Bei meinen Fahrzeugen habe ich mir diese Methode angewöhnt.
(Auflagefläche/Gewinde natürlich sauber.)
Felge auf Nabe aufsetzen, unten gegenhalten und von Hand die untere Schraube eindrehen.
Kurz vor fest gut am Rad rütteln, damit sich der Kugelbund sauber zentriert.
Dann die restlichen Schrauben von Hand eindrehen (Rütteln wenn noch möglich, ist aber meist schon fest).
Anschließend mit dem entspannten (auf niedrigstem Wert eingestellten) Drehmomentschlüssel die Schrauben über Kreuz anziehen.
Nach jedem Durchgang den Drehmomentschlüssel immer um ca. 20-30Nm höher drehen und wieder über Kreuz.
Der letzte Durchgang sollte mind. 50Nm unter dem vom Hersteller angegebenen Wert liegen.
Eventuell vor der letzten Runde das Rad leicht ablassen, gerade soviel, dass es nicht durchdreht, aber noch relativ wenig Gewicht tragen muss.
Dann die letzten 50Nm in einem Zug bis zum "Zieldrehmoment" anziehen. Dadurch wird die Haftreibung sicher überwunden.
Dieses Wert klicke ich zur Kontrolle noch einmal ab.
Das geht schneller als es sich anhört/liest und ergibt ein absolut gleichmäßig angezogenes Rad.
Drehmomentwerte in der Industrie beziehen sich übrigends immer auf ein sauberes, geöltes Gewinde.
Daran denken den Drehmomentschlüssel nach Gebrauch entspannen!
Zum Drehmomentschlüssel sei noch erwähnt, bitte einen geeichten Markendrehmomentschlüssel verwenden!
Wer keinen hat sollte seinen zumindest mal vergleichen.
D.h. (verschiedene) Drehmomentwert(e) anziehen dann mit einem geeichten Schlüssel nachprüfen.
Anschließend umgekehrt, also mit dem geeichten Schlüssel anziehen und dann mit dem Eigenen kontrollieren.
Ich weiß nicht, ob es in diesem Forum war,
aber jemand hatte mal geschrieben, sie dürfen jedesmal wenn in der Firma die Drehmomentschlüssel überprüft werden,
auch ihre Eigenen zur Kontrolle mitbringen.
Und die Ergenbisse waren durchaus überraschend (teilweise 30-70% daneben).