Wohnmobilverbote in Südfrankreich nehmen zu

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  • Moin!

    Bei unserer Herbstfahrt durch Südfrankreich ist mir eine massive Aufrüstung durch Verbostschilder aufgefallen.

    Erkennbar ist der Großteil neu gewesen.

       

    Nachdem ein Schlachtschifffahrer das erste Schild souverän überfahren hatte wurde erst hier der geordnete Rückzug eingeleitet:



    Teilweise ist der nächtliche Aufenthalt in einem definierten Radius um einen Ort komplett verboten:

    Beliebte Ortschaften sehen von Wohnmobilen auch lieber die Rückleuchten:

    Manchmal trifft es sogar die Microcamper a`la Berlingo etc.:


    Ich weiss ja nicht was sich da in der Hochsaison dieses Jahr abgespielt hat, aber es hat die Behörden dort offenbar auf den Plan gerufen.

    Verstehen kann ich das ja. Dieses Foto habe ich Mittags auf dem kostenlosen PARKPLATZ vor dem Pont d`Arc gemacht. Ich musste umparken weil der Anheizqualm des Grills genau zu uns gezogen ist.

    Schätze mal, dass das Ende der Fahnenstange bei dem Thema noch nicht erreicht ist.

    SALVE ! Don Castillo

  • In Italien ist uns (glücklicherweise) wenig dergleichen aufgefallen, wohl aber eine hohe Polizeipräsenz auch an abgelegenen, aber von Wohnmobilen frequentierten Plätzen.

    Was ich allerdings echt anstrengend fand, selbst in der Nachsaison September und Oktober sind viele Campingplätze ausgebucht und nur mit Reservierung anzufahren. Das finde ich sehr anstrengend in der Kombi mit dem übernachtungsverbot auf öffentlichen Plätzen, sich treiben lassen geht dann garnicht mehr. Und für Ende September vorbuchen grenzt ja wettertechnisch an Russisch Roulette...

  • Die Möglichkeit "sich treiben zu lassen" und wenig vorplanen zu müssen ist für mich ein wesentlicher Bestandteil eines Urlaubs mit Campingbus oÄ.

    Das wird immer schwieriger.

    Die Infrastruktur hat sich der stark gestiegenen Zahl an Fahrzeugen (noch) nicht angepasst.

    Und vielen Neulingen fehlt es an Know-How in vielerlei Hinsicht.

    Deswegen wird es zu mehr und konsequenteren Einschränkungen kommen.

  • Letztes Jahr in Italien war es kein Problem sich treiben zu lassen, wir haben aber auch fast nur Weingüter angefahren und waren nur einmal auf einem Campingplatz.

    Freistehen ist aber mittlerweile recht anstrengend, eben aufgrund der vielen Verbotsschilder, welche in allen Ländern aus dem Boden sprießen.

    VW T4 Transporter 1994

    1,9 TD ABL

    Lang & Hoch - Camper

  • wir waren anfang September in Frankreich unterwegs, und hatten keinerlei Probleme einen Campingplatz zu finden.

    Haben uns treiben lassen, einfach gefahren und nachmittags einen Platz gesucht, das war kein problem. und günstig waren die Plätze auch.

  • Wer die Franzosen und ihre Haltung zu Regeln und Gesetzen kennt, wundert sich nicht.

    Woher kommt es wohl, dass zB. Tempo30-Schilder in Ortschaften zu 99% von übelsten Holperschwellen begleitet werden (müssen) ?

    Und warum wurde das ganze Land flächendeckend mit Kreisverkehren verschandelt?

    Das tollste ist (jüngst auf einer franz. Campingfahrzeug-Webseite gelesen):

    Diese Parkverbote für eine bestimmte Fahrzeuggattung (also Camper/Wohnmobile) sind gar nicht mit der franz. Strassenverkehrsordnung konform.

    Trotzdem muss man etwa verhängte Bußgelder bezahlen-man kann dann im Nachhinein versuchen, das gerichtlich anzufechten...

    In meinem Haushalt gibt es außer dem T4 nur Oldtimer

    :aetsch:

  • wir waren anfang September in Frankreich unterwegs, und hatten keinerlei Probleme einen Campingplatz zu finden.

    Haben uns treiben lassen, einfach gefahren und nachmittags einen Platz gesucht, das war kein problem. und günstig waren die Plätze auch.

    Thema verfehlt.

    Es ging ums Freistehen.

    In meinem Haushalt gibt es außer dem T4 nur Oldtimer

    :aetsch:

  • Danke für nichts an #vanlife und Konsorten wie PaulCamper etc. pp.

    Die Nummer im selbstausgebauten Camper war ja ursprünglich eine "Graswurzel"-Bewegung der nicht ganz so Betuchten, die sich einfach keinen (Dauer-) Aufenthalt im Hotel oder kein eigenes Ferienhaus leisten konnten. Manche Soziologen sprachen bereits von einer neuen "Flower-Power" Bewegung oder einer stillen Protestbewegung, die gegen steigende Mieten einfach das Leben im Camper setzte.

    Dank Instagram und Co. wurde die Nummer eben wieder monetarisiert. Gutverdiener stehen Schlange für nen ausgebauten Achleitner 4x4 und lassen richtig Geld dafür liegen. Ein professioneller Ausbaubetrieb in Bayern meinte dazu: "Die Jungreichen überbieten sich gegenseitig, damit sie vollausgestattete Allrad-Camper von uns bekommen, obwohl die Auftragsbücher bis Ende 2023 sowieso voll sind."

    Hinzu kommen die Babyboomer, die sich die bequemen "Joghurtbecher" in Übergröße gönnen. Unser halbes Viertel steht mittlerweile voll mit Campern aus anderen deutschen Städten, welche die Parkplätze der PKW blockieren. Hinweise der Anwohner werden teilweise mit einem: "ich habe lang genug dafür gearbeitet" quittiert.

    Während Corona hat sich das Ganze noch einmal aufmultipliziert, der Camper-Markt ist komplett durch die Decke gegangen.

    Und dann kommt eben das Verhalten der Leute im Ausland dazu. Bestes Beispiel Nordspanien. Wo man vor 10 Jahren noch einsame Buchten vorfand und wild stehen konnte, entstehen heute "deutsch/österreichische Surfer-Kolonien" am Strand. Müll, Fäkalien und Hunde inklusive.

    Vor Ort wird der lokale Supermarkt ausgeräumt, anstatt mal einen günstigen gegrillten Fisch zu essen. Die Barbesitzer haben dazu eine klare Meinung.

    Einheimische können am Feiertag teilweise nicht mehr an örtlichen Strand parken, weil alles zugepackt wird mit Campern. Die (VW-) Busse sind dabei wirklich das "kleinere" Problem, weil sie einfach weniger Platz einnehmen.

    Die ganze Nummer wird uns noch ziemlich um die Ohren fliegen. In Frankreich sind seit Jahren bereits Höhenbegrenzungen installiert, in Spanien und Portugal wird dies flächendeckend folgen. Wild campen wird mit hohen Sätzen bestraft werden, ähnlich wie das bereits bei Parties am Strand im Bereich der Costa Brava seit bald 20 Jahren geschieht. An der Algarve wurden ausländische Camper mehrfach bedroht, ganze Reihen von Campervans mutwillig zerstört und es ist an manchen Stränden absolut unmöglich noch entspannt zu stehen.

    Das Ende vom Lied wird sein, dass man nur auf zugestellten und engen Campingplätzen stehen darf und dafür unsäglich viel Geld wird bezahlen müssen.

    Also alles wie am Anfang. Menschen mit viel Geld sind wieder im Hotel oder nun auf dem Campingplatz und machen geilen Urlaub, die Preise für Grundstücke im Urlaubsland explodieren. Nur bleiben diejenigen, die früher mit wenig Geld auch einen annehmlichen Urlaub im alten Bus machen konnten nun draußen oder werden in die Illegalität gezwungen.

    Das beweist wieder einmal, dass die Monetarisierung von Subkulturen am Ende diese Subkultur zunichte macht.


    allen eine knitterfreie Fahrt 8)

  • Wundert das irgend jemanden?

    Camper und insbesondere WoMos:

    - bringen kaum Geld (im Vergleich zu Hotelgästen usw., einer von denen lässt schnell mal 5-10.000€/Woche in der Region, ein Camper kauft Frühstück und geht zwei mal Essen in der Zeit, Umsatz 250€. Mit Campingplatz vielleicht 500€)

    - sie sind potthässlich, aus schönen Urlaubsfotos wird ein WoMo-Wimmelbild

    - Straßen werden verstopft von langsamen Ungetümen, die sich kaum überholen lassen

    - der Verkehr nimmt zu

    - die Suche nach Ruhe drängt die WoMos in jeden Winkel

    - eine Form Neid ("ich zahle hier ordentlich für meine Bleibe, der Camper stellt sich einfach hin", und ehrlich gesagt ist da was dran. Bauen ist nicht (mehr) so einfach, Auflagen/Regulatorien sind hoch, Kosten ebenso - und daneben stellt sich unreguliert jemand hin)

    - Zahlungskräftige Touristen möchten gerne davon verschont bleiben, siehe Punkt 1

    Dinge wie Müll und Fäkalien im Busch sind da letztlich nur die Spitze des Eisberges.

    Dieser Trend frisst sich selbst und das Problem muss irgendwie reguliert werden. Sonstiger Übernachtungstourismus ist bereits reguliert. Und leider ist die momentan praktisch einzige Möglichkeit für Kommunen ein Totalverbot. Legale Stellplätze lassen sich nicht beliebig generieren. Und daswill das die lokale Bevölkerung auch gar nicht - ich kann sie gut verstehen.


    Gleichzeitig weckt die Branche Erwartungen. Wunderschön finde ich die diversen Werbungen zu WoMos, wo z.B. Leute bei einem Glas Wein einsam am See sitzen und das WoMo am Ufer wartet.


    Gruß

    Florian

  • Wer die Franzosen und ihre Haltung zu Regeln und Gesetzen kennt, wundert sich nicht.

    Woher kommt es wohl, dass zB. Tempo30-Schilder in Ortschaften zu 99% von übelsten Holperschwellen begleitet werden (müssen) ?

    Und warum wurde das ganze Land flächendeckend mit Kreisverkehren verschandelt?

    Genau ?. Diese Holperschwellen "Marke: Stoßdämpferanschlagtest " haben mir in 2020 , auf der Reise hin neben die mystischen FKK-Pinienwaelder-Campingplaetze ,zunächst eigentlich ganz gut gefallen.(Gedanke : Die machen echt Ernst mit Lärmschutz , Kinderschutz , Selbstschutz - Bravo Frankreich ) .Nach zwei Tagen habe ich die Dinger allerdings schon gehasst . Meine tiefstest Mitgefühl gehört allen Handwerken , Bäckern, Konditoreien , Transporteuren von empfindlicher Elektronik und Weinhaendlern die diese Monsterschwellen täglich passieren müsse n. Dass ist doch Wahnsinn ! Jedem Klempner fliegen doch die Muttern im Berlingo/Peugeot/Renault komplett durcheinander , wenn man mal einmal 5 kmh zu schnell ist. Eine unüberwindbare elektronische Drosselung im Auto mit Lokalfunk auf ebenem Asphalt wäre besser und menschlicher.

    Kreisverkehre finde ich hingegen gut .

  • Frankreich ist schön , die Landschaft freundlich und die Frauen sind irgendwie bieder-symphatisch aufgeschlossen. Eigentlich schade , dass in Europa Grenzen nur mit Panzern verschoben werden können. Muss ja nicht für immer so bleiben . Man könnte Frankreich , Deutschland, Luxembourg und Belgien politisch zu einem Staat zusammenfassen . Dann wäre jegliche Diversität gegeben - speziell in Energiefragen . Zudem hat Frankreich auch viel unbebautes Land . Platz für Photovoltaik und Windenergieanlagen. Aber ach - bleibt ein Traum . C'est la vie .

  • Ergänzung:

    In Portugal wurde das freie Stehen durch Änderungen der Strassenverkehrsordnung massiv eingeschränkt - aus Gründen.

    (Reisemobil International 11/21)

    @Bruder Klaus

    Warum sollten gerade die vier von dir genannten Staaten zusammengefasst werden?

    Erscheint mir ziemlich willkürlich und nicht im Sinne der europäischen Idee.

    Und wieder mal ziemlich OT.

  • Auch diese Menschen sind welche von denen, für die wir uns verändern sollen, um den Planeten zu retten.

    Hatte ich wrwähnt, dass ich mich damit sehr schwer tue, solange ein Großteil nicht mal bei den Dingen mitspielt, die nur ein wenig Benehmen und Anstand und noch nichtmal finanzielle Aufwendungen erfordern?

    Das Problem ist nicht auf irgendein Land begrenzt. Und die Leute schaffen es nichtmal, den kausalen Zusammenhang zu erkennen. Neulich las ich, wie sich jemand bei der Insel Fehmarn beschwert, dass überall Wohnmobil Verbotsschilder aufgestellt wurden und dass man scheinbar diese Gattung nicht haben will, wo man doch vom Tourismus lebt. Da wurde nicht erkannt, dass eben genau diese Gattung selber mit ihrem Verhalten dafür gesorgt hat, dass diese Schilder da stehen. Will man weiter Geld verdienen, muss man den Wildcampern ohne Benehmen, die eben dafür sorgen, dass die zahlende Kundschaft irgendwann ausblebt, Einhalt gebieten.

    Und wenn ich dann immer so höre, dass man das ja machen muss, weil alles so teuer ist: Urlaub ist ein Luxusgut. Niemand wird gezwungen, welchen zu machen. ;)

    Gruß XLspecial

    8o Dasss....äääähhhh....läuft....  8o

    :whistling: Wer einmal mit der Mistgabel Samba tanzt, der schnarcht auch ohne Zähne :whistling:

  • Und warum wurde das ganze Land flächendeckend mit Kreisverkehren verschandelt?

    Thema verfehlt. Es ging nicht um Strassenbauästhetik. ;)

    Ich habe das auch nicht aus ästhetischen Gründen erwähnt.

    Mit "verschandeln" meinte ich "unfahrbar machen".

    Aber egal-du wusstest das eh und wolltest nur trollen :D

    In meinem Haushalt gibt es außer dem T4 nur Oldtimer

    :aetsch:

  • Frankreich ist schön , die Landschaft freundlich und die Frauen sind irgendwie bieder-symphatisch aufgeschlossen. Eigentlich schade , dass in Europa Grenzen nur mit Panzern verschoben werden können. Muss ja nicht für immer so bleiben . Man könnte Frankreich , Deutschland, Luxembourg und Belgien politisch zu einem Staat zusammenfassen . Dann wäre jegliche Diversität gegeben - speziell in Energiefragen . Zudem hat Frankreich auch viel unbebautes Land . Platz für Photovoltaik und Windenergieanlagen. Aber ach - bleibt ein Traum . C'est la vie .

    Auch in Frankreich gibts regional starke Unterschiede, das weiss jeder, der mal häufiger beruflich eher in die mittleren Gegenden musste, oder länger im Grenzgebiet gewohnt hat. Wir hatten das Spiel: Finde in einem französischen Dorf die zugezogenen Deutschen. War einfach, musstest nur nach dem gemähten Rasen suchen ^^
    In Frankreich war vor 20 Jahren die Grenze zwischen Unter- und Mittelschicht bereits extremer sichtbar als bei uns. Während in einem Dorf die ersten Straßen noch Einschußlöcher in den Häusern vom 2.WK hatten, und nur abgeranzte Rostkisten vor den Toren standen, hattest Du n paar Straßen weiter auf einmal nur superschön angelegte Häuser, perfekte Bürgersteige, hübsch angelegte Gärten, dicke BMWs und Audis in den Garagen, und sogar die Kinder trugen teure Klamotten. Dazwischen aber: Nichts.

    War zwar immer eine freundschaftliche, aber irgendwie auch von vielen Verwunderungen geprägte Freundschaft über die Grenze rüber.

    Was den Rest angeht:

    Ich würde nicht sagen, dass den Neu-Campern die Kenntnisse fehlen. Ich würde sagen ihnen fehlen einfach Grundwerte wie Anstand, Freundlichkeit und Respekt anderen Menschen gegenüber. Wir haben nettere Kontakte zu Leuten gehabt, die sich auch auf ein autarkes Freistehen mit minimalem Abdruck vorbereitet haben, die einfach akzeptieren dass sie in der Natur höchstens ungebetener Gast sind und daher möglichst wenig stören wollen.

    Wenn jeder aber für seinen kleinen Videokanal erstmal lärmende Drohnen aufsteigen lässt, Mossflächen zertrampelt und beim Parkplatz-Suchen mit dem Mobil kräftig den Boden umwälzt, frei nach dem Motto: Ich hab Syncro, ich komm da hoch! - dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn in Zukunft wesentlich strenger durchgegriffen wird.
    Und das hat auch damit zu tun, dass derartige Leute in Communities und auf Treffen immer wieder gefeiert werden anstatt dass man ihnen mal deutlich die Meinung geigt.
    Leider.