[Gelöst]Radnabe mit Helicoil retten? Was meint ihr?

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    Hallo Leute,

    wollte heute meine Führungsgelenke machen bzw. Anziehen - drei von vier Gewinden sind dann wohl wech ... die Schrauben sind neu, Gewindesteigung passt auch - Schlicht Ermüdung?

    IMG_1208.jpg

    Nun muss der Bus wieder auf die Straße, es war eigentlich nur noch "Fahrwerksteile anziehen" dran ... Neue Radnabe würde bedeuten, dass ich wohl die oberen Traggelenke machen müsste - die auch erst 30k runter haben. Dazu fehlt mir auch gerade der Abzieher/Presse ... lange Rede kurzer Sinn - denkt ihr ich kann die Führungsgelenkgewinde mit Helicoil reparieren?

    Grüße

    Jonar

    Grundsätzlich können Helicoilgewindeeinsätze mehr Drehmoment aushalten wie normale Gewinde, da sie die Kraft besser über die Länge des Gewindes verteilen. Ich denke du musst für dich selber abwägen im Sinne der Sicherheit ob du dir das zutraust oder doch lieber auf Nummer sicher gehst und das Teil ersetzt…

    Ich kenne Leute hier, die sind damit jahrelang rumgefahren ohne Probleme. Hätte da auch keine Bedenken, genug Futter ist da an der Stelle.

    Gruß XLspecial

    8o Dasss....äääähhhh....läuft....  8o

    :whistling: Wer einmal mit der Mistgabel Samba tanzt, der schnarcht auch ohne Zähne :whistling:

    Eigentlich ist das Thema schon durchdiskutiert:

    Beitrag

    RE: shice!! Gewinde für Führungsgelenk M12 rausgerissen

    Habe festgestellt, das ich hier den Ausgang der Reparatur gar nicht dokumentiert habe. Mal nachholen:

    Es wurde dann ein Baercoil-Reparaturgewinde mit 1,5xd (oder 2xd) Länge.
    Wichtig ist, das Gewinde genauso tief zu setzen wie das Originalgewinde - so bleibt Platz zur "Dehnung" der Schraube.
    Bei mir war das Gehäuse eh ausgebaut - das vereinfacht das Bohren an der Ständerbohrmaschine.

    hält Bombenfest!

    Gruß,
    RalphCC
    RalphCC
    14. Oktober 2012 um 12:22
    Zitat von RalphCC

    Eigentlich ist das Thema schon durchdiskutiert:

    Beitrag

    RE: shice!! Gewinde für Führungsgelenk M12 rausgerissen

    Habe festgestellt, das ich hier den Ausgang der Reparatur gar nicht dokumentiert habe. Mal nachholen:

    Es wurde dann ein Baercoil-Reparaturgewinde mit 1,5xd (oder 2xd) Länge.
    Wichtig ist, das Gewinde genauso tief zu setzen wie das Originalgewinde - so bleibt Platz zur "Dehnung" der Schraube.
    Bei mir war das Gehäuse eh ausgebaut - das vereinfacht das Bohren an der Ständerbohrmaschine.

    hält Bombenfest!

    Gruß,
    RalphCC
    RalphCC
    14. Oktober 2012 um 12:22

    verflixt, ist mir beim Suchen durchgerutscht - dann mach ich hier mal zu :)

    Falls mir noch Fragen kommen, darf ich dir ne Nachricht schicken RalphCC ?

    Danke und Gruß

    Jonar

  • Jonar 17. Juni 2023 um 18:39

    Hat den Titel des Themas von „Radnabe mit Helicoil retten? Was meint ihr?“ zu „[Gelöst]Radnabe mit Helicoil retten? Was meint ihr?“ geändert.
    Zitat von fried chycken

    Es tragen sowieso nicht mehr als 3 Gewindegänge...

    Wo kommt eigentlich der Unsinn her? :shake:

    Warum sollte man dann min. 1xD Einschraubtiefe haben.

    Wenn ich ein M6 Regelgewinde habe würden nach der Theorie ja 3mm Gewinde reichen!

    Und warum werden dann teilweise Schrauben mit 25mm Einschraubtiefe verbaut.

    Mit kurzen Schrauben könnten die Fahrzeughersteller ne Menge Geld sparen!

    Phantasie ist wichtiger als Wissen,

    denn Wissen ist begrenzt!

    (Albert Einstein)

    Für den normalen Gebrauch sagte man mir, dass mindestens 1.5xd verwendet werden soll, bei statischer Belastung.

    Käme bei dynamischer Belastung nicht gut. Hängt auch vom Material ab.

    Bei Alu oder Kupfer zieht man so ein kurzes Gewinde leichter raus als bei Stahl.


    Alle sagen, "das ist unmöglich". Einer hatte das nicht gewusst, und es dann gemacht.

    Das war ne flapsig dahergesagte Daumenregel (die aber bei niedrigen Lasten tatsächlich gilt).

    Original hat das Gewinde an dem Teil ca. 6-7 Gänge, die im Eingriff sind (gern Mal einen Blick werfen beim nächsten Traggelenkewechsel) - der Rest ist auf größeren Durchmesser gebohrt.

    Diese Anzahl habe ich mit dem helicoil auch wieder erreicht. Und im Gegensatz zu vorher hat das Gewinde mit einem helicoil das Anziehen mit Drehmoment ausgehalten. Für ein zweites helicoil wäre kein Fleisch gewesen.

    Meine Vermutung ist, dass das Problem durch Wiederverwendung der Schrauben entsteht. Beim ersten Anziehen ist die Schraube weich genug, dass der Anpassungsprozess der Gewindegänge (sodass eben mehr als 3 Anliegen) in der Recht weichen Schraube erfolgt.

    Bei der zweiten Verwendung ist da aber eine gewisse Kaltverfestigung eingetreten, sodass die Belastung auf die Gewindeflanken im Radlagergehäuse zunimmt. Guss ist da auch nicht das dankbarste Material...

    Im Schwermaschinenbau werden mitunter direkt ab Werk helicoils in Gussteile gesetzt, wenn Verbindungen zu Servicezwecken gelöst werden müssen (Beispiel wo ich es sicher weiß: hydraulischer Fahrmotor an großen Pistenraupen, muss für den Straßentransport gelöst und verschoben werden).

    Deswegen finde ich, wir führen die Diskussion jetzt etwas weniger hitzig. Ich bin durchaus vom Fach auf dem Gebiet und traue mir zu, da meine Entscheidungen zu treffen, zu denen ich dann auch stehe.

    Zitat von Jonar

    dann ist der Teil der größer gebohrt ist also original, gut zu wissen.

    IMG_1214.jpg

    Meine große Herausforderung wird sein, das fluchtgerechte Ausbohren über Kopf im eingebauten Zustand zu erproben ... X/

    Genau, das ist original. Und eine ganz gute Führung für den Bohrer. Viel zu bohren ist ohnehin nicht mehr, das Gewinde ist jetzt ja draußen.

    IMG_1232.jpg

    Klar, das letzte Gewinde ist auch noch gestorben, nun fahr ich auf vier Prothesen ^^.

    Bohrer sorgfältig mit Hand geführt, Coils von der Firma Baer (netter Support und schnelle Abwicklung).

    Endlich heute fertig machen und auf zum TÜV - danke für eure Hilfe :)