 Türen, Aufsetzkoffer, Syncro mit Sperre, Standheizung, 2002
    4. Multivan goes Business 111er 10/99
    5. Doka im Aufbau, 111er, Syncro große Kupplung, Diff mit Sperre
    6. BMW R 1150 RT, Honda CBR 1000 F SC24

    Erst wenn jemand nicht mehr da ist, weiß man seinen Wert zu schätzen.

  • Also ich kenne es nur so:

    Spachtel = offenporig = Rost

    Ordentliche Grundierung = geschlossenporig = kein Rost

    Daher gilt immer: erst grundieren, dann spachteln


    Bin kein Experte, aber diese Erklärung eines Profis ist für mich sehr einleuchtend gewesen.

    Karma nix machen...

  • Also ich kenne es nur so:

    Spachtel = offenporig = Rost

    Ordentliche Grundierung = geschlossenporig = kein Rost

    Daher gilt immer: erst grundieren, dann spachteln


    Bin kein Experte, aber diese Erklärung eines Profis ist für mich sehr einleuchtend gewesen.

    Das gilt für Polyester Spachtel, nicht aber für Epoxy.

    An sich ob du nun Epoxy Grundierung oder Spachtel nimmst dürfte dem Blech ziemlich egal sein.

    Erst grundieren ist aber in sofern von Vorteil, da die Unebenheiten erst dann durch die homogene Farbe richtig zur Geltung kommen.

  • Früher wurde tatsächlich erst eine Grundierung aufgetragen. Ich such jetzt schon den ganzen Morgen mein Lehrbuch und finde es nicht, wegen dem korrekten Namen. Eigentlich war es eine normale ockerfarbene Grundierung, die um einiges dünner angemischt wurde. Für Aluminium gab es etwas spezielles (grün), das auch die Haftung ehöhte. Der normale Polyesterspachtel ist nicht nur offenporig, sondern auch hygroskopisch. Hier liegt das Problem. Bei sehr hoher Luftfeuchte und zu langer Weiterbearbeitungszeit bindet der Spachtel Wasser. Das blanke Blech darunter rostet. Wird gespachtelt auf blankem Blech und bei normaler Temperatur/ Witterung auch weitergearbeitet, passiert nix. Keines meiner Autos / Oldtimer wurde erst grundiert und dann gespachtelt, keines davon hat Rost davongetragen, wurde aber auch innerhalb weniger (2/3) Tage grundiert

    Wird gespachtelt und dann Feierabend gemacht muß das Teil auf jeden Fall trocken stehen. Steht fest, das erst nach Tagen weitergearbeitet wird sollte man auf den Spachtel Grundierung auftragen, wenn schon darunter keine ist.

    Grundierung oder Füller alleine ist auch kein Rostschutz. Erst mit dem abschließenden Decklack wird das Blech wirklich versiegelt.

    Auf blankem Blech schleift es sich leichter. 80er Körnung ist rau genug dafür.

  • Epoxy-Grundierung ist wesentlich dünnflüssiger und versiegelt so die Blech-Oberfläche und die Poren des Metalls.

    Zudem sorgt sie für optimale Haftung.

    Grundsätzlich sollte das Fahrzeug vor dem Spachteln grundiert werden.

    Da das aber einen extra-Arbeitsschritt bedeutet (und eine Extra-Runde Trockenkammer) verzichten die Lackierer meisst darauf und spachteln aufs blanke Blech.

    (Will ja auch nicht jeder zahlen, die extra Arbeit.)

    Spachtel ist hygroskopisch und bindet/zieht Feuchtigkeit.

    Ergo ist "auf Blech spachteln" keine Perfekte Lösung, hält aber natürlich auch ne Weile.

    (Und es ist nicht gesagt dass es direkt rostet)

    Bei Fahrzeugen die ich länger fahren will bzw bei Oldtimern grundiere ich grundsätzlich vorm spachteln und nach dem letzten schleifen mit 2k Epoxygrund bzw filler um den Spachtel komplett "einzukapseln".

    Beim "Verbrauchsauto" wird aufs Blech gespachtelt.

    :thumbup:

    Das ganze steht und fällt natürlich auch mit der Qualität der Produkte, mit der 1K Klackerdose hab ich da, bezüglich langlebigkeit, eigtl schon verloren.

  • Nimm ein oberflächenvernetzendes Epoxi. Das gibt es im Bereich Anlagen- und Bootsbau. Spachtel kannst du selber mixen. Microspheres (und wenig Glasfaserschnipsel, macht den Spachtel aber zäh-ziehend) sind Füllstoffe dafür. Epoxi nass-in-nass (muss noch deutlich kleben) verarbeitet macht Zwischenschliffe unnötig. Grundieren kannst du mit Epoxi, auch Zinkstaub geht dazu als Füllstoff. Arbeitsschutz nicht vergessen: Gute Belüftung und Nitrilhandschuhe, Atemschutz beim Schleifen.


    Gruß

  • Grundierungen bieten auch einen nötigen Korrosionsschutz.

    Wie schon zuvor beschrieben. es handelt sich dabei um Kombinationsprodukte - ähnlich wie Mehrbereichsmotoröl

    Korrosionsschutz entsteht durch eine sehr Haftung auf dem Blech.

    Nicht der Lack rostet sondern das Blech.

    Solange der Lack am Blech haftet rostet nichts.

    Grundierungen sind optimale Haftvermittler. Darum gibt es für unterschiedliche Untergründe unterschiedliche Grundierungen.

  • Auf Aluminium wird Primer aufgetragen, um Haftung auf dem sich sofort bildenden Aluminiumoxid herzustellen. Das Aluminiumoxid an sich ist ein super Korrosionsschutz. Teilweise wird auf Alulegieren extra Reinalu aufgewalzt, um eine undurchlässige Oxidschicht zu erzeugen - Stichwort plattierte Bleche.

    Und nicht vergessen, Mensch bleiben :thumbup:

  • Steht fest, das erst nach Tagen weitergearbeitet wird sollte man auf den Spachtel Grundierung auftragen, wenn schon darunter keine ist.

    Ich habe bereits überlegt, wie wir das früher gemacht haben. Dein Kommi hört sich gefühlt richtig an: Auf das blanke Blech wurde gespachtelt und nach dem Aushärten sofort Grundierung drauf, genau so war das. Wurde das gespachtelte Blech lange nicht grundiert, gab es recht schnell Rost, daher war das zeitnahe Grundieren gespachtelter Flächen Pflicht.

    mit der 1K Klackerdose hab ich da, bezüglich langlebigkeit, eigtl schon verloren.

    Tja, und das verstehe ich nicht. FRÜHER hat auch 1K gehalten. Hatte ich denn früher 2K-Lacke? ....nicht mal dran gedacht.

    Sind Transfette eigentlich Dünne im Körper eines Dicken oder Dicke im Körper eines Dünnen? :nixpeil:

  • Hallo zusammen

    Danke für die vielen Antworten.

    Ich habe teilweise auch mit Polyester direkt aufs MEtall gespachtelt, und dann wohl zu lange gewartet.

    Aber steht alles drin, rLF ist ca. 60%...

    Naja, mal schauen.

    lg

    Fabian

  • Wollte das Thema nochmal aufgreifen.

    Wenn man erst das blanke Blech grundiert und danach spachtelt schleift man ja das gespachtelte wieder runter und es entstehen meistens ja wieder blanke Flächen.

    Wenn Mann dann ein 2oder 3 mal spachtelt muss man ja wahrscheinlich wieder auf blanke Stellen spachteln.

    Irgendwie ist das mit dem vorher grundieren ziemlich unpraktisch